Die Visualisierungen kann man sich auch größer anschauen. Irgendwie beeindruckend. So ein Bauen ist man in Dresden gar nicht mehr gewohnt: http://www.sivia.de/tycon/pic.php?imgid=559
Erschütternd der historische Vergleich dieser Ecke von Dresden:
Um 1900
Heute
Posts by Elsner83
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Vielen Dank für die vielen Danksagungen
Noch ein paar Anmerkungen:
erbse: Hier noch der Blick von der Brücke und von deutscher Seite auf die Rekonstruktionen, es ist also durchaus auch von Görlitz zu sehen (und verdeckt sogar die Plattenbauten).
Da der Brunnen auf der Berliner Straße auf so einen großen Zuspruch gestoßen ist, hier noch ein paar Nahaufnahmen:
@ Bernd Ludwig: Das Ensemble am Töpferberg enstand leider nicht über Nacht, sondern wird nun schon seit 7 Jahren gebaut. Von daher sehe ich Schwarz für eine baldige Bebauung der angrenzenden Gebiete (obwohl schon ausgebaggert).
Nochmal zur Stadtmöblierung:
Während in Polen die Bänke so aussehen,
hier ein Vergleich Görlitzer Bänke an der Uferstraße direkt an der Grenze (auch schön der angrenzende Sichtbeton):
Das Laternen ein historisierendes Aussehen bekommen ist ja klar, aber selbst die Peitschenmasten werden in Zgorzelec so gestaltet (hier in der Nähe der ehem. Ruhmeshalle). Würde im Görlitzer Gründerzeitgebiet sicher besser aussehen, als die Betonmasten.
Hier noch eine weitere (neu angelegte) Straße, hinter dem Rekonstruktionsprojekt. Wieder wurde mit Pflastersteinen gearbeitet und auch die Laternen (man beachte den Sockel) sind passend dazu gewählt.
Ich möchte auch nicht den Vorher Zustand der neuen Mauer vorenthalten:
Der Vollständigkeit halber möchte ich auch noch ein weiteres Sanierungsobjekt aus Görlitz zeigen. Ich hatte es letztens weggelassen, da ich kein digitales Vorher Bild besitze (hab ich wohl mal ein Haus verpasst zu fotografieren).
Blumenstraße 59:
Angrenzende Bebauung:
Detail gegenüber:
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Ja, der Brunnen ist sehr schön mit seinem Zusammenspiel von Bronze und Sandstein (mal was anderes als Stahl und Beton ;-). Es ist das letzte Werk von Vinzenz Wanitschke, der im März leider gestorben ist. Es hat viele Kunstwerke in Dresden erstellt, bemerkenswert dabei der Sarrasani-Brunnen, der ähnlich wie der Görlitzer ist: http://upload.wikimedia.org/wi…den_Sarrasani-Brunnen.JPG
Nun aber zum Update von Zgorzelec. Langsam kommt auch die Sanierungswelle an. Hier eine kleine Auswahl der im Sommer fertiggestellten Objekte.
Dreimal die Straße gleich nach Grenzübergang (vorher, links saniert, rechtes Haus):
Weiteres Beispiel um die Ecke:
Ecksituation:
Nachbarhaus:
Tolles Eckhaus:
Weiteres Beispiel
Gesamtsituation:
Aktuell in Sanierung befindliches Eckhaus (ich glaube ein öffentliches Gebäude)
Und die letzten fertiggestellten Häuser am Töpferberg (nun Postplatz):
Daneben wurde eine historische Mauer wieder aufgebaut:
Überhaupt wird vieles historisierend wiederhergestellt, wie diese Straße (man beachte die Markierungen):
Überhaupt ist die Stadtmöblierung in Zgorzelec toll, passend zur Bebauung und immer etwas anders (man vergleiche die Poller oder Papierkörbe). Eigentlich bräuchte Görlitz das und nicht die blanken Edelstahl Bänke und Papierkörbe.
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Ich wollte seit langem mal wieder ein Update der Görlitzer Sanierungssituation machen und nun ist es soweit. Es zeigt die wichtigsten Objekte die seit dem letzten Update von mir (Ende Mai) fertiggestellt wurden.
