Beiträge von Weingeist

    Ob der 1591 geborene Jacob Schedlich, der Erbauer der ursprünglichen Schleizer Orgel Schüler oder Geselle von Gottfried Fritzsche war, ist m.W. nicht bekannt. Von der Zeit gesehen könnte es aber passen, daß Schedlich um 1612 ff. bei Fritzsche Geselle gewesen wäre. Die Gehäusegeometrie in Schleiz, in Verbindung mit dem Conrad-Stich, oder auch dem neuen Darmstädter Modell, ist im gleichen Geist geschaffen und kann in diesem Fall kaum ein Zufall sein (siehe Hamburg-Allermöhne).

    Von der Dresdner Fritzsche-Orgel sind neben den verbauten Materialien sogar Anordnung und Stand der Registerzüge bekannt, was ein einzigartiger Glücksfall ist.

    Fritzsche muß wohl zweidimensional gesehen werden. In der Frühphase wurde er sicher hauptsächlich durch sein Heimat geprägt. Später begann er ein zweites Leben in Hamburg. Wie sehr ihn die Werkstattnachfolge der herausragend großen Orgelbauerfamilie Scherer geprägt hat, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Seine spätere Zeit, als er die großen Hamburger Hauptkirchen-Orgeln unter den Fingern hatte, wie z.B. der Umbau in St. Jakobi, wirkten außerordentlich schulbildend und regionprägend.

    Natürlich verbieten sich vorschnelle Urteile über eine Stadt; aber da es andernorts viele Vergleichsbeispiele gibt, machen die Bilder einen doch guten ersten Eindruck. Viele Straßenbilder und Ensembles wirken sehr geschlossen, sehr harmonisch und ergeben ein Gesamtbild, das wohl zu den positiven und charmanten der Region zählt. Die Bilder machen Lust auf mehr und haben auch die Nebenwirkung, Interesse an der Stadt zu wecken.

    Bei einer protestantischen Schloßkapelle dieser Zeit wird man auf jeden Fall einsehen müssen, daß der Wiederaufbau ohne eine Annäherung an die protestantische Theologie der damaligen Zeit Fragment bleiben wird, wie genau die Dokumentationslage dazu auch immer sein mag. Die Putti in den Scheiteln stehen in direktem Zusammenhang zu den himmelblauen Gewölbekappen und den vergoldeten Sternen; bei den Marterwerkzeugen Christi und den Schlangen dürfte es sich wohl um einen singulären Fall handeln. Die Einheit von Altar und der Orgel darüber war für den Protestantismus schulbildend. Das Problem bei dem Wiederaufbau dürfte also in dem sehr schwierigen Spagat Dokumentationslage, Manierismus und Abbildungen liegen, die Vorarbeiten des VEB wären wahrscheinlich in dieser Hinsicht sehr wertvoll.

    Was die Orgel betrifft, ist die Visualisierung schon ziemlich gut gemacht. Nach ca. 20 Jahren Beschäftigung mit ihr habe ich nun durch diese Darmstädter Visualisierung wirklich zum ersten Mal das Gefühl, sie in echt zu "sehen". Die Fritzsche-Orgel ist nur durch den Conrad-Stich überliefert, aber das Gehäuse bzw. der Prospekt in der Bergkirche St. Marien Schleiz von 1638 wurde offenbar ganz in ihrer Tradition erbaut und kann noch am ehesten als Kronzeuge und Anschauungsobjekt dienen. Von Fritzsche gab es eine relativ ähnliche Orgel von 1637 in der Dreieinigkeitskirche in Hamburg-Allermöhne.

    Auf der Visualisierung ist die Werkaufteilung mit den vielen kleinen Details ziemlich gut herübergebacht, so z.B. das Positiv auf beiden Seiten links und rechts der Spielanlage, mit dem Prospekt-Principal 4´ und dem vergoldeten Krummhorn 8´ davor. Diese Tradition bestand noch knapp ein Jahrhundert später bei Wender in Thüringen weiter, so in Arnstadt oder St. Severi Erfurt.

