So, nun endlich die versprochenen Bilder!
Das meiste dazu habe ich ja schon geschrieben, deshalb hier nun nicht mehr ganz so ausführliche Erklärungen. Die Bilder sind entweder von Ebay Verkäufern eingescannte Postkarte oder von mir eingescannte Fotos, daher ist die Qualität nicht immer bestens, aber man bekommt einen Eindruck.
Dies ist nun also der Töpferberg, so wie er bis in die 50er hinein existierte:



Und so sah er noch im Mai 2003 aus (das Brunnenhaus wurde kurz davor saniert):

Im September des gleichen Jahres wurden die Mauer und Zäune erneuert, sowie die Postmeilensäule wieder aufgestellt, allerdings nur als Kopie. Die Bruchstücke des Originals liegen in einem Museum in Breslau.


Und nun soll eben die Bebauung um den Platz wieder entstehen. Sicher nicht so tolle Häuser wie am Neumark in Dresden, aber immerhin etwas.


Wie man sieht, sind die Häuser ziemlich dicht am Original, obwohl es nicht zwingend eine Rekonstruktion werden sollte. Allerdings wird der Platz etwas größer als vorher und auch die Pflasterung und die Bänke sollen modern werden. Außerdem soll unter dem Platz eine Tiefgarage entstehen (also irgendwie doch wie am Neumarkt
), was sich aber durch die Hanglage leicht realisieren läßt. Bei dem hinteren gelben Haus wird nun auch ein Durchgang entstehen, damit man zu den dahinter entstandenen Plattenbauten kann (z.Z. ein Trampelpfad, führt aber direkt vom Wohngebiet zur Grenzbrücke).
Mittlerweile wurde bereits die alten Keller ausgegraben (leider von unten wenig zu erkennen) und nun für die Tiefgarage weggerissen (wieder wie Neumarkt)

Wenn es weitere Fortschritte gibt, werde ich es hier posten.
Aber wie ich bereits sagte, soll auch die Umgebung wiederhergestellt werden. Das Pflaster und sogar die Verkehrsinsel, die man oben erkennt, werden wieder kommen.
Gegenüber, also direkt an der Neisse, war auch Bebauung die in der gleichen Zeit abgerissen wurden. Es gibt aber meist nur von hinten, also der Uferseite.
Früher:


Und heute (man erkennt rechts noch das einzigste Haus was, neben der Dreiradenmühle, geblieben ist). Im Hintergrund verstümmelte Altbauten.

Auch diese Bebauung soll irgendwann mal wieder entstehen.
Nun noch Vergleichsbilder in die Straße hinein (einmal von Norden und einmal von Süden).




Man sieht wie wenig übrig geblieben ist, da beide Seiten abgerissen wurden.
Zur besseren Einordnung nun noch ein paar Luftbilder. Zu erst ein Satellitenbild von D-Sat in das ich mal die Gebiete eingezeichnet habe, sowie die bereits wieder erstandene Altstadtbrücke. Der Fluss ist die Grenze zwischen D und PL.

Rechts ist Polen, quasi ohne Altstadt, nur Plattenbauten (weiter südlich auch Gründerzeitler), links ist Görlitz. Auch neben dem Töpferberg (rechteckige Einbuchtung) sollen die Häuser wieder kommen und auf der Freifläche südlich der Brücke (poln Seite) soll ein modernen Hotel hinkommen.
Noch eine Schrägaufnahme (links am Fluss):

Und historisch (hinter der Kirche):


Das war's eigentlich erstmal zu dem Gebiet. Vielleicht noch kurz zum Gebiet weiter südlich, wo noch die Häuser erhalten sind und sogar noch ein verhunzter Gründerzeitbau (links im Bild) direkt an der Neisse steht.


Diese Häuser werden nun langsam saniert (später noch ein sehr gelungenes Bsp dazu). Das Gründerzeithaus (aufgestockt), gehört dem gleichen Investor, der die anderen Häuser wiederaufbaut und auch das moderne Hotel zwischen Brücke und eben diesen Gründerzeithaus bauen will. Bleibt zu hoffen, dass das Haus wieder historisch hergestellt wird.

