Beiträge von Mephistino

    1. was die grundstücksgrenze angeht, ich werd mir das Ding bei Gelegenheit mal ansehen, dann kann ich mehr dazu sagen.

    2. Ich weiss, wie stark Putin schon in seiner Zeit als Botschaftaattachee in DD abgeschirmt wurde, ich denke kaum, dass sich die Sicherheitsmaßnahmen so sehr verringert haben, seit er Präsident ist. Das wiederum macht den Kauf nachvollziehbar, wenn die Angaben zur Grundstücksgröße stimmen, was in der Gegend durchaus eine realistische zahl ist. Aufgrund von Auflagen (Heiligendamm ist ein Flächendenkmal) wurden solche Riesengrundstücke da nicht geteilt und scheibchenweise an Bauherren verhökert.

    3. Daraus folgt, dass wohl eher mit einem Zaun und "Betreten Verboten" Schildern zu rechnen ist, sollte Putin das Anwesen zur eigenen Nutzung erwerben.

    1. währen die Bögen selbst bei 90° immernoch zu eng für einen dreispurigen Ausbau und 2. ist eine veränderung des Winkels an dieser Stelle aufgrund des Bodenreliefs nicht möglich. Auch die Idee, die Autobahn durch insgesamt 4 Bögen zu legen, war wegen des Bodenreliefs nicht durchführbar.

    Das ändert aber nichts daran, dass diese Konstruktion 1. besch** aussieht und 2. wohl auch nicht die Dauerhaftigkeit haben wird, die der rest der Brücke aufweist...

    Öffentlichkeitssucht... was einen Giacomo Casanova im 18. Jahrhundert zu seinem Skandalösen Lebenswandel trieb, ist auch Mitursache für die hässlichen Geschmacksentgleisungen in der sogenannten modernen Architektur. Man könnte auch von Skandalarchitektur sprechen...

    Ich seh schon, ich muss mir das Desaster mal in Natura ansehen...
    Mit Konzepten kann ich dienen, mit Investoren derzeit leider nicht...

    wobei, wenn ich mir die Bilder so ansehe, dann ist sogar freie Tanzfläche ein Gewinn fürs Stadtbild...

    Zitat von "Sebastian"

    Zur Marienkirche:
    "In den unmittelbaren Nachkriegsjahren Verfall der Ruine, die schließlich [1962] aus Sicherheitsgründen, mit Ausnahme des Turmes, beseitigt [gesprengt!] wurde"

    aus: "Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg", Ost-Berlin 1970.

    "aus Sicherheitsgründen", das sagt doch wohl alles, oder ? :x

    Ich halte die "Sicherheitsgründe" gar nicht für so abwegig... Wenn man sich dioe massiven Strebepfeiler ansieht, dann müssen gewaltige Querkräfte auf den Hochschiffwänden gelegen haben. Durch Brand werden Ziegeklsteine gewöhnlich nicht haltbarer, besonders nicht mittelalterliche und dann lass nur noch die Feuchtigkeit dazukommen...
    Ausserdem kann ich mir gut vorstellen, dass für innenliegende Wände nicht unbedingt der wasserfestete Mörtel genommen wurde...
    Und nun setze eine solche Ruine mal 17 Jahre lang der an der Küste nicht gerade milden Witterung aus...

    Im Übrigen wurden die Kriegslücken in Wismar meines Wissens nach absichtlich nicht neu bebaut, um Rekos zumindest theoretisch möglich zu machen. Mal sehn, vielleicht ersteht ja auch die Kirche irgendwann mal wieder, der Turm dazu ist ja noch da (also keine Total-Reko)...

    Die Bilder vom April '45 zeigen ein noch weitgehend intaktes Mittelschiff, die kirche muss also danach noch Schaden genommen haben. Ich vermute, dass da nach Kriegsende mal wieder ohne Sinn und Verstand Bunker gesprengt wurden und dabei die umstehende bausubstanz mit in den Orkus geblasen wurde, so wars zumindest bei St. Jacobi in Rostock...