    Das Brustwerk befand sich im Untergehäuse im Gehäuseinneren über den Klaviaturen und hinter dem Notenpult. Es wurde zusammen mit dem Hauptmanual gespielt bzw. war daran koppelbar.

    Im Hauptwerk gab es vor dem Hauptwerks-Principal 8´ die Octav 4´ und davor eine Trompete 8´, von der überliefert ist, daß sie verkürzte Becher hatte. Wären es 4´ - Becher, wäre kaum die Stimmung zu halten gewesen. Da Michael Praetorius bereits in seinem zeitgleichen Syntagma musicum sein Credo einfügte, daß eine Trompete 6´- Becher haben muß, damit sie richtig prahlen und prangen kann, kann es durchaus sein, daß das in Dresden genauso war und der Conrad-Stich bei solchen Spezialdetails etwas ungenau ist. Von der Fritzsche-Orgel sind die verbauten Materialien überliefert (Beitrag Frank-Harald Greß, Acta organologica).

    Die beiden separaten Positive auf der Vorempore scheinen nicht näher bekannt zu sein.

    Bei der Moltkestraße 14, ist es natürlich zu einem Fehler gekommen. Offensichtlich hat der Eigentümer hier nicht den Denkmalschutz kontaktiert. Der hätte ihm natürlich mitgeteilt, wie unrettbar verloren die historische Fassade ist.

    Ironie ist als Gewürz dann besonders gut angewendet, wenn der Konsument den Verzehr auf längere Zeit nicht bemerkt.

    Die Sanierungen und die Fortschritte sind eine große Bereicherung für das Gesamtbild und tragen dazu bei, daß sich der innerstädtische Bereich vom Zentrum aus mehr und mehr schließt. Die Häuser standen lange zum Verkauf, eine Sanierung war nicht unbedingt zu erhoffen.

    Eine Sache macht doch den Schuh etwas drücken, und zwar die Farbe(n). Der Auffassung, Altstädte hätten quietschbunt zu sein, kann ich mich nicht anschließen, ich kann Farben auf Fassaden auf den Tod nicht ausstehen. Bei der Moltkestraße 47 zeigt sich dies exemplarisch. Eine zurückhaltende Farbpalette im Bereich Beige bzw. Ocker und Weiß wäre naheliegend und authentisch gewesen. Daß es jetzt (und vor Ostern noch dazu) zu einer regelrechten Eierlikörorgie kommt, bereitet doch etwas Leibweh; und ob es wirklich etwas typisch zu Görlitz passendes ist, wäre zu hinterfragen.

    Häuser der Kunst: Thomas Mann - Das Sommerhaus in Nida

    ... (früher: Nidden) an der Kurischen Nehrung, erbaut 1929/30 für die Familie, Ferienort der Familie in den Jahren 1930-32, offenbar teilweise auch Entstehungsort vom Tonio Kröger und dem jungen Joseph. Heute Gedenkstätte und Begegnungszentrum.

    Sehenswerte Reportage vom Februar.

    Doku & Reportage: Häuser der Kunst: Thomas Mann - Das Sommerhaus in Nida | ARD Mediathek
    Häuser der Kunst: Thomas Mann - Das Sommerhaus in Nida | Video | 1930 bezieht der frisch gekürte Nobelpreisträger Thomas Mann sein Sommerhaus auf der Kurischen…
    www.ardmediathek.de

    Von dem ursprünglich 1962 eröffneten Hertie-Kaufhaus an der Mainzer Ludwigsstraße wurde im letzten Jahr ein erstes (vermutlich jüngeres) Teilgebäude zum Gutenbergplatz hin abgerissen. In diesem Gebäude befand sich lange Jahre Karstadt-Sport. Auf diesem Teilbereich haben nun erste Bauarbeiten für ein neues Kaufhaus mit erweiterter Nutzung, wie z.B. Gastronomie, Hotel, Atrium begonnen. Die Bestandsgebäude werden großteils abgerissen und ersetzt. Ein Parkhaus am Bischofspatz, für das das Bischöfliche Palais abgerissen wurde, bleibt erhalten, wird in den Komplex mit einbezogen und umgestaltet. Ebenfalls erhalten bleibt ein bisheriger Büro- und Gebäuderiegel der Deutschen Bank an der Weißliliengasse, der in den Komplex mit einbezogen wird.

