Beiträge von Stutzen

    In der Bildmitte ist die Barfüßerstraße 6 , auch Flohburg genannt zu sehen, es ist neben der Finkenburg sicherlich das bedeutendste noch vorhandene Fachwerkgebäude der Stadt:

    Schön oder?
    Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser Bedeutung und der Idylle des Ortes, wollte sich die Stadtführung nicht lumpen lassen. Im Rahmen der nötigen Sanierung des Gebäudes, hat man sich dazu entschloßen einen Anbau zu errichten und die Liegenschaft als Museum zu nutzen.
    Klar ist natürlich, das man nicht einfach, zur Wahrung des seltenen Ensembles, angepasst oder gar in traditioneller Weise bauen konnte. Im Sinne von Licht, Luft und "Spannung" muss es eine Faserzementplatten-Kratzputz-Erbärmlichkeit sein. Dies ist so gewollt, denn "so setzen wir der verspielten Flohburg was Schlichtes entgegen", meint der Architekt. Der meint auch, dass ein neues Fachwerkgebäude die alte Flohburg "erdrückt" hätte, das macht natürlich Sinn in einer Fachwerk-Altstadt. Das Gestammel des Architektendarstellers ist hier nachzulesen: Schlichte Bauklötze und altes Fachwerk bilden neues Nordhäuser Museum

    Mag sein, dass es vom Ansatz her ok ist oder manchem gar gefällt. An dieser Stelle aber ist es pure Freude an der Provokation:

    Blick in die Barfüßerstraße. Nach links bin ich dann jedoch nicht gegangen, da ich keine Lust hatte den Berg wieder hoch zu laufen. :rolleyes:

    Rechter Hand kommt man dann in den Teil der restlichen Altstadt, der noch die meiste Ensemblewirkung aufweist:

    Grüße in die illustre Runde.

    Mich hatte es kürzlich mal wieder in die Südharzstadt verschlagen und da ich schon mal vor Ort war, habe ich auch gleich aktuelles Bildmaterial des Stadtkerns produziert. Zusammen mit historischen Postkarten und Ansichten von bildindex.de kommt eine nette Collage zusammen. Ein Archiv neuerer Fotos findet sich übrigens auch auf der Seite von Raymond Faure..

    Domstraße 12, im anderen Fred ist ja schon vermeldet worden, dass hier in absehbarer Zeit eine Sanierung stattfinden soll. Eigentümer ist die allgegenwärtige Städtische Wohnungsbaugesellschaft:

    Hier sieht man das Gebäude rechts angeschnitten:

    Hmmm.... Das sind ja optimistische Einschätzungen.

    Für Potsdam kann es jetzt eigentlich nur teuer werden oder häßlich bleiben. Eine Verschlechterung von Vollpension zur lappigen Stulle aus der Brotbüchse kommt in den Sinn.

    Blackstone als Eigentümer wird nach Ablauf der Betriebserlaubnis sicher nicht auf eigene Kosten mit dem Abbruch beginnen und der Stadt das fein säuberlich beräumte Grundstück für einen symbolischen Euro überlassen, Stichwort Betriebsbewertung. Wenn die Stadt (hat Vorkaufsrecht) all das nicht selber tragen will, wird wohl die Genehmigung verlängert. Eine lose-lose Situation. Träger für herbeifabulierte Alternativen (Studentenwohnheim) wollen auch erstmal gefunden werden und natürlich bleibts dann beim unangenehmen Anblick. Vielleicht glaubt man ja das noch ein Milliardär vom Himmel fällt. Bin jedenfalls gespannt auf die Finanzierungsvorschläge der einschlägigen Kritiker, sollte es zum Abbruch kommen.

    Tja... wo würde man denn hinkommen wenn man einen stinkreichen Kapitalisten einfach Wohltaten verteilen lässt?

    Das ist schon per se suspekt und dem muß daher mit ordentlich Klassenkampfbegegnet werden. Wenn alle Stricke reißen (Die Kosten!! Kein Geld für Kindergärten!!!) wird halt eine potthäßliche Platte zum einzigartigen Zeugnis der DDR-Moderne erklärt.

    Armes Potsdam, genießt euer Avantgarde-Hotel doch bis in alle Ewigkeit. :gutenacht:

    In Weimar wird die kleinteilige Wiederbauung des Bereichs Borngasse - Hinter der Badestube geplant.
    Auch bei diesem relativ bescheidenen Vorhaben (um etwa 10 Gebäude wird es hier wohl gehen) bleibt der Clash der Ideologien nicht aus. :blah:
    Ich zitiere:

    Zitat

    "Baudenkmalpfleger Hermann Wirth sprach in der Versammlung von einem Flächendenkmal und forderte dessen denkmalgerechte Bebauung". Man solle eine Kopie der Badestube erwägen. Denkmalgerecht bedeute nun aber nicht die Rekonstruktion des Verlorenen, entgegnete Klaus Jestaedt. Man müsse dort auch unserer Epoche architektonisch Raum geben. Auf allgemeine Zustimmung traf indes Architekt Oswald W. Grube, der vorschlug, zumindest die Kubatur der Badestube wieder herzustellen"

    - Sprung zum Qualitätsmedium: TA: Historisches Weimarer Stadt-Quartier soll neu bebaut werden
    - Bing Ansicht

    Auf dieser Ansichtskarte der Johannesstraße sieht man das linke Nachbargebäude:

    Möglicherweise hat man nur ein Stockwerk draufgesetzt?
    Interessanter finde ich vorne rechts den Nachbarn vom Stockfisch, der leider der DDR zum Opfer gefallen ist.

