Kann jemand mal ein Smiley "entsetzt und verständnislos den Kopf schütteln" kreieren?
Posts by Riegel
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Quote
Nur auf die Lisenen bezogen, wären das dann nicht nur 9%, sondern könnten sogar 100% sein (ich kann die Breite der Lisenen schlecht schätzen).
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Deine Frage zu meinen Bauchschmerzen:
Die Gestaltung des NW-Wendelsteines hat eben große Erwartungen erzeugt. Der dortige Zustand – und dann das Wort „sparsam“ in Bezug auf den NO TT – da kriege ich gleich wieder Krämpfe, wenn ich an diese Denkmalpflege-Dogmen denke. Der NW-Turm war nämlich noch ohne diese Dogmen gestaltet worden:Meine Hoffnung:
Nicht gewisse Ergänzungen (genau das aber suggeriert das Wort sparsam) - sondern Wiederherstellung möglichst des vollständigen Bildes.
Vom Dokumentationsstand wäre das möglich.Wahrscheinlich habe ich dich missverstanden. Beim Schreiben meines vorigen Beitrags ging ich davon aus, dass Du Angst davor hast, dass am NO-Wendelstein zuviel restauriert bzw. ergänzt wird. Nach dem Lesen deiner Antwort habe ich mich gefragt, was Du wohl mit "Denkmalpflege-Dogmen" sowie "Nicht gewisse Ergänzungen - sondern Wiederherstellung möglichst des vollständigen Bildes" meinst. Erst jetzt nach dem drittmaligen Lesen deiner Antwort wird mir klar, dass Du ein möglichst perfektes Bild des NO-Wendelsteines wünschtest, und nicht ein Bild, bei welchem man alters- und kriegsbedingte Schäden noch sieht. Du hast also Angst davor, dass zu wenig ergänzt wird.
Meine persönliche Meinung ist folgende, dass zuviel Geld für eine Restaurierung auch nicht das beste ist. Darf man denn einem Bauwerk seine Jahrhunderte auf dem Buckel nicht ansehen? Schau dich mal in Bologna (I) um; dort werden haufenweise Paläste mit Natursteinelementen seit den 80er Jahren nicht mehr restauriert und ergänzt, sondern nur noch restauriert und konserviert:
Diese Fassade wurde ca. fünf Jahre vor der Aufnahme restauriert, und ist trotz des konservierten grossen Zerstörungsgrades immer noch prächtig anzusehen! Der Verkehr in dieser Gasse u.a. mit Dieselbussen ist unvorstellbar, und trotzdem ist die Fassade auf Jahre hinaus wieder gesichert.
Zurück zu Dresden: ich bin hier der Meinung, dass dem NO-Wendelstein die gleiche restauratorische Sorgfalt wie dem NW-Wendelstein zugute kommen sollte, denn vom baugeschichtlichen und optischen Zusammenhang gehören sie zusammen. Bei den Bildhauerarbeiten wünsche ich allerdings ein Belassen von mehr Originalsubstanz, und kleine Fehlstellen sollte man ignorieren, da sie die Ausstrahlung des Bauwerks in keiner Hinsicht beeinträchtigen! Wenn ich auf Grosser Schlosshof - Dresdner Schloss das Bild auf der dritten Zeile rechts und jenes auf der untersten Zeile links nebeneinander betrachte, frage ich mich schon, ob denn weniger nicht mehr gewesen wäre... (ich bin mir bewusst, dass es sich nicht um dasselbe Relief handelt, ein Vergleich ist aber durchaus gestattet)
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Quote from "BautzenFan"
Restaurierung des nordöstlichen Wendelsteines
Ein Satz, der in allen diesbezüglichen SIB-Interviews bzw. Presseberichten nie fehlte und immer wortgleich kam, bereitet mir gewisse Bauchschmerzen:
Am eingerüsteten nordöstlichen Treppenturm sind noch Reliefarbeiten aus der Renaissance vorhanden. Sie werden gesichert und sparsam ergänzt. Aber lassen wir uns mal überraschen. Die Auftragsbeschreibung in den Ausschreibungsunterlagen klingt eigentlich "anders" als "sparsam"
Du machst Dir sorgen, ob diese Ausschreibung dem Kriterium der Sparsamkeit entspricht. Wenn ich mir die geschätzten zu restaurierenden/konservierenden Quadratmeter und Laufmeter in Relation zur Gesamtfläche stelle, denke ich, dass dieses Kriterium mehr als erfüllt ist. Der Wiederherstellung des Wendelsteines soll ja eher eine konservierende Behandlung zugute kommen. Von daher empfinde ich, dass die Ausschreibung vor allem Arbeiten auflistet, welche wirklich nur konservatorischen Charakter haben:QuoteUmfang des Auftrags:
ca. 150 m2 Oberflächenreinigung;
ca. 0,7 m2 Abnahme von Kotablagerungen;
ca. 0,9 m2 Entfernen von Krusten;
ca.14 St. Entfernen von Eisenteilen;
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Eine Generalreinigung ist sicher mal unerlässlich; insbesondere das Entfernen von Eisenteilen ist unerlässlich, falls diese der Witterung ausgesetzt sind und sich bereits im Korrrosionsstadium befinden, und dadurch Steinteile wegsprengen.Quoteca. 3,2 m2 Steinfestigung; ca. 0,7 m2 Hinterfüllen von Schalen;
ca. 1 m2 Anböschen;
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Die Steinfestigung und das Hinterfüllen von Schalen ist die bessere Variante als der komplete Ersatz dieser beschädigten Steinpartien, und schont dadurch die historische Bausubstanz. Unter "Anböschen" verstehe ich, dass man horizontale Flächen in eine leicht geneigte Lage zurückarbeitet, damit das Regenwasser abfliessen kann und nicht liegenbleibt. 3,2 m2 Steinfestigung, das sind nur 2% der Gesamtfläche!Quoteca. 57 lfd.m Risssanierung;
ca. 74 lfd. m Fugensanierung;
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Wenn ich mir die beiden Photos oben anschaue, erkennt man unschwer mindestens 5cm breite, klaffende senkrechte Risse, welche durch das ganze Bauwerk gehen. Nur schon eine ledigliche Konservierung der "Ruine" verlangt nach einer Schliessung solcher statischer Risse! Eine Fugensanierung ist eine reine Unterhaltsmassnahme, und muss bei jedem Bauwerk, welches aus sichtbarem Naturstein besteht, regelmässig durchgeführt werden (auch bei den unzähligen Gründerzeitbauten!). Die Fugen müssen ja aus weicherem Mörtel als der Stein selbst bestehen, damit sich die Steine bei Feuchtigkeitsaufnahme ausdehnen können. In den 20er bis 40er Jahren wurden die Fugen oft mit hartem Zementmörtel verschlossen, welcher die weicheren Natursteine deshalb sprengen liess. Dieser Bauschaden trat oft auch bei Bauhaus-Bauten aus Sichtbackstein auf! Weicher Fugenmörtel aus Kalk wird mit der Zeit ausgewaschen, und muss deshalb von Zeit zu Zeit wieder ergänzt werden.Quoteca. 14 m2 Ergänzungen mit teilweiser Modellentwicklung (davon ca. 11,5 m2 als z. T. bildhauerisch gestaltete Vierungen sowie ca. 2,5 m2 in Steinersatzmörtel);
Entfernen von Alterergänzungen in geringem Umfang.