    Neues Einkaufsquartier in Mainz: Bald geht's los an der LU
    Shoppen auf der Mainzer Ludwigsstraße soll attraktiver werden. Bald kann gebaut wgerden.
    www.swr.de

    Karstadt befand sich in meiner Jugend am Mainzer Höfchen und zog dann in das ehemalige Hertie-Gebäude an der Ludwigsstaße um. Heute befindet sich Galeria in einem ehemaligen "Kaufhof"-Kaufhausgebäude an der Schusterstraße. Im ursprünglichen Karstadt-Gebäude betreibt heute die Müller-Kette eine Filiale.

    Neustädter Markt, Albertplatz, Ferdinand Platz, Sachsenplatz

    eine lebenswerte, urbane Nachverdichtung der Vorstädte erreicht werden und deren Anbindung an die innere Altstadt. Blockrandstruktur, Mischnutzung, abwechlungsreiche Architektur, ggf. hier und da auch Abrisse in die Jahre gekommener alter Nachkriegs- odr verhunzter Nachwendebauten.

    "Meinen" im engeren Sinn ist nicht gemeint. Ich meine nur, daß für zukünftige Entwicklungen in den betreffenden Gebieten der Strang Q III/2 hier sicher nicht der richtige (und einzige) Ort ist.

    Das Quartier III/2 zumindest kann ein sehr gutes Beispiel dafür abgeben, unter welch hochproblematischen Voraussetzungen ein Quartier am Anfang gestanden hat und wie sehr es sich seit dieser langen Zeit doch in die richtige Richtung entwickeln konnte. Man sollte nicht vergessen, daß R 2 und 4 und die Fäsch-Fassade nicht von Anfang an vorgesehen waren. Auch wenn die alte Post und das Soli-Do-Gloria-Haus nicht wiederkommen konnten und dies einen erheblichen Verlust darstellt, dürfte das Quartier nach seiner Fertigstellung von Anfang an eines sein, das gut angenommen und akzeptiert wird und das (auch wegen der Passage Rampische Straße - Landhausstraße) so etwas wie unproblematische Startbedingungen haben wird. Man könnte aus ihm so einiges ausarbeiten, wie man es andernorts angehen könnte. Daß es so einige weitere Standorte als Kandidaten gibt, wird Thema für so einige Stränge sein.

    Der Bedeutung und dem Rang des "Stadt Rom" zum Trotz wird bei dem Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre der Wiederaufbauzeit des Neumarkts, der Enthüllung der Rampischen Straße 4 und dem noch laufenden Baufortschritt von Quartier III/2 deutlich, daß sich damit auch der Wiederaufbau des Areals insgesamt seinem Ende nähert. Daß das "Stadt Rom" aktuell vollkommen in der Schwebe steht und damit der Neumarkt im eigentlichen Sinn noch nicht abgeschlossen ist, läßt sich durch die Geschlossenheit des Neumarkts einigermaßen verkraften. Die offenen Fragen zu Wiedererrichtung am originalen Standort oder Verschiebung beeinflussen das Erscheinungsgebiet des ganzen Areals und sollten nicht vorschnell getroffen werden. Auch mit einer späteren Entscheidung würde man leben können. Jetzt steht zuerst einmal die Fertigstellung des weiteren Quartiers III/2 in der Rampischen Straße und in der Landhausstraße an. Die Startbedingungen, die dieses Quartier vor 20 Jahren hatte, ließen "anderes" erwarten und die aktuellen Bilder hätte man sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen mögen. Mit ihm sind nunmehr alle ehemaligen Straßenverläufe wiederhergestellt. Die Problematik der Moritzstraße war vor 20 Jahren bekannt und wird in der Zukunft noch genauso fortbestehen. Alles in allem ist damit ein Zustand erreicht, mit dem man durchaus gut leben kann.

