Posts by Elsner83

    @ DV


    Ich hab mich schon gewundert. Du warst am ungeduldigsten, aber von dir kam noch nichts :wink:


    Eigentlich hab ich deine Fragen schon beantwortet. Zum Haus Handwerk schrieb ich, das die Metallteile vom Eingangstor noch angebracht werden. Da die Türen erneuert wurden, musste alles abmontiert werden. Für die Türknäufe sind ja schon die Löcher vorhanden, daher gehe ich davon aus, das auch das Gildezeichen wieder kommt.


    Auch beim Eckhaus Zittauerstraße schrieb ich, dass es nur eine einfach Sanierung ist, die hauptsächlich nur aus neuem Putz und neuer Farbe bestand. Daher wurden auch die Balkons gelassen wie sie sind, die Brüstung hat nur eine neue Abdeckung bekommen. Aber es sieht tatsächlich wie Berlin aus, da dort auch die Altbauten meist entstuckt sind, aber hier handelt es sich immerhin um einen Neubau.

    Schön dass es euch allen so gefällt, aber da steht echt viel Arbeit dahinter, ich hab seit heute früh um 8 daran geschrieben und die Bilder hatte ich schon vorher rausgesucht und hochgeladen. Ich muss ja wissen, was saniert wurde, muss dazu die passenden Bilder raussuchen (die Vorher-Bilder sind teilweise 6 Jahre alt) und dann auch noch etwas schreiben und die Bilder einbinden (was bei der Menge auch chaotisch ist, weil ich ja immer die passenden Bilder zuordnen muss, nicht so einfach wie eine Galerie, wo alle hintereinander kommen). Bei älteren wäre das ja noch schwieriger, da ich ja nicht mehr genau weiß, was zb. im März 2011 oder August 2010 fertig wurde. Ich bin schon froh, den Überblick zu halten, von allen laufenden Sachen (ca. 20 im Moment). Dann verfolge ich ja auch noch die Abrisse, Straßenbau, Brücken, Parks, die ganze polnische Hälfte und auch die äußeren Stadtteile von Görlitz. Wenn ich dafür bezahlt werde, mache ich gerne ein Buch darüber. Ich hab ja mangels Zeit schon ewig nichts mehr ins Forum gepostest, aber nun um Weihnachten und Silvester kann ich das auch mal 5 Stunden machen.
    Wenn also jemand ein bestimmtes Haus möchte, dann gehe ich dem gerne nach, aber ich kann jetzt nicht rückwirkend bis 2000 alles zeigen. Man hat ja gesehen wieviel allein in 5 Monaten fertig geworden ist. Ich kann aber trotzdem neu dazu kommende Projekte hier dokumentieren.


    Dazu auch gleich @ weingeist. Er schrieb:


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    bei meinem letzten Aufenthalt in Görlitz sind mir u.a. die Häuser Untermarkt/Ecke Weberstraße und die Elisabethstraße 21 aufgefallen, die beide zum Verkauf standen und nun anscheinend "weg" sind. Wem liegen hierzu Infos vor?

    Hier nun die aktuellen Bilder:


    Wie bereits geschrieben wird Untermarkt 1 / Ecke Weberstraße gerade gesichtert (alle Decken ersetzt) und danach saniert. Das ist auch etwas schade, weil es fast immer Drehort für jegliche Filme der letzten Jahre war.



    Auch das Nachbarhaus Untermarkt 2 wird von der gleichen Firma, die schon das vorgestellte Haus Wilhelmsplatz machen, saniert. Damit ist der Untermarkt mehr oder weniger durchsaniert.



    Elisabethstraße 21 wurde kurz vor Weihnachten eingerüstet. Es wird auch das letzte Haus am Platze sein.



    Da sie einen Hof teilen, wir gleichzeitig das rückseitige Gebäude Krischelstraße 13 saniert.


    @ youngwoerth


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    Was hat eine regionaltypische Bauweise mit Disneyland zu tun?


    Naja, es ist halt nur ein Einkaufzentrum hinter den Fassaden. Hinter den Kulissen ist sicher alles zusammen gefasst und es gehen schön Rolltreppen quer durch den Raum. Außerdem ist ja gleich ein riesen Gebiet davon betroffen. Wenn ein einzelnes Haus in eine Lücke so gebaut wird, das ist es regionaltypische Bauweise. Aber wenn es mehrere Straßenblöcken einnimmt ohne passendes Innenleben, KÖNNTE es von einigen als Disneyland bezeichnet werden. Ich find es OK, alles besser als billige Investorenarchitekur.


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    Da gibt es nun auch zahlreiche Gegenbeispiele (in Berlin).

    Aber in anderen Städte gibt es NUR Gegenbeispiele (und nichts anderes). Und wenn für die viele Berliner Neubauten acht Gegenbeispiele aufgeführt werden ist das doch noch wenig. Ich würde mal behaupten, das bestimmt die Hälfte der Neubauten einen gewissen Anspruch hat, was man von anderen Städten nicht sagen kann. Aber zurück zu Görlitz.

    So, weiter geht's, Teil 2:


    Handwerk 18:


    Gleich neben dem vorhin gezeigten Objekt Weberstraße 4 befindet sich dieses Barockhaus. Schön saniert, die Metallteile vom Eingangstor werden noch angebracht. Die Lücke daneben ist schon vor dem 2. Weltkrieg entstanden. Kleiner Exkurs: In der Historischen Altstadt (also wirklich nur der Bereich innerhalb der Stadtmauer) ist seit der Wende nicht ein einziger Neubau entstanden. Alle Lücken (egal ob durch DDR, Krieg oder vorher) bestehen noch. Auch wurden keine Abrisse getätigt. Der Gebäudebestand ist also exakt der von 1989 (ist bestimmt selten in deutschen Altstädten, z.B. in Bautzen gibt es viele Neubauten und in Zittau wird viel abgerissen). Nun aber die Bilder.







