Beiträge von thommystyle™

    Zitat

    Denkmalpflege

    Durchs Land schwappt eine Abrisswelle

    Es muss einem nicht feierlich zumute sein am "Tag des offenen Denkmals". Eher ist Bestürzung angebracht. Viele einzigartige Gebäude sind von Abriss und Verwahrlosung bedroht. Eine Liste zur Mahnung.

    Denkmalschutz ist vielerorts zur Privatsache von Willigen geworden, während die beauftragten Ämter als Schutzmacht weiche Knie bekommen haben. In solchen Zeiten erscheint ein "Tag des offenen Denkmals", der sich mit der Rolle der "Farbe" im Denkmalbereich befasst, fast als Luxus. Wenn deshalb am Sonntag wieder Millionen Bürger aufbrechen, um sich durch diesmal 7500 ausgewählte Vorzeigebauwerke führen zu lassen, wird es auch enttäuschte Gesichter geben. Denn durch das Land schwappt wieder einmal eine Abrisswelle.

    [...]

    Es sind nur ein paar drastische Fälle aus einer Endlosliste, vieles erreicht nicht einmal das Licht einer überregionalen Öffentlichkeit. Die trickreiche Aushebelung des Denkmalschutzes ist zur Verwaltungsroutine geworden. Und die Politiker, die einmal gelobt hatten, die Kultur und Identität ihrer Bundesländer zu achten und zu mehren, wollen an ihre Schwüre nicht erinnert werden.
    [...]


    http://www.welt.de/kultur/kunst-u…brisswelle.html

    passend zu zeitlos' Antwort im Strang Alt-Berlin und Marienviertel ein aktueller Artikel

    Zitat von zeitlos

    Dann empfehle ich einen Besuch in Südwestdeutschland. Dort wird vielfach mit modernistischer Provinzialität das letzte bisschen Baukultur auf Baggern abgefahren und von einer Wiederherstellung zerstörter Stadträume kann man dort bestenfalls nachts träumen.



    http://www.faz.net/aktuell/gesell…n-13199245.html

    Sage niemand von den Herrschaften man hätte es nicht gewusst... im Prinzip weiß man es schon seit mindestens 30 Jahren...
    Wahnsinn... :aufdenkopf:

    In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Mitgliederversammlung der Gesellschaft Historisches Berlin am 14.10. hinweisen:

    Quelle:http://www.ghb-online.de/veranstaltungen.html

    Bin gespannt wie das Leitbautenkonzept aussehen wird, hoffentlich wird nach dem 14. noch mehr veröffentlicht... aber es scheint in die Richtung der von "Heilig-Geist-Viertel" postulierten "Stufen" zu gehen...

    Heute möchte ich eine Sendung des bayerischen Rundfunks empfehlen, die direkt nicht viel mit Architektur zu tun hat:

    50 Jahre unter unserem Himmel

    http://www.br.de/mediathek/vide…himmel-100.html

    In den 50 Jahren ihres bestehens, ist die Sendereihe Unter unserem Himmel beständig als Mahner (sehr oft auch gegen die politische Führung, obwohl der BR als schwarzer "Staatssender" kritisiert wurde) aufgetreten und hat versucht die Leute zu überzeugen in dem sie ihnen ein Spiegel vorgehalten hat. Nach dem Motto: Merkt ihr nicht in was für eine seelen- und trostlose Industrielandschaft ihr eure Umwelt verwandelt? Dabei war immer sowohl die gebaute Umwelt als auch Flora und Fauna ein Thema. Es waren überwiegend bayerische Themen im Fokus, allerdings kann man sehr viele Beispiele auch mühelos auf andere Regionen Deutschlands, Österreichs oder der Schweiz übertragen.
    In dieser Sendung wird die Geschichte dieser so wichtigen Reihe dokumentiert, von den Anfängen bis heute, mit einem bitteren Fazit.

    Nun generell bin ich Bauten der 50er Jahre von allen Nachkriegsbauten der Moderne am wenigsten abgeneigt und sie haben durchaus gewisse gestalterische Qualitäten. Allerdings kann ich diese Lobhudelei, die ich weiter oben ins Zitat gesetzt habe, nicht nachvollziehen - oder maximal insofern als die Seite wohl von Nachkommen des Architekten erstellt worden ist und daher eher persönlichen Motiven denn einer kritischen Beurteilung entsprang (wobei wohl viele Architekten genauso denken). Hier fehlt ein kritisches Hinterfragen des Ist-Zustandes. Die Aufenthaltsqualität auf dem Areal ist - meiner Ansicht nach - gleich null. Das Gelände ist "zugig" und zerfranst und wirkt - wie so oft bei solcher Bebauung - leicht "angegammelt".