Zunächst einmal eine Aktualisierung vom Zustand Handwerk 18 (Beitrag 438). Mittlerweile sind Türknäufe und Gildezeichen frisch saniert wieder angebracht worden.
Hier nochmal der Vergleich vom Januar:
Nun vollendet:
Nun die Doppelsanierung Landeskronstr. 1 / Bautzener Str. 22. Beide wurden zusammen gekauft und saniert, da eines der Häuser fast keinen Hof hatte. Dieser wird nun zusammengelegt (übrigens eine gute Lösung für Eckhäuser). Allerdings wurde das rechts aus in der DDR schonmal saniert und nicht alles wurde wieder hergestellt.
Beim linken Haus wurde sogar das Erdgeschoß wieder hergestellt:
Beim rechten Haus wurde nur im oberen Bereich Schadensbegrenzung betrieben.
Im ersten und zweiten Obergeschoß wurden (im Gegensatz zum dritten) die Stuckleisten an den Fenstern nicht wiederhergestellt. Schade um die vertane Chance. Mittlerweile wurde auch an den Balkonen häßliche Baumarkt-Brüstungen angebracht.
Am ärgerlichsten ist die Nichtwiederherstellung des Turmes. Es war in der Planung angedacht, es hieß aber, das der Turm nur wiederkommt, wenn die Anbringung vollständig gefördert wird. Ich hatte bis zum Schluss die Hoffnung, da es ein recht prominenter Platz an der Kreuzung ist.
Ein weiteres nicht ganz so tolle Projekt ist ein Pflegeheim in der ehem. Augenklinik in der Joliot-Curie-Str. 12. Dort wurde der Altbau leider sehr stark umgebaut (Anbau vorn, hinten und oben, Fenster umgebaut). Aber seht selbst:
Am Untermarkt geht es auch voran. Neben dem Eckhaus wird auch der letzte unsanierte Bau erneuert. Leider wieder mal im grauen gotischen Stil. Mit hätte ein Gelb, wie schon vor Jahren bei der Dachgaube angefangen, besser für den Platz gefallen.
Auch das Landratsamt an der Bahnhofstraße ist fertig und wird nächstes Jahr bezogen.
An der Hotherstraße werden ja gleich acht Häuser von einem Investor nach und nach saniert. Nun nähert man sich dem Ende. An der Straßenseite wird noch gewerkelt, an der Flußseite ist man schon weiter (es gehören aber noch zwei Häuser links vom Backsteingebäude dazu).
An der Reichertstraße wurde endlich ein ganzes 20er Jahre Quartier in Angriff genommen. Nach all den Abrissen in der Nachbarschaft ist das umso erfreulicher (auch dieser Block wäre gefallen, wenn die städtische Wohnungsbaugesellschaft nicht einen neuen Geschäftsführer bekommen hätte). Im Moment werden drei Häuser als altengerechtes Wohnen saniert (es werden übrigens die Fenster original aufgearbeitet). Weitere knapp 20 sind noch für eine Erweiterung vorgesehen.
Am Sechsstädteplatz ist endlich eine Investruine (nach Grüner Graben schon die zweite dieses Jahr) fertiggestellt worden. Der Erker wurde zu Balkonen umgebaut.
Weitere Sanierungen:
Blumenstraße
Hospitalstraße
Jakobstraße
Melanchtonstraße (ins Nebenhaus ist der Blitz eingeschlagen und dadurch der Dachstuhl abgebrannt)
An der vielbefahrenen James-von-Moltke-Straße wird auch langsam angefangen zu sanieren (es gibt noch über 20 unsanierte Gebäude dort)
Dieselbe Straße, eine Familie baut sich das Haus aus:
Ein weiteres zukünftiges Objekt befindet sich auf der Goethestraße (eins der letzten unsanierten Häuser der Straße):
Ganz tolle Neuigkeiten: Auch die Alte Synagoge wird nun endlich saniert (zufälligerweise zeitgleich mit der Neuen Synagoge). Es werden vier Wohnungen und ein Lesecafé entstehen.