    Goethestraße 39+40:


    Das einzige Projekt in der Südstadt umfasst zwei Gebäude. Links ist der ältere Bau (ca. 1910), die rechte Hälfte wurde erst in den 20ern angepasst ergänzt. Nun wurde dort ein Mehrgenerationenhaus eingerichtet (barrierefrei mit Fahrstuhl).




    Eigentlich recht gut ausgeführt, wurde nur an den Brüstungen der oberen Balkone der Stuck entfernt (sehr schade, warum gerade an der einen Stelle).



    Blumenstraße 40:


    Solide Sanierung (eigentlich nur neuer Anstrich, Fenster sind noch alt). Schön, das die Dachgauben erhalten wurden.





    Blumenstraße 47:


    Wieder Blumenstraße, diesmal eine Villa. Man beachte die Wiederherstellung der Fenster im Obergeschoss, außerdem zwei neue Zugänge vom Haus zur Terrasse (rechts ganz neu). Balkon wird ganz neu in Holz ausgeführt. Entstuckte Rückfassade wurde wieder hergestellt (war auch am Tag des offenen Denkmals offen). Auf dem Grundstück ist noch alles vorhanden, wie Kutscherhaus und Remise.







    Bautzener Straße 62:


    Ein abrissreifes Haus wurde zum Glück (vorbildlich) saniert. An der schmalsten Stelle der Straße (siehe Bürgersteig 2. Bild) hätte viele lieber eine Verbreiterung gesehen. Bis 1986 fuhr dort die Straßenbahn entlang (siehe schwarzer Hacken), nun immer noch die Busse. Die Nebenhäuser wurden in den 70ern und 80ern abgerissen (siehe Stützmauer). Der Besitzer hat auch das Nachbargrundstück gekauft und behält sich vor, das Haus wieder historisch aufzubauen.





    Demianiplatz Ecke Teichstraße


    Direkt neben dem Abrissgebiet der DDR (wie auch bei Bautzener 62 und Brunnen 8) befindet sich diese ehemalige Investruine. Bereits in den 90er Jahren wurde die Sanierung begonnen. Leider wurde die Fassade nicht wieder hergestellt. Wie auf dem historischen Bild sah die Fassade auch noch in den 90ern aus. Nachdem der Putz bereits entfernt wurde (zur Neuanbringung der historischen Fassade) hat man sich nun nach 15 Jahren Stillstand leider für eine ahistorische Version entschieden. Es wurden sogar noch die Ziegelreihen unter den Fenstern abgeschlagen, die noch von der ursprünglichen Gestaltung zeugten. Zuerst wurde sogar ein Rauputz aufgetragen, der nach Abrüstung wieder vollständig erneuert werden musste und nun glatt ist. Da hat die Denkmalpflege wohl gemerkt, dass der Besitzer sein eigenes Ding macht (er wollte auch noch die Fenster zukleben, wegen der Toiletten, das wurde auch verboten). Aber die historische Fassade wurde natürlich nicht erzwungen ("was weg ist, ist weg"). Interessant ist auch der Werbeschriftzug. Leuchtreklamen sind in der Görlitzer Innenstadt verboten, deswegen wird das wie früher aufgemalt (auch schon bei der Bautzener 62, siehe oben).








    Elisabethstraße 24:


    Wie gerade eben, auch eine Investruine, nur wurde hier die Fassade wieder hergestellt.





    Lunitz 11 + 12:


    Weitere Investruine (dieses Jahr wurden viele davon saniert, noch eine in der erste Hälfte von 2011 und zwei weitere (allerdings Neubauten) im Moment). Nur war hier die Fassade noch unangetastet. Leider wurden bei der Sanierung die Quaderung der Erdgeschosse weggelassen (muss man auf den Bildern genau hinschauen).







    Bergstraße 5:


    Sanierung Gründerzeitler der städtischen Wohnungsgesellschaft. Ausbau Dachgeschoss, dadurch neue große (historisierende) Gaube. Allerdings wurden im Giebel über dem Eingang komische Fenster eingesetzt. Schade, wo sonst alles so vorbildlich ist.





    Bautzener Straße 45:


    Leider auch vereinfachte Sanierung. Die gründerzeitliche Umrahmung der Fenster ist einem einfachen weißen Rahmen gewichen (wie schon bei Demianiplatz Ecke Teichstraße).





    Zittauer Straße 4:


    Diese Sanierung ist etwas Besonderes für Görlitz, da es sich um einen Kriegsschaden handelt. Auf Grund der Nähe zum Bahnhof hat es, wie die Jakobus-Kathedrale, eine Sprengbombe abbekommen (ist also nicht ausgebrannt). Natürlich hat es eines der aufwändigsten Ecken getroffen, einen über 10 Stockwerke reichenden Turm. Hier ein Bild:



    Betroffen hat es nur den Turm und die angrenzenden zwei Fensterachsen. Nicht mal das Tor zur Kathedrale wurde beschädigt. Der wiederaufbau wurde von der Form her angepasst gestaltet, nur auf den Turm und den Stuck hat man verzichtet, im Gegenteil wurde sogar extra eine "Platten-Optik" nachgeahmt. Nun hat die Wohnungsgesellschaft endlich das Haus saniert. Es bestand die Hoffnung, dass die Fassade wieder hergestellt wird, da die Originalfassade ja recht und links noch vorhanden war. Leider geschah dies nicht. Es verschwand nur die "Platten-Optik" und immerhin wurde die Eck-Fenster in Form von Aufmalungen "rekonstruiert". Nun sieht es aus, wie ein entstuckter Altbau. Vielleicht behebt man den Fehler bei der nächsten Sanierung in 20 Jahren.