    Ich halte die Elisabethbrücke in Budapest eher für einen Griff ins Klo, undzwar in jeder Hinsicht. Wenn man die im Kriege zerstörte Brücke schon modern wieder aufbaut, dann sollte man wenigstens daraus achten, dass man damit kein Nadelöhr schafft. Könnte es sein, dass du die Elisabethbrücke und die Kettenbrücke verwechselst?

    Ich persönlich bin irgendwo auch ein Fan von (genieteten) Stahlgittertragwerk-Konstruktionen, dabei speziell von Brücken, aber auch von Bahnhofsdächern, Fabrikhallen und anderen Beispielen, dass man aus Stahl auch augengefällig bauen kann/konnte.

    Und meiner Ansicht nach sind Brücken eben gerade keine beliebig ersetzbaren Infrastrukturelemente sondern genau wie Häuser Werke der Architektur.

    Auch bei diesem Thema wirkt die fatale Fehlentscheidung die Berufsbilder von Architekt und Bauingenier zu trennen, in augenscheinlicher weise nach. Weil ja Brücken eben als Strukturelemente angesehen werden, braucht kein Architekt beteiligt werden, es reicht ein Bauingenier, und der achtet nun mal nicht auf Optik, Augengefälligkeit, Umfeld etc., weil das ja auch gar nicht seine Aufgabe ist. Der Künstler wird erst an das fertige Objekt rangelassen und ihm bleibt nichts weiter übrig, als das Ganze knallig bunt anzupinseln...

    Ich bn dieses WE quer durch die republik mit der Bahn gereist und habe da auch einige schöne Brücken gesehen (die ausnahmslos vor 1945 entstanden waren) und mich gefreut, dass es die eben noch gibt.

    Zitat

    Kennt jemand ähnliche Fälle?

    Die gibt es zu Haufe, selbst wenn man mal die Hundertfach reproduzierten Pläne der modernen Wohnbauten außer acht lässt.
    Bestes Beispiel dürften die nach dem Entwurf "Götterdämmerung" von Wilhelm Kreis ausgeführten Bismarcktürme sein, wobei diese in der Größe, im Baumaterial und in technischen Einzelheiten teilweise stark voneinander abweichen.

    Übrigens scheinen auch die Stadttheater in Gera und Rostock (im Kriege zerstört) nach dem oben erwähnten Entwurf gebaut worden zu sein, das müsste aber mal genauer untersucht werden.

    Auch wenn die Matthäuskirche nun nicht unbedingt eine Supernova am Sternenhimmel der Architektur ist, so ist doch, wie ich das schon einmal erwähnt hatte, der Abriss von Kirchen das Allerletzte. Soweit ich gehört habe, soll auch das daneben befindliche alte Polizeipräsidium vom Abriss bedroht sein. Gerade dieses Gebäude ist aber wegen seiner reich gestalteten Fassade erhaltenswert. Weiss jemand näheres zu dem Thema?

    auch wenn sprengen vielleicht spektakulärer währe, so gäbe es da ein Baugrundproblem. Wie weiter oben schon erwähnt, muss in dem Maße in dem der Palast abgetragen wird, Ballastsand in die Grundwanne gespühlt werden, um den Baugrund stabil zu halten. Das ist bei einer Sprengung nicht möglich.
    Ausserdem besteht die Tragende Konstruktion des Palasts weitgehend aus Metall, was sich deutlich besser mit Flex und Schneidbrenner zerlegen lässt. Im Sprengungsfalle hätte man hinterher ein Stahlkneuel, dass man dann doch auseinandersägen müsste...

    Nun, in diesem Sinne ein Vivat den Dichterfürsten und ihren Häusern und ein pereat den Lieschen Müllers dieser Welt, für die Kultur etwas ist, das man sich zwangsweise ab und zu mal antun muss und die glauben ein Besuch in Frankfurt sei nur annährend mit dem Vergnügen, ein Goethebuch zu lesen vergleichbar...

    Klassisches bauen in London ist Architektur, klassisches Bauen in Deutschland währe Revisionismus.

    Ausserdem fehlt deutschen Stadtplanern der Sinn für die Identität, ich wette, der Planer der klassischen Häuser in London ist selbst (gebürtiger) Londoner.