Beiträge von predator

    Ich dachte ich seh nicht recht als ich heute morgen mit dem Rad durch Monheim am Rhein zur Arbeit gefahren bin. Waren die tatsächlich dabei, ein Haus, auf dem fett "1836" steht, plattzumachen??? Ich habe es leider eilig gehabt, auf dem Rückweg würde ich mir das mal genauer ansehen und ein Foto machen.

    Ja, auf dem Rückweg halt gemacht und da lag da nur noch ein Trümmerhaufen. Eben mal google angeworfen:

    Monheim · Mit der Kneipenkultur sterben in Monheim auch die alten Gaststätten. Die ehemalige Kahnstation, gebaut 1836, wird gerade abgerissen. Bis 2019 beherbergte sie eine Gaststätte. Die Paeschke GmbH will dort Eigentumswohnungen bauen. [...bla...] Dass das historische Gebäude Nr. 8 den Planungen zum Opfer fallen würde, war nicht klar.

    Den Rest kann man ohne Abo leider nicht lesen.

    https://rp-online.de/nrw/staedte/la…hnungen%20bauen.

    Zum Hintergrund: Monheim ist potthässlich. Wirbt aber mit einer historischen Altstadt, die aus ein paar verlorenen älteren Gebäuden besteht. Sonst gibts da nichts zu sehen. Die Stadt hat aber extra einen Fähranleger gebaut, damit die Tourischiffe zwischen Köln und Düsseldorf dort einen Zwischenstopp einlegen können. Das plattgemachte Gebäude liegt quasi genau gegenüber von diesem Anleger. An dem Kaff ist also ohnehin nichts mehr zu retten, aber dass sowas im Jahre 2024 noch möglich ist hat mich doch etwas schockiert....

    Dies wäre wirklich eine tolle Lösung, mit der ich sehr gut leben könnte. Ob sie aber realistisch ist, ist wiederum eine andere frage.
    Wenn man ein gutes Gesamtkonzept entwickelt, könnte man den gesamten Anhalter Bahnhof rekonstruieren. Mit Exilmuseum im Kopfbau und einer Mehrzweckhalle, Einkaufszentrum, Markthalle oder einem vergrößerten Technikmuseum in der ehemaligen Bahnhofshalle.

    Angesichts der Bedeutung des Anhalter Bahnhofs käme für mich an dieser Stelle auch kein moderner Neubau in Betracht, sondern nur eine (Teil)Rekonstruktion.


    Genau deshalb muss man hier aktiv werden denke ich....sonst steht an der Stelle bald ein moderner Klotz und eine Reko ist für die nächsten 100 Jahre abgehakt...

    Nur der Kopfbau wäre doch ein realistischer Vorschlag? Ich habe keine Idee ob das von der Fläche her passen würde ("5000 Quadratmeter Geschossfläche") und wie es mit den Kosten verglichen mit einem Neubau aussehen würde.

    Ich sehe das Problem der fehlenden Nutzung. Aber der bei weitem wichtigere Bauteil ist ja der Kopfbau - vielleicht wäre es zu verschmerzen, wenn die Halle nur zum Teil wiederaufgebaut würde. Mglw mit der Option der Vervollständigung, sobald ein entsprechender sinnvoller Zweck vorhanden ist.

    Ja, vielleicht könnte man das Museum in einem rekonstruiertem Kopfbau unterbringen? Das wäre doch eine tolle Lösung...

    So, um nach der politischen Diskussion noch einmal aufs eigentlich Thema zurückzukommen....: Anstatt immer nur rumzujammern und -zunörgeln habe ich beschlossen bei dem Thema etwas zu unternehmen und an einen der Entscheidungsträger aus dem Zeitungsartikel eine Mail geschrieben, in der ich meinen Unmut über die Entscheidung zum Ausdruck gebracht habe.
    Zu meiner Überraschung habe ich eine Antwort mit der Bitte um ein Telefonat bekommen, das diese Woche stattgefunden hat, sehr konstruktiv und freundlich war und fast 1h gedauert hat (!).
    Prinzipiell war mein Gesprächspartner - anders als in der Zeitung dargestellt - auf meiner Seite.

    Nachdem das Denkmalamt es abgelehnt hat, das Gebäude unter Schutz zu stellen ("marode"), hatte die Bezirksvertretung wohl keine andere Wahl, als dem Bauantrag zuzustimmen. Eine Ablehnung hätte das nur verzögert, aber nicht verhindert. Kaum zu glauben, aber nach der Aussage scheint die Politik hier nicht schuldig zu sein.

    Der Investor scheint nach meinem Eindruck kein Symphatieträger zu sein und ist nichtmals dem Angbot nachgekommen, sein Vorhaben zu erläutern. Der will also nur die schnelle Kohle und ist an Stadtbild oder Denkmalschutz nicht interessiert.

    Das eher ernüchterne Ergbnis des Gesprächs war also, dass man auch seitens der Politik eigentlich nichts machen kann. Einzige Hoffnung wäre der Denkmalschutz gewesen.
    Es bleibt also nur zu hoffen, dass sich die Mieter einen Rauswurf nicht so einfach bieten lassen.

    Traurig so etwas...

    Wer Ironie in meinem Beitrag fndet kann sie gerne behalten - ansonsten bitte nochmal lesen.

    Aber ja, ich finde das Engagement eines Grünen in diesem Fall ungewöhnlich und sehr löblich!

    Für mich ist das (fast) dieselbe Kategorie wie die Sprengung des Schlosses. Der Kaiser war auch lange nicht mehr da und das Schloss der Funktion beraubt und damit nutzlos. Also weg damit? Der verantwortliche "Wessi" ist in der Hinsicht auch nicht besser als Ulbricht.
    Wie von Wissen.de anfangs geschrieben hätte man den Bahnhof durchaus einer anderen Nutzung zuführen können.

    Einfach mal in dem im Mai von "Ein_Hannoveraner" verlinkten Spendenkatalog die Seite 4 ansehen. Dort sieht man Grund- und Vollversion als Schnitte nebeneinander, ergänzt durch den folgenden Text:

    Es wird also Stein auf Stein gemauert, keine Rede von Beton. Es kommt erst die Grundversion, und wenn innen alles fertig ist, wird - wohl wenn weitere Gelder vorhanden sind - der Fassadenschmuck folgen.

    Vielen Dank für den Link!

    Es scheint ja doch ordentlich ausgeführt zu werden und eine Spende ist gut angelegt.

    Hatte nur Zeit zum Überfliegen, aber wo jetzt im Inneren die Unterschiede zum Original sind wird nicht so richtig klar?

    Das sind doch gute Nachrichten! Bei den ganzen Diskussionen ist mir im Moment aber gar nicht mehr klar, was nun überhaupt gebaut wird und wofür ich spenden würde?

    Zunächst ist nur der Turm geplant?

    Das äußere entspricht 100% dem Original?

    Innen wird auch alles mit Ziegel aufgemauert ist aber gegenüber den Original Plänen verändert, so dass zB ein Aufzug Platz findet?

    Wer kann mich kurz abholen oder einen Link mit dem letzten Stand posten?

    Ja, die WestLB war nicht schön, aber das neuere Gebäude (aus den 80ern?) dahinter ist noch deutlich hässlicher und unpassender. Grausig ist auch der Klotz der nun dahin kommen wird
    http://www.wz.de/lokales/duesse…leibt-1.2335227
    Man kann aber zustimmen, dass die alte Fassade dort besser zur Geltung kommen wird. Diese wird das einzige und ziemlich deplatzierte Schmuckstück in dem neuen Kasten.

    Ulmer Höh finde ich auch sehr ärgerlich, da hätte man noch etwas draus machen können.

    Vielen Dank für den Link. Den Artikel kannte ich noch nicht. Es macht mich regelmäßig wütend wenn ich lese wie die nach dem Krieg mit den Überresten umgesprungen sind.
    Ja, Markt 26 (Würzgarten) und rechts daneben 28 (Schlegel) fallen direkt positiv aus der Reihe heraus, obwohl ich mich vorher nicht informiert hatte was nun einen Rekonstruktion und was ein Neubau ist. Der Rest ist weder schön noch wird es irgendeinen Touristen interessieren. Da hätte man mehr draus machen können, aber besser als nichts.
    Ich war bei dem Besuch am Sonntag positiv überrascht, wie viele Leute Interesse an der Baustelle hatten. Wird bestimmt ein Publikumsmagnet wenn es fertig ist. Hoffentlich behauptet dann niemand, die Leute würden nur wegen der Neubauten kommen...
    Ich hoffe das Beispiel wird dann auch in anderen Städten Schule machen um zu zeigen, wie man eine hässliche Innenstadt aufwerten kann.

    Ich hatte mir das am Wochenende auch einmal angesehen. Sieht alles ganz hübsch aus, aber ein paar Neubauten passen nicht so richtig. Dazu gehört auch Markt 40, das von hinten eher aussieht wie ein Bunker. Es wurde hier ja bereits erwähnt, dass die Spolien von einem Gebäude stammen, das woanders stand.
    Ich fand die Art des Einbaus etwas komisch. Der rechte Bogen endet in einer Wand (grün eingekreist) Ist bekannt ob das so bleiben soll..? In jedem Fall wird man wohl immer sehen, dass die Steine nicht von einem Haus mit dieser Wandlänge stammen können...


    Markt 40

    Hallo zusammen,

    update zu den Arbeiten:

    Am 12.05.12:






    ..und am 03.06.12





    Wie man sehen kann, sind die ausgegrabenen Mauerreste, die ich vor kurzem nicht einmal fotografieren durfte, zum grössten Teil bereits weggebaggert!
    In der Presse sucht man Berichte darüber, was hier denn gefunden wurde, vergebens. Das einzige was ich finden konnte

    http://www.stadtgeschichten-duesseldorf.de/wanderungendur…b5c13a6601.html

    "Im Zuge der Umgestaltung der Gerichtsgebäude zu einem Luxusquartier finden jetzt archäologische Grabungen in den Innenhöfen des Gerichts statt. Wie zu erwarten, stößt man hier auf älteste Teile der Altstadt..."

    Hier ist auch die Lösung, was der einzelne eingemauerte Stein in meinen ersten Fotos für eine Bedeutung hat:

    "Der interessanteste Besitzer unter den vielen Adeligen, die es bewohnten, war zweifellos Freiherr von Weich, dessen Wappen mit den zwei Äffchen noch heute an der Ecke Liefer/Ratingerstr angebracht ist."

    Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass die Funde klein gehalten werden sollen, damit erst gar keine Diskussion aufkommt, ob diese erhaltenswert wären. Es soll ja niemand in den Luxuswohnungen auf seinen Garagenstellplatz verzichten müssen...

    Hallo zusammen,

    als ich gestern abend seit längerem mal wieder auf der Ratinger Strasse in der Düsseldorfer Alstadt war, habe ich bemerkt, dass dort grossflächige Abrissabreiten im Gange sind. Mein Befürchtung war, dass das hübsche Gerichtsgebäude und die verbliebene Fassade des Coelestinerinnen-Klosters plattgemacht werden - in Düsseldorf weiss man nie, historische Gebäude haben hier leider auch keinen hohen Stellenwert.

    Meine Befürchtungen haben sich zum Glück nicht bestätigt, siehe hier
    Andreasquartier genehmigt: Gericht wird umgebaut | RP ONLINE

    Da ich heute Urlaub hatte, habe ich mir das Ganze doch noch einmal bei Tageslicht angesehen:

    Hier also zunächst einmal die in den 60er-Jahren liebevoll in den Neubau integrierte Fassade des Coelestinerinnen-Klosters / Palais Spinrath. Man beachte: die Fenster sind und waren schon immer zugemauert...
    Palais Spinrath – Wikipedia






    Hinter dem Gebäude ist eine Ausgrabung im Gange:
    Altstadt: Die alte Stadt wird ausgegraben | RP ONLINE


    Ich habe eine Mitarbeiterin dort gefragt, ob es irgendwann möglich ist, sich das einmal aus der Nähe anzugucken. Antwort:
    - weiss ich nicht, da müssten Sie wohl einen Termin mit Frau xxx vereinbaren
    - Fotos machen dürfen Sie so oder so nicht, der Investor hat alle Fotorechte gekauft (!!!)
    - den Ausgrabungsbericht kann ich mir hinterher im Amt ansehen

    Die Mitarbeiterin konnte mir auch nicht sagen, ob die Mauerreste dort belassen werden ("hängt davon ab, was an dieser Stelle geplant ist"). Zitat aus dem Artikel in der RP:
    "Die Funde im Boden werden mit Zeichnungen und 3-D-Scan genau dokumentiert, um spätere Forschungen zu ermöglichen. Danach werden die Funde abgerissen, damit neu gebaut werden kann. Ob einzelne, besonders wichtige Stücke erhalten und später aufgestellt werden sollen, entscheidet das Landesamt für Bodendenkmalpflege."

    Ich gehe nicht davon aus, dass der Investor einen Tiefgaragenstellplatz für die Mauerreste opfern wird. Sowas gibts nur in Köln, da wird mehr Wert auf Geschichte gelegt...

    Als ich dann doch ein paar Fotos durch den Zaun gemacht habe, bin von einer anderen Mitarbeiterin noch einmal nachdrücklich auf das Fotografierverbot aufmerksam gemacht worden (!). Meiner Meinung nach eine Unverschämtheit. Dass die keine Lust haben, die Touris auf ihrer Baustelle herumspazieren zu lassen, kann ich ja noch verstehen. Aber Fotografierverbot erinnert etwas an die DDR...

    Hier dann noch ein paar andere Fotos des betroffenen Viertels. Hier kommen im wesentlichen Wohnungen für Besserverdienende hin, die sich vermutlich hinterher über den Partylärm in der Alstadt beschweren werden. Ein Entwurf wurde bereits hier gezeigt, man kann gespannt sein.
    Düsseldorf - aktuelle Neubauten und Bauvorhaben