14 m2 Ergänzungen - das sind nur gut 9% der Gesamtfläche! Wenn man die massivsten Schäden an den Gesimsen, Lisenen und Fenstergewänden auf den beiden Photos betrachtet, dürfte das den 9% entsprechen. Wahrscheinlich bereitet Dir wohl dieser Punkt am meisten Bauchweh. Oder könntest Du dir denn vorstellen, dass man den optisch ruinösen Zustand des Wendelsteines ohne jegliche Ergänzung sichert und konserviert? -
Quote from "MunichFrank"
Hat jemand eine Erklärung dafür, dass der Barockstil im Historismus (nicht nur bei Wilhelm II) zwar sehr beliebt war, aber anscheinend so extrem wenige (qualitätvolle) Sakralbauten hervorgebracht hat?
Der Barock, und damit auch der von Dir angesprochene Neobarock, war ja im Vergleich zu den andern Stilen ein sehr üppiger Stil, ganz im Gegensatz z.B. zum Klassizismus. Das Überladene des Barocks mit wuchernden Stukaturen, Puten, Vergoldungen etc. gefällt heute gerade deshalb vielen Leuten nicht. Der Höhepunkt der Üppigkeit wurde mit dem Rokoko in der Schlussphase des Barocks Ende des 18. Jahrhunderts erreicht.
Zur Beantwortung der Frage der Verbreitung des Barocks und des Neobarocks muss man zuerst nach dem Bauherrn suchen, ob es ein katholischer oder protestantischer Bauherr war. Die Protestanten (oder sagt ihr in Deutschland eher "Lutheraner"?) lehnten die Übertriebenheit der Ausschmückung ab; ihre Gebetsräume sind in der Regel recht karg. Und solchen wiedersprach natürlich der Barock! Ich kann mir deshalb vorstellen, dass Du im katholisch dominierten Bayern mehr qualitätsvolle Neubarockkirchen findest, als in ehemaligen preussischen Gebieten.
Der eigentliche Kirchenbaustil des 19. Jahrhunderts war ja die Neugotik, und diese eignete sich für katholische als auch für protestantische Bauvorhaben; der Neubarock wurde eher bei weltlichen, öffentlichen Bauten wie Parlamentsgebäuden, Bahnhöfen, Schulen, sowie bei Privatvillen etc. verwendet, und dies dürfte ein Grund sein, weshalb der Neubarock im Historismus verhältnismässig wenige Sakralbauten hervorgebracht hat.
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@Seraph Eleison
Wie ich sehe, bist Du ja in Hagen wohnhaft. Sagt Dir da der Name der Hagener Architekten Gebrüder Ludwigs was? Die haben ja in den Jahren zwischen 1910 bis in die 60er Jahre fleissig gebaut! Vor allem haben sie in Hagen Jugenstilbauten erstellt, deren Vorbilder in St. Gallen, meiner Heimatstadt, stehen. Die Ludwigs verbrachten ja ihre Wanderjahre in der Schweiz, vor allem in St. Gallen.
In den "Hagener Jahrbüchern '97 und '98" erschien eine Serie über ihr Schaffen. Einige ihrer Bauten wurden beschädigt, sind aber in vereinfachter Form wiederaufgebaut worden. Wäre vielleicht mal interessant, einen Faden dazu zu eröffnen...
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Ein Abbruch und ein Abriss sind für mich das gleiche, und zwar der Begriff für die Zermalmung/Entfernung eines Bauwerks samt Endlagerung des gesamten Bauschutts in einer Deponie; von Rückbau wird heute gesprochen, wenn ebenfalls ein Bauwerk zermalmt/entfernt wird, aber der Bauschutt sortiert und anschliessend der Wiederverwertung oder Deponie zugeführt wird.
Aber dass deswegen ein Begriff wie dieser beschönigt wird, finde ich auch unnötig; es sollte doch selbstverständlich sein, dass der Bauschutt heute nicht mehr unsortiert in die Deponie kommt. Insofern kann es gar keine Begriffsverwechslungen geben. Schon seit Jahrtausenden wurden Gebäude abgebrochen/abgerissen, und anschliessend die brauchbaren Überreste wiederverwendet.
Ein älterer Begriff für "abbrechen" war schleifen. Eine bildhafte Umschreibung, als der Bauschutt mittels Pferdefuhrwerken wegtransportiert, also weggeschleift worden ist. Man liest diesen Begriff häufig im Zusammenhang mit dem Abbruch z.B. der Stadtbefestigungen (die Schleifung der Stadttore und Stadtmauern erfolgte ab dem Jahre ...).
Die Diskussion des Sprachumbaus gehört zwar in Auerbach's Keller, aber der Begriff passt trotzdem gut ins Thema Stadtumbau.
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Der gröbste Fehler aber ist, dass man unter dem Balkon, welcher ja die Fassadenmitte betont, vergeblich nach einer Türe sucht. Statt einer solchen findet man ein Schaufenster billigster Machart, und wird gezwungen, enttäuscht weiter zu laufen... Wenigstens ist das Haus kein störender Fremdkörper, und dass will man ja mit Füllbauten erreichen, aber ein Beitrag zeitgenössischer Architektur sind sie auch nicht. Viel mehr ein Ausdruck der Ratlosigkeit in der Architekturästhetik unserer Zeit...
Nur so kann ich mir erklären, dass so viele Faux-pas bei andern Füllbauten passiert sind; mit diesen billigsten Glaserker, peinlichen Blumenmotiv-Fenstergitter (samt Kloonen in Glas...), vorgehängten ortsfremden Steinplattenfassaden, ortsuntypischen dunkeln Dachziegeleindeckungen, "Staffeldächer", klobigen Blechkisten auf den Dächern, fehlenden Dachvorsprüngen (welche ja die Fassaden schneller altern, und damit recht bald einen schmuddeligen Eindruck erwecken lassen werden ), und und und...
Betreffend Patina: ich habe immer noch keine Antwort gefunden, weshalb historische Bauten eine Patina ertragen, und moderne Bauten seit der Bauhauszeit nicht...
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Quote from "Schloßgespenst"
... Natürlich steht das noch! Zwar inzwischen mit Staffelgeschoß, aber mit unversehrter Fassade. Hier sieht man ein Stück herausgucken (und wer heute drinsitzt, erkennt man auch...)
Ich habe eben nur bei Google Earth gesucht, und da bin ich fündig geworden, und habe nur diese moderne Dachlandschaft gefunden. Deshalb schloss ich auf einen Neubau; aber bei diesen vielen entkernten oder aufgestockten Bauten muss ich mit meinen Aussagen künftig besser aufpassen...
