Bei der Stadtentwicklungsseite des Senates gibt es eine interessante Neuigkeit:
Die Denkmäler Berlins lassen sich nun kartographisch darstellen:
Bei der Stadtentwicklungsseite des Senates gibt es eine interessante Neuigkeit:
Die Denkmäler Berlins lassen sich nun kartographisch darstellen:
Ah, sehr gut. Die Webcam nehme ich gleich mal in die Berlin-Linkliste auf.
Natürlich kann man einen Gründerzeitler nicht mit einem Schloss vergleichen, allerdings handelt es sich hier um einen privaten Wohnbau. Und als solcher bietet auch ein Gründerzeitler sehr viel historische Aussagekraft:
den Stolz der Erbauer, die Sehnsucht nach ästhetisch schönen Gebäuden und meinetwegen auch die Wehmut nach einer vergangenen Zeit.
Und wenn du jetzt mit dem Einwanf kommst " man wollte bei dem Proletariat nur die Armut mit schmucken Fassaden kaschieren", dann hast du zwar recht, aber: lieber arm sein und in einem schönen Gebäude wohnen, als arm sein und in der Platte hausen...
Zusatz zu Paris: Du hast zwar Recht, dass Paris Weltruhm geniesst, aber das Besondere an Deutschland war ja, dass es sowohl mittelalterliche Fachwerkstädte gab, als auch eher gründerzeitliche Städte, die z. T. durchaus mit Paris mithalten konnten. Diese architektonische Vielfalt wurde aber im Bombenhagel zerstört und durch den Wiederaufbau mit den Füßen getreten. Diesen Weg führt nun mit weiteren Abrissen auch diese Zeit fort.
Quotees war trotz allem nur ein Ziegelbau mit vorgeblendeten Elementen
Meiner Meinung war dieser Bau herausragend. Das war kein Stuck aus dem Katalog, sondern eigens dafür behauener Sandsteinschmuck. Der Abriss wäre aber auch nicht zu entschuldigen, wenn dieser Standard normal wäre.
Zu deinen anderem Argument:
Einerseits geht es wie du schreibst um Ästhetik (die evtl. durch Neubauten auch erreicht werden könnte), aber nicht nur deswegen sind Gebäude erhaltenswert, es geht mindestens zum gleichen Teil um die Erfahrung von Historie. Künftige Generationen werden aber anhand der Gebäudegeschichte nur noch lernen wie gesichts- und geschichtslos Städte zu sein haben.
Der Verein "[lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon]" regiert auf die Kritik:
QuoteDisplay MoreAlles ist möglich - trotzdem muss Schlosshof nicht bebaut werden
Es sind Bedenken erhoben worden hinsichtlich der Gestaltung des neuen Landtagsgebäudes. In Leserbriefen und Kommentaren wurden erhebliche Bedenken gegenüber dem vorgelegten Gebäudeentwurfes des Planungsbüros geäußert. Sie meinen, das Ganze weicht sehr von dem ab, was wir unter dem [lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon] verstehen. Dabei haben die meisten nicht nachvollzogen, worum es sich handelt: Nämlich um eine Machbarkeitsstudie, nicht mehr und nicht weniger. Eine Machbarkeitsstudie hat zunächst grundsätzlich keine Architektur vorzugeben, sondern prüft, ob das vorgelegte Raumkonzept für die konkrete Idee machbar ist, oder nicht. Erfreulicherweise sagt die Studie von ganz klar und eindeutig, dass es machbar ist.
Wir können also von der gesicherten Erkenntnis ausgehen, dass es möglich ist, für insgesamt 150 Abgeordnete, also auch nach Vollzug einer möglichen Länderehe, so ein Landtagsgebäude auf dem Alten Markt zu errichten, welches in den Umrissen des Stadtschlosses erstellt wird, und in dem der gesamte Raumbedarf dieser Anzahl von Abgeordneten, einschließlich Plenarsaal, hinein passt. Nur das, und nichts anderes hatte das Büro Wächter und Wächter zu beantworten. Alles andere, was das Büro in diesem Zusammenhang vorschlägt, ist völlig unverbindlich. Es ist deshalb müßig, hierüber - jedenfalls jetzt - Kritik anzumelden. Über die Architektur wird man sich in Zukunft noch den Kopf zerbrechen, nämlich dann, wenn der kombinierte Investoren- und Architektenwettbewerb stattfindet. Erst dann kann trefflich über die architektonische Geschicklichkeit gestritten werden, vorher nicht.
Eine zweite Antwort haben Wächter und Wächter im Rahmen ihrer Machbarkeitsstudie trotzdem schon in den Raum gestellt: Nämlich die These, dass all das möglich ist und trotzdem der Schlosshof nicht bebaut werden müsste. Diese These ist völlig neu und war von kaum jemand bisher für möglich gehalten worden. Es war zwar an sich nicht die ureigenste Aufgabe der Machbarkeitsstudie, eine derartige Möglichkeit aufzuzeigen. Es schadet aber auch nichts, schon im Vorfeld Möglichkeiten aufzuzeigen, die die Fantasie der Architekten nur weiter anregen könnte. Aus diesem Grunde ist auch dieses Aufzeigen grundsätzlich nur ein unverbindlicher und positiver Vorschlag.