Die Umgestaltung der Berliner Straße wurde nach zwei Jahren mit der Einweihung eines Brunnen abgeschlossen.
Aber auch Einfamilienhäuser entstehen weiter und zwar nicht nur auf der grünen Wiese, sondern zentral auf den ehemals großen Grundstücken der Landhäuser, wie hier an der Promenadenstraße:
Ein kurzes Update vom polnischen Teil der Stadt folgt noch.
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Wirklich toll. Der gleiche Blick vorher: Maps Ich wunder mich, wie die das durchsetzen konnten, schließlich sieht der Bau bei Maps noch recht bewohnt und saniert aus.
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Hallo Weingeist, vielen Dank für deine Reaktion. Leider kann ich zu den Immobilienpreisen nichts sagen, aber zu den Sanierungen.
Das Haus Elisabethstraße 21 wurde vor einem Monat abgerüstest (und war auch am Tag der offenen Sanierungstür zu besichtigen). Hier die Vergleichsbilder:
An der Krischelstraße 13 wurde noch nichts gemacht. Im Moment konzentrieren sich die Inhaber auf den Innenausbau der Elisabethstraße 21. Erst wenn alles vermietet ist, wollen sie die Krischelstraße sanieren. Wenn beide Häuser saniert sind, wird der gemeinsame Innenhof gestaltet. Hier noch Bilder von der Krischelstraße 13, einmal die Vorderfront und einmal von hinten, aus einer Wohnung der Elisabethstraße 21 aufgenommen.
Beim Untermarkt 1 sind mittlerweile (nach der Einsturzgefahr im letzten Jahr) sämtliche Decken ausgetauscht worden. Im Moment ist das Haus eingerüstest, aber man kann äußerlich noch nicht viel erkennen (außer das neue Dach, vorher gab es nur ein Flachdach). Allerdings konnte man sich am Tag der offenen Sanierungstür die Pläne für die Fassade anschauen (anklicken für Vergrößerung).
Das Nachbarhaus Untermark 2 wird auch gerade saniert. Dort wird bereits am Putz gearbeitet. Ich mache Fotos vom Haus, wenn es abgerüstet ist. Damit ist der Untermarkt mehr oder weniger fertig saniert (bis auf ein paar restliche DDR-Sanierungen in der Mitte des Platzes).
Am Tag der offenen Sanierungstür war auch die Synagoge offen. Nach über 10 Jahren Stillstand soll die Sanierung nun endlich weiter gehen. Das Gebäude wurde nun ins Denkmalpflegeprogramm "National wertvolles Kulturdenkmal" aufgenommen. Damit verbunden ist eine Fördermittelzusage des Bundes in Höhe von 140.300 Euro. Zusammen mit den 83.000 Euro vom Freistaat Sachsen und den 56.000 Euro, die Görlitz an Eigenmitteln beisteuert, kann noch in diesem Jahr die prächtige Kuppel komplett restauriert werden, inklusive des Löwenfrieses. Auch am Thoraschrein soll weitergearbeitet werden, die Fenster im Kuppelsaal erneuert und die begonnene Probeachse fertiggestellt werden, die einen Vorgeschmack darauf gibt, wie prunkvoll die Synagoge wieder werden könnte.
Probefenster mit vereinfachter (aber immer noch ansehnlicher) Verglasung:
Probeachse der Kuppel mit Löwenfries:
Überraschenderweise hat Polen begonnen, die Dreiradenmühle zu sanieren. Es wurde wieder ein Dach aufgesetzt, das seit einem Brand in den 70er Jahren nicht mehr aufgebaut wurde. Ich glaube es ist auch das erste Mal seit der Erbauung, das die Gebäude Farbe bekommen (vorher
Außerdem sind weitere vier Gebäude am ehemaligen Töpferberg abgerüstet worden:
Hier ist noch der Rest, der fertigzustellen ist:
In unserem Plattenbaugebiet Königshufen wird im Moment tatsächlich an vier Stellen gleichzeitig abgerissen, während kein Altbau (bis auf Industriebrachen) in den letzten 3,5 Jahren abgerissen worden ist (im Gegensatz zu anderen Städten im Osten). Ich bin stolz auf meine Stadt
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Es wird mal wieder Zeit für ein Görlitz Update. Das Wetter wird wärmer und die Bautätigkeit steigt. Daher sind wieder einige (wenige, im Herbst wieder mehr) Objekte fertiggestellt worden.