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eBay sei Dank habe ich wieder mal eine bauliche Kuriosität gefunden! Und zwar handelt es sich um ein kleines Stück Baugeschichte an der Ecke Grosse Gallusstrasse - Börsenstrasse, direkt hinter dem Gutenbergdenkmal. Es handelt sich um das Haus rechts mit der abgerundeten Ecke. Es dürfte um die Mitte des 19. Jh's errichtet worden sein:
Quelle: Verlag v. Edm. von König, HeidelbergOffenbar kurz vor dem Ende des 19. Jh's. wurden mittels Baulinienplänen diverse Plätze und Strassenzüge begradigt und erweitert. Es war dies die Zeit des Booms der Gründerzeitbauten. Bei Neubauten war es klar, dass man sich an die neuen Baulinien zu halten hatte; wie es sich bei bestehenden Bauten verhielt, entzieht sich meiner Kenntnis.
Jedenfalls wurde das oben genannte Eckgebäude wie eine Torte abgeschnitten und seiner Fassaden beraubt. Es scheint, dass dieser Zustand nicht nur von kurzer Dauer war, sondern es wurde davon extra eine Postkarte (eine sog. Mondscheinkarte) angefertigt, mit der Überschrift "Zeitmann'sche Ruine" und einem nachfolgenden Gedicht. Handschriftlich wurde folgender Text hinzugefügt: "Söhne und ich nehmen an demselben aufrichtigsten und lebhaftesten Antheil". War hier vorgesehen, den übrig gebliebenen Gebäuderumpf der neuen Situation anzupassen? Mondscheinkarten waren vor allem zwischen 1897 und 1900 verbreitet, also nehme ich an, dass dieser Zustand um diese Zeit bestand:
Quelle: Kunstverlag L. Klement, FrankfurtEine weitere Ansichtskarte mit dem Gutenbergdenkmal zeigt im Hintergrund, dass das Gebäude dann schliesslich doch noch komplet abgerissen worden ist!
Quelle: Verlag v. Edm. von König, HeidelbergLeider habe ich keine bessere Ansicht des Neubaus gefunden. Dieser Nachfolgebau besteht heute nicht mehr, aber gemäss Luftaufnahmen scheint er den Weltkrieg mehr oder weniger unbeschadet Überstanden zu haben:
Quelle: unbekanntAnschliessend an dieses Gebäude folgte ein Eckgebäude mit zwei charakteristischen Ecktürmchen (auf der zweiten bis vierten Ansichtskarte sichtbar). Es handelte sich um das "Weisse Ross", ein Fachwerkbau aus dem Ende des 16. Jh's., welches entgegen den Angaben in http://www.altfrankfurt.com">http://www.altfrankfurt.com im Krieg abgebrannt ist. Direkt ihm gegenüber steht heute der dreieckige Wolkenkratzer von Norman Foster.
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Auch dieses erstklassige Postkartenbild von klingentor liess mich nicht in Ruhe!
Und so hab' ich über's Wochenende schnell zu Hammer und Meissel gegriffen...
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Quote from "Johan"
Es ist wichtig dass wir nicht dogmatisch werden. Wenn wir dogmatischer wird, dann werden genau so wie der neo-modernisten....
und
...Ich meine, in diese Forum gehen wir manchmal so in Details, weil es for uns ein grosse Hobby ist. Für die meisten menchen ist es nich so.
Meine Beschäftigung mit diesem prächtigen Rathaus hat sich zu einer fachlichen Diskussion zwischen Stefan und mir gemausert. Es macht mir einfach Spass, über die Baugeschichte eines Gebäudes zu recherchieren; diesbezüglich ist das effektiv mein liebstes Hobby. Über dieses habe ich den Weg zu meinem Beruf als Architekt gefunden (mein Kindheitstraum!), und ich nutze hier lediglich die Gelegenheit, Alltagsaufgaben eines im Restaurationsbereich tätigen Architekten zu schildern. Deswegen ja meine Aussage in meinem letzten Beitrag: "Diese Ausführungen mögen jetzt für den einen oder andern APH-Leser als spitzfindig erscheinen, aber ich möchte damit lediglich mal ein Problembeispiel darstellen, wie es sich oft bei Teilrekonstruktionen von historischen Bauwerken bietet.". Ich hoffe damit, dem einen oder andern Leser hier das Auge schärfen zu können.Die Frage nach tatsächlichen Rekonstruktionen stellt sich in Tübingen glücklicherweise nicht, auch nicht diejenige des Sockelgeschosses des Rathauses. Aber bei jeder Renovation eines historischen Bauwerkes muss man sich mit dessen Rekonstruktion bzw. Baugeschichte befassen, auch wenn sie nur gedanklich oder auf dem Papier formuliert wird.
Schon mit meinem ersten Beirag in diesem Faden war ich mir bewusst, dass man sich in kriegsverschonten Ortschaften glücklich schätzen kann, überhaupt über kleinste Details diskutieren zu können, im Gegensatz zu den meisten Themen hier im Forum, wo es um den Verlust ganzer Stadtteile und damit Urbanität geht!
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Quote from "Stefan"
Ist ein filigraner Zustand oder eine Rekonstruktion der Sockelzone
angesichts der verputzten Fassade überhaupt sinnvoll?
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Ich teile deinen Eindruck nicht, dass damit das Gebäude “im Boden zu
versinken“ drohte...ganz im Gegenteil, sie gab den Obergeschossen
durch ihre zusätzliche, horizontale Gliederung eine stabile Basis.
Die ist mit dem erneuten „Aufbrechen“ zugunsten der Betonpfeiler
zerstört worden.
Ich habe mich wahrscheinlich zu ungenau ausgedrückt, und deshalb hast Du mich falsch verstanden. Ich schrieb:QuoteDer Gebäudesockel erschien sehr gedrungen; das Rathaus schien förmlich im Boden zu versinken. Diesen optischen Effekt könnte eine nachträgliche (18. Jh.?) Fenstervergrösserung im 1. Obergeschoss mit verursacht haben, indem die Fenstersimse beträchtlich tiefer gesetzt wurden.
Mit dieser Feststellung zielte ich auf die optisch niedrige Höhe des Erdgeschosses im Verhältnis zur Höhe des 1. Obergeschosses (resp. zur gesamten Gebäudehöhe) ab. Diese beiden sind ja durch ein Gurtgesims voneinander getrennt (wie die restlichen Obergeschosse auch), aber das Gurtgesims befindet sich nicht wie im Normalfall auf der effektiven Höhe der Erdgeschossdecke, sondern sitzt zu tief! Deshalb meine Bemerkung zu den auf der 3. Photographie sichtbaren Balkenköpfen und den nachträglich tiefer gesetzten Fensterbrüstungen im 1. Obergeschoss. Wegen diesen zu tief liegenden Fensterbrüstungen musste auch das Gurtgesimse tiefer gesetzt werden (ca. 40 cm), und deshalb ist die Fassade schon seit über einem Jahrhundert aus dem Gleichgewicht geraten!Wollte man diesem optischen Mangel Abhilfe schaffen, müssten als erstes die Fenstersimse des 1. Obergeschosses wieder höher gesetzt werden (so wie sie wahrscheinlich zum Zeitpunkt der Erbauung des Rathauses im 15. Jahrhundert bestanden) und folglich auch das Gurtgesims auf die tatsächliche Höhe der Geschossdecke. Dadurch gewänne das Erdgeschoss optisch wieder an Höhe, und erschiene fortan nicht mehr so gedrungen. Dies wiederum hätte zur Folge, dass die Fassadenmalerei angepasst, und ein allenfalls noch vorhandener historischer Innenausbau (Wandtäferung?) ebenfalls verändert werden müssten! Also Zerstörung von historischer Bausubstanz! Aus diesem Grunde ist ja die moderne Denkmalpflege sehr zurückhaltend, wenn es um Rekonstruktionen bei bestehenden historischen Bauwerken geht.