Hier dazu ein Artikel aus der SZ vom 26.11.04.
Quote
Neißevorstadt als Vorbild für die Innenstadt
Das Projekt Neißevorstadt hat der Zgorzelecer Stadtarchitekt Adam Cebula am Donnerstag Unternehmern erläutert.
„Der Bebauungsplan ist nicht ideal, ich würde es gründlicher machen.“ Adam Cebula hat per Polylux Straßenzüge an die Wand geworfen. Sie zeigen, wie nach dem Willen des Zgorzelecer Stadtrates das Areal um den Töpferberg, der heute Postplatz heißt, wieder aufgebaut werden soll. Und der 36-jährige Stadtarchitekt, seit März im Amt, hat sich an die Vorgaben zu halten.
Zwei Investoren – ein Grieche und ein in Polen aufgewachsener, aber in Deutschland lebender Immobilienmakler – stehen in den Startlöchern. Dem einen gehören die beiden Randseiten der künftigen Bebauung, dem anderen die lange Seite mit dem schönen Blick auf die Görlitzer Altstadt.
Bei der Bebauung des Töpferberges orientiere man sich bei den Fassaden und der Gebäudehöhe an der einstigen Bebauung. Es werde aber keinen originalgetreuen Wiederaufbau geben, sagt Cebula. Der Platz werde etwas größer ausfallen und mit Terrassen, Treppen, Rampen und Grün gestaltet. Etwas Bauchschmerzen bereitet dem Architekten noch das Hotel, das unmittelbar neben der Altstadtbrücke am Ufer der Neiße errichtet werden soll: „Ich bin für moderne Architektur, aber sie muss gut sein und zum Ort passen.“ Cebula hat deswegen einen Gesprächstermin mit dem Investoren geplant.
Weit fortgeschritten ist dagegen die Neugestaltung der ehemaligen Prager Straße (Ulica Daszynskiego). „Wir arbeiten hier vor allem bei der Fassadengestaltung eng mit den Hauseigentümern zusammen“, sagt Cebula. Die Daszynskiego soll künftig ein Boulevard werden. Im Frühjahr soll mit der Sanierung des Straßenbelages begonnen werden. Bei dieser Gelegenheit wird das Jakob-Böhme-Haus neu verputzt.
„In unserer Stadt passiert zurzeit sehr viel, aber eben nicht geordnet“, sagt der aus Bogatynia (Reichenau) stammende Architekt. Cebula kniet sich mit viel Elan in die Arbeit: „Ich muss einfach einen Schritt weiter sein, als die Investoren, muss Konzepte vorlegen können.“ Die Rekonstruktion und Modernisierung sind nicht das einzige Problem der Neißevorstadt. Auch die soziale Struktur des Viertels soll behutsam verändert werden. „Bisher lebten hier soziale Randgruppen, war die Kriminalität sehr hoch“, sagt Cebula. Jetzt soll hier der wichtigste Stadtteil mit Pensionen, Gaststätten, Geschäften und auch Wohnungen entstehen.
Ziel des Stadtrates ist es, die gesamte Neißevorstadt zum Vorbild für die künftige städtebauliche Entwicklung von Zgorzelec zu machen. Die Zusammenarbeit mit Görlitz ist dabei ausdrücklich erwünscht. Im neuen Jahr will Cebula mit der Erarbeitung eines Bebauungsplanes für die Innenstadt beginnen. Hier schwebt ihm vor, einer der bisherigen Zufahrtsstraßen zur Stadtbrücke in einen Fußgängerboulevard umzuwidmen. Aber es gibt auch Widerstand. Der Tankstellenbetreiber nahe der Stadtbrücke ist von den Plänen für eine autofreie Uferstraße alles andere als entzückt. Offen ist auch der Zeitplan. Die Stadt hat es beim Verkauf der Grundstücke versäumt, die Investoren zu einer konkreten Zeitschiene für den Bau zu verpflichten.
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