In der Dr.-Friedrich-Straße ist einer der wenigen 20er Jahre Bauten der Innenstadt von der Sparkasse saniert worden. Dabei ist die Einfahrt vergrößert worden (im Innenhof liegt der Parkplatz der Hauptfiliale).
Vergrößerte Einfahrt:
Das letzte Haus am Wilhelmsplatz ist nun auch fertig. Es wurde nun wohl zum Firmensitz umgebaut, mit Kundeneingang, deshalb der moderne Anbau hinten:
Eine eher unspektakuläre Sanierung in der Jakobstraße. Leider wurde die entstuckte DDR-Fassade belassen:
Endlich wurde die Investruine auf dem Grünen Graben nach über 15 Jahre fertiggestellt (für Wohnen im Alter). Über das Ergebniss lässt sich streiten (außer dem Erdgeschoss).
Und letztendlich wird das neue Landratsamt abgerüstet. Zunächst nur im Bereich der Neubauten, der Rest folgt bis Ende Juni.
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Vielen Dank für die neuen Bilder und die Infos zum Wiener Platz. Ich habe mir eingebildet, irgendwann mal ein Bild von nach 1990, mit der alten Brücke, gesehen zu haben. Aber vielleicht verwechsel ich da auch was (ich hab das Bild auch nicht mehr gefunden).
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Stimmt, sieht wirklich so aus, aber alle Säulen sind neu. Aber beide Portale der Vorgängerbauten wurden wieder eingebaut.
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Der Stadtrat hat entschieden: Der Postplatz wird in seiner historischen Form (Wegekreuz) rekonstruiert. Alle Infos dazu: http://www.goerlitz.de/buerger…es0/umfragepostplatz.html
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Die Bahnbrücken sind doch erst nach dem Jahr 2000 abgerissen worden (wie zur Zeit die Brücken um den Bahnhof Neustadt). Waren schöne Eisenbrücken mit verzierten Geländern.
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Toll, dass wieder einige Baulücken geschlossen werden. Diesmal auch noch recht ansprechend.
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Laut Sächsische Zeitung von heute gibt es wieder neue Entwicklungen. Es sieht ganz so danach aus, als ob es doch noch zur Passage kommen wird, allerdings mit historischen Fassaden, aber lest selbst:
QuoteLadenpassage macht im Stadtrat Boden gut
Investor Heinz Nettekoven überzeugt viele Räte bei einem Treffen. Dafür gerät die Denkmalpflege in die Defensive.
Bislang war die Ausgangslage ganz klar: Heinz Nettekoven will eine Ladenpassage an der Berliner Straße/Salomonstraße errichten, dafür die meisten der vorhandenen Häuser abreißen lassen und statt dessen einen Neubau errichten. Dagegen wandten sich Denkmalschützer, weil sie genau an dieser wichtigen Achse von Görlitz keinen Flächenabriss haben wollen. Seit Dienstagabend aber sieht die Welt schon wieder etwas anders aus. Denn nach SZ-Information hat dabei Nettekoven seinen allerersten, bislang noch nicht bekannten Fassadenentwurf vorgestellt. Der sah vor, alle historische Fassaden zur Berliner Straße zu erhalten. Doch die Denkmalpflege lehnte ab und bestand nicht nur auf der Erhaltung der Fassaden, sondern auch von Hausstrukturen dahinter. Anschließend unterbreitete der Investor und sein Projektleiter weitere Entwürfe, darunter auch den in der Öffentlichkeit diskutierten und weitgehend abgelehnten.Mit dieser Entwicklung hatten auch die Stadträte nicht gerechnet, die am Dienstagabend im Rathaus auf Nettekoven trafen. Die Stimmung war gut, berichten Teilnehmer. Am Ende hatte es Nettekoven geschafft, die meisten Kritikpunkte auszuräumen. So zeichnet sich ein positiver Entscheid des Stadtrates Ende Januar ab: Das Bauverwaltungsverfahren könnte beginnen.
Quelle: sz-online.de
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@ DV
Ich hab mich schon gewundert. Du warst am ungeduldigsten, aber von dir kam noch nichts
Eigentlich hab ich deine Fragen schon beantwortet. Zum Haus Handwerk schrieb ich, das die Metallteile vom Eingangstor noch angebracht werden. Da die Türen erneuert wurden, musste alles abmontiert werden. Für die Türknäufe sind ja schon die Löcher vorhanden, daher gehe ich davon aus, das auch das Gildezeichen wieder kommt.
Auch beim Eckhaus Zittauerstraße schrieb ich, dass es nur eine einfach Sanierung ist, die hauptsächlich nur aus neuem Putz und neuer Farbe bestand. Daher wurden auch die Balkons gelassen wie sie sind, die Brüstung hat nur eine neue Abdeckung bekommen. Aber es sieht tatsächlich wie Berlin aus, da dort auch die Altbauten meist entstuckt sind, aber hier handelt es sich immerhin um einen Neubau.
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Schön dass es euch allen so gefällt, aber da steht echt viel Arbeit dahinter, ich hab seit heute früh um 8 daran geschrieben und die Bilder hatte ich schon vorher rausgesucht und hochgeladen. Ich muss ja wissen, was saniert wurde, muss dazu die passenden Bilder raussuchen (die Vorher-Bilder sind teilweise 6 Jahre alt) und dann auch noch etwas schreiben und die Bilder einbinden (was bei der Menge auch chaotisch ist, weil ich ja immer die passenden Bilder zuordnen muss, nicht so einfach wie eine Galerie, wo alle hintereinander kommen). Bei älteren wäre das ja noch schwieriger, da ich ja nicht mehr genau weiß, was zb. im März 2011 oder August 2010 fertig wurde. Ich bin schon froh, den Überblick zu halten, von allen laufenden Sachen (ca. 20 im Moment). Dann verfolge ich ja auch noch die Abrisse, Straßenbau, Brücken, Parks, die ganze polnische Hälfte und auch die äußeren Stadtteile von Görlitz. Wenn ich dafür bezahlt werde, mache ich gerne ein Buch darüber. Ich hab ja mangels Zeit schon ewig nichts mehr ins Forum gepostest, aber nun um Weihnachten und Silvester kann ich das auch mal 5 Stunden machen.
Wenn also jemand ein bestimmtes Haus möchte, dann gehe ich dem gerne nach, aber ich kann jetzt nicht rückwirkend bis 2000 alles zeigen. Man hat ja gesehen wieviel allein in 5 Monaten fertig geworden ist. Ich kann aber trotzdem neu dazu kommende Projekte hier dokumentieren.Dazu auch gleich @ weingeist. Er schrieb:
Quotebei meinem letzten Aufenthalt in Görlitz sind mir u.a. die Häuser Untermarkt/Ecke Weberstraße und die Elisabethstraße 21 aufgefallen, die beide zum Verkauf standen und nun anscheinend "weg" sind. Wem liegen hierzu Infos vor?
Hier nun die aktuellen Bilder:
Wie bereits geschrieben wird Untermarkt 1 / Ecke Weberstraße gerade gesichtert (alle Decken ersetzt) und danach saniert. Das ist auch etwas schade, weil es fast immer Drehort für jegliche Filme der letzten Jahre war.
Auch das Nachbarhaus Untermarkt 2 wird von der gleichen Firma, die schon das vorgestellte Haus Wilhelmsplatz machen, saniert. Damit ist der Untermarkt mehr oder weniger durchsaniert.
Elisabethstraße 21 wurde kurz vor Weihnachten eingerüstet. Es wird auch das letzte Haus am Platze sein.
Da sie einen Hof teilen, wir gleichzeitig das rückseitige Gebäude Krischelstraße 13 saniert.
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@ youngwoerth
QuoteWas hat eine regionaltypische Bauweise mit Disneyland zu tun?
Naja, es ist halt nur ein Einkaufzentrum hinter den Fassaden. Hinter den Kulissen ist sicher alles zusammen gefasst und es gehen schön Rolltreppen quer durch den Raum. Außerdem ist ja gleich ein riesen Gebiet davon betroffen. Wenn ein einzelnes Haus in eine Lücke so gebaut wird, das ist es regionaltypische Bauweise. Aber wenn es mehrere Straßenblöcken einnimmt ohne passendes Innenleben, KÖNNTE es von einigen als Disneyland bezeichnet werden. Ich find es OK, alles besser als billige Investorenarchitekur.QuoteDa gibt es nun auch zahlreiche Gegenbeispiele (in Berlin).
Aber in anderen Städte gibt es NUR Gegenbeispiele (und nichts anderes). Und wenn für die viele Berliner Neubauten acht Gegenbeispiele aufgeführt werden ist das doch noch wenig. Ich würde mal behaupten, das bestimmt die Hälfte der Neubauten einen gewissen Anspruch hat, was man von anderen Städten nicht sagen kann. Aber zurück zu Görlitz.
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So, weiter geht's, Teil 2:
Handwerk 18:
Gleich neben dem vorhin gezeigten Objekt Weberstraße 4 befindet sich dieses Barockhaus. Schön saniert, die Metallteile vom Eingangstor werden noch angebracht. Die Lücke daneben ist schon vor dem 2. Weltkrieg entstanden. Kleiner Exkurs: In der Historischen Altstadt (also wirklich nur der Bereich innerhalb der Stadtmauer) ist seit der Wende nicht ein einziger Neubau entstanden. Alle Lücken (egal ob durch DDR, Krieg oder vorher) bestehen noch. Auch wurden keine Abrisse getätigt. Der Gebäudebestand ist also exakt der von 1989 (ist bestimmt selten in deutschen Altstädten, z.B. in Bautzen gibt es viele Neubauten und in Zittau wird viel abgerissen). Nun aber die Bilder.
Goethestraße 39+40:
Das einzige Projekt in der Südstadt umfasst zwei Gebäude. Links ist der ältere Bau (ca. 1910), die rechte Hälfte wurde erst in den 20ern angepasst ergänzt. Nun wurde dort ein Mehrgenerationenhaus eingerichtet (barrierefrei mit Fahrstuhl).
Eigentlich recht gut ausgeführt, wurde nur an den Brüstungen der oberen Balkone der Stuck entfernt (sehr schade, warum gerade an der einen Stelle).
Blumenstraße 40:
Solide Sanierung (eigentlich nur neuer Anstrich, Fenster sind noch alt). Schön, das die Dachgauben erhalten wurden.
Blumenstraße 47:
Wieder Blumenstraße, diesmal eine Villa. Man beachte die Wiederherstellung der Fenster im Obergeschoss, außerdem zwei neue Zugänge vom Haus zur Terrasse (rechts ganz neu). Balkon wird ganz neu in Holz ausgeführt. Entstuckte Rückfassade wurde wieder hergestellt (war auch am Tag des offenen Denkmals offen). Auf dem Grundstück ist noch alles vorhanden, wie Kutscherhaus und Remise.
Bautzener Straße 62:
Ein abrissreifes Haus wurde zum Glück (vorbildlich) saniert. An der schmalsten Stelle der Straße (siehe Bürgersteig 2. Bild) hätte viele lieber eine Verbreiterung gesehen. Bis 1986 fuhr dort die Straßenbahn entlang (siehe schwarzer Hacken), nun immer noch die Busse. Die Nebenhäuser wurden in den 70ern und 80ern abgerissen (siehe Stützmauer). Der Besitzer hat auch das Nachbargrundstück gekauft und behält sich vor, das Haus wieder historisch aufzubauen.