Ich gehe mit Dir einig, dass das Erdgeschoss im heutigen Zustand mit dünnen Betonpfeilern wie auch bei einer Rekonstruktion mit schlanken Holzpfeilern optisch im Boden versinkt (zu konzentrierte Kraftbündelung!). Haben wir damit nicht wohl das Hauptproblem bei der letzten Sanierung angesprochen? Wahrscheinlich befriedigte damals der Zustand des 19. Jahrhunderts mit den niedrigen, gedrungenen Erdgeschossöffnungen nicht mehr, und man suchte nach einer neuen Lösung. Aus unserer heutigen Sicht ist diese jedoch misslungen. Ich würde bei einer künftigen Sanierung auch eher wieder zu massiven Mauerpfeilern tendieren, evt. unter minimaler Absenkung des Platzes im Bereich der linken Gebäudehälfte.
Diese Ausführungen mögen jetzt für den einen oder andern APH-Leser als spitzfindig erscheinen, aber ich möchte damit lediglich mal ein Problembeispiel darstellen, wie es sich oft bei Teilrekonstruktionen von historischen Bauwerken bietet.
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Quote from "Riegel"
Gedanken zur Betonarkade des Rathauses: Hände weg von einer Zerstörung dieses Betondenkmals!!! Ist doch auch ein Stück Baudokumentation aus einer Zeit, als man versuchte, historisierende filigrane Bauformen in Beton nachzuempfinden... :gg: :gg: :gg:
Es hat mich nicht in Ruhe gelassen!Im Marburger Bildindex gibt's einiges an Material zum Rathaus, insbesondere zur Erdgeschosszone. Nebst einigen Jahrzahlen zur Baugeschichte ist dort die Rede von Erneuerungsarbeiten 1876, wobei die Entstehung der Fassadenmalerei mit 1872 angegeben wird. Offenbar zogen sich damalige Renovationsmassnahmen über mehrere Jahre hinweg.
Ich beginne mal mit einer Photographie, welche den Zustand vor dem letzten Umbau der 60er/70er Jahre zeigt:
Anstelle der heutigen filigranen Betonpfeiler bestanden breite, gemauerte Pfeiler, welche durch gerade Stürze miteinander verbunden waren. Es bestand also bereits damals eine Arkade mit sechs korbbogenähnlichen Öffnungen. Die geraden Stürze verraten jedoch, dass bereits damals mit Eisenträger gearbeitet worden ist (wobei ich Holzbalken nicht ausschliessen möchte). Der Gebäudesockel erschien sehr gedrungen; das Rathaus schien förmlich im Boden zu versinken. Diesen optischen Effekt könnte eine nachträgliche (18. Jh.?) Fenstervergrösserung im 1. Obergschoss mitverursacht haben, indem die Fenstersimse beträchtlich tiefer gesetzt wurden:
Quelle: http://www.bildindex.de">http://www.bildindex.deEine ältere Photographie, wohl kurz nach den Umbaumassnahmen der 1870er Jahre entstanden, zeigt den selben Zustand, nur dass hier die Arkaden mit Türen verschlossen waren:
Quelle: http://www.bildindex.de">http://www.bildindex.deInteressant ist das dritte Bild: es zeigt den Zustand vor den Umbaumassnahmen und der Anbringung der heutigen Dekorationsmalerei in den 1870er Jahren. Stellenweise liegt das Fachwerk im 1. Obergeschoss frei; es scheint, als ob das Fachwerk mittels aufgenagelten Tonplättchen und darüber einem Verputz zugedeckt ist. Wahrscheinlich wurde hier im Vorfeld der Umbaumassnahmen eine Partie freigelegt, um die Statik der Fassade beurteilen zu können. Leider kann ich nicht erkennen, ob diese Aufnahme eine stark verwitterte frühere Fassadenmalerei zeigt. Aber ich meine, einmal gelesen zu haben, dass das Fachwerk bereits im 17. Jahrhundert zugunsten einer Renaissançemalerei zugedeckt worden ist. Anstelle der linken beiden Arkaden- resp. Türöffnungen bestanden geschlossene Wandpartien mit Fenstern:
Quelle: http://www.bildindex.de">http://www.bildindex.deInteressant ist nun, dass man die Balkenköpfe der Erdgeschossdecke erkennen kann, welche beträchtlich höher als die Stürze der Arkadenöffnungen liegen. Ich kann mir vorstellen, dass ursprünglich eine offene Erdgeschosshalle mit kräftigen Eichenständern und angeblatteten Kopfbänder bestand, ähnlich der Rathäuser in Michelstadt und in Bad Urach, typisch für die Rathäuser im süddeutschen Gebiet. In diesem Zustand wirkte der Gebäudesockel weit weniger gedrungen, da der Sturz um einiges höher lag. Insofern finde ich den heutigen Zustand mit Beton bemerkenswert, da er dem (vermuteten) ursprünglichen Zustand am nächsten kommt. Die abgeschrägten Ecken der Arkaden zeichnen den Verlauf der Kopfbänder nach. Wahrscheinlich hatten die Tübinger seit Jahrhunderten mit der Statik ihres Rathauses zu kämpfen, und somit dürfte eine Rekonstruktion der Sockelzone mit den ursprünglichen Materialien einiges Kopfzerbrechen bereiten!
Zum Vergleich:
Rathaus Michelstadt
Rathaus Bad Urachklingentor
Zur Freilegung von Fachwerk: da gehe ich mit Dir völlig einig! Ich habe mich in dieser Hinsicht bereits in Threads zu Nürnberg und Frankfurt geäussert. Ich habe eh vor, mal einen Faden mit dem Thema "Restaurierung/Rekonstruktion von Fachwerk" zu eröffnen. Auch betreffend Rothenburg gebe ich Dir recht: ich hätte besser geschrieben "... gilt in Tourismuskreisen als die mittelalterlichste Stadt..."Philon
Vielen Dank für die zusätzliche Ausführung! -
Wow, diese Bildergalerie! Ist auf Anhieb zu einem meiner Favoriten geworden! Ich war vor ein paar Jahren in dieser Stadt, als ich in den Raum Stuttgart fuhr, um die totale Sonnenfinsternis zu erleben. Stuttgart hat sich damals zu einem riesigen Stadtfest gerüstet, welches ja komplet ins Wasser fiel, aber zum Glück befand ich mich in Bad Urach (Umgebung Stuttgart), wo man dieses Spektakel vollends erleben konnte. Urach ist ja eine kleine Stadt, in welcher sehr viel Fachwerk freigelegt worden ist; im Verhältnis zum gesamten Baubestand sicher die Hälfte.
