Beiträge von Architektur-Student

    Vielen Dank erst einmal für die interessanten Informationen zur Demontage von Buntmetall an der Dresdner Schlossruine nach 1945 ...

    Als typisches Beispiel hierfür steht ja auch der Dachreiter bzw. das Ziertürmchen auf dem Georgenbau. Wenn die Kupferbleche von dort ca. 1946 zur "Buntmetallgewinnung" demontiert und eingeschmolzen wurden ... (Auf entsprechenden Fotos von 1945 zeigt das originale Kupferblech eine vollkommen grüne Farbe - in den 1950er Jahren sieht man auf Fotos nur das Stahlgerippe ... und in den 1960er Jahren zeigt das Kupferblech eine braune Farbe.)

    ... das würde bedeuten, dass die Kupferblechverkleidung beim Wiederaufbau in den 1960er Jahren neu gefertigt werden musste und der Dachreiter damit kein Original ist? Sehr schade ...

    Noch ein anderes Thema:

    Der große Ballsaal besaß gemäß einschlägigen Fotos in seinem Zustand seit Ende des 19. Jahrhunderts an seinem Westabschluss (Hausmannsturm) eine Empore.

    Weiß jemand näheres dazu, wie diese zu erreichen war? Etwa über die oberste begehbare Galerie des Altans? Dort finden sich sowohl auf älteren Fotos als auch nach dem jetzigen Abschluss der Arbeiten jeweils im Außenbereich zwei Türen im Dachbereich.

    Und wie war die oberste Galerie des Altans selbst offiziell zu erreichen - etwa über den Dachraum über dem Propositionssaal? War dieser Dachbereich ursprünglich ausgebaut?

    Warum wird der große Ballsaal eigentlich nicht in diesem Zustand mit erhöhter Decke und Empore wieder hergestellt?

    Vielen Dank im Voraus und Grüße

    Auf mehreren alten Fotos ist mir aufgefallen, dass die kupfergedeckten Ecktürmchenhauben nach dem Bombenangriff vom Februar 1945 noch intakt waren. Grünfarben oxidiert.

    Auf späteren Fotos aus den 1950er Jahren fehlt diese Kupfereindeckung jedoch - was ist da passiert? Wurde sie gezielt abgenommen? Weshalb? Wurde das Turminnere doch so völlig Schnee und Regen ausgesetzt ... und so einem verstärkten Verfall preisgegeben.

    Angeblich wurde ja auch die verbliebene Turmhaube der Sophienkirche gezielt gesprengt, um an die Platten der Kupfereindeckung heranzukommen ...

    Ein weiteres Thema: Es sollen Augenzeugenberichte existieren, dass die brennende Turmhaube des Hausmannsturms während des Infernos zur Seite wegsackend in sich zusammenstürzte - direkt auf das Dach, das sich über dem großen Ballsaal befand. Gibt es hierzu genauere Erkenntnisse? Wurde dieser Umstand bei der Enttrümmerung untersucht?

    Auffällig ist auf Fotografien aus den 1980er Jahren, dass die Eisenträger der Deckenkonstruktion über dem großen Ballsaal in der Nähe des Hausmannsturms fehlen und Trägereisen der Empore nach unten verbogen sind bzw. größtenteils komplett herausgerissen sind ... - während im gegenüberliegenden Saal die eiserne Deckenkonstruktion des Propositionssaals, die sich direkt an den Hausmannsturm anschloss, sehr gut erhalten schien.

    Vielleicht ein Indiz für die herabgefallenen Trümmer der Turmhaube, die auch die Dachkonstruktion heruntergerissen haben?

    Von älteren Dresdnern kann man zudem hören, dass die Turmhaube des Hausmannsturms vor 1945 eine leichte West-Ost-Neigung aufgewiesen haben soll - wahrscheinlich aufgrund jahrhundertelanger Windeinwirkung. Dies könnte einen Einsturz in diese Richtung begünstigt haben? Zumal Hinweise auf detonierte Sprengbomben im Nordflügel fehlen, denn sonst wären sicherlich die Außenmauern der Gebäude viel stärker in Mitleidenschaft gezogen worden.

    Gibt es Belege, wann die Turmhaube des Hausmannsturms vor 1945 zuletzt saniert wurde? Oder hatte die originale Holzkonstruktion die Jahrhunderte überdauert?

    Vielleicht weiß jemand näheres hierzu? Vielen Dank vorab.