pixelfritz, das glaube ich nicht.
ein wesentlicher grund dafür, dass die wende damals in leipzig ihren ausgangspunkt hatte, lag wohl auch darin, dass die leute in einstmals prächtigen gründerzeitlern hausten und nicht mehr mitmachen wollten, dass die ehemals schöne stadt zugrunde gerichtet wurde und die menschen in plattenbauten an den stadtrand umgesiedelt wurden. ganz einfach, weil sie darin keine verbesserung sahen.
wenn es irgend eine konstante der leipziger in bezug auf ihre stadt und deren bauten ist, dann ist es wohl pragmatismus.
vor hundert jahren wurde die innenstadt den neuen anforderungen entsprechend umgestaltet (messepaläste, neues rathaus, ...). vor fünfzehn jahren wurde beschlossen, ein völlig neues messegelände zu errichten, um mit der entwicklung schritt halten zu können. und auch die uni wurde immer und immer wieder umgestaltet. bei aller diskussion um den neubau sollte man ja nicht vergessen zu würdigen, dass die ddr-uni überhaupt schon wieder abgerissen wurde. genau wie die brühlbauten, das messeamt, das hotel stadt leipzig, das interpelz-gebäude, die leipzig-information, ...
mir geht es wohl wie dr. zott: ich wohne und arbeite in altbauten. ich hoffe, dass viele der noch unsanierten altbauten gerettet werden können. das wäre eine echte (und dringende) verbesserung für das stadtbild. darüber hinaus künstlich neue "altbauten" herzustellen, halte ich weder für dringlich, noch für erforderlich. vor allem, wenn auch die neubauten eigene, interessante akzente setzen. das ist für mich der massstab guter architektur, nicht das entstehungsjahr der entwürfe.