Beiträge von JoDaWeidner

    JoDaWeidner

    Die Stadtmauer ist größtenteils in ursprünglicher Höher erhalten und wurde im 19. Jh. an einigen Stellen instand gesetzt. Die Fachwerkaufbauten der Wiekhäuser sind eh nicht mittelalterlich, sondern seit dem 17. Jh. entstanden. Einige sind Neuschöpfungen der jüngeren Zeit. Wie so ein Wiekhaus vollständig im Mittelalter ausgesehen haben könnte, sehen wir hier bei einer Rekonstruktion von 1911 (ich kann nicht beurteilen, wie sehr sie auf Befund zurückgeht):

    Foto: Wikimedia, gemeinfrei

    Danke für deine Antwort. erbse hatte diesen Link über "Die Wiekhäuser der mittelalter­lichen Stadtbefestigung in Neubrandenburg und der moderne Städtebau der DDR" bereits 2018 gepostet. Dort lese ich, dass es sich bei den Wiekhäusern ausschließlich um Rekonstruktionen handelt.

    Zitat

    "Der vorhandene Bestand an Holzbauteilen, wohl zumeist aus der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts, wurde dafür gänzlich abgebrochen."

    https://www.kulturwerte-mv.de/Landesdenkmalp…dtebau-der-DDR/

    Ich habe vor einiger Zeit darüber gelesen, dass in Cottbus und Beeskow (Brandenburg) die Stadtmauern zu einem großen Teil "romantisch" rekonstruiert wurden. In Cottbus wurde damit in den 1930ern begonnen. Dabei zerstörte man große Teile der Originalsubstanz.

    Die Stadtmauer in Neubrandenburg sieht mittelalterlich aus, aber ist sie das wirklich oder eine (teilweise) Rekonstruktion?

    Die alten Wiekhäuser sind nach langem Verfall durch Rekonstruktionen ersetzt worden, wie ich gelesen habe. Von den neuen Wiekhäusern sind 16 eher frei rekonstruiert worden und 8 orientieren sich stärker an ihre Vorgängerbauten.

    Zitat

    Während der größte Teil der Fläche von einer Tochtergesellschaft gekauft wurde, erwarb die eigens hierfür gegründete TAS OR Speicher GmbH & Co. KG lediglich das Grundstück, auf dem der historische Speicher steht. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Oranienburger_Speicher

    Ich kenne Oranienburg ein wenig. Ich kann mich erinnern, dass ich beim ersten Besuch (vor über 10 Jahren) sehr viel Leere gesehen habe. Überall Baulücken und Grün. Dazwischen gab es ein recht großes Bahnhofsgelände, das Schloss und Nachkriegsbebauung. Da fallen natürlich alle Vorkriegsbauten besonders ins Auge.

    Der Oranienburger Speicher ist ein Industriedenkmal und durch seine frühe Eisenbetonbauweise erhaltenswert. Ich denke, das es Industriedenkmale noch schwerer haben, als so manches mittelalterliches Fachwerkgebäude. Industriebauten sind viel jünger als gotische Kirchen, befinden sich meistens außerhalb von Stadtzentren (wo sie von einer breiten Bevölkerung gesehen werden können) und sind viel schlichter als barocke Schlösser. Dieser Speicher scheint sich von vielen Speichern abzuheben, denn er hat sogar eine "geschmückte" Fassade, da die oberen Geschosse die barocke Formensprache des Schlosses Oranienburg aufnehmen.

    Also: Wenig Vorkriegsbebauung/ besonderes Industriedenkmal mit Fernwirkung/ neobarocke Fassade

    So rechne ich 1+1+1 zusammen und denke, dass dieses Gebäude unbedingt erhalten werden muss

    Das Gelände um den Speicher ist natürlich allein durch seine Lage an der Havel interessant. Zudem ist der Bahnhof schnell zu erreichen. Kein Wunder, dass ein Investor hier zuschlägt.

    Mich wundert ein wenig dieser Satz, den ich bei Wikipedia gefunden habe. Ich frage mich, ob man einen juristischen Vorteil gewonnen hat, weil das Grundstück, auf dem der Speicher steht, vom Rest abgetrennt wurde? Für dieses Teilgrundstück wurde extra eine eigene GmbH gegründet (mit dem Ziel, den Speicher abzureißen?).

    Aus Sicht der TAS ist der Umbau jedoch nicht wirtschaftlich. Wäre der Umbau des Speichers rentabel würde man alle Neubauten des gesamten Grundstücks dazu rechnen?

    Oder irre ich mich, weil die TAS die Grundstücke von einem anderen Investor gekauft hat?

    Vielleicht sollte der Speicher erstmal nur gesichert werden und irgendwann wieder an einen anderen Investor verkauft werden, wenn die Mieten auch in Oranienburg einen Umbau rentabel machen. ;)

    Ein Bauhistoriker hat mir mal gesagt: "Was einmal weg ist, ist weg."

    Das Herzogliche Jagdschloss Oberhof wurde abgerissen

    640px-Oberhof-Jagdschloss.jpg

    1. Foto (Privatbesitz) 2. Foto Wikipedia Störfix (CC BY-SA 3.0 de)

    Von 1830 bis 1832 ließ Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha das Jagschloss errichten. Dies stand in Zusammenhang mit dem zeitgleichen Bau einer Straße von Gotha nach Coburg, die den Kamm des Thüringer Waldes bei Oberhof querte.

    Im Dreikaiserjahr 1888 weilten die kaiserlichen Prinzen (Wilhelm von Preußen (1882–1951), Eitel Friedrich von Preußen, Adalbert von Preußen (1884–1948), August Wilhelm von Preußen (1887–1949)) als Gast des Herzogshauses für mehrere Wochen im Jagdschloss. 1926 erfolgte der Umbau zum Offiziersheim.

    Zu DDR-Zeiten wurde das Gebäude als Wohnhaus genutzt. Seit der Wende stand das Gebäude leer. Das Schloss war dann schlussendlich "nicht mehr zu retten". Wir kennen das ja zur Genüge... Anstelle wird ein "Premiumhotel" für Familien gebaut. Die österreichische Hotelfamilie Meyer (u. a. „Dachsteinkönig“ in Gosau) investiert 50 Millionen Euro in das Luxus-Resort.

    https://www.insuedthueringen.de/region/suhl_ze…rt83456,7153388

    https://www.insuedthueringen.de/region/suhl_ze…rt83456,7131461

    Mittelschiff der Erfurter Peterskirche ist wieder offen

    Peterskirche_Erfurt_1.jpg

    Foto: Von TomKidd - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1521712

    Eher per Zufall habe ich entdeckt, dass ein Teil der Zwischendecke in der Erfurter Peterskirche entfernt wurde. Das Geschah bereits etwa im Herbst 2019. Ich habe noch mal in älteren Posts nachgesehen, konnte aber nichts darüber finden. Ich hoffe ich habe nichts übersehen.
    Die ursprünglich dreischiffige romanische Pfeilerbasilika war eine Abteikirche der Benediktiner. Die Zwischendecke wurde

    ab 1814 eingebaut. Von da an diente die Kirche viele Jahre als Korn- und Mehlspeicher für das Königreich Preußen.

    Zeitungsartikel Thüringer Allgemeine vom 10.10.2019 mit Foto vom Innenraum

    Ich bin schockiert, dass solch bedeutende Industriebauten abgerissen werden sollen.

    Bitte unterschreibt die Petition! Dauert nur ein paar Minuten und man muss seinen Namen nicht veröffentlichen lassen, wer das nicht möchte.

    Die Glauchauer werden es euch sicher irgendwann danken, falls die Petition Erfolg hat!

    Gibt es denn aktuelle Fotos von dem Gebäudekomplex aus diesem Jahr (von innen)?

    Schloss Schwarzburg empfängt Besucher zu Baustellen-Tour

    Im Hauptgebäude von Schloss Schwarzburg (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) haben die Arbeiten am Rohbau begonnen. Wie die Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Doris Fischer, sagte, wird das Mauerwerk des Schlosses in den nächsten Wochen mit Betonankern gesichert. Außerdem werden Fenster und Wände erneuert. Im Emporensaal wird die Empore eingebaut.

    Aktuelle Innenaufnahmen von der Baustelle:

    MDR Artikel mit Video

    Die Ausstellungshalle in Gotha wird saniert


    Nachdem 1901 das Kulissenlager des Gothaer Theaters, das ehemalige Kornhaus (heutiger Standort der Kunsthalle), abgebrannt war, wurde es am 15. September 1907 als Herzogliche Kunsthalle wiedereröffnet. Die Kunsthalle diente im 2. Weltkrieg als Lazarett. Eine der letzten großen Ausstellungen fand 1949 hier statt: "Gotha in der Goethezeit". Ab 1963 bis in die Neunzigerjahre nutzte die Gothaer Fachschule für Finanzwirtschaft das Gebäude als Turnhalle. 1999 begannen im Auftrag der Stadtverwaltung Sicherungsarbeiten, und der beginnende Schwamm wurde beseitigt.

    Derzeit wurde schon ein beträchtlicher Teil abgerissen. Glücklicherweise bleiben wohl der Eingangsbereich und die Nordfassade erhalten.

    Historische und aktuelle Bilder sowie Infos auf der Facebookseite vom Verein für Stadtgeschichte

    Gute Neuigkeiten: Schloss Friedrichswerth wird endlich in vorhandene Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übertragen

    Die Thüringer Schlösserstiftung begrüßt die geplante Übertragung von Schloss Friedrichswerth im Landkreis Gotha. Stiftungsdirektorin Doris Fischer sagte MDR THÜRINGEN, das barocke Lustschloss stehe in enger Beziehung zum Gothaer Schloss Friedenstein und sei ein maßgeblicher Bestandteil der Residenzlandschaft in Thüringen...

    MDR Artikel: Schlösserstiftung fordert mehr Geld für Arbeiten an Schloss Friedrichswerth


    Was wird wohl aus Schloß Rathsfeld im Kyffhäuser? Die interessante Geschichte und der Zustand müßte eigentlich Herrn Ramelow auch einmal zur Kenntnis gebracht werden. Der Totalverlust wäre eine Katastrophe.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jagdschloss_Rathsfeld

    Gibt es dort keine Initiative die sich für einen Erhalt einsetzt?

    Schloss Reinhardsbrunn und Schloss Friedrichswerth im Landkreis Gotha sollen in eine neu zu gründende Schlösserstiftung aufgenommen werden

    (Foto: wikimedia; Stefan C. Hoja - Eigenes Werk; CC BY-SA 4.0; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schl…-stuckdecke.jpg)
    Stuckdecke im Schloss Friedrichswerth

    "Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat drei Kandidaten im Blick für die neue, vom Bund mitfinanzierte Schlösser-Stiftung. „Meine Vorschläge lauten Schloss Reinhardsbrunn, Schloss Friedrichswerth und Schloss Crossen“, sagte Ramelow. Bei diesen Schlössern seien Land oder Kommunen bereits Eigentümer oder wollten es werden. Bei Reinhardsbrunnim Landkreis Gotha läuft noch das Enteignungsverfahren. „Das juristische Verfahren zieht sich in die Länge“, sagte Ramelow."

    "Hintergrund ist, dass der Bund im November etwa 200 Millionen Euro Fördergeld in Aussicht gestellt hat, wenn Thüringenund Sachsen-Anhalteine gemeinsame Schlösser-Stiftung einrichten und Gelder in gleicher Höhe aufbringen. Thüringenwill nach einer Entscheidung der Landesregierung ergänzend zum Geld vom Bund seinen Anteil von 100 Millionen Euro für die Sicherung der Kulturgüter zur Verfügung stellen."

    Ganzer Artikel: TLZ 27. Dezember 2018

    Abriss Ensemble Prinzenpalais
    (Fotos, falls nicht anders gekennzeichnet, selbst fotografiert)

    Das Prinzenpalais (Gebäude rechts) ist eine frühklassizistische Villa in der Mozartstraße 1 in Gotha. Es wurde 1776 erbaut und gehört so neben dem Schloss Wörlitz bei Dessau (1769–1773) und dem Friedericianum in Kassel (1769–1785) zu den frühesten Bauten des Klassizismus in Deutschland. (Quelle: wikipedia)


    Das Kavaliershaus am Prinzenpalais (Gebäude links), Mozartstraße 1 in Gotha, ist ein 1790 erbautes Kavaliershaus. Es ist Teil der Gesamtanlage Schöne Allee und wurde bereits zu DDR-Zeiten als Denkmal klassifiziert, gekennzeichnet und in die Denkmalliste eingetragen. (Quelle: wikipedia)


    1858 wurde das Kavaliershaus mit dem Palais durch ein zweigeschossiges Galeriegebäude verbunden.

    Foto: Elmar Nolte


    Foyer im Prinzenpalais


    Kuppel im Treppenhaus im Prinzenpalais Foto: Elmar Nolte



    Foto: Elmar Nolte


    Ein bedeutender Gast, der zu Lebzeiten des Prinzen August mehrfach im Kavaliershaus logierte, war Johann Wolfgang von Goethe. Prinz August unterhielt eine herzliche Beziehung zu dem Dichter, auch war er Taufpate und Namensgeber bei dessen Sohn August von Goethe. Der längste und zugleich letzte Besuch Goethes in Gotha war vom 24. bis 30. August 1801. Der Dichter feierte hier am 28. August 1801 seinen 52. Geburtstag.

    Prinz August starb 1806 und vererbte den gesamten Besitz an seinen Neffen, Prinz Friedrich von Sachsen-Gotha-Altenburg, der als Herzog Friedrich IV. ab 1822 die Regierung antrat. Er residierte selbst im Prinzenpalais und brachte seine sämtlichen hochrangigen Gäste im Kavaliershaus unter, so unter anderem 1812 den Komponisten Carl Maria von Weber.

    (Quelle: wikipedia)


    Das Kavaliershaus in Gotha und die Galerie werden abgerissen. Der Neubau wird so aussehen:

    http://www.hartung-ludwig.de/

    Siebleber Straße

    In der Siebleber Straße wurde das mittigen Gebäude fertig gestellt. Es enthält leider nur sehr wenig alte Bausubstanz, sieht aber dem Vorgänger sehr ähnlich. Ich finde es sehr gelungen.

    Zur Erinnerung:

    Hauptmarkt

    Gutenbergstraße
    [/size]

    Das Haus Neumarkt Nr. 9 "Zur Weintraube" von 1665 wurde vorbildlich saniert. Das anliegende Haus in der Gutenbergstraße wurde ebenfalls erneuert.

    Neubauprojekte in Gotha

    Alle Fotos selbst fotografiert

    Bürgeraue


    Helenenstraße/Friedrichstraße

    Meiner Meinung nach zwei einfallslose Bauprojekte in Plattenbau-Manier

    Gutenbergstraße

    Dieses moderne Projekt scheint etwas besser zu werden. Die Werbung verspricht ein "wenig" Dach und eine angenehme Farbgestaltung. Es bleibt abzuwarten, wie es nach der Fertigstellung aussehen wird.