Auf dem Heimweg besuchte ich Tübingen, und war überwältigt von dieser Stadt. Damals fiel mir aber schon auf, dass sehr wenig Fachwerke freigelegt waren. Wenn ich so deine Bilder betrachte, sind es auch heute noch keine 5%. Man kann nur erahnen, welches Potential in dieser Stadt immer noch schlummert! Ich bin sicher, dass Tübingen Rothenburg ob der Tauber den Rang ablaufen könnte; Rothenburg gilt ja im Tourismus als die Fachwerkstadt Süddeutschlands schlechthin.
Besonders angetan hat es mir folgendes Bild:
Bild: klingentor
Bei diesem Gebäude handelt es sich sicher um eine ehemalige Kirche oder Kapelle, welche möglicherweise in der Reformation profaniert worden ist und in der Folge nebst einem massiven Geschoss ein Fachwerkgeschoss aufgestockt erhielt. Deutlich erkennt man noch den oktogonalen Chor mit seinen Strebepfeilern. Die Fenster des Fachwerkteils sind allerdings im 19. Jahrhundert vergrössert worden, als das Fachwerk unter einem Verputz verschwand.Ein bermerkenswertes Haus habe ich in deiner Galerie vermisst. Es handelt sich um ein Fachwerkwohnhaus, dessen Putzfelder und Holzbalken im selben hellen Beigeton gestrichen sind, sodass man nur das Balkenrelief sieht. Ich fand diese Art von Restaurierung insofern interessant, da damit ein Bauzustand dokumentiert ist, als man im späten 18./frühen 19. Jahrhundert begann, Fachwerke lediglich mit einer Kalktünche "zum Verschwinden zu bringen". Das Zudecken mit einem Verputz war dann eine Weiterentwicklung. Vielleicht begibst Du dich wieder mal auf eine Phototour dorthin...
Gedanken zur Betonarkade des Rathauses: Hände weg von einer Zerstörung dieses Betondenkmals!!! Ist doch auch ein Stück Baudokumentation aus einer Zeit, als man versuchte, historisierende filigrane Bauformen in Beton nachzuempfinden... :gg: :gg: :gg:
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Ich finde die heutige Lösung mit Schlossfassade und Einkaufszentrum schlimm!!! Auch wenn im "Schloss" selbst andere Nutzungen untergebracht werden, und nichts verkauft wird. Jedenfalls ist für die nächsten Generationen der Schlosspark futsch!!! Freiräume gehören auch zu einer Stadt, insbesondere zu einem Prestigebau, wie es ein Schloss nun mal ist (oder war).
Das "Schloss" war doch nur ein Zückerchen, damit der Bauherr sein Einkaufszentrum bekam. Damit ist aber einer künftigen Generation die Möglichkeit weggenommen worden, das Schloss samt Park zu rekonstruieren, und vielleicht auch authentischere Baumaterialien zu verwenden, und auch die Originalfragmente unverändert wieder einzubauen!
Wenn ich so die Photos von der Vorblendung des Betonschlossrohbaus ansehe, tun mir die schönen Steine richtig leid, auch wenn es sich um totes Material handelt, aber sie wurden mit Liebe hergestellt. Über die Originalsteine lasse ich mich jetzt nicht aus; möchte nur sagen, dass von vielen geborgenen Originalsteinen etwa zwei Drittel weggefräst werden mussten, damit sie überhaupt in die hauchdünne neue Steinfassade hineinpassten >>> also jetzt noch Zerstörung von Originalsubstanz!!!
Mir kommt das schaudern, wenn ich sowas sehe...
Macht Euch doch mal Gedanken über das mythische eines Bauwerks, z.B. [lexicon='Frauenkirche Dresden'][/lexicon] versus "Schlossattrappe" Braunschweig...
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Da hätte man doch den Gerechtigkeitsbrunnen besser wie den Schönen Brunnen in Nürnberg auch mit einer Fussball-WM-Kunstwerk-Ummantelung schützen sollen... :gg:
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Quote from "Kindvon2dresdnern"
Ich bin ja nicht vom Fach, aber könnte man statt Eiche nicht Buche nehmen- das ist doch ebenso gutes Hartholz, findet man in jedem Wäldchen und die sind zumeist schön gerade gewachsen.Buche eignet sich abolut nicht für den Aussenbereich. Ich habe bei Bauuntersuchungen von Fachwerkhäusern selten schon Verblattungen festgestellt, welche mit Buchen- statt mit Eichennägel befestigt waren, und diese waren durchwegs verfault. Nicht umsonst hat sich ja Eiche, Fichte und Tanne beim Hausbau im Tiefland durchgesetzt.
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Mir ist aufgefallen, dass die Rekonstruktion des Brunnens einige Abweichungen mit seiner Darstellung auf dem Gemälde von Maler Albert Säger aus dem Jahre 1923 aufweist. Insbesondere ist dort die Aloe üppiger ausgefallen als auf der Rekonstruktionszeichnung, hingegen gedeiht sie im Modell wieder prächiger! Auch scheinen die Seiten des Brunnenbeckens jeweils mit einem Rechteck versehen zu sein, statt mit drei quadratischen Vertiefungen (dieses Detail steht zwar nicht zur Diskussion, ist mir aber trotzdem eine Erwähnung wert). Woher hatte denn Säger sein Vorbild? Könnte man nicht Darstellungen des originalen Brunnens zu Gesicht bekommen?
Mich interessiert, was den Ausschlag zur Erneuerung des Brunnens im Jahre 1796 gegeben hat. Bekanntlich war ja des letzte Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts eine schwierige Zeit für Europa, mit Revolutionen und politischen Umwälzungen. Man wandte sich vom Feudalismus zu mehr Demokratie ab. Und passt da eine blosse Erneuerung eines Brunnens hinein? Gab es nicht wichtigere Dinge? Ich glaube, da steckt mehr dahinter, immerhin handelte es sich ja um den wichtigsten Brunnen der Stadt!
Im 16. Jahrhundert war es üblich, Brunnensäulen mit Figuren wie Justitia, Bannerträger, Neptun etc. zu bekrönen, und erst in der Aufklärungszeit machten diese Platz für scheinbar ausdruckslose Obelisken, Kugeln, oder eben Vasen. Eine Ähnliche Entwicklung ist auch bei den Hausnamen feststellbar. Während frühere Namen wie Tiger, Granatapfel, Palmbaum, Papagei etc. die Weltverbundenheit der in diesen Häusern wohnenden Handels- und Kaufleute symbolisierten, welche ja massgebend die städtische Politik lenkten, kamen im 19. Jahrhundert Namen wie Harmonie, Gerechtigkeit, Treue, Wahrheit etc. auf., welche nichts mehr mit dem Feudalismus gemein hatten. Wie sah denn der Vorgängerbrunnen aus?
Insbesondere Marktbrunnen waren Allgemeingut, welche keine Plattformen boten, auf denen sich eine Stadt selbst glorifizierte oder Geschichte dargestellt wurde, sondern sie wurden über Jahrhunderte eben mit anonymen Symbolen wie figürlichen Skulpturen oder Vasen etc. geschmückt. Keinesfalls aber mit einer wäppchenbehangenen Säule mit der Glorifizierung der (ehemaligen) Zünfte und der Darstellung wichtiger Personen und Ereignisse in zeitlich aufsteigender Reihenfolge! Eine Peinlichkeit ohnesgleichen ist die kleine Kugel als oberer Abschluss, denn gerade ein solcher darf doch die Aufmerksamkeit auf sich ziehen! Ich denke, in hundert Jahren würde dies als Ratlosigkeit der unsrigen Zeitepoche gedeutet werden. Wenn von Gegnern die Rekonstruktion als "ein furchtbarer Stilmischmasch aus verschiedenen Zeitepochen, der nicht in die heutige Zeit passe" bezeichnet wird, so würde dies eher auf die Alternativlösung zutreffen.
Ich habe Dir hiermit keine Argumente für die Rekonstruktion geliefert, sondern eher Fragen gestellt. Aber ich hoffe, Dir wenigstens ein paar Gedanken zum Hintergrund mitgeteilt zu haben. Aber wenn Du dich tatkräftig für die getreue Rekonstruktion einsetzen möchtest, braucht es viel Information für diejenigen, welche man für die Sache gewinnen will. Das heisst, die Geschichte des Brunnens, und auch mehrere Abbildungen desselben.
Man müsste M. Riegger von seinem Alternativvorschlag abbringen können, denn eine Alternative zum eigenen Vorschlag anzubieten heisst doch, weiche Knie zu bekommen. Liegt es nicht an der Gegenseite, Alternativen gegenüberzustellen? Wenn schliesslich nur eine halbherzige Lösung verwirklicht wird, werden damit in erster Linie die Namen des Initiators und Sponsors in Verbindung gebracht, und damit würde die Leistung Herrn Rieggers in keiner Weise gewürdigt.
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@ RMA
Die Baugeschichte des Grossen und Kleinen Engels ist in der Arbeit von Walter Sage eingehend beschrieben (siehe nachfolgende Buchtipp-Liste)
@ all
Für den Forscher und Liebhaber von Fachwerkbauten allgemein und insbesondere auch von Frankfurt habe ich mal eine Literaturliste zusammengestellt. Die ersten fünf Bücher sind ein Muss für denjenigen, der sich intensiv mit der Geschichte und Rekonstruktion von Fachwerkbauten auseinandersetzt:
Heinrich Walbe, Das hessisch-fränkische Fachwerk, Hrsg. Heimatbund für Hessen und Nassau, L. C. Wittich Verlag, Darmstadt 1942
Walter Sage, Das Bürgerhaus in Frankfurt a. M. Hrsg. Deutscher Architekten- und Ingenieurverband, Verlag Ernst Wasmuth, Tübingen 1959
Manfred Gerner, Fachwerk Entwicklung, Gefüge, Instandsetzung, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1979
Manfred Gerner, Farbiges Fachwerk Ausfachung, Putz, Wärmedämmung, Farbgestaltung, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1983
G. Ulrich Großmann, Der spätmittelalterliche Fachwerkbau in Hessen, Hrsg. Verlag Karl Robert Langewische Nachfolger Hans Köster, Königstein im Taunus 1983 (Reihe "Die blauen Bücher)
Für denjenigen, der sich weiter in die Materie vertiefen möchte, empfehle ich folgende drei Bücher:
Carl Schäfer, Deutsche Holzbaukunst, Hrsg. P. Kanold, Gerstenberg Verlag, Hildesheim 1980 (Neudruck der Aufl. Dresden 1937)
Das schöne Gesicht von [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon], Hrsg. Frankfurter Kunstverein 1924
(168 photographische Aufnahmen zwischen 1860 und 1924)Manfred Gerner, Fachwerk in [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon], Hrsg. Frankfurter Sparkasse von 1822, Verlag Dr. Waldemar Kramer, Frankfurt a. M. 1979
Die Bücher findet man nur noch antiquarisch (diejenigen von Gerner und Grossmann evtl. noch in Buchhandlungen), entweder in
http://www.zvab.com">http://www.zvab.com (zentrales Verzeichnis antiquarischer Bücher)
http://www.amazon.de">http://www.amazon.de
http://www.ebay.de">http://www.ebay.deInteressant ist die Beobachtung, wie die Autoren meistens auf den älteren Arbeiten aufbauen. Die älteste Arbeit ist jene von Carl Schäfer, und diese fusst auf Skripten von Vorlesungen, welche Schäfer ab 1878 an der Berliner Technischen Hochschule gehalten hatte. Er gilt als erster der Fachwerkforscher überhaupt. Da einige seiner Entdeckungen heute überholt sind, und die Arbeit sehr allgemein und nur mit wenigen konkreten Beispielen gehalten ist, setzte ich dieses Buch nicht in die Liste der wichtigsten. Wer sich aber weiter in die Materie vertiefen möchte, sollte unbedingt auch dieses Buch studieren, da Schäfer die Liste der Fachwerkforscher anführt, und im 19. Jahrhundert viele schon früh abgebrochene oder veränderte Bauten noch erlebt hat. In den meistens Büchern gibt es weitere Literaturhinweise, sodass die Sucht "Fachwerk" wohl ihren Lauf nehmen wird...
@ Kardinal
Seit Wochen plane ich einen weiteren Frankfurt-Besuch, doch wie es aussieht, macht mir die Fussball-WM einen weiteren Strich durch die Rechnung; kann damit gar nichts anfangen, im Gegenteil, ich fliehe vor den Auswüchsen... bin ja schon bei meinem ersten Besuch unbeabsichtigt in den Weihnachtsmarkt geraten... werde mich aber früh genug melden.
Zu den von Dir erwähnten filigranen Rautenmustern: ich habe auf einer historischen Detailaufnahme diese Rautenmuster ausgemessen. Der Abstand von Rautenbalken-Mauerwerk-Andreaskreuzbalken-Mauerwerk-Rautenbalken war 1:1:1:1:1; heute beträgt das Verhältnis 1:2:1:2:1. Die ursprüngliche Bälkchenbreite war also anderthalb mal breiter als heute! Schade...
Zum Buchtipp von Walter Sage: er stütze sich u. a. stark auf Skizzen und Aquarelle von Carl Theodor Reiffenstein, welche dieser zwischen 1830 und 1880 anfertigte. Diese sind meines Wissens ausser von Walter Sage bis heute weder erforscht noch publiziert worden. Ich hoffe, dass Du diese auch schon zu Gesicht bekommen hast.
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Im zweiten Teil über meine Betrachtung zur rekonstruierten Samstagsbergzeile möchte ich vor allem auf die Gestaltung des Fachwerks zu sprechen kommen. Dies ist ja einer der Hauptkritikpunkte zu dieser Rekonstruktion. In der Tat ist es so, dass das Balkenbild (d.h. der Verlauf der Balken, Verstrebung, Zierformen...) nicht exakt dem zerstörten Vorbild entspricht. Einerseits war ja das Fachwerk der originalen Bauten zum Zeitpunkt der Zerstörung verputzt, resp. verschiefert, andererseits konnte man nicht auf historische Zeichnungen oder Stiche zurückgreifen. Wohl zeigen solche aus dem 17./18. Jahrhundert die Häuser mit dem Fachwerkkleid, aber der exakte Verlauf der Balken ist nie wiedergegeben. Lediglich beim Engel konnte man sich auf die Dokumentation der Restaurierung von 1905 abstützen, bei welcher das Fachwerk der ganzen Hauptfassade genau aufgenommen worden war.