    Konsulstraße 6:


    Obwohl schon vor August fertig gestellt, hier noch mal, weil's so schön ist.





    Zum Abschluss noch ein Bild vom Stadtumbau Ost vom letzten halben Jahr. Im Görlitz ist es die erste Abzonung von WBS 70 Blöcken. Interessant dabei, der stehen gebliebene Rest bleibt unsaniert (um weitere Sozialwohnungen anbieten zu können). Also kein Grund, warum in 10 bis 20 Jahren nicht der Rest auch noch verschwinden sollte :)



    So hier nun die angekündigten Sanierungsobjekte, die seit August 2011 fertig gestellt wurden. Sie sind nicht nach Datum oder Stadtteil geordnet, ich werde aber die Adressen angeben, sodass man auf Bing in der Vogelperspektive nachschauen kann. Es ist erstaunlich, wie viel in den fünf Monaten geschafft wurde, trotz Bevölkerungsrückgang und Wirtschaftkrise (aktuell in Sanierung befindliche Projekte sind nicht mal inbegriffen). Los geht's.



    Otto-Buchwitz-Platz 3:


    Durch Schäden am Dach ist fast die gesamte Fassade abgefallen (Innen Deckendurchbrüche). Trotzdem wurde die Fassade wieder hergestellt, auch Innen wurden die Bemalungen im Hausflur rekonstruiert (vielleicht stelle ich dazu noch Bilder ein).





    Hotherstraße 3 und 4:


    Die Häuser befinden sich direkt an der Grenze und auch im Hochwassergebiet. Die Sanierungen sind Teil eines großen Projektes, in dem gleich 8 (!!!) Häuser saniert werden. Ich hatte es schon mal hier vorgestellt. Diese beiden Häuser sind nun Fertigstellung Nummer 4 und 5 (Bergfest ist also geschafft), Haus 6 ist gerade eingerüstet.


    Hotherstraße 3 (ursprünglich sollten Balkons an der Seite angebracht werden, nun sind sie nur hinten):




    Hotherstraße 4 (es wurde tatsächlich noch Fassadenstuck ergänzt, was recht selten in Görlitz ist; Denkmalpflege sagt "was weg ist, ist weg"):







    Weberstraße 4 (Ecke Handwerk):


    Eines der wenigen originalen, nicht überformten Barockgebäude. Leider wurden unter dem Putz Reste von spätgotischen Fenstergewänden gefunden (4. Bild links), daher wurden die Öffnungen wieder hergestellt und auch der Putz wurde im typischen grauen Rauputz ausgeführt. Ich hätte einen Glattputz in gelblichen Tönen besser gefunden.









    Obermarkt 28:


    Ähnliches ist auch hier passiert. Trotz Renaissance Gewänden wurde der Putz "gotisiert" und die Aufstockung hervorgehoben. Das gründerzeitliche Erdgeschoss wird gerade erneuert (im Moment ist alles weg, ich hoffe die alten Türen kommen wieder) und es soll ein Hotel reinkommen.





    Jüdenstraße 5:


    Das Erdgeschoß wurde wieder hergestellt, inklusive neuer Ziergitter an den Fenstern. Beim Nachbargebäude sieht man wie das Geschäft zugemauert wurde. Leider sind die neuen Fenster vom Nachbarn nicht gerade toll (die Gauben übrigens auch nicht). Ich habe das Gefühl ein Pole saniert das (dauert auch schon ewig).





    Obersteinweg 6:


    Ebenfalls Wiederherstellung des Erdgeschosses und der Fenster. Nachbarhaus wurde übrigens auch saniert, wie man sieht, allerdings schon 2010.





    Brunnenstraße 8:


    Sanierung eines Gründerzeitlers. Machen zwei ganz alleine, auch die Fassade, deswegen wurde die immer nur stückweise gemacht (unten fehlt ja immer noch was). Im Vordergrund übrigens eine Abrissfläche von 1989.





    Grüner Graben 8:


    Nichts besonderes, aber immerhin etwas. Positiv: Naturstein bei Fenstergewänden und Sockelzone wurde schön saniert, Dach wurde wieder mit Bieberschwanz gedeckt. Negativ: die Farbe der Fassade





    Augustastraße 11:


    Besonders toll, denn der Besitzer wollte tatsächlich die Aufstockung wieder rückgängig machen (was wirklich selten der Fall ist). Auch die Dachtraufe aus Holz wurde wieder hergestellt. Die Gitter an den Balkonen wurden erneuert. Nun gibt es nur noch zwei unsanierte Häuser in der Straße.




    Wilhelmsplatz 11:


    Hier wurde das letzte unsanierte Haus am Platze fertig gestellt. Gestaltung ähnlich einem Palazzo. Einige Fenster an der Seite wurden wieder geöffnet. Hinten bekommt es einen Anbau, da dort eine Firma ihr Büro hin verlegt und die Kunden brauchen natürlich einen großen Glaseingang :augenrollen:






    Dr.-Friedrich-Str. 11:


    Sanierung eines der letzten Häuser in der Straße (gegenüber wird auch gerade ein Bau der 20er saniert). Die Türmchen am Giebel wurden verändert, ansonsten super.