    Und was folgt nach dem Neustädter Markt?

    Elbfront abreißen, Brühl´sche Herrlichkeiten rekonstruieren. Semperoper und Galerie alte Meister abreißen, endlich Pöppelmanns Schloßpläne verwirklichen.

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    Bis dahin werden wir uns wohl mit Neumarkt und Neustadt zufriedengeben müssen. Der Ruf aus Dresden geschah 1990, also vor 34 Jahren, Schützhaus und Köhler´sches Haus feiern dieses Jahr ihren 20. Geburtstag. Das also ist Zeit...

    Ob wir nach dem Neustädter Markt noch die nötigen Reserven für weitere Projekte besitzen, ist natürlich eine Frage. Ansonsten geschieht dann die Bebauung, auf uns bezogen, posthuman.

    Ein Tipp für Besucher (und Einheimische), die am kommenden Karsamstag in der Stadt sind:

    im Ostchor findet sich gegenüber der Ostkrypta ein wenig bekanntes und sehr selten zugängliches Meisterwerk des Doms: die Nassauer Unterkapelle. Es handelt sich um den unteren (und erhalten gebliebenen) Teil einer Doppelkapelle bzw. Heilig-Grab-Kapelle, die vermutlich für Erzbischof Johann von Nassau (+ 1419) nahe seiner Grablege errichtet wurde. Der obere Teil mit dem Martinschörlein ist nach einer Barockisierung des Domes in 1683 nicht mehr erhalten. Vor einigen Jahren wurde ein hypothetisches Modell für das Dommuseum angefertigt, wie auch ein Modell des ebenfalls verlorenen Ostlettners.

    Die Nassauer Unterkapelle wurde vermutlich als eine Nachfolgekapelle des heiligen Grabes in Jerusalem errichtet. Zentrum der Nassauer Unterkapelle ist heute die später ergänzte Figur des Christus im Grab. Im Buch "Der verschwundene Dom" wird im separaten Artikel über das verschwundene Martinschörlein die Frage aufgeworfen, ob Madern Gerthener die doppelgeschossige Heilig-Grab-Anlage konzipiert haben könnte.

    Die Nassauer Unterkapelle ist lediglich ein einziges Mal im Jahr am Karsamstag öffentlich zugänglich. Über das Jahr hindurch ist lediglich ein Blick durch eine Gittertür auf den Grabchristus möglich.

    Ein Besichtigung ist sehr zu empfehlen.

    In Winningen ist es durch vorhandene Glutnester nun zum dritten Brand in Folge gekommen...

    Fünf Fachwerkhäuser, die alle unter Denkmalschutz stehen, wurden teils massiv beschädigt. Die Gemeinde wirbt damit, eines der schönsten Dörfer Deutschlands zu sein. Bilder wie diese wiegen schon sehr schwer.

    Drittes Mal Feuerwehreinsatz in Winningen: Wie geht es weiter mit historischen Häusern?
    Nach den beiden Bränden – einer in der Nacht von Sonntag auf Montag, einer in der Nacht auf Dienstag – hat es nun einen dritten Feuerwehreinsatz in ...
    www.rhein-zeitung.de

    Freude über Freude, Staunen über Staunen, auch nach ca. 20 Jahren Wiederaufbau des Neumarkts. Rampische Straße 4, ein Höhepunkt, der lange in die Zukunft hineinstrahlen wird. Gemeinsam mit ihrem Nachbarn R 2 und der Fäsch-Fassade in der Landhausstraße repräsentiert sie einen Typus, der in dieser Form und mit diesen Stuckaturen am Neumarkt noch nicht vertreten war. Gemeinsam mit AdF 16 und 17 bilden R 2 und 4 nun die gefühlte Herzmitte des ganzen Neumarkts, in einer vollendeten, paradiesischen Schönheit, die unbeschreibbar ist. Groß sind Freude, Dankbarkeit und Jubel, die Wiedergeburt dieses Abschnitts miterleben zu können, nicht weniger groß ist die tiefe Dankbarkeit allen, die zu diesem Gesamthöhepunkt beigetragen haben. Unser Mund sei voll Lachens. Das Raumbild mit der Gesamtabfolge Schwan, Glocke, Rampische Straße 1, oder die Abfolge nach Westen von Rampische Straße 4, R2, AdF 16 und 17 - wo ist die Stadt, die solch ein gleiches bieten könnte? Dresden, heute ist fürwahr ein großer Tag.

    Paris ist eine Großstadt mit einer Einwohnerzahl von über zwei Millionen und alleine dadurch schon architektonisch zu heterogen, als daß es vertretbar wäre, zum Vergleich eines Bauprojekts in Bülach einen solch überalterten Begriff wie "Paris" heranzuziehen... Ein solcher Vergleich wirkt verkrampft und bemüht, kaum ehrlich, wenig zeitgemäß, noch weniger glaubhaft, am wenigsten authentisch.

    Folgerichtig ist diese Anzeige, alternativlos und etwas anderes darf in diesem Fall einfach nicht sein. Die Fassaden bzw. die Gebäude dahinter waren eingetragene Denkmale der Stadt Görlitz. Ob man von einem privaten Besitzer spricht oder nicht, ist in ihrem Interesse vollkommen irrelevant. Wie bei allen andern auch haben auch für sie die allgemeingültigen Grundlagen zu ihrem Erhalt und zu ihrem Schutz zu greifen, genauso, wie bei allen anderen Bauherren auch. Anstelle der Sanierung der in größeren Teilen noch bauzeitlichen Originalsubstanz wurden hier jedoch eigensinnig und eigenmächtig und offenbar auch Kraft einer selbstangeeigneten Macht des Amtes Fakten geschaffen. Die öffentliche Signalwirkung dieser öffentlichen "Sanierung" ist verheerend, setzt sie doch jeden privaten Bauherrn auf das Gleis, genauso zu argumentieren wie die, die das getan und zu verantworten haben. Solche Fälle von bewußter Vernichtung eines Denkmals sind nicht neu und ziehen sich wie ein roter Faden durch das Land. Daß ein Verein nun diesen Schritt geht, ist folgerichtig und im Interesse der Denkmale der Stadt Görlitz auch notwendig. Hier geht es nicht um die "Aufregereien reaktionärer Wutbürger", sondern um Denkmalschutz, Fortbestand und zukünftige Außenwirkung von Görlitz´ Denkmalen selbst; leider auch um Eigensinn und Eigenmächtigkeiten von denen, die man zur "politischen Seite" rechnen muß. Wenn nun durch einen Verein in der Öffentlichkeit dargelegt wird, daß in Amtsstuben die gleichen Regeln und Gesetze zu gelten haben wie für alle anderen auch, ist das nur folgerichtig und vollkommen zu unterstützen.

    Durch Glutnester brach zum zweiten Mal ein Feuer aus, das jedoch unter Kontrolle gebracht werden konnte...

    Die Bilder zum Brand sind bisher zwar noch nicht besonders zahlreich, aber sehr frustrierend. Winningen ist der erste Ort westlich vor Koblenz-Lay und liegt damit im direkten Einzugsbereich von Koblenz. Man findet dort ein ideales Zusammenspiel von hinreißend schöner Landschaft, Weinbau, touristisch vorteilhafter Lage und eine beeindruckende Geschlossenheit des Ortsbilds. Die fünf Häuser waren Bestandteil der gewachsenen Ortsmitte und gehörten zu denen, die das Gesamtbild von Winningen besonders geprägt haben. Winningen zählt westlich von Koblenz zu den Orten, die am ehesten noch eine relative Geschlossenheit von Ort und Landschaft vermitteln und vielleicht war oder ist es auch so etwas wie eine vorstädtische Koblenzer gute Stube. Umso schmerzlicher ist nun dieser Brandverlust. Man kann wirklich nur hoffen und beten, daß es gelingt, die Häuser zu sichern und wiederaufzubauen.