Anders sieht es beim ostwärts anschliessenden Haus, dem Schwarzen Stern aus: das ursprüngliche Gebäude wurde ca. 1610 errichtet, das Fachwerk im 18./19. Jahrhundert verputzt, und ca. 1920 wieder freigelegt. Ich stelle deshalb seine Betrachtung an den Anfang dieses zweiten Teils:
Nachdem auch der Stern 1944 in Schutt und Asche versank, blieb nur noch das steinerne Erdgeschoss übrig. Offenbar bestand dieses noch bis zum Bau der U-Bahn zu Beginn der Siebzigerjahre. Bei der Rekonstruktion 1983 hatte man also den genauen Befund des ursprünglichen Aussehens des Fachwerks. Auffallend ist die lückenlose Aneinanderreihung von 12 Fenstern in jedem Geschoss, wie sie auch an vielen anderen Gebäuden am [lexicon='Römerberg'][/lexicon] beobachtet werden konnte, im Gegensatz zu den restlichen Teilen der Altstadt. In der Literatur heisst es, dass bei Kaiserkrönungen im Dom, anlässlich derer auch vor dem Römer Zeremonien stattfanden, den Zuschauern die Fensterplätze in den umliegenden Gebäuden teuer vermietet werden konnten. Deshalb versuchte man, möglichst viele Fenster anbieten zu können. Ich persönlich bezweifle diese Erklärung, denn hätte man wirklich nur für einen alle paar Jahrzehnte stattfindenden Anlass so viele Fenster angelegt? Jedenfalls aber sind die fast hausbreiten Fensterreihen eine Eigentümlichkeit der Bebauung am [lexicon='Römerberg'][/lexicon].
Desgleichen bestehen die Fensterbrüstungen des Schwarzen Sterns in einer monotonen Reihung immer desselben Fachwerkschmuckes; nur von Geschoss zu Geschoss sind Unterschiede bemerkbar. Man hatte hier also tatsächlich das überlieferte Vorbild eines recht monotonen Fachwerkgefüges, welches einzig in seiner feinen Gliederung und Ausschmückung nicht langweilig wirkte!
Es existiert eine S/W-Photographie von der Renovation von 1920, welche einen bemerkenswerten Farbbefund zeigt. Demnach waren die Balken nicht wie gewohnt nur eintönig bemalt, sondern noch mit gemalten Bossen und Diamantbuckeln (mit Licht- und Schattenseite) versehen. Fachleute nehmen an, dass es sich um die ursprüngliche Fassung gehandelt haben wird. Ähnliche Befunde wurden in den letzten Jahren bei Restaurierungen schon öfters festgestellt, und diese basieren meist auf grau gestrichenem Fachwerk, dessen Zierrat mit weiss- und Schwarztönen hervorgehoben wird.
hist. Photographie, Stadtarchiv Frankfurt a.M.
Skizze nach obigem Befund: RiegelMan versuche sich mal vorzustellen, welche Wirkung der Schwarze Stern mit dieser reichen Bemalung ausgestrahlt haben wird! Er dürfte ein Gegenpol zum Salzhaus mit seiner geschnitzten Fassade diagonal über den [lexicon='Römerberg'][/lexicon] gewesen sein! Bei der Rekonstruktion hielt man sich nicht an diesen Farbbefund, einerseits wohl in Unkenntnis der Farbtöne, andererseits weil es nicht erwiesen war, ob es sich wirklich um die ursprüngliche Bemalung handelte. So entschied man sich lediglich für einen Rotanstrich der Balken. Dieser hätte allerdings auch ein paar Zentimeter auf den Putz übergreifen müssen, was die Balken kräftiger hätte erscheinen lassen - eine Regel, welche sich bisher überall an Fachwerkbauten bestätigt! Allerdings war es eine Eigenheit Frankfurts, dass die Balkenquerschnitte sehr schmal bemessen waren. Bei der Bearbeitung der Skizze oben habe ich zudem festgestellt, dass die Balkenquerschnitte bei der Rekonstruktion des Schwarzen Sterns noch schmaler gewählt wurden als beim Original! All dies hat zu einem ungewohnt grazilen Fachwerk geführt, welches offenbar nie in dieser Form bestand.
Ein weiterer Unterschied zwischen Original und Rekonstruktion ist mir aufgefallen: in allen Geschossen waren jeweils die fünf linken Fenster ein wenig breiter als die sieben rechten Fenster. Weshalb bei der Rekonstruktion die Fensterbreiten vereinheitlicht wurden, ist mir nicht bekannt. Jedenfalls hat dies auf die Erscheinung des Hauses keinen Einfluss, trotzdem hatte dies seinen Grund und gehörte zur Baugeschichte.
"Baugeschichte" wurde dafür beim Doppelhaus [lexicon='Römerberg'][/lexicon] 20/22 appliziert: gemäss der angebrachten Broncetafel ist dieses Haus 1541 als ein Haus erwähnt, und wurde danach geteilt. Fortan erlebten also beide Hälften eine getrennte Baugeschichte. Anhand der Fensteranordnung kann man dies besonders im Giebelfeld erkennen, im Vorkriegszustand als auch im rekonstruierten Zustand. Mir scheint dort dabei das Fachwerkbild gar phantasievoll gestaltet worden zu sein, denn im Grundgerüst blieb meist im Giebelbereich das originale Fachwerk erhalten, und man begnügte sich lediglich mit einer Vergrösserung oder Veränderung der Fensteröffnungen, und passte einzelne Balken an. Das Fachwerk im Giebel wirkt zu gewollt oder gekünstelt.
Bild: Restitutor OrbisVon links nach rechts: 28, 26, 24, 22/20, 18, 16
Bei den drei Vollgeschossen ist diese Teilung des Hauses anhand der Verdoppelung eines Pfostens ungefähr in Fassadenmitte sichtbar. Diese [lexicon='Zäsur'][/lexicon] ist auch auf historischen Photographien vorhanden. Der Höhe nach dürften die Fenster nicht mehr den originalen aus der Bauzeit (16. Jh.?) entsprechen. Wahrscheinlich wurden diese im 18./19. Jahrhundert verändert, insbesondere durch Tiefersetzung der Brüstungen. Dabei ging ein grosser Teil des ursprünglichen Fachwerks verloren! Fenstervergrösserungen können zu dieser Zeit überall beobachtet werden, einerseits aus stilistischen Gründen (barocke oder klassizistische Fassaden mit regelmässiger Fensteranordnung), andererseits durch das breite Aufkommen von Klarglas (anstelle Butzen- oder Wabenscheiben). Aus dem gleichen Anlass wurde das Fachwerk dann verputzt oder verschiefert.