    Dr.-Kahlbaum-Allee 11:


    Sanierung einer Villa. Sie wurde zu DDR-Zeiten schon mal teilsaniert, weshalb rückseitig kein Stuck mehr vorhanden war, der Wintergarten vereinfacht wurde und das Dach erneuert und der Überstand entfernt worden war. Gerade wird das Grundstück und die Mauer erneuert.




    Dachüberstand:


    Rückseite:


    Wintergarten:



    Klosterplatz 17:


    Auch sehr interessant. Auf dem Vorher-Bild sieht man nämlich noch die Arbeiten aus der DDR (hellere Flächen). An dem Traufgesims wurden wie so oft die Kragsteine (nennt man das so?) entfernt (war vorher wie bei den Nachbarhäusern), der Erker wurde entfernt (nun nur noch Balkon) und zum Erdgeschoss muss ich nichts sagen. Traufgesims und Erker wurden leider nicht wiederhergestellt, aber zumindest das Erdgeschoss.





    Landeskronstraße 18:


    Dies ist auch ein sehr interessanten Objekt, da am und im Haus Szenen für der Vorleser gedreht wurden. Es war das zu Hause von Hannah (Kate Winslet). Die für den Film angebrachten Stuckelemente und Beschriftungen sind entfernt worden und auch allgemein, ist das Filmhaus nun nicht mehr wieder zu erkennen. Die Balkone wurden wieder angebracht. Sie sind erst 2006 abgenommen worden (erstes Bild, man sieht noch die hellen Stellen) und im Haus eingelagert.




    So sah es seit den Dreharbeiten bis zur Sanierung aus:



    So im Film (man beachte das Straßenpflaster, welches als Gummimatten gelegt wurde):




    Das war nun Teil 1, Teil 2 kommt gleich!

    @DV


    Das ist richtig. Die Tage zwischen den Jahren waren etwas stressig und nun wollte ich die Bilder nicht zwischen die laufende Diskussion um die Berliner Straße posten, da wären sie sicher untergegangen. Aber nun wurde ja ein extra Strang erstellt, daher geht es heute Abend los (und "ab dem 29.12." gilt ja noch). Die Bilder sind bereits bei abload hochgeladen, ich muss sie nur noch einbinden in ein paar Beschreibungen. Ich habe im Moment zu tun, es wird aber heute Abend gemacht, versprochen!

    Das Einkaufszentrum in Bath sieht wirklich toll aus, es könnte aber auch schnell das "Disneyland" Argument kommen (was hier wirklich eher zutrifft als am [lexicon='Neumarkt Dresden'][/lexicon], da es ja keine historischen Vorbilder gibt).


    Es stimmt auch, das man meistens nur Angst vor Abrissen hat (egal wie klein und unscheinbar das historische Haus auch sein mag), weil der Nachfolgebau fast immer eine Verschlimmerung der Situation darstellt. Außer bei Bauten der 60er bis 80er, da freut man sich, denn da gelten selbst heutige Neubauten als Verbesserung.
    Eine Ausnahme empfinde ich dabei Berlin. Da sind die meisten Neubauten fast durchweg ansprechend und fügen sich ins Stadtbild ein (man denke nur an die Friedrichstraße, die trotz vieler Neubauten ein einheitlichen Bild ergibt). Sowohl traditionelle Bebauung (z.B. aktuell Prenzlauer Bogen) als auch moderne (z.B. Erweiterung Marie-Elisabeth-Lüders-Haus) ist immer einfallsreich und hochwertig.


    Ich finde es übrigens toll, das es für Görlitz erstmals einen extra Thread gibt. PREMIERE cclap:)

    Kleine Korrektur: Die Sanierung des gezeigten Hauses ist schon mindestens 15 Jahre her (besitzt sogar noch die alten Holzfenster). Trotzdem ist es ist einem tollen Zustand und sollte auf jeden Fall erhalten werden. Es ist außerdem das einzige bewohnte Haus in dem Abrissgebiet (die anderen beiden (äußerlich) sanierten sind leer und innen sicher nicht im top Zustand).



    Moderationshinweis (Palantir): Der obige Hinweis bezieht sich auf Beitrag 12 dieses Stranges, der mir beim Verschieben wohl hängen geblieben ist.

    Die drei Häuser die auf der Berliner Straße abgerissen werden sollen, haben zwar keine aufwändige Fassade mehr, das liegt aber daran, das gerade auf der Berliner (auf Grund des Umbaus zur Fußgängerzone und dem Vorzeigeeffekt dieser Haupteinkaufstraße) sehr viele Fassaden zu DDR-Zeiten entstuckt wurden. Das sieht man allein am obersten Gebäude, das abgerissen werden soll. Es hat einen (noch nicht entstuckten) gespiegelten Zwillingsnachbarn. Hier zu sehen:


    Berliner 39 (zum Abriss vorgesehen):



    Berliner 38a (Nachbar mit originaler Fassade):




    Daher sind die drei Fassaden zwar nichts besonderes, aber gerade durch eine neue Nutzung hatte ich mir die Sanierung mit Herstellung der originalen Fassade erhofft (welche die anderen zwei Gebäude an der Berliner und alle an der Samolonstraße sogar noch besitzen).
    Dies ist z.B. bereits in den 90ern bei den Zwillingshäusern Berliner 18 und 19 geschehen. Hier zum Vergleich:


    Vor der Sanierung (Quelle: Bildindex):



    Nach der Sanierung:



    Das könnte man also mit den aktuell zum Abriss vorgesehenen Häusern machen. Der Zustand der oben gezeigten Fassade Berliner 18+19 hat sogar erstaunlich viel Ähnlichkeit zur Berliner 40, nur dass das Erdgeschoss noch aufwändiger ist.


    OK, ich werd noch weitere Bilder hochladen, wird aber erst ab 29.12. werden. Also bitte noch etwas gedulden.


    @ Weingeist


    Ja, die sind beide verkauft. Am Eckhaus musste ja bereits vor dem Altstadtfest die Weberstraße gesperrt werden, auf Grund akuter Einsturzgefahr. Seit dem wird es gesichert (es wurde bis aufs Erdgeschoß entkernt und neue Betondecken eingezogen) und soll auch abschließend saniert werden. Diese Glück wird auch dem Nachbarhaus Untermarkt 2 zuteil. Eine Impfstofffirma (Sitz im Gewerbegebiet), hat nach dem letzten unsanierten Haus am Wilhelmsplatz auch dieses gekauft und will einen Weinhandel im EG, ein Jakob Böhme Museum im 1. OG und eigene Büros im 2. OG einrichten. Damit ist auch der Untermarkt fast fertig saniert (was allerdings schlecht ist für historische Dreharbeiten).
    Elisabethstraße 21 (auch letztes unsaniertes Haus am Platze) wurde gerade letzten Montag eingerüstet und wird nun mit der dahinter liegenden Krischelstraße 13 (die haben einen gemeinsamen Hof) saniert. Bilder zu all dem folgen auch ab 29.12.


    Frohe Restweihnachten noch.

    So, die Gäste sind raus, da kann ich auch mal zu Weihnachten einen längeren Beitrag schreiben :)



    Saxonia


    Die Bebauung der Neißevorstadt (ehem. Altstadt im Ostteil) ist in einem
    Rahmenplan festgelegt und der besagt, das die Straßen alle gepflastert werden
    sollen und der Straßenzug an der Neiße historisierend gebaut werden muss (um
    wieder ein historisches Stadtbild zu erzeugen). Das betrifft die aktuelle
    Bebauung am Töpferberg (nun Postplatz), sowie die zukünftige recht und links, sowie
    gegenüber davon. Links finden bereits Ausgrabungen statt. Investor ist ein
    griechischer Privatmann. Es gibt also keine Debatten wie in Dresden, es ist
    sogar von der Stadt so gewollt (wie so oft in polnischen Städten).


    @ Exilwiener


    Am Weinberghaus hat sich nichts getan, immer noch nur das Dach und der Turm
    saniert. Die Betreiber hatten damals nur die Zulassung zur Gastronomie für
    ein Jahr, danach hätten sie Toiletten usw. einrichten müssen. Dadurch sind
    die abgesprungen und nichts tut sich mehr. Aber ich bin jetzt zur
    Weihnachtszeit einfach mal optimistisch. Das wird sicher irgendwann noch mal
    saniert und geöffnet (das Dach ist ja neu, einfallen kann es nicht mehr),
    auch wenn es danach bald vielleicht geschlossen wird. Aber aktuell wird in
    Görlitz viel saniert (auch einige Investruinen aus den 90ern) und selbst die
    Stadthalle wird nach 10 Jahren wieder geöffnet werden. Daher bin ich mir
    sicher, das auch das Weinberghaus in den nächsten 10 Jahren wieder als
    Restaurant genutzt werden wird.


    @ youngwoerth


    Ich bin vollkommen deiner Meinung. Historisierender Neubau wird viel zu kritisch gesehen. Es mag vielleicht oberflächlich klingen, aber es geht eben doch auch um eine schöne Fassade und urbanen Charakter. Bei den heutigen Glas- oder Strichcodefassaden kommt dieses Gefühl einfach nicht mehr zu stande. Gerade für Lücken in Innenstädten ist historisierendes Bauen für den Gesamteindruck wichtig. Der Disneyland Aspekt gilt da nicht, da auch bei Neubauten eine Fassade (Glas oder Sandsteinplatten) dem Betonbau vorgeblendet wird. Gerade die Architektur der 1910er und 20er Jahre sollte für heutige Neubauten Vorbild sein. Viele Bauten wurden damals schon aus Stahlbeton gebaut und schließlich historisierend oder mit Jugendstilelementen verkleidet (in Görlitz z.B. die Synagoge, Kaufhaus, Kreuzkirche usw.). Trotzdem geschah dies in unterschiedlichen Formen und mit funktionaler Ästhetik, ohne dabei zuviel Fassadenschmuck zu benutzen.


    Ich stimme auch überein, dass der Zustand unserer Städte 1945 nicht der Idealzustand war. D.h. es muss daher nicht immer genau dieser Zustand rekonstruiert werden. Es kann etwas weggenommen werden, aber auch ergänzt werden. Nicht wie die Denkmalpflege meistens meint: "Was weg ist, ist weg. Ergänzungen sind nicht authentisch." Oder: "Ergänzungen/Anbauten muss man auch als solche erkennen, dürfen also nicht angepasst werden". So wird es selbst in Görlitz praktiziert. Wir können froh sein, das hier noch vieles erhalten ist. Rekonstruiert wird kaum, außer der Eigentümer will es (aber von der Denkmalpflege wird es nicht verlangt, auch wenn erst vor ein paar Jahren ein Balkon oder Türmchen entfernt wurde).



    So, nun aber zu den versprochenen Bildern:


    Zuerst die Seite und Rückseite des Neubauprojektes am polnischen Ende der Altstadtbrücke. Wie man sieht ist es durchaus moderner, trotzdem gibt es ein Schrägdach bzw. eine Art Mansarddach, Gauben, Sprossenfenster, Zierleisten und Fensterrahmungen. An der Giebelseite die man sieht, soll demnächst weiter gebaut werden.





    Aber auch andere Neubauten in der Zgorzelecer Innenstadt haben so einen angepassten Baustil (in Sachen Dachgestaltung, Fenster, Fassadengliederung). Hier ein ganzer Straßenzug, gebaut 2007:






    Detail:



    Übergang zum Nachbar aus den 20ern:




    Man sieht, dass durchaus auch moderne Elemente, wie die beiden Glasbereiche, integriert sind. Wobei das schwarz/grüne Gebäude wieder die Schwächen heutiger Neubauten zeigt.


    Nun folgend Wohnbebauung aus dem Bereich zwischen dem Wiederaufbauprojekt Töpferberg und den Plattenbauten (das hintere Gebäude wurde letztes Jahr fertig gestellt).




    Zwischen diesen Häusern und dem Töpferberg ist auf noch unbebautem Gelände in den letzten Monaten eine neue Straße entstanden, komplett gepflastert, mit Parkplätzen, Zebrastreifen und Bepflanzung. Interessant dabei, dass noch im November dafür Rollrasen verwendet wurde, nur damit es sofort fertig aussieht. So was würde man bei uns nie machen, lieber einsäen, denn das kostet natürlich weniger. Wofür die Straße ist, weiß ich nicht (steht auch nichts auf polnischen Seite). Ob eine Bebauung im Stil wieder auf dem oberen Bild oder mit Einfamilienhäusern geschieht, ist ungewiss.



    Im Hintergrund das Neubauprojekt sowie die Peterskirche in Görlitz:



    Parkflächen und Baum mit Rollrasen:



    Hinter einer Kreuzung geht die Straße weiter. Vorher war dort nur ein Feldweg. Ein erstes Haus steht schon (bereits vor dem Straßenbau). Ob so die weitere Bebauung aussieht? Die Giebelseiten lassen es zumindest vermuten. Wäre eine tolle Erweiterung der Altstadt. Übrigens links angeschnitten Bebauung aus den 20ern, die damals in die Villensiedlung Rabenberg überging, wohin die neue Straße nun auch führt.



    Platz für Neubauten (im Hintergrund wieder Görlitz und ein weiterer Neubau hinter den Büschen (rotes Dach mit Gauben)):



    Detail der Straße und Beleuchtung:



    Detail der Lampe (vollständige Neuschöpfung, kein Bezug auf Görlitzer Lampen oder historischen Bestand):




    In der Zgorzelecer Innenstand werden allerdings die Lampen wie in der Görlitzer Altstadt aufgestellt. Interessant auch dabei: In Görlitz werden diese Lampen nur in der Altstadt aufgestellt (nicht im Gründerzeitgebiet), in Polen sieht man das nicht eng.



    Das Straßenpflaster fehlt noch, Bürgersteig und Lampen sind schon fertig (im Hintergrund auch eine der seltenen Sanierungen).
    Detail gepflasterte Einfahrt:



    Detail Lampen (im Hintergrund noch alte Lampen):



    An der Straße, weiter Richtung Altstadtbrücke, sind die Lampen erst halb aufgestellt. Besonders dabei ist, das sie an der Hausseite des Bürgersteigs aufgestellt wurden und nicht an der Straßenseite (gibt es glaube ich in Deutschland nicht):




    Beim Spaziergang habe ich auch ein neues Jakob Böhme Denkmal entdeckt. Es wurde im November aufgestellt. Auch diese Gestaltung überzeugt (nicht modern abstrakt):





    Nächstes Jahr soll vor seinem Wohnhaus an der Neiße ein weiteres aufgestellt werden. Es soll eine Bank werden, auf der Jakob Böhme dann sitzt.


    Im Gegensatz zu Zgorzelec, wo Straßen neu gepflastert werden, wird in der Görlitz Innenstadt das Pflaster entfernt. Hier am Beispiel der Jakobstraße vom letzten Monat:


    Vorher:



    Nachher:




    Hauptsache die schicken Lampen sind geblieben ;) Geht halt mit
    den Lampen nicht so wie in Polen.
    Nächstes Jahr ist die Salomonstraße dran (rechts übrigens die Bebauung, die für die neue Passage weichen soll):




    Nachdem in den letzten 20 Jahren in Zgorzelec kaum etwas gemacht wurde, abschließend noch ein paar fertig gestellte Sanierungsobjekte des letzten halben Jahres:











    Man sieht, die Dächer sind meistens schon vorher gemacht worden und die Fenster bleiben wie sie sind (was immer viele verschiedene Typen pro Haus sind, da die Häuser Eigentumswohnungen sind und jeder kann machen was er will). Bei dritten Beispiel sieht man auch, wie die historischen Balkongitter mit neues (aus dem Baumarkt) ersetzt wurden, dieselben die für Neubauten verwendet werden.



