Keine Ahnung. Aber das gehört wohl zur Erneuerung der Gleise mit dazu (dahinter ist ja auch schon alles entkernt). Die haben bestimmt nur für die Halle und die Hauptfassade gespendet, der Rest wird dann halt abgerissen.
Das traurige ist auch, das die Nordfassade mit DDR-Sandsteinplatten verkleidet wurde (die originale Fassade ist noch drunter, habe ich bei den Bauarbeiten gesehen; es wurde auch nur ein Eingang wieder freigelegt obwohl der andere im gleichen Zustand ist und teilweise schon freigelegt war) und nicht abgerissen werden mußte und die noch originale Südfassade nun weg ist. Aber das gleiche geschah ja auch vor ein paar Jahren mit den originalen Brücken und nun auch am Bahnhof Neustadt. Es ist halt wie in der Diskussion beim Postplatz: Dresden lässt auch die kleinen Rest nach und nach verschwinden. Ich warte noch bis der Rest der Post abgerissen wird und dieses Kaufhaus an der Wilsdruffer.
Apropos, ich habe auch gelesen, das es noch relativ lange ein Gründerzeithaus im unteren Bereich der Prager Straße gab, dort saß sogar die Bauleitung für die neue Prager Straße drin. Erst nachdem diese fertiggestellt war (also Platz war noch für das Haus, ungefähr dort, wo später das Lenindenkmal war) wurde es abgerissen, obwohl noch intakt. Davon gibt's auch Bilder in einem dieser Dresden Bücher von der SZ (60er Jahre).
Beiträge von Elsner83
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Auch wenn die Haupthalle schön saniert worden ist, so wird doch gerade die Südseite des Bahnhofes abgerissen. Ich dachte eigentlich das nur der Betongang vor der Fassade abgerissen wird, aber nun musste ich sehen, das tatsächlich das Gründerzeit Erdgeschoß auf voller Länge abgerissen wird. Das waren noch richtige Bögen als Fenster oder Durchgänge. Die werden bestimmt nur in einer vereinfachten Betonvariante wiederaufgebaut. Schade, wieder ein bisschen altes Dresden weniger und dafür haben die extra noch die Türmchen wiederaufgebaut (und nicht mal den Rest der Fassade sandgestrahlt).
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@ Exilwiener
Bitte bitte Der neue Luftbildkalender mit Vergleichsaufnahmen ist übrigens auch super (aber auch erschütternd). Ich hoffe der kommt nächstes Jahr wieder, 12 Aufnahmen sind einfach zu wenig.[/list]
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Hier nochmal ein aktuelles Foto zum Vergleich:
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Also ich habe mir jetzt die DVD "Das neue Dresden - Auf den Spuren eines Verlustes" gekauft (58min für 16 Euro) und kann diese DVD nur empfehlen. Sie behandelt eben genau dieses Thema, warum so gut erhaltene Bauten massenweise abgebrochen wurden. Sie enthält neben Interviews viele selten Filmaufnahmen von Dresden direkt nach dem Krieg (1945 oder 1946), inklusive Postplatz mit seinen Ruinen, mehrerer Filmaufnahmen von Sprengungen zu DDR-Zeiten, aber auch von den Notsicherungen und vom Wiederaufbau (z.B. Zwinger '46 und Neumarkt 60 Jahre später). Also wirklich noch nie gesehene Aufnahmen (für mich zumindest) und eine Darstellung von Dresden wie es wirklich ist "eine Kulisse mit viel Wiese dahinter".
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Gotha hat auch ein tolles, frisch saniertes Amtsgericht:
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Ich habe auf der Seite der Fotothek Dresden ein Bild vom Postplatz von 1950 endeckt. Es ist erstaunlich was da noch alles erhalten war und das 5 Jahre nach dem Krieg. Rechts (Palast Hotel Weber) und links (anstelle des Linde Hauses) des Bildes, war ja auch noch was vorhanden (nur eben jetzt nicht dargestellt). Und jetzt steht davon nichts mehr.
Vor 1945:
Hier der Blick nach links ein paar Jahre später:
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Nein, das ist doch immer noch das Erdgeschoß.
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Leider ist meine letzte Nachricht nicht ganz aktuell. Es wurden nun schon die ersten beiden Häuser auf dem Bild abgerissen. Hier noch mal eine nähere Aufnahme von vor dem Abriss:
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So, nun kommt noch ein Bild von dem besagten Straßenzug:
Das vordere Haus ist nun bereits abgerissen, die nächsten drei werden wahrscheinlich folgen. Wie man sieht, befindet sich bereits ganz hinten eine Lücke.
Die Straße befindet sich direkt gegenüber der Brautwiesenstraße, die im Videobeitrag angesprochen wurde. -
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Diese Woche wurde auch wieder ein Gründerzeitler abgerissen, nun schon der 10. in der Straße (und 6 weitere stehen auf der potentiellen Liste).