Bei der Rekonstruktion wurde hier also ein Zustand geschaffen, welcher so nie existiert hat: Heute stehen wir vor einem Fachwerkhaus, welches den Eindruck mit Fachwerk aus dem 16. Jahrhundert weckt, aber gleichzeitig eine Fensteranordnung aus dem 19. Jahrhundert besitzt. Für den Laien ist dies allerdings nicht erkennbar. Was ich damit sagen möchte, erkläre ich im folgenden Exkurs:
Wie würde dieses Haus heute aussehen, wenn es nicht zerstört worden wäre? Ich gehe mal davon aus, dass es nicht zugunsten eines Neubaus geopfert worden wäre... Bei einer Fassadenrenovation hätte man sich vielleicht entschlossen, das Fachwerk weiterhin verputzt und verschiefert zu belassen. Es ist aber auch denkbar, dass das Fachwerk z.B. in den Sechzigerjahren freigelegt worden wäre. Dabei wäre man auf Teile des originalen Sichtfachwerks gestossen, zum grössten Teil aber auch auf konstruktives, nicht auf Sicht konzipiertes Fachwerk des 19. Jahrhunderts! Nun ist es aber so, dass auch heute noch oft solche Fachwerke freigelegt werden. Das heisst, dass das Haus heute etwa dem aktuellen Bild entsprechen könnte. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wiesen aber die Brüstungen weder Andreaskreuze noch Fussbänder (kleine Streben) auf, und wären eher leer oder mit einer kurzen Strebe versehen. Ich versuchte einmal, in einem Faden über Nürnberg (scrollen zu 17.11.05 2349 Uhr) diese Renovationspraxis zu erläutern.
Der Kommentar zu [lexicon='Römerberg'][/lexicon] 20/22 gilt auch für die Häuser 16 und 18. Ein zusätzlicher Blick auf Nr. 18 lohnt sich aber. Die Broncetafel weist es als ältestes Haus der Reihe aus, erbaut vor 1500. Die Herkunft dieser Angabe ist mir unbekannt, aber die niedrigen Geschosse und der Krüppelwalm lassen diese Datierung zu. Dementsprechend entschied man sich hier für Fachwerk mit typischen Merkmalen dieser Zeitepoche: überkreuzte, gebogene Eckstreben und Viertelkreis-Fussbänder. Aber auch hier beliess man die Fensteranordnung des 19. Jahrhunderts, und somit dürfte beim Original wesentlich weniger ursprüngliches Fachwerk überdauert haben, als es der heutige Nachfolgebau vortäuscht!
Nr. 24 wird auf der Broncetafel als Um- oder Neubau um 1800 umschrieben. Die übermässigen Geschosshöhen sowie die fehlenden Geschossvorsprünge weisen es aber eher als Neubau aus. Sein barockes/klassizistisches Gepräge überdauerte unbeschadet die Zeit bis zu seiner Zerstörung, nur das Erdgeschoss erhielt im 19. Jahrhundert grosse Schaufenster. Die Fassade war grösstenteils in Fenster aufgelöst, was auch hier eine Fachwerkkonstruktion verrät, welche aber von Anfang an mit einem Verputz rechnete (sog. konstruktives Fachwerk). Somit war es naheliegend, dieses Gebäude wieder als Putzbau zu rekonstruieren. Bei einem abendlichen Rundgang allerdings kann man sehen, dass ausgerechnet dieses Gebäude im Innern in den Obergeschossen Sichtbalkendecken aufweist, im Gegensatz zu den benachbarten Fachwerkbauten mit Gipsdecken. Richtigerweise sollte es gerade umgekehrt sein.
Nr. 26 schliesslich zeigt sich heute ebenfalls als verputztes Gebäude. Offenbar wurde sein Vorbild wie der links folgende "Engel" 1562 erbaut, also zu einer Zeit, als Sichtfachwerk üblich war. Die regelmässige Fensteranordnung und der verschieferte Giebel dokumentierten eine Fassadenerneuerung im 18. Jahrhundert, bei welcher das Fachwerk verputzt wurde. Aus denselben Überlegungen wie zur Rekonstruktion der Nrn. 16 bis 22 wäre auch hier Fachwerk denkbar gewesen, aber ich vermute, dass der Entscheid zur Beibehaltung der Putzfassung sicher auch aus optischen Gründen fiel, und auch richtig war.
Dieser 2. Teil soll ein Versuch sein, die rekonstruierten Häuser am Samstagsberg vom Blickwinkel der Gestaltung des Fachwerks zu beurteilen. Im 1. Teil (Seite 2 dieses Fadens) bin ich ja zu folgendem Schluss gekommen:
QuoteIch bin fasziniert von der handwerklichen und detaillierten Ausführung dieser Häuser. Man ist sich gar nicht mehr gewohnt, eine solche von Sockel bis Dachfläche perfekt aussehende Häuserzeile zu erleben. Mit ein Grund, weshalb von einigen die Zeile als Insel wahrgenommen wird. Sicher vermisse ich die Patina, aber bei frisch renovierten historischen Gebäuden braucht es auch Geduld, bis sich eine solche wieder einstellt. Da alles schön winkelgerecht in Waage und Blei dasteht, erhält man den Eindruck des Überperfekten, welchen man bei historischen Bauten nie findet, resp. nicht finden sollte. Es ist nun mal eine Rekonstruktion! Historische Bauten waren ja auch einmal neu!
QuoteEine gewisse "Sterilität" könnte man den Fassaden aus diesem Blickwinkel vorwerfen. Die durchgehenden Fensterreihen sowie die monotone Aneinanderreihung immer wieder des gleichen Brüstungsfachwerks entsprechen nicht dem gewohnten Bild eines lebendigen Fachwerkhauses.
Ich hoffe, damit noch mehr zum Verständnis dieser Rekonstruktion beigetragen zu haben. Während der Beschäftigung mit diesen Häuser habe ich unbeabsichtigt einen Leitfaden oder eine Theorie zur Rekonstruktion weiterer Bauten erstellt. Bei der Nr. 20/22 habe ich mich gefragt:
QuoteWie würde dieses Haus heute aussehen, wenn es nicht zerstört worden wäre?
Die Beantwortung dieser Frage ist für mich generell entscheidend bei jeglicher Rekonstruktion! Es gibt solche, welche sich am Bild unmittelbar vor der Zerstörung orientieren, aber auch solche, welche einen noch früheren Zustand dokumentieren. Das macht die Entscheidungsgrundlagen für eine Rekonstruktion noch umfangreicher. Es kommt nicht nur auf die Vollständigkeit der Dokumentation an, sondern auch auf das Erkennen nachträglicher Veränderungen, denn solche konnten ein Baudenkmal ja auch beeinträchtigen. Und macht es Sinn, eine "Beeinträchtigung" zu rekonstruieren? Im Prinzip ist jede Restaurierung eine Rekonstruktion, und je nach herrschender Denkmalpflegetheorie werden Teilrekonstruktionen abgelehnt oder befürwortet (z.B. das Freilegen eines nachträglich verputzten Sichtfachwerks ist ja an sich auch schon eine Rekonstruktion). Ich verweise hier auch auf die Diskussion um das Gewandhausareal in Dresden.
Aus meinen Überlegungen wage ich mal zu behaupten, dass in Frankfurt bei einer vollständigen Rekonstruktion des "Altstadtteiles" anstelle des technischen Rathauses höchstens 10 Prozent der Bauten in Fachwerk erstellt würden!