Alles in allem ist aus Sicht der Vereins [lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon] e.V. die Studie des Büros Wächter und Wächter grundsätzlich zu begrüßen. Sie enthält zwei positive Kernaussagen: 1., dass das Ganze machbar ist und 2., dass es grundsätzlich möglich ist, den Schlosshof unbebaut zu lassen. Beides ist aus Sicht des Vereins positiv zu begrüßen.
Dr. Michael Schöne, Vorsitzender des Vorstands Verein [lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon] e.V.
Der Tagesspiegel, 03.04.2006
Quelle: http://www.focuspotsdam.de/cus…chloss/list.php?nid=m4_p1
Nach diesem für uns traurigen Tag noch eine erfreuliche Nachricht:
Rettung der Anna Amalia Bibliothek geht voran
Im Rokokosaal der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar sind erste Proberestaurierungen abgeschlossen worden. 2007 soll wiedereröffnet werden.
Hier in Dortmund ziert übrigens das 1955 abgerissene alte Rathaus (ältestes steinerne Rathaus Deutschlands) die Kanaldeckel auf dem Alten Markt. Allerdings achtet da kaum jemand drauf und die Stadt hat die Situation genutzt, um noch eine politische Lüge zu verbreiten: "Hier stand das 1943 zerstörte Alte Rathaus...". Dass die Außenmauern erst 10 Jahre nach Kriegsende beseitigt wurden, wird schön unter den Tisch (bzw. die Füße) gekehrt.
Ich denke etliche Kanäle werden richtig alt sein. Immerhin haben wir die Erhaltung der historischen Straßenführung nach dem Krieg in etlichen Städten dem Umstand zu verdanken, dass die Versorgungsleitungen erhalten waren und man Geld sparen wollte.
Meinst du nicht eher, dass der Schutt bewacht wird, damit man nichts rettet? So kommt mir das jedenfalls vor.
@ HalleLuja: Deine Ideen hören sich ja nach der reinsten Verschwörungstheorie an. Wir sollten mal realistisch bleiben. Ich denke, den Verantwortlichen fehlt es einfach an Bewusstsein für unser architektonisches Erbe. Zudem denken Politiker meist finanziell eher kurzfristig...
Dass das Ganze überregional unter der Hand geplant wird glaube ich nicht. Aber auch so traurig genug.
Aber auch dieses Ereignis sollte uns nur noch mehr anspornen unsere Kraft für die Bewahrung und Wiederherstellung architektonischer Meisterwerke und anderer historischer Gebäude einzusetzen.
@ Friederich:
Ich schick dir mal die E-Mail-Adresse von Dr. Guratzsch per PN. Wäre nett, wenn du ihm nen paar Vorher-, Nachherfotos und eine kurze Beschreibung der aktuellen Ereignisse mitschickst.
QuoteDas einzige was man meiner Meinung nach jetzt noch machen kann ist eine umfangreiche Dokumentation des Gebäudes, vor allem der Fassade so dass man zukünftigen Investoren für die Bebauung dieses Grunstücks eine Reko als Vorschlag vorlegt und diese Recherche erspart. Das würde eine Zusammenarbeit vieler Leipziger Vereine erfordern aber evtl kann man es irgendwann wieder auferstehen lassen.
Du könntest ja mal nen paar Vereine anschreiben und nachfragen wie die dazu stehen. Ist zwar unwahrscheinlich, dass es zu einer Reko kommt, aber man weiß ja nie.
Traurig, traurig...
Was ich aber gar nicht verstehe, wer jetzt dafür verantwortlich ist? Vor allem für diese Hinterlistigkeit und Heimlichtuerei?
Die Fassadenreko beginnt bereits:
http://www.ece.de/de/news/content1.jsp?id=222
Bislang sieht man auf den Webcams (siehe letzte Seite) lediglich ein reines Betonschloss..
QuoteApril, April!
Du kannst einem echt den Tag versauen...
Jetzt mal wieder ernsthaft: Wie ist denn der aktuelle Stand? Könnte die Entwicklung ähnlich verlaufen wie du sie (falsch) erläutert hast?
Mach am Besten mal in Auerbachs Keller ein eigenes Thema dazu auf. Ich würde gerne kommen, weiß0 aber noch nicht ob ich wegen Prüfungen Zeit hab.
QuoteF-E 81 endgültig gerettet!
:huepfen:
Oder die Abrissbagger sabotieren...
So ein Fall könnte mich auch zu Kriminalität verführen. Man könnte es aber auch als Widerstand betrachten und der ist doch erlaubt.
Der Abriss wäre echt katastrophal, und ich hab mich so gefreut, als ich gestern die Meldung in der Welt fand...
Ich schreibe jetzt erstmal noch ne Mail an die Leipziger Denkmalschutzbehörde (http://denkmalschutz@leipzig.de).