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Hier ein Artikel von der DNN zur Eröffnung des Hauptbahnhofes:
http://www.dnn-online.de/dnn-heute/66904.html
Kan mal jemand Bilder von den genannten Sachen machen (Portal & Vordach).
Außerdem hab ich auf einem Luftbild der SZ gesehen, das der Neubau des Hotels gegenüber auch schon angefangen wurde.
Auch noch nicht schlecht wären Bilder vom Abriss der Brücken am Bahnhof Neustadt (plus neuem Vorplatz vielleicht).
Vielen Dank schon mal in Vorraus,
Elsner83
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Ja klar, ist nach der Wende geschehen. Zu DDR-Zeiten sah das noch viel schlimmer aus. Dort wo die linken beiden Fenster sind, war ein richtiges "Loch", wo man dann in einen Laden jeweils rechts und links gehen konnte. Hab leider kein Bild dazu gefunden (bei Bildindex ist schon der sanierte Zustand).
Und jetzt noch was zu dem Thema, was ich letztens hier angesprochen hatte. Nun ist die Antwort von der Oberen Denkmalschutzbehöre da:
Zitat
Offene Widerspruchsverfahren der WBGReichertstraße 66-82: Abriss wegen geschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung abgelehnt, Widerspruchsverfahren liegt beim Regierungspräsidium (RP)
Heilige-Grab-Straße 34-38, Zeppelinstraße 62/60: Abriss abgelehnt, hoher architektur- und stadtgeschichtlicher Denkmalwert, Verwaltungsklage
Querstraße 3/4: Abriss wegen der geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung abgelehnt, Widerspruchsverfahren (Stadt)
Karl Eichler-Straße 40/42: Abriss abgelehnt, Sanierung gilt als zumutbar, Wiedernutzbarkeit als möglich, Widerspruchsverfahren RP)
Konsulstraße 65: Abriss der zwei Seitengebäude zugestimmt, Abriss der Grundstücksmauer abgelehnt, Verwaltungsklage
Konsulstraße 66: Widerspruch abgelehnt, Kulturdenkmal und bauplanungsrechtliche Belange, Verwaltungsklage
Helmut-v.-Gerlach-Straße 32a: Abriss aus architektur- und ortsgeschichtlicher Sicht abgelehnt, Widerspruchsverfahren (Stadt)
Reaktion: WBG-Chef Kolley lehnte gestern eine Stellungnahme zur Kaufabsicht von Herrn Streibel ab.
Hier noch ein Artikel zum Thema:
Zitat
„Retten wir die Häuser“
Von Peter ChemnitzStadtumbau. Ein Görlitzer möchte der städtischen WBG zwei Denkmale an der Heiligen-Grab-Straße abkaufen, um diese vor dem Abriss zu bewahren.
Dem sächsischen Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) hätte Frank-Michael Streibel gern die Meinung gesagt. In aller Deutlichkeit. Von wegen Abriss der Heiligen-Grab-Straße 34 bis 38. Aber Buttolo hatte gestern plötzlich Schmerzen im Knie und sagte seine Tour entlang der vom Abriss bedrohten Görlitzer Denkmale kurzfristig ab. „Abreißen, so ein Wahnsinn“, sagt Streibel: „Retten wir diese Häuser, ich mache es euch vor.“
WBG will abreißen
Zwei der beinahe hundert Jahre alten Gebäude hat Streibel schon vor Jahren gekauft. Natürlich ist er seinerzeit gewarnt worden. „Warum willst du bloß diese grauen Buden kaufen?“, fragten wohlmeinende Geschäftsfreunde. Aber Streibel ließ sich auf die Sache ein. Vor acht Jahren erwarb er ein Mietshaus auf der Heiligen-Grab-Straße 33 und sanierte es. Die große Nachfrage nach den Wohnungen gab ihm Recht. „Das Haus ist immer fast zu hundert Prozent vermietet“, sagt der 40-jährige Görlitzer. Deswegen kaufte er 2003 die zur Hälfte leer stehende Heilige-Grab-Straße Nummer 33a hinzu, sanierte und vor allem vermietete auch dieses.
Umso mehr schockierte es Streibel, jetzt in der Sächsischen Zeitung lesen zu müssen, dass die Gebäude Heilige-Grab-Straße 34 bis 38 und Zeppelinstraße 62/60 abgerissen werden sollen. So lautet jedenfalls der Wunsch der Wohnungsbaugesellschaft Görlitz mbH (WBG), einer hundertprozentigen Tochter der Stadt, und einer Stadtratsmehrheit. Per Verwaltungsklage versucht die WBG zurzeit ihr Ziel durchzusetzen.