    Zeno: mir erging es vor Jahren genauso; der Turm weckte mein Interesse, aber als ein 400 Jahre altes Bauwerk ist er auf den ersten Blick nicht zu identifizieren, zu "glatt" und verloren präsentiert er sich heute.

    Pfälzer Bub: wenn du vom überkommenen Zustand im 19. Jhd [B3]/[B4]/[B24]/[B25] ausgehst, dann muss ich dir rechtgeben. Hier erkennt man nicht einmal richtig, dass es sich um ein zusammenhängendes Gebäude handelt. Andererseits muss man aber auch sagen, dass es eben oft die nicht-perfekten Gebäude, denen man ein wenig ihrer Geschichte ansehen kann, oft die für das Stadtbild bedeutenden sind und (im Ensemble) das Pittoreske erzeugen (siehe italienische Städte).
    Wenn man aber den Zustand direkt vor der Zerstörung vor Augen hat, so kann ich deine Meinung nicht teilen. Die drei Schauseiten bildeten ein monumentales und einheitliches Ensemble, dass dem jeweilgen Platz davor einen Teil seiner Fassung gab, da ist der Residenzkomplex weit verbauter. Dass ein Teil der Fassaden aus dem 19. Jhd/ Anfang 20. Jhd stammt ist für mich kein Problem, da man die Gestaltung und Gliederung von der originalen Renaissance-Fassade übernommen hat. Man baute quasi im Sinne der Renaissance diesen Palast weiter. Dinge die man sich heute als selbsterverständlich wünschen würde. Kunsthistorisch hat dieser Teil tatsächlich wohl nicht den selben Wert wir der Originalteil, da es sich nicht um ein Repräsentations- sondern um ein Kasernen- und Verwaltungsbau handelte, städtebaulich würde ich ihn aber sogar noch wertvoller einstufen, da er diesem Konglomerat auch in sich eine Fassung gab.

    Aber abgesehen von Geschmacksfragen ist es echt spannend sich mit so einem Gebäude zu beschäftigen und obwohl es einmal - wenn auch kurz - ein bedeutender Herrschersitz war und eine Dominante im Stadtbild, existiert online aber auch "offline" so gut wie nichts an zusammengetragenen Informationen.

    Noch zur Ergänzung zwei alte Aufnahmen aus der Valentin-Sammlung auf Wikipedia:


    [B24]
    um 1860 (über dem Haus am linken Bildrand sieht man den Turm, rechts daneben die Fassade zur heutigen Pacellistraße Ecke Lenbachplatz, wohl noch mit Festungsgraben)


    [B25]
    ohne Datierung


    [B26]
    um 1888, allerdings halte ich das für zu spät datiert, ist wohl eher auch aus den 1860er/70er Jahren (Fassade am linken Bildrand zum Lenbachplatz hin)


    Bilder der Neuen Maxburg finden sich hier:
    http://www.sep-ruf.com/40607.html

    Zitat

    Heute ist die Maxburg als Schmuckstück in München vollständig angenommen, die Läden werden gerne besucht und der Innenhof ist den Münchnern im Sommer ein beliebter kühler Ort um am Mosesbrunnen die Cafés zu besuchen. Die Generationen von Architekturstudenten, die um und durch das Gebäude, die Eingangshalle und die geschwungene Treppe geführt werden, sind mittlerweile zahllos. Sie betrachten eines der schönsten Bauten in Deutschland.

    Das war vielleicht vor 40 Jahren noch so...
    :augenrollen:

    @Moderator: ich weiß nicht, ob es sich lohnt, vielleicht kann man mit den Beiträgen zur Maxburg schon einen eigenen Strang begründen und diese dorthin verschieben; dann würde ich hier der Vollständigkeit halber nur einen kurzen Beitrag mit drei/vier Bildern zum Vergleich posten...

    Bilder:
    commons.wikipedia.org

    Deutsch-Weißkirch kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Ich war letzte Woch dort und es war fast surreal schön. Ein Zigeunerjunge (ungefähr 12 Jahre) der ohne Sattel in einem krassen Tempo durchs Dorf reitet, dahinter im Schlepptau eine gesmischte Kuh- und Schafsherde. Eine Kirchenburg, die Weltkulturerbe ist, eine deutsche Blaskapelle, die zum Zwei-Jahrestreffen der (ehemaligen) Bewohner aufspielt und Peter Maffei, der einem aus seinem Caravan zuzwinkert. Was man alles erleben kann, wenn man völlig spontan an einem lauen Sommerabend beschließt, befestigte Straßen zu verlassen (und einem mir zumindest) völlig unbekannten Ort zu fahren.

    Zitat

    Bedauerlich ist vor allem, dass keinem auffällt, dass die Entscheidung vor Jahren demokratisch längst gefallen war und der Bürgerentscheid im September stolze 75 000 Euro den Steuerzahler kosten würde.


    Nun, das fällt durchaus auf, dass ständig argumentiert wird, als hätte nicht schon vor Jahren Abstimmungen demokratisch gewählter Volksvertreter stattgefunden, als gäbe es erst seit zwei Jahren eine Diskussion und davor war quasi ein luftleerer Raum. Nein, die Argmente wurden alle über Jahrzehnte ausgetauscht, es wurde eine verbindliche Entscheidung zu gunsten der Garnisonkirche getroffen und für diese Entscheidung Rechtssicherheit in Form einer Stiftung geschaffen.

    Dass sich die Wähler/Anhänger gewisser Leute (Die Andere) nicht verarscht vorkommen? Die verschwenden alle Energie um gegen eine Kirche [sic!] zu kämpfen, die sie schon rein rechtlich nicht verhindern können. Dabei gäbe es wohl durchaus wichtigere Dinge um die es sich zu kämpfen lohnt. Aber für manche scheint das ja auch so eine Art Beschäftigungstherapie zu sein. Wenn Ideologie den Verstand ersetzt.
    Jetzt stimmen sie auch noch gegen ihre eigene Initiative und werfen gleichzeitig den Befürwortern taktische Manöver vor. Die scheinen außerhalb sämtlicher Realitäten zu leben...

    Zitat

    Dennoch habe die Initiative "Für ein Potsdam ohne Garnisonkirche" wesentliche Ziele erreicht. Die deutlich gewordene Ablehnung halte potenzielle Spender ab, den Wiederaufbau der Kirche zu unterstützen, sagte Wohlfahrt.

    Na, wenn Herr Wohlfahrt das meint, dann muss es ja so sein... oder auch nicht... :biggrin: ich werde jedenfalls gleich mal meine nächste Zuwendung an die Stiftung anweisen. :daumenoben:

    erbse: nein, soweit ich weiß nicht. Das Gebäude hatte keine Lobby wie die Residenz mit den "Freunden der Residenz München", die sich sehr engagiert für einen Wiederaufbau der Münchner Residenz eingesetzt haben. Wobei das womöglich tatsächlich daran lag, dass ein nicht ganz unbeträchtlicher Teil aus dem 19 Jhd stammen dürfte. Und Häuser des 19. Jhd genossen keinen guten Ruf in der Nachkriegszeit. Sie wurden als künstlerisch minderwertig eingestuft.
    Ich habe in einem Kunstführer von 1906 zwei Bilder entdeckt:

    zum einen eine Repro eines "Merianische[n] Stadtplans von 1644." (der deutliche Unterschiede zu dem ca 70 Jahre später erschienen Stich [B2] aufzeigt)
    hier ein kleiner Ausschnitt:

    [B20]

    gelb der bekannte, heute noch stehende Turm,
    grün die Wilhelminische Veste/Herzog-Max-Burg (links davon die Stadtbefestigung)
    rot der Wilhelmsbogen über der Maxburgstraße zum Jesuitenkolleg und
    blau St. Michael
    türkiser Kringel 1 Portal
    türkiser Kringel 2 besonderer Dachabschluss

    Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass der auf dem folgenden Fotoausschnitt violett markierter Bereich später, wohl ganz überwiegend wenn nicht sogar gänzlich im 19 Jhd errichtet worden ist, der Flügel aber, der vom Turm Richtung Süden ausgegangen ist, abgerissen worden ist.Dieser Abriss erfolgte wohl schon im ersten Viertel des 18.Jhd, da auf dem Stich der Historico-topographica descriptio Bavariae [B2] bereits nicht mehr eingezeichnet ist, wohl aber ein neuerbauter Trakt westlich davon (orange).


    [B21]

    An der Pacellistraße wurde nicht sofort mit dem neuen Flügel (rechts des Turms) auch ein weiteres Geschoss aufgesetzt wie ich erst vermutet hab, so dass er die selbe Höhe gehabt hätte wie der Flügel zum Lenbachplatz hin, nein wie man an diesem Foto erkennen kann gab es einen "Zwischenschritt" , nämlich den Anbau des Flügels rechts des Turms mit derselben Höhe wie des ursprünglichen Renaissance-Trakts links des Turms (und der wohl mindestens noch 1906 so war als, das Buch mit diesem Bild erschien) (vgl B5/B6):


    [B22]

    Dass die neue Maxburg irgendwann fällt, halte ich für fast ausgeschlossen, da sie als der Inbegriff der Nachkriegsmoderne in Deutschland von nationalen und internationalen "Architekturexperten" gilt. Was aber in ferner Zukunft einmal möglich sein könnte, diese vergammelten Gebäude drumherum abreißt und wieder eine intakte Blockrandbebauung nach dem Vorbild der ursprünglichen Architektur erstellt. In einer zugegeben etwas stümperhaft erstellten Grafik unter Zuhilfenahme von Google-Maps(https://www.google.de/maps/@48.14006…m/data=!3m1!1e3) möchte ich das veranschaulichen:
    die schwarzen Bereiche sind die (Fassaden)Rekonstruktionen, der orange Bereich ist die Neue Maxburg, die stehen bleibt und gelb wieder der Turm, rot die Karmelitenkirche:


    [B23]

    Bilder:
    bildindex.de
    Berühmte Kunststätten Nr. 35 München, Bern 1906

    links die Herzog-Max-Burg, in der Bildmitte die von den Nazis abgebrochene Synagoge:

    [B10] Aufnahme vor 1893 (dem Jahr der Grundsteinlegung des Künstlerhauses)


    [B11]

    noch einige weiter Bilder vom Bildindex:


    [B12] angeblich um 1920?

    Ruinenfotos alle angeblich um 1946:

    [B13]


    [B14]


    [B15]


    [B16]


    [B17]


    [B18]

    1956:

    [B19]

    Es lässt sich auch erkennen, dass wohl ausgerechnet der Flügel der für die "Neue Maxburg" platt gemacht wurde, bis aufs Dach am besten erhalten war [sic!]. Siehe B8b und B13.

    Das glaube ich auch nicht, auf dem zweiten Bild erkennt man, wenn man genau hinschaut, dass noch die ganze Fassade zur Pacellistraße hin steht, was sich auch mit Schleichs Kommentar in seinem Buch deckt, das quasi noch sämtliche Aussenfassaden und darüberhinaus einiges mehr noch vorhanden war und erst später immer mehr abgeräumt wurde...

    Dazu zwei Artikel:

    Zitat

    Bolfras-Erker ohne Originalsteine

    Frankfurt (MOZ) Während der neue Erker am Bolfrashaus schon fast zur Hälfte fertig ist, steht weiter die Frage im Raum, ob und wann die Originalsteine dort eingebaut werden. Der Hauptausschuss lehnte dafür zusätzlich benötigte Mittel in Höhe von mindestens 100 000 Euro ab. Das Landesdenkmalamt, dem die Steine gehören, vermisst ein klares Konzept.[...]

    http://www.moz.de/details/dg/0/1/1304810/


    Zitat

    Töppe widerspricht Denkmalamt

    Frankfurt (mst) Der Geschäftsführer der Arle gGmbH Boris Töppe hat die Kritik des Landesamtes für Denkmalpflege an einem fehlenden Konzept für den Einbau der Originalsteine in den Erker des Bolfrashauses zurückgewiesen. Die Wohnungswirtschafts-Tochter Arle ist Bauherr des Hauses.[...]

    http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1305250/

    Einer der wohl - aus meiner Sicht - schmerzlichsten Verluste in München:

    Die Herzog-Max-Burg oder auch "Wilhelminische Veste" (gelb umrahmt, rechts daneben das bereits in einigen Beiträgen angesprochene ehem. Karmelitenkloster, links St. Michael und Wilhelminum/Jesuitenkolleg/Alte Akademie, links unten die ehem. Augustinerkirche:

    [B1]

    Ab den 1590er Jahren von Wilhelm V. erbaut, bildete die Residenz zusammen mit dem Jesuitenkolleg das politisch-religiöse Zentrum des Herzogtum Bayerns und ein Zentrum der Gegenreformation und war nicht unähnlich dem Escorial Philips II. von einem Staatskirchentum geprägt, dass eine enge Verbindung zwischen dem bayerischen Herrscher, den Jesuiten und der römischen Kurie prägte.

    Tatsächlich nur kurz als vollwertige Residenz, diente der prächtige Bau über die Jahrhunderte bis in das 19. Jahrhunderts als Wohnsitz für nachgeborene Angehörigen des Hauses Wittelsbach und auch für das Militär. Auch verlagerte man dorthin Teile der Staatsverwaltung , und ab der Mitte des 19. Jhd. diente der gesamte Komplex Ministerien als Sitz.

    Erwin Schleich schreibt in seinem Buch Die zweite Zerstörung Münchens: "Ein echtes Renaissanceschloss entstand, das mit seinen gelbschwarzen Fassaden den Zauber Italiens nach München brachte. [...]wurde die Maxburg Stück um Stück abgeräumt, die Fassaden an der Pacellistraße 1951, also erst sechs Jahre nach Kriegsende. [...]Die Herzog Max-Burg, durchaus vergleichbar mit den Ufficien in Florenz[...]"

    zuerst ein Stich des Komplexes "Die von Ihro Hochfürstl: Durchleücht Herzog Wilhelm erbaute Residenz, alswo der Zeit Ihro Hochfürstliche Durch=
    leücht Herzog Maximilian Philipp residieren."
    aus der Historico-topographica descriptio Bavariae (1701/1726), gut zu erkennen der Turm, der auch heute noch steht; und ganz rechts der sogenannte "Wilhelmsbogen" der die Verbindung zum kurz vorher errichteten Jesuitenkolleg und der Michaelskirche war:

    [B2]

    ein weiterer Stich aus dem 19. Jhd., noch ohne die Erweiterung, aber die Stadtbefestigung ist geschleift (die Stadtmauer lag quasi direkt vor dem Tor):

    [B3]

    hier ein sehr altes Bild (ca. 1860) aus der Sammlung Karl Valentins:

    [B4]

    ab 1866 errichtete man eine umfassende Erweiterung (der Bereich rechts neben dem Turm):

    [B5]


    [B6]
    Erweiterung hieß im 19. Jahrhundert tatsächlich noch (kongenial) Erweitern im Wortsinn und nicht das alte Gebäude mit einem Bruch zu degradieren.

    der Wilhelmsbogen in der Maxburgstraße:

    [B7]

    nach dem Krieg:

    [B8]


    [B8b]


    [B9]


    Was danach kam, war Sep Rufs "Neue Maxburg", schon seit einiger Zeit unter Denkmalschutz und aus der so manch ein Architekturkritiker trotz oder gerade wegen ihrer Scheußlichkeit eine Ikone, ein Heiligtum der Nachkriegsmoderne machen.
    Generell ist die Literatur zu diesem Palast dürftig. Im Internet findet man relativ wenige Infos/Bilder. Bücher sind auch sehr rar gesäht. Wie viel Renaissance war noch übrig? Gab es noch prächtige Renaissancesäle? Wie sah die Ausstattung aus? Wie die Hofkapelle? Die Residenz genoss auch vor dem Krieg keine große Aufmerksamkeit. In allen Vorkriegsführern die ich habe, wird die Herzog-Max-Burg mit zwei, drei Sätzen abgehandelt, was auch wohl daran liegt, dass man den Wert (noch) nicht kannte und eher den im 19. Jhd stark erweiterten Ministerialsitz sah als ein Renaissance-Palast von europäischem Rang. Das wäre mal eine schöne Dissertationsarbeit für nen Kunstgeschichtestudenten. cool:)
    weitere Infos:
    http://www.stmf.bayern.de/ueber_uns/auss…ult.asp?seite=1 (unten weiterblättern)
    http://www.stmf.bayern.de/ueber_uns/auss…xburg/flyer.pdf
    http://de.wikipedia.org/wiki/Maxburg_%28M%C3%BCnchen%29
    http://alleburgen.de/dispF.php?i=19&t=by&id=512
    http://www.moesslang.net/maxburgkaserne_muenchen.htm
    Sehr interessante Seite zur Kunst und Architektur unter Wilhelm V. und Maximilian I.: http://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2000/040…ik/Interpre.htm

    Ach ja die passende Musik sich mit so einem Bau zu beschäftigen: :wink:

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    Bildquellen:
    Bildindex.de
    de.wikipedia.org
    "Der Stadtfotograf. Georg Pettendorfers Ansichten von München 1895 - 1935", München 1989
    "Die zweite Zerstörung Münchens", Stuttgart 1981