Auch wenn wir das alles schon hatten: Wann kapiert Ihr Architekten es endlich - wir (= die Bevölkerung, egal ob Akademiker oder Hauptschulabgänger) sind gar nicht interessiert an Architektur, die wir erst "verstehen" müssen (wenn ich das schon höre bzw. lese ), sondern an solcher, die uns gefällt, die eine Stadt angenehm und lebenswert macht! Wir sind doch schließlich die, die in diesen Städten leben (müssen)! Ein Architekt, den das alles nicht gar nicht interessiert, der nur das baut, wofür seine Studienkollegen Beifall klatschen, der ist ein arroganter Egoist und naiv dazu!
Was glaubst Du denn, Studi, warum alle Leute, wenn sie von einer schönen Stadt reden, immer eine Stadt mit vielen historischen Bauten meinen? Wenn von einer nicht so schönen Stadt die Rede ist, die "aber auch schöne Ecken hat" (z.B. Frankfurt), dann sind damit immer solche Stadtviertel gemeint, in denen sich Krieg und Abrißwut zum Trotz gottlob noch schöne Altbauten erhalten haben (Nordend, Holzhausenviertel, Sachsenhausen). Wie kommt es, daß all diese Menschen überhaupt gar nicht scharf darauf sind, Städte zu besuchen, wo man so toll moderne Architektur verstehen kann? Sind diese Leute alle zu blöd, ob wohl sich diese Empfindungen quer durch alle Altersklassen, beide Geschlechter und durch alle Bildungsschichten zieht?
Wir haben mehr als genug Dinge im Leben, die wir verstehen müssen - Bauwerke wollen wir einfach anschauen. Wenn sie schön sind und es dabei auch noch etwas zu verstehen gibt - bitte, warum nicht. Aber häßlich und dann auch noch verstehen müssen, nein Danke, kein Bedarf!