Noch sperrt sich aber die Obere Denkmalschutzbehörde in Dresden gegen diese Vernichtung von Wohnraum. Sie verweist auf den hohen architektur- und stadtgeschichtlichen Denkmalwert der Gebäude. Hausbesitzer Streibel, der in Görlitz in vierter Generation einen Meisterbetrieb „Design im Raum“ betreibt, sieht den Fall von der ganz praktischen Seite: Wird der Abriss durchgesetzt, stehen seine Häuser plötzlich nackt da, ist die gesamte Straßenfront zur Kreuzung Heilige-Grab-/Zeppelinstraße aufgebrochen. „Das vermindert die Wohnqualität im gesamten Quartier“, sagt Streibel. Überdies sei die Bausubstanz der zur Disposition stehenden Objekte tadellos. „Da ist lediglich seit 1990 nichts mehr dran gemacht worden.“
Streibel kritisiert nicht nur die Abrisspläne. Er wäre auch bereit, sofort die beiden aus den 20er Jahren stammenden Nachbarhäuser zu kaufen und zu sanieren. „Ich kenne den Zuschnitt der Wohnungen, da ist der Sanierungsaufwand relativ gering.“ Überdies sei die Nachfrage nach den Wohnungen groß. „Bei mir sprechen regelmäßig Mietinteressenten vor“, sagt Streibel. Meist handelt es sich um Bewohner der Plattensiedlung Königshufen, die nicht ins Stadtzentrum ziehen wollen, oder um Mitarbeiter des Klinikums bzw. Bombardier. Wer im Schichtbetrieb arbeitet, schätzt es, zu Fuß nach Hause gehen zu können. Überdies sei eine Schule in der Nähe.
Der Blick reicht in die Altstadt
Streibel verweist auch auf die Balkons, die er an seinen aus den Jahren 1902 und 1904 stammenden Gebäuden hat anbauen lassen: Südseite. Davor liegen Gärten und Grünflächen. Und der unverbaute Blick reiche bis in die Altstadt und zur Landeskrone.
Finanziell hat Streibel die mögliche Investition schon durchgerechnet. Er ist sich sicher, dass er das „bankmäßig durchkriegt“. Das Risiko sei zu überschauen. Die Fluktuation in den sanierten Häusern sei gering und die großen Arbeitgeber Klinikum und Bombardier würden letztlich die Garanten dafür sein, dass das Wohngebiet weiterhin für Mieter interessant bleibt. Wenn erst Baugerüste vor den Hausnummern 34 und 35 stehen, ist sich der Raumausstatter sicher, „finden sich auch weitere Interessenten“ für die übrigen vom Abriss bedrohten Gebäude auf der Heiligen-Grab- und der Zeppelinstraße.
Quelle: Sächsische Zeitung 12.9.06
Die Bilder zu den Objekten sind in diesem Forum eine Seite davor.
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Es gibt sogar Vergleiche, in denen der aktuelle Zustand ein besserer ist als um die Jahrhundertwende. Hier ein Beispiel:
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@ Exilwiener:
Ja, ist sicherlich einfacher Stuck. Aber näheres zur Firma weiß ich auch nicht. Die Sanierung ist auch bestimmt schon wieder 10 Jahre her.
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Ich wollte hier mal wieder ein Vergleichsbild reinstellen.
Diesmal geht es um ein zwei Häuser an der Berliner Straße (Hauptgeschäftsstraße), die zu DDR Zeiten völlig entstuckt wurden und mit der Sanierung wiederhergestellt wurden.
1994 (Quelle: bildindex.de) und 2006:
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Das ist eigentlich nur ein kleiner Anbau. Das Theater selbst ist sowieso eine Sammlung von vielen Umbauten. Der Bereich mit dem Dreiecksgiebel ist der letzte ursprünglich Teil von 1851 der sichtbar ist, der Rest wurde mit Anbauten zugebaut. 1911 wurde es nach hinten und vorn verlängert und 1925-27 entstanden die Treppentürme (zwei davon im Bild, der vordere schon selbst fast zugebaut). 2001 entstand dann der neue Anbau, durch den zwar wieder ein Teil des alten Ostflügels verschwand, aber ansonsten passt er sich, mit seinen gelben verputzen Flächen, der Fassade der Anbauten aus den 20ern an (ganz links sieht man ja an der Kante kaum einen Unterschied, nur die Fenster sind langgezogener). Der Anbau ist auch traditionell hochgemauert worden. Nur warum dann ein Teil davon mit Glasfassade gestaltet wurde, weiß ich auch nicht. Vielleicht um sich von dem Altbau doch etwas abzugrenzen.
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Auf den Weg zu den Abrisshäusern, habe ich mal ein paar sonstige Bilder von der Görlitzer Gründerzeit gemacht:
Viadukt nach Polen (nach sieht noch die Stelle, bis wohin er zerstört war)
Theater:
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Nein, das letzte Gebäude wird natürlich nicht abgerissen, das ist ja der Hauptsitz der Wohnungsgesellschaft. Es ist nur das ehem. Konzerthaus, dessen Außenbereich abgerissen werden soll (die Holzbauten und die Mauern).