    Wenn Interesse besteht kann ich auch noch ein paar Bilder von Sanierungsobjekten in Görlitz hochladen, die im letzten halben Jahr fertig gestellt wurden.

    Wirklich toll. Das erste Mal das sowas in Görlitz/Zgorzelec geschieht. Es ist aber in dem Sinne keine Rekonstruktion, sonder ehern historisierendes Bauen. Der Platz wurde vergrößert und daher an den Seiten zusätzliche Häuser eingeschoben, andere wurden verbreitert. Aber die Polen bauen meist in die Richtung historisch (teilweise Kitsch). Schon allein die Zierleisten die an den beiden abgerüsteten Häusern angebracht wurden, waren früher so nie vorhanden. Dort wird also eher etwas dazu gemacht, als weggelassen (wie es meist in Deutschland geschieht). Interessant sind auch die Häuser von hinten, wo sie moderner (steileres Dach und Balkone), aber trotzdem noch angepasst gebaut wurden (und besser als die modernen Sachen am Neumarkt).
    Direkt dahinter entsteht auch gerade eine neue Straße (vermutlich für neue Einfamilienhäuser). Ich muß nicht erst erwähnen, das auch diese Straße geplastert wird (im Gegensatz zur Görlitzer Innenstadt, wo gerade an vielen Stellen geplasterte Straßen geteert werden) und historisierende Laternen aufgestellt werden (mit geplasterten Parkflächen, Bäumen und Rollrasen). Überhaupt werden in Zgorzelec gerade (mit EU Mitteln) mehrere Straße erneuert, also geplastert und die Görlitzer Altstadtlampen aufgestellt. Auch die Sanierung von Gründerzeithäusern (auf polnischen Niveau, also nur Risse verfugen und neue Farbe) ist im Moment auf einem Höchststand. Vielleicht werde ich noch ein paar Bilder hochladen.

    Ebenfalls Görlitzer Sanierungsprojekte der gleichen Firma befinden sich auf folgenden Seiten:


    Otto-Buchwitz-Platz 3
    Landeskronstrasse 18
    Hugo-Keller-Strasse 5


    Sehr interessant ist jeweils der Baublog, da z.B. das Gebäude vom Otto-Buchwitz-Platz so ruinös war, dass die Fassade fast vollständig rekonstruiert werden musste (diese hätte ja auch vereinfacht wiederhergestellt werden können, aber nicht in Görlitz ;) Auch die Balkone bei der Landeskronstraße wurden wieder angebracht. Dies ist übrigens das Haus, in dem Kate Winslet's Rolle im "Vorleser" wohnte. Nun leider nicht mehr aus dem Film wieder zu erkennen, da dort das Gebäude noch unsaniert und mit künstlichem Stuck und Beschriftung versehen war.

    Ich war heute nochmal auf der Baustelle und es scheint tatsächlich die Baugrube für eine Erweiterung ausgehoben zu werden (obwohl die bereits im Rohbau befindlichen Bauten nur sehr langsam voran kommen).


    Hier nochmal das Bild mit dem Baum von Sachsebach:



    Ungefähr der gleiche Blick heute (vergleichbar an dem weißen Schornstein am Haus im Hintergrund):



    Der Blick in die andere Richtung. Einmal vorher (wieder mit dem Baum):



    Und nun heute. Man erkennt deutlich die Ausgrabungen im Vordergrund, in der Mitte der Bereich wo der Baum stand und im Hintergrund die Rohbauten:



    Die letzten drei Bilder von mir.

    Nein, der Baum liegt in Scheiben nun neben der Baugrube. Ich denke mal man hat zuerst den Boden drumherum weggenommen, da es einfacher war, die Erde wegzunehmen als den Baum zu zerlegen. Aber nun ist es geschehen. Ich hab leider auch nicht gesehen, wie das angestellt wurde, da eigentlich keine größeren Bagger in der Nähe sind.
    Die ersten Dächer werden nun bereits geschlossen (siehe Webcam).

    Der Baum (samt Untergrund) vom dritten Bild ist bereits verschwunden. Ich denke mal das eventuell bereits Platz für eine Erweiterung geschaffen wird. Langfristig soll nämlich die (historisierende) Bebauung recht und links fortgesetzt werden. Bereits bei den jetztigen Rohbauten ist bereits je ein Haus auf beiden Seiten zusätzlich zum Ursprungsplan (siehe Bautafel) angefügt worden.
    Den aktuellen Baufortschritt kann man auch immer via Webcam hier sehen: http://www.altstadtbruecke.de/bildertest/webcam/webcam2.jpg

    Ich wollte hier mal ein Sanierungsprojekt in der Hotherstraße in der Görlitzer Altstadt vorstellen. Ein Investor hat dabei vor, gleich acht Häuser zu sanieren und mit gemeinsamen Blockheizkraftwerk und Parkplätzen zu verbinden. Leider war gerade diese Straße von der Flut betroffen, daher weiß ich nicht ob das irgendein Einfluss auf das Projekt hat (schließlich stand das Blockheizkraftwerk im Erdgeschoß auf der Neißeseite).


    Hier nun ein Überblick über die betreffenden Häuser:



    Zu sehen sind 7 der 8 Häuser (das andere würde rechts im Bild kommen, ist aber bereits letztes Jahr saniert worden).


    Letzten Monat wurden nun zwei weitere Häuser (die innen zu einem Haus zusammen gefasst wurden) fertig gestellt.


    Vorher:



    Nachher:



    Dafür wurde die Ruine bis auf das Erdgeschoß der Fassade abgetragen (Bild von hinten):



    Trotzdem wurde das Haus wieder vollständig rekonstruiert, mit allen vier Stockwerken (obwohl die Häuser daneben ein Stock tiefer sind). Noch in den 90ern war das Haus in seiner vollen Höhe vorhanden. Hier ein Bild von 1992 von bildindex:



    Kurz danach gab es einen ersten Versuch der Sanierung, der dann aber abgebrochen wurde und so standen die drei Häuser seit mindestens 15 Jahren ohne Putz und mit provisorischen Dächern rum. Ich hätte nicht gedacht, das es jemals wieder in voller Höhe rekonstruiert wird.



    Außerdem wollte ich noch den aktuellen Stand vom Rekoprojekt in Polen zeigen, aber dazu hat der "Bausituation Dresden" Blog gerade ein Update gemacht:


    http://bausituation-dresden.bl…atz-gorlitzzgorcelec.html


    Es geht also voran und bald wird wohl das Dach vollendet.

    Zu den Interessen der Wohnungsgenossenschaft weiß ich auch nichts genaues, sicher wird dies einfach die Beseitigung des Leerstands sein. Und bei der sinkenden Bevölkerung wird auch ein Ansteigen nicht mehr zu erwarten sein. Nur durch hochwertige Sanierung und danach auch günstige Vermietung lässt sich in Görlitz quasi die Restbevölkerung von einem (unsanierten) Haus zum Umzug bewegen. Zum Abriss war schon vor 2 Wochen ein Artikel in der SZ:



    Wie man liest, war die Lage gar nicht so schlecht (wenn auch rein optisch durch maps.live nicht zu erkennen). Zumindest ist es wirklich ruhig, was ja sonst meist als Abrissgrund an den Hauptstraßen genannt wird. Auch am baulichen Zustand kann es diesmal nicht liegen (wo sonst wegen Gefährdung der Fußgänger abgerissen werden "muss", Sanierung könnte ja zu teuer sein :augenrollen: ). Durch solche Beispiele (wie auch schon auf Seite 13) mache ich mir immer mehr Sorgen um den Görlitzer Baubestand. Denn schließlich könnten nun auch solche Gebäude dran glauben, die man äußerlich als saniert und somit für die nächsten Jahre gesichert sieht. Wenn man aber diese Beispiele und die weitere Bevölkerungsentwicklung in Görlitz sieht, ist kaum ein Haus (außer wahrscheinlich Altstadt) mehr sicher, zumindest langfristig gesehen (das Haus wird seine neue Fassade auch erst höchstens 15 Jahre haben). Es gibt im Moment noch viel mehr total leerstehende Gründerzeitgebäude, die kurz nach der Wende saniert wurden und innen teilweise wieder veraltet sind. Und das Gebäude An der Weißen Mauer stand ja noch nicht mal lange leer. Neue Fenster und eine Zentralheizung hätten sicher zum Erhalt gereicht. Schließlich hatten all die Blöcke aus den 50ern und 60ern auch nur Ofen und Holzfenster, trotzdem wurden davon alle in Görlitz saniert und kein einzigstes abgerissen. Nur sehen sie optisch alle gleich aus und stehen in den Außenbezirken. Da hat so ein Gebäude aus den 20ern (welche wirklich selten in Görlitz sind) einen höheren Stellenwert bei mir und sollte (zu Ende) saniert werden. Aber so ein Schicksal wird auch noch anderen Gebäuden in Görlitz blühen, ich sag nur Zeppelinstraße (für die die sich auskennen, oder eben maps.live).
    Und das mit den kleinen Wohnungen stimmt auch. Gerade solche werden in Görlitz gebraucht (höchste Arbeitslosigkeit in Deutschland). Wenn nämlich in den Plattenbaugebieten abgerissen wird, sind es auch meistens nur die Blöcke mit 4-Raum-Wohnungen. All diese 20er Jahre Wohnungen hätten genau die passende Größe, müssten aber eben erst saniert werden. Aber meistens werden sie nur abgerissen (schon Reichert-, Büchtemann, Zeppelin-, Heilige-Grab-Straße und nun eben An der Weißen Mauer).

    Erneut wird in Görlitz der Stadtumbau Ost umgesetzt. Diesmal muß ein (äußerlich bereits saniertes) Stadthaus aus dem Jahr 1922 dran glauben:


    Noch mal zurück zum Thema Kirche, hier nun ein paar Bilder von der Hoffnungskirche:


    Zuerst zwei Bilder vom Bau (wie man sieht, alles in Ziegelbauweise)




    Und so präsentiert sich die Kirche nun heute




    Nun ein paar Innenaufnahmen. Zuerst der Blick zum Altar (mit Taufengel davor im Raum schwebend)



    Taufengel



    Eine der beiden Logen die sich rechts und links vom Altar befinden



    Detail



    Nun ein Blick zurück zur originalen Orgel (wieder mit Taufengel im Vordergrund)



    Detailaufnahme:



    Eines der beiden Fenster aus der Gründerzeit (nur vorgehängt, von außen nicht sichtbar), die anderen Fenster wurden im Barockzustand rekonstruiert (ebenso wie der Fußboden)



    Kleine Fläche der originalen Fußbodenfliesen aus der Gründerzeit hinterm Altar (im restlichen Kirchraum wurden neue Natursteinplatten verlegt)



    Ein Blick auf die Emporen, Bänke und barocken Fenster



    Zuletzt noch ein Blick auf die rekonstruierte Decke