Demianiplatz Ecke Teichstraße
Direkt neben dem Abrissgebiet der DDR (wie auch bei Bautzener 62 und Brunnen
befindet sich diese ehemalige Investruine. Bereits in den 90er Jahren wurde die Sanierung begonnen. Leider wurde die Fassade nicht wieder hergestellt. Wie auf dem historischen Bild sah die Fassade auch noch in den 90ern aus. Nachdem der Putz bereits entfernt wurde (zur Neuanbringung der historischen Fassade) hat man sich nun nach 15 Jahren Stillstand leider für eine ahistorische Version entschieden. Es wurden sogar noch die Ziegelreihen unter den Fenstern abgeschlagen, die noch von der ursprünglichen Gestaltung zeugten. Zuerst wurde sogar ein Rauputz aufgetragen, der nach Abrüstung wieder vollständig erneuert werden musste und nun glatt ist. Da hat die Denkmalpflege wohl gemerkt, dass der Besitzer sein eigenes Ding macht (er wollte auch noch die Fenster zukleben, wegen der Toiletten, das wurde auch verboten). Aber die historische Fassade wurde natürlich nicht erzwungen ("was weg ist, ist weg"). Interessant ist auch der Werbeschriftzug. Leuchtreklamen sind in der Görlitzer Innenstadt verboten, deswegen wird das wie früher aufgemalt (auch schon bei der Bautzener 62, siehe oben).
Elisabethstraße 24:
Wie gerade eben, auch eine Investruine, nur wurde hier die Fassade wieder hergestellt.
Lunitz 11 + 12:
Weitere Investruine (dieses Jahr wurden viele davon saniert, noch eine in der erste Hälfte von 2011 und zwei weitere (allerdings Neubauten) im Moment). Nur war hier die Fassade noch unangetastet. Leider wurden bei der Sanierung die Quaderung der Erdgeschosse weggelassen (muss man auf den Bildern genau hinschauen).
Bergstraße 5:
Sanierung Gründerzeitler der städtischen Wohnungsgesellschaft. Ausbau Dachgeschoss, dadurch neue große (historisierende) Gaube. Allerdings wurden im Giebel über dem Eingang komische Fenster eingesetzt. Schade, wo sonst alles so vorbildlich ist.
Bautzener Straße 45:
Leider auch vereinfachte Sanierung. Die gründerzeitliche Umrahmung der Fenster ist einem einfachen weißen Rahmen gewichen (wie schon bei Demianiplatz Ecke Teichstraße).
Zittauer Straße 4:
Diese Sanierung ist etwas Besonderes für Görlitz, da es sich um einen Kriegsschaden handelt. Auf Grund der Nähe zum Bahnhof hat es, wie die Jakobus-Kathedrale, eine Sprengbombe abbekommen (ist also nicht ausgebrannt). Natürlich hat es eines der aufwändigsten Ecken getroffen, einen über 10 Stockwerke reichenden Turm. Hier ein Bild:
Betroffen hat es nur den Turm und die angrenzenden zwei Fensterachsen. Nicht mal das Tor zur Kathedrale wurde beschädigt. Der wiederaufbau wurde von der Form her angepasst gestaltet, nur auf den Turm und den Stuck hat man verzichtet, im Gegenteil wurde sogar extra eine "Platten-Optik" nachgeahmt. Nun hat die Wohnungsgesellschaft endlich das Haus saniert. Es bestand die Hoffnung, dass die Fassade wieder hergestellt wird, da die Originalfassade ja recht und links noch vorhanden war. Leider geschah dies nicht. Es verschwand nur die "Platten-Optik" und immerhin wurde die Eck-Fenster in Form von Aufmalungen "rekonstruiert". Nun sieht es aus, wie ein entstuckter Altbau. Vielleicht behebt man den Fehler bei der nächsten Sanierung in 20 Jahren.
Konsulstraße 6:
Obwohl schon vor August fertig gestellt, hier noch mal, weil's so schön ist.
Zum Abschluss noch ein Bild vom Stadtumbau Ost vom letzten halben Jahr. Im Görlitz ist es die erste Abzonung von WBS 70 Blöcken. Interessant dabei, der stehen gebliebene Rest bleibt unsaniert (um weitere Sozialwohnungen anbieten zu können). Also kein Grund, warum in 10 bis 20 Jahren nicht der Rest auch noch verschwinden sollte