    Puhh... das war wirklich kurz vor knapp. Den damaligen Aktivisten kann man gar nicht genug danken.
    Einige der Gebäude im Film sind heute noch im selben Zustand und am Georgsturm fehlt ein ganzer Straßenzug, so völlig überlaufen ist das Viertel also noch nicht.

    Der Verein "Südharzer Fachwerkzentrum Nordhausen e.V." hat das Gebäude Altendorf 48 erworben und bereits erste Gelder aus Lottomitteln und Spenden der Lesser-Stiftung eingenommen, natürlich können auch alle Anderen etwas beitragen. Sehr tolles Projekt in einer ignorierten Rest-Altstadt.

    Link zum Verein: Südharzer Fachwerkzentrum Nordhausen e.V.

    Unter anderem sollen die Bohlenstube mit Bemalungen, Brunnen und Backstube wiederhergestellt werden. Später werden Teile vermietet sowie ein Fachwerk-Dokumentationszentrum eingerichtet.

    TA-Video: "Altendorf 48": Verein rettet Nordhäuser Fachwerk-Juwel.

    Ja das hat mich auch gefreut!
    Hatte schon befürchtet, dass dort die selben Schmutzmagneten (hellgraue Granitblöcke) wie im Rest der Innenstadt verlegt werden.

    Ein paar Artikel des Thüringer Zentralorgans zum Baugeschehen:

    Bauarbeiten am Fischmarkt sollen im Sommer beginnen
    Der Fischmarkt wird ab Sommer 2012 für 6 Mio. € grundlegend saniert und historisch gepflastert werden.

    Sanierung des Erfurter Wenigemarkt 20 könnte im März beginnen
    Die Sanierung des prägenden Gebäudes soll sage und schreibe 11 Jahre nach dem Verkauf beginnen.

    Einweihungsfeier für historischen Gebäudekomplex in Erfurt
    Dabei gehts um folgende Gebäude in der Regierungsstraße :foto: :


    Sanierung im historischen Andreasviertel in Erfurt abgeschlossen
    Sanierung der Häuser Andreasstraße 7 (Haus zum Mohren) und 8 (Haus zum schwarzen Ross). Besonders das Haus zum Mohren hatte es wirklich nötig :schockiert: . Vorher Bilder:

    Mal wieder ein paar Updates was die Sanierungsfront betrifft. Am interessantesten und mir völlig neu ist die Sanierung des Hauses zum Mohrenkopf in der Johannesstraße. Nach kurzer Recherche zeigt sich, das dort 4 Wohnungen und 2 Büros entstehen werden. In der Johannesstraße Richtung Anger:



    Hinter der Plane bietet sich folgendes Bild:

    Ein Gebäude weiter, neben dem Haus zum Stockfisch, wird ein schätzungsweise aus den 70er/80er-Jahren stammendes Haus energetisch saniert:

    Diese Kreation sieht man leider auch recht prominent von der Futterstraße aus:

    Schräg gegenüber die Johannesstraße 7a, dort hatte sich zwischenzeitlich eine Art alternativer Jugendclub eingenistet und der Bau sah extremst heruntergekommen aus. In der Galerie müsste irgendwo der Vorzustand abgebildet sein.

    Daneben in der Futterstaße wird eine der wenigen altstadtgerechten Platten der Umgebung saniert:

    Die Johannesstraße 7 hat eine Fassadenauffrischung erhalten, der Putz bröckelte schon etwas:

    Weiter Richtung Anger, die Johannesstraße 75 ist bestimmt schon ein Jahr lang eingerüstet, jetzt tut sich was, die Schuttcontainer füllen sich:

    Rostock, Halle, Lübeck sind auch alles sehr schöne Städte in der Kategorie, hängt wohl vom persönlichen Geschmack ab, zu empfehlen sind sie alle.

    Was die Realitätsnähe betrifft gibt es bei dem gebotenem eigentlich nichts zu mosern, klar hab ich in der Gegend auch ein paar sanierte 50er Jahre Blöcke, einfache und entstuckte Gründler, Garagenanlagen und Baulücken gesehen aber wen interessiert sowas in der Galerie schon wenn dies Ausnahmen sind? Wenn es zur Beruhigung beiträgt kann ich ja nochmal ein paar dieser Schandflecke ablichten aber nur bei knietiefem Schneematsch und am Sperrmülltag damit auch die Bedenkenträger auf ihre Kosten kommen. :rolleyes: