Posts by Der Münchner

    Hallo zusammen,


    leider war ich aus zeitlichen Gründen lange nicht mehr hier im Forum. Ich bin froh, daß es nicht nur immer noch fleissige Fotographen und begeisterte Schreiber gibt, sondern das das Forum auch immer besser wird.
    Ich musste gestern abend an Euch denken, als im Fernsehen auf BR Alpha ein kritischer Bericht über die Bausünden von Augsburg lief, der ebensogut von einem Mitglied des Forums hätte stammen können.
    Da hat eine Kunsthistorikerin einen Rundgang durch die Altstadt unternommen und die besagten Bausünden von Karstadt über den Stadtmarkt bis hin zum Kubus im Annahof total auseinander genommen und die sogenannten Bezüge zum historichen Umfeld der Lächerlichkeit preisgegeben.
    Zum Schluss der Sendung meinte sie in die Kamera gewandt: "Und bevor Ihr uns nun Hass-Mails schreibt, liebe Augsburger, in anderen Städten ist es noch viel schlimmer. " :zwinkern:

    Die Nachricht vom bald startenden Wiederaufbau ist klasse. :D


    Leider ist das Hotel Mercure ein ziemlich übler Plattenhochbau, der dann unmittelbar gegenüber vomSchloß stehen wird. Allerdings hat mir ein Taxifahrer in Potsdam versichert, daß auch dieser Kasten in den nächsten Jahren verschwinden soll.

    Hallo Senator,


    ja man kann es in Stuttgart schon aushalten, aber in der Südwestecke Deutschlands in Nachbarschaft zu Straßburg oder der Schweiz würde man eigentlich eine malerische Metropole mit viel Fachwerk erwarten (was Stuttgart vor dem Krieg ja auch war). Einen Hingucker von internationalem Rang hat es leider nie besessen, aber das wäre auch nicht schlimm, wenn die Stadt trotzdem schön wäre.
    Ünrigens habe ich gehört, daß das Marstallcenter in Ludwigsburg immer mehr verfallen würde, die Leute würden jetzt woanders einkaufen.Außerdem sei ein neues Einkaufszentrum auf der grünen Wiese geplant. Vielleicht werdet Ihr das Ding ja doch noch los.

    Hallo Senator, da hast Du einige interessante Fakten aufgelistet, doch leider reichen solche "wirtschaftlichen" Faktoren nicht, um eine Stadt attraktiv und international bekannt zu machen.
    Sonst wären die Autometropolen Detroit und Wolfsburg auch in der Schlagerliste ganz oben oder die "Beatles-Stadt"- Liverpool.
    An Bauwerken ist tatsächlich nur der Fernsehturm bekannt, der eine ingenieurstechnische Meisterleisrtung war. Er ist nur leider - wie die Fernsehtürme in München, Berlin, Hamburg, Moskau oder Prag - kein wirklicher Magnet.
    Die Lage Stuttgarts in dem Talkessel, umgeben von Weinbergen und schönen Villenvororten, ist allerdings wirklich sehr schön.
    Ich möchte Dich auch nicht verletzen, ich beklage nur die seelenlose Atmosphäre der deutschen Großstädte heute (dazu gehören auch Hannover oder Frankfurt).

    Ich finde, daß Stuttgart nichts Charakteristisches hat, das es in der Welt bekannt machen würde. Es fehlen Bauwerke von internationalem Rang oder - einfacher ausgedrückt - ein Hingucker.
    Metropolen leben von weltbekannten Bauwerken, die wie ein Magnet wirken (siehe hierzu auch einen sehr interessanten Bericht in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel").
    Bauten wie die Hagia Sophia in Istanbul oder die Frauenkirche in Dresden, Sydney ist weltweit ausschließlich durch seine Oper bekannt.
    Es gibt leider nichts, was man über die Stadtgrenzen hinaus mit Stuttgart verbinden würde (nicht mal ein Hofbräuhaus oder einem Ku`Damm) .

    14 Monate für den Rückbau des PdR? Hat die DDR damals auch so lange für den Abriß des Schloßes gebraucht?
    Das müßte doch wesentlich schneller gehen, vor allem da das Gebäude sowieso schon entkernt ist und nur noch die Hülle beseitigt werden muß.

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    Ich meinte allerdings auch die Beibehaltung des Eiermann - Hauptbaus


    Oh mein Gott, dieser Wunsch ist aber bestimmt nur taktischer Natur, sozusagen die alte Salamitaktik,oder? :gg:

    Zitat:


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    Eine gute Lösung wäre doch Folgendes: Abriss des Eiermann-Turmes und Wiederherstellung des alten Turmbaus.


    Na, das wäre doch die optimale Lösung, sprich Rekonstruktion.

    Zitat:


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    Eine Reko steht wegen der Politisierung des Gebäudes als Mahnmal und schon vorher durch Wilhelm II. leider völlig außer Frage



    Da wären wir leider wieder bei der Verknüpfung von Politik und Architektur. Entweder muß man hier eine Neubewertung der Ära des Kaiserreiches abwarten (was lange dauern kann) oder man muß einen "Hebel" finden, das Gebäude aus anderen Beweggründen wiederherzustellen.
    Dann könnte man ja einen "Ruf aus Berlin" initiieren. :gg:

    Da sie ja zum Teil noch vorhanden ist, wäre sie doch die ideale Kandidatin für die nächste Rekonstruktion in Berlin. Schließlich wäre hier die "Authentizität" in Sinne der Denkmalpfleger gegeben.

    Komisch, daß hier niemand die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche als Verlust führt. Da steht ja auch nur noch eine Ruine, die zudem noch durch diese häßlichen Eiermann-Türme verschandelt wurde.
    Auch wenn diese relativ junge Kirche vielleicht keine große kulturhistorische Bedeutung hatte, so war sie doch sehr prägend für den Westen Berlins und garantiert ein Wahrzeichen.
    Ich habe Filmaufnahmen von Berlin über die Vorkriegszeit und da taucht sie ständig auf. Ich fand sie auch gar nicht so unansehnlich, wobei es da ja anscheindend geteilte Meinungen gibt.

    Als ich diesen Monat in Berlin war, habe ich auf der Museumsinsel einen Stand der GHB besucht. Dort waren Broschüren gegen den Chipperfield-Entwurf und die Verunstaltung des Treppenhauses ausgelegt. Zudem konnte man sich gegen die Projekte in eine Unterschriftenliste eintragen, was ich natürlich sofort gemacht habe. :gg:


    Leider war der Stand unbesetzt, hätte mich gerne mal mit den Leuten von diesem Verein unterhalten.

    Mich ärgert nur, daß die Modernisten erst 50 Jahre unsere Innenstädte auf allen Freiflächen zu 100 Prozent verschandeln durften und wir nun aber bei einer Freifläche, die gerade mal 1 Prozent der Altstadt betrifft, vielleicht gerade mal 40 Prozent "Fachwerk" zurückbekommen. Also 40 Prozent von 1 Prozent und beim nächsten Mal klotzen die wieder 3 Prozent auf einmal "modern" zu.

    Senator


    Das wußte ich gar nicht. Das macht das Vergehen natürlich noch schlimmer. Manchmal frage ich mich, ob es nur noch zwei Prozent "normale" Leute bei uns gibt.
    Wenn ich im Bauamt sitzen würde, dadurch natürlich den IST-Zustand kenne und dann kommt jemand mit so einem Vorschlag, würde ich ihn hinauspeitschen lassen. :gg:

    Senator


    Stimmt, die Schwaben haben auch einen Hang zur Stadtverschandelung ohne Not. In einer Stadt dieser Größenordnung und insgesamt sehr niedrigen Bauten in der Innenstadt so einen Komplex zu genehmigen. sollte eigentlich strafrechtlich verfolgt werden (ohne Verjährungsmöglichkeit) :boese:

    Senator


    Ich sehe, daß Du in Ludwigsburg wohnst. Wann reißt Ihr denn dort mal das schreckliche Marstall-Center ab, daß den ganzen Stadtkern verunstaltet? Hatte das auch mal in der Galerie unter dem Punkt "Schloß Ludwigsburg" gefragt.