Entschuldigung angenommen! Der Sinn und Zweck von Brücken ist ja zu verbinden.
Posts by Norbi
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Eine Stadt ist doch kein Biotop und sie wird sich wohl oder übel immer weiter entwickeln, so wie sie das immer schon getan hat. Ich finde es zudem viel schlimmer eine Carolabrücke vis a vis mit dem Canaletto Panorama zu sehen, die in ihrer Form doch ähnlich einschneidend ist wie die zukünftige Waldschlösschenbrücke. Die Unesco hat sich meines Wissens nie so geäußert dass die Brücke generell ok wäre nur an dieser Stelle fehl am Platze ist. Nein sie hat bisher stets generell eine Brücke abgelehnt, egal welche Vorschläge auch gemacht wurden. Dies obwohl sie ursprünglich wie schon erwähnt mit der geplanten Brücke einverstanden war. Ein Tunnel ist realistischer Weise keine echte Alternative, weil dieser einfach um einiges teurer in der Anschaffung als auch Unterhaltung wäre und seine Nutzung doch nur den Autos gewidmet wäre. Klar hätte ich auch gern eine historisierende Brücke, aber dies ist eben unter heutigen politischen Verhältnissen nicht gewollt und machbar, leider.
Der Welterbetitel ist für Dresden ganz klar eine Ehrung und Verpflichtung zugleich, jedoch sollte der Titel nicht über dem Willen der Bürger der Stadt stehen. Auch wenn sich die Verhältnisse zu damals geändert haben, was irgendwo in der Natur der Sache liegt, kann ein bereits getroffener Bürgerentscheid nicht einfach wieder rückgängig gemacht werden nur weil auf einmal ein Titel mit dranhängt.
Sicher mögen meine Argumente teils abgedroschen sein, aber mich als bildungslos und einfach denkend hinzustellen finde ich schon irgendwie dreist. Beleidungen sind für mich argumentationslos und dienen keinem. Jeder sollte doch immer noch das Recht haben seine Meinung zu vertreten, auch wenn ich mit dieser hier im Forum wohl in der Minderheit bin. -
Ich finde es ehrlich gesagt langsam unerträglich wie sehr diejenigen jammern die die Geister doch gerufen haben. Im Endeffekt waren es doch die "Brückengegner" die die Unesco darauf aufmerksam gemacht haben. Denn ursprünglich hat die Unesco Dresden den Welterbetitel samt Brücke verliehen (wenn zugegebener Maßen auch an leicht anderer Stelle). Aber dort wo sie jetzt gebaut wird, ist noch zur absoluten Innenstadt zu zählen. Und das diese Flusslandschaft vollkommen zerstört wird, halte ich für ein Gerücht. Es gibt zwischen der zukünftigen Waldschlösschenbrücke und dem blauen Wunder meiner Meinung nach viel schönere Stückchen mit all den Schlössern etc. Und wenn man bedenkt dass das blaue Wunder in seiner Zeit genauso verdammt wurde und jetzt eines der Dresdner Wahrzeichen ist, so muss ich mich doch fragen was hier falsch läuft. Nunja, jedem seine Meinung, ich bin jedenfalls froh dass der demokratische Bürgerentscheid umgesetzt wird und nicht einfach übergegangen nur weil eine Unesco meint die Brücke wäre nicht mit dem Welterbetitel konform. Außerdem denke ich dass es im Falle der Titelaberkennung in jedem Reiseführer stehen wird "Ex-Weltkulturerbestätte" und somit der Titel immer omnipräsent sein wird.
Beste Grüße
Norbi -
und hier der Rest
QuoteDU-Oberbürgermeisterkandidatin Helma Orosz hofft auf Zustimmung, sagt aber gleichzeitig, dass Dresden über die Jahrhunderte mit zeitgenössischer Architektur Geschichte geschrieben habe. „Diese Tradition gilt es zu bewahren.“ Heutige Architektur der klassischen Moderne sollte wie in Wien, Berlin, Frankfurt oder London und Paris auch ihren Platz Dresden finden. Vielleicht biete der Neubau einer Operette in der Innenstadt dazu Gelegenheit.
Für den Fall, dass der Stadtrat das Gewandhausareal nicht bebauen will, schlägt die SPD-Fraktion vor, bis Ende Mai eine Planung zur Gestaltung der Freifläche vorzulegen. „Skulpturen könnten an dieser Stelle neben Sitzgelegenheiten und Begrünung einen zeitgenössischen Akzent setzen“, schlägt SPD-Fraktionschef und OB-Kandidat Peter Lames vor. (SZ/kle)
Quelle: Schsische Zeitung [online]
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... so nach nem mäßigen Championleague Finale, möchte ich wieder die nahezu kompletten Artikel aus der SZ posten. Es scheint fast so als ob die SZ die Werbetrommel für das Gewandhaus dreht bzw. sich ausnutzen lässt um solche Publicity zu machen!
Quote„Das Gewandhaus wird dem Neumarkt Qualität geben“
Von Petra-Alexandra BuhlDie Akademie der Künste und Architekten sprechen sich für den Bau der Kunsthalle aus. Das Zögern der Politik werten sie als Wahlkampf.
Architekten und Kunstkenner nehmen nach massiver Kritik am Entwurf des Gewandhauses die Stuttgarter Architekten Peter Cheret und Jelena Bozic in Schutz. „Das Projekt spiegelt den Zeitgeist wider, und das soll es auch. Es wird dem Neumarkt Qualität geben“, sagt Eberhard Pfau, Landesvorsitzender des Bundes der Architekten. Er wirft den Gegnern des Projektes vor, sich nicht auf sachliche Diskussionen einzulassen, weil die Polemik weit mehr Erfolg verspreche. Damit spielt er auf die Gesellschaft Historischer [lexicon='Neumarkt Dresden'][/lexicon] (GHND) an, die den Bau der geplanten Kunsthalle von Cheret&Bozic am Neumarkt ablehnt.
Protest beeinflusst Politik
Pfau sagt, er könne das Gefühl der Heimatliebe verstehen, das die Gesellschaft vermittle. Er halte aber die Richtung, in die sie gehe, für gefährlich: „Diese eine Vorstellung davon, wie der Neumarkt aussehen und was für den Bürger richtig sein soll, wird sehr massiv vorgetragen und wirkt in die Politik hinein.“ Unter dem Eindruck dieses Protestes zeigen sich die Stadträte [...] dem Bau des Gewandhauses gegenüber nun mehrheitlich ablehnend. „Ursprünglich sollten am Neumarkt nur ein paar historisierende Leitbauten entstehen. Das ist völlig gekippt. Nun denken alle, man dürfe dort nicht mehr zeitgenössisch bauen,“ so Pfau.
Auch Carlo Weber von der Klasse Baukunst der Sächsischen Akademie der Künste unterstützt den Entwurf von Cheret&Bozic. Der Stuttgarter Hochschulprofessor Peter Cheret und seine Frau Jelena Bozic hätten einen guten Ruf. „Da wird nichts runtergerotzt, sondern sehr liebevoll geplant, die beiden bauen handwerklich sehr sauber“, sagt Weber. Der Entwurf sei für Dresden eine Chance, sich als moderne Stadt zu exponieren. „Wir müssen selbstbewusst auch in unserer Zeit bauen, deshalb vertreten wir diesen mutigen Schritt nach vorn.“ Die Barockbauten am Neumarkt seien ebenfalls aus dem Selbstbewusstsein der Zeit entstanden, dafür seien jeweils 10 bis 15 gotische Häuser abgerissen worden. „In Dresden ist die Situation besonders festgefahren, da ist man Neuem gegenüber immer unsicher, aber man sollte mutig sein“, sagt Weber. Auch George Bähr sei beim Bau der Frauenkirche mutig gewesen: „Der hatte davor noch nie eine steinerne Kuppel gebaut, aber die Stadtväter haben ihn damals machen lassen.“
„Dresdner Befindlichkeit“
Vieles an der Dresdner Angst vor Neuem sei der Zerstörung im Februar 1945 geschuldet. „Das ist verständlich. Aber es ist nirgends so problematisch wie in Dresden, das hat mit einer besonderen Dresdner Befindlichkeit zu tun“, sagt Weber. Diese werde von den Kommunalpolitikern aufgenommen und in Politik umgesetzt – auch wenn sie jünger seien, die Zerstörung der Stadt nicht erlebt hätten und nicht in Dresden aufwuchsen. „Politiker richten sich nach Volkes Stimme, da zählen Wahlergebnisse.“
[...]Architekturprofessor Werner Durth, der in der Jury saß, die den Entwurf von Cheret&Bozic als Sieger des Gestaltungswettbewerbes kürte, hat schon im Vorfeld heftige Diskussionen erwartet. „Der Neumarkt braucht neues Leben, das erfüllt die Kunsthalle, indem sie einen Anziehungspunkt mit kultureller Nutzung schafft.“ Der Entwurf von Cheret&Bozic sei hochwertige zeitgenössische Architektur und beziehe sich vielfältig auf den Neumarkt. „Altes und Neues begegnen sich dabei auf Augenhöhe, das Gebäude korrespondiert mit dem Johanneum“, so Durth. Er schätze das hohe stadtbürgerliche Engagement in Dresden. Der unglaubliche Erfolg des Wiederaufbaus der Frauenkirche könne aber mit historisierender Investorenarchitektur nicht wiederholt und auf die Umgebung der Kirche übertragen werden.
QuoteHier schreiben die Leser
Besserwisser sind einfach unerträglich
Wo gibt es so etwas, dass sich ein Erster Preisträger eines renommierten Architekturwettbewerbes für seinen Erfolg verteidigen muss wie vor einem Tribunal? Natürlich in Dresden! Die Diskussionskultur in dieser Stadt ist keinesfalls nur auf der politischen Ebene im Keller, wie die Veranstaltung der Gesellschaft Historischer Neumarkt zum Thema Gewandhaus auf peinlichste Art und Weise zeigte. Manche Bürger dieser Stadt sollten sich in ihrem besserwisserischen Dünkel mal an die eigene Nase fassen. Einfach unerträglich!
Reinhard Decker, per E-Mail
Diskussionen um lächerliche Details
Zunächst, ich bin keineswegs ein Gegner moderner Architektur – auch nicht in Dresden. Doch leider boten bisher „moderne Architekten“ in Dresden wenig Ansprechendes und erst recht wenig, was zum jeweiligen Ort und Umfeld passt, eine der wenigen Ausnahmen ist z.B. die Neue Terrasse.
Um mir tolle, moderne Bauwerke ansehen zu können, muss ich schon in „die Welt“ reisen, auch wenn die Frage des „an den Ort passen“ woanders zugegebenermaßen an Bedeutung verliert. Zum Neumarkt: eine offensichtliche Mehrheit der Einwohner und der Besucher kämpfte jahrelang für einen historischen beziehungsweise wenigstens historisierenden Aufbau des Neumarktes, zumindest was Raumkanten, Traufhöhen, kleinteilige Struktur und Fassaden anbelangt. Dabei war oft Streitpunkt, ob im Einzelnen der Zustand 1945 vor der Zerstörung oder ein älterer und ggf. „originalerer“ aufgebaut werden sollte.
In vielen Streitdiskussionen um manchmal lächerliche Details ist ein nun fast vollständiger Neumarkt herausgekommen, der weitestgehend harmonisch erscheint, alte und neue Fassaden von Einzelhäusern vereint und von den meisten Dresdnern und Touristen als „schöner“ Kompromiss verstanden und angenommen wird .
Siegmar Baumgärtel, 01189 DD
quelle: Schsische Zeitung [online]
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eine bodenlose Frechheit was da zu lesen ist, aber seht selber.....
QuoteStadt droht Millionen-Strafe bei Absage des Gewandhaus-Baus
Von Petra-Alexandra BuhlWenn der Stadtrat das Projekt am Neumarkt platzen lässt, entsteht der Stadt ein wirtschaftlicher Schaden von mindestens sieben Millionen Euro.
Bis jetzt sehen die Investoren am Neumarkt nur auf eine leere Grube, die von den Archäologen verwaist zurückgelassen worden ist. „Wir würden hier sehr gerne das neue Gewandhaus bauen und glauben, dass Dresden eine Kunsthalle für zeitgenössische Kunst guttun würde“, sagt Laurentius A. Hegeman, Geschäftsführer der Kondor Wessels Holding GmbH[...]
Entscheidung erst im Herbst
Der Widerstand gegen das Projekt Gewandhaus ist heftig, deshalb folgt jetzt eine Krisensitzung auf die nächste: Baubürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU) fürchtet, dass der Stadtrat den Entwurf für das neue Gewandhaus am Neumarkt nicht akzeptiert. „Der Gegenwind überrascht mich in der Härte, aber nicht grundsätzlich. Es ist aber klar, dass wir dieses Projekt nicht übers Knie brechen können.“
Nun überlegt das Stadtplanungsamt fieberhaft, wie man das Projekt den Dresdnern schmackhaft machen könnte. Sicher ist, es wird nicht – wie bislang geplant – am 21.Juni im Stadtrat verhandelt. Die Entscheidung wird bis nach der Sommerpause verschoben.
In der Zwischenzeit soll der Entwurf der Stuttgarter Architekten Cheret&Bozic in mehreren Veranstaltungen noch einmal vorgestellt und diskutiert werden. Feßenmayr will „alles tun, um zu verhindern, dass dieses Projekt die Stadt so spaltet wie die Diskussion um die Waldschlößchenbrücke.“ Er wolle unbedingt versuchen, einen Konsens zu erreichen, aber die Strategie dazu sei bislang nicht klar. Fest steht: „Man muss über Inhalte reden, die bestimmen das Leben auf dem Neumarkt genauso wie das äußere Bild, deswegen bin ich auch für die Kunsthalle“, sagt der Baubürgermeister.
Das ist für die Investoren zwar verständlich, aber es kostet sie viel Zeit. [...]Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sollen Restaurants entstehen, auf zwei Etagen soll zeitgenössische Kunst gezeigt werden. Zwei Drittel der Fläche wollen die Investoren einem privaten Sammler zur Verfügung stellen, auf einem Drittel der Fläche sollen wechselnde Ausstellungen gezeigt werden. Laut Feßenmayr wird sich die Stadt daran finanziell nicht beteiligen. Ende 2009 hätte die geplante Kunsthalle eröffnen können. Nun gibt es eine erhebliche Zeitverzögerung und möglicherweise verbietet der Stadtrat an dieser Stelle nun jede Bebauung. „Ich fände es sehr schade, wenn das Gewandhaus nicht kommt“, sagt Hegeman. Zugleich stellt er klar, dass Kondor Wessels die übrigen Flächen im Quartier VI des Neumarkts auch dann bebaut, wenn das Gewandhaus scheitert. „Man könnte aber mit diesem Gebäude einen schönen Akzent auf dem Neumarkt setzen. Ich fürchte, er wirkt ein wenig langweilig, wenn man ihn nur historisierend aufbaut und keine moderne Architektur zulässt“, sagt er.
Architekt Kai von Döring pflichtet ihm bei. „Dem Platz fehlt die Struktur, und die Fachwelt ist entsetzt über die Reaktionen aus Dresden. Wir haben schon mit Gegenwind gerechnet, aber nicht mit solch unsachlichen Reaktionen.“ Wenn die Stadträte ihren Beschluss von 2002, dieses Grundstück zu bebauen, rückgängig machen, wollen die Investoren der Stadt entstandene Kosten in Rechnung stellen. Laut Hegeman sind das 300000 Euro für den Gestaltungswettbewerb sowie 700000 Euro für die archäologischen Ausgrabungen.
Fläche ist sechs Millionen wert
Ein weiterer wirtschaftlicher Schaden entstünde, wenn die Stadt das Grundstück doch nicht verkaufen würde. Die Gegner des Projektes behaupten, das Grundstück, auf dem das Gewandhaus entstehen soll, sei acht Millionen Euro wert. Das bestreiten aber die Investoren und die Stadt als Eigentümerin. Nach Informationen der SZ soll die Investorengruppe dafür etwa sechs Millionen Euro zahlen. Das 1360 Quadratmeter große Grundstück beinhaltet zudem eine Fläche von etwa 400 Quadratmetern, die restitutionsbelastet sind. Die Stadt hat sich nach Auskunft von der Sprecherin Anke Hoffmann mit dem Eigentümer dieser Fläche geeinigt.
quelle: Schsische Zeitung [online]
btw. ich bin zur Zeit leider nicht in DD so dass ich nur begrenzt Unterstützung leisten kann...
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... und hier noch die Komplettversion des Artikels
QuoteKunsthalle droht zu scheitern
Von Petra-Alexandra BuhlDer Widerstand gegen das neue Gewandhaus am Neumarkt wächst. Die Stadträte planen, ihren Beschluss, diese Stelle zu bebauen, zurückzuziehen.
Es gibt einen Stadtrats-Beschluss, der offenbar nicht mehr das Papier wert ist, auf dem er steht: 2002 beschlossen die Stadträte, dass die Stelle, an der am Neumarkt bis 1791 das Gewandhaus stand, bebaut werden soll. [...] Nach massivem Protest aus den Reihen der 300 Besucher wollen die Räte diesen Beschluss offenbar zurückziehen.
Stadtrat will bald entscheiden
Die FDP hat den Antrag dazu bereits gestellt, und so, wie es derzeit aussieht, schließen sich ihm die SPD, die Linksfraktion.PDS und die Bürgerfraktion an, um dort eine Kunsthalle für 65 Millionen Euro zu verhindern. Grüne und CDU lassen sich alle Optionen offen, bis der Stadtrat Mitte Juni entscheidet. Eva Jähnigen (Grüne) will das städtische Grundstück gar nicht erst verkaufen, sondern in Erbbaupacht vergeben. Damit soll Dresden die Chance behalten, das Gebäude notfalls in 50 Jahren wieder abreißen zu lassen.
Beinahe müßig zu sagen, dass die Architekten Peter Cheret und Jelena Bozic, die den Gestaltungswettbewerb gewannen, einen schweren Stand hatten. Eben noch als Wettbewerbssieger gefeiert, droht ihr Plan von einer Kunsthalle am Widerstand der Dresdner zu scheitern. Cheret stellte seinen Entwurf in der aufgeheizten Stimmung vor und erhielt dafür viel Beifall. In der dreieinhalbstündigen mit Leidenschaft geführten Debatte aber wurde deutlich, dass viele dieses Projekt und moderne Architektur auf dem Neumarkt generell ablehnen.
Ein „Schlag ins Gesicht“
Stefan Hertzig von der Gesellschaft Historischer Neumarkt, der den Architekten Cheret bei der Vorstellung seines Projektes mehrfach mit Zwischenrufen unterbrach, ist der Ansicht, es gehe am Neumarkt nicht nur um Dresden, sondern um ganz Deutschland. „Warum darf diese Stadt an dieser Stelle keine Heilung erfahren?“, warf er Cheret vor. Die geplante Kunsthalle sei „ein Schlag ins Gesicht“ der Dresdner, die außer dem Neumarkt nur verunglückte Plätze wie den Postplatz oder den Wiener Platz hätten. Hertzigs emotionale Rede quittierten viele Zuhörer mit johlenden Bravo-Rufen, Fußgetrampel und stehenden Ovationen.
Dagegen plädierte der ehemalige Landeskonservator Gerhard Glaser für den Neubau, um die ehemals vorhandene Platzkante zu vervollständigen. [...] Stefan Schab war der Ansicht, dass „nur das Original des Gewandhauses der Frauenkirche gerecht wird.“ Roland Steger sagte, „ein solch absichtlich stark kontrastierender Entwurf würde sonst nirgendwo in Europa zugelassen.“
Doch die geplante Kunsthalle fand auch Unterstützung: „Es würde dem Platz guttun, dann hätte er mehr Charme als jetzt. Dieses Grundstück ist ein besonderes, und es ist toll, dass ein Investor für eine kulturelle Nutzung gefunden wurde. Das ist eine Chance für die Stadt, die so schnell nicht wieder kommt“, sagte ein Zuhörer. Ein anderer: „Ich bin erschüttert von der Arroganz, die dem Gewandhaus hier entgegenschlägt.“
quelle: Schsische Zeitung [online]
Gruß
Norbi[Edit Harmonica: Bitte keine kompletten Zeitungsartikel posten!]
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Hallo,
anbei die Meinungen verschiedener Fraktionsvertreter, klingt eigentlich ganz vielversprechend...
QuoteGewandhaus Ja oder Nein? Das sagen die Stadträte
Jan Mücke (FDP): Es wäre städtebaulich eine Tragödie, einen einzigen der Wettbewerbs-entwürfe umzusetzen. Der Dresdner Neumarkt muss historisch bleiben.
Peter Lames (SPD): Ich lehne eine Bebauung dort ab. Der Wettbewerb überzeugt in seinem Ergebnis nicht, wir sollten diese Stelle frei halten. Dresden findet am Neumarkt sein Herz wieder.
Eva Jähnigen (Grüne): Gibt es ein konkretes, verbindliches Kunsthallenprojekt? Es muss dazu klare Verbindlichkeiten geben, die öffentliche Diskussion ist nötig.
Michael Grötsch (CDU): Das ist eine schwierige Situation, und wir haben uns noch nicht entschieden. Fakt ist aber, dass der Stadtrat 2002 entschieden hat, dass diese Stelle auch bebaut werden soll.
Kris Kaufmann (Linksfraktion.PDS): Dieser geplante Neubau ist ein Solitär, aber auf diesem Platz kann es nur einen geben: Die Frauenkirche.
Christoph Hille (Bürgerfraktion): Wir haben uns in der Fraktion die Fragen gestellt: Ist es der richtige Ort? Und ist es die richtige Zeit? Beide Male lautete unsere Antwort Nein, wir sind dagegen.
Quelle: Schsische Zeitung [online]
Gruß Norbi
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Ich finde das Urteil richtig, weil der Bürgerentscheid ein demokratisches Mittel des Rechtsstaates ist und somit auch respektiert werden sollte. Außerdem habe ich von noch niemanden gehört das Dresden nur aufgrund des Welterbetitels besucht würde, somal diese Stelle nicht wirklich zu den schönsten Ecken der Stadt gehört. Dazu kommt das viele Touristen eher aufgrund der Frauenkirche und andere Sehenswürdigkeiten Dresden besuchen und nicht wegen der "einzigartigen" Elbauen wovon es im Rheinland mindestens genau so schöne Auen gibt. Ich würde es natürlich befürworten wenn die Brücke im alten Stile gebaut werden würde als so wie der jetztige Entwurf. Aber davon kann man heutzutage leider keine Entscheidungsträger mehr überzeugen. Obwohl die Carolabrücke mitten in der Innenstadt meiner Meinung nach eine größere Verschandelung darstellt, aber darüber regt sich niemand mehr auf.... Diese Brücke wenn sie denn wirklich gebaut wird, komplettiert dann endlich eine schon seit über einem Jahrhundert geplante Trasse, den 26er Ring!!!
so viel von mir
Gruß Norbi -
Hallo,
der Artikel sagt alles, traurig aber Realität!:( Jetzt ist es endlich mal von den hiesigen Medien ans Tageslicht gebracht worden. Ich denke mal mit dem Internetforum könnten sogar wir gemeint sein...
QuotePfusch in der Luxusmeile
Von Bettina KlemmBauen. Auf Wunsch der Modehändler hat das Quartier Frauenkirche im September eröffnet. Doch die Eile hat ihren Preis.
In einem Internetforum geht es heftig zur Sache: Für das Quartier Frauenkirche (QF) sei Exklusivität in bester Lage versprochen worden, doch die Passage sei von außen nicht einmal zu erkennen. „Die Baumängel sind sowohl innerhalb wie auch außerhalb der Ladeneinheit so gravierend, dass uns die Versicherung abgesagt hat“, schreibt eine Mieterin im Internet.
Von außen besonders schön ist der Leitbau, das Weigelsche Haus. Doch gerade hier haben sich Bauarbeiter und Handwerker nicht besonders viel Mühe gegeben. Nur einige Beispiele: An der Ecke des Treppengeländers klebt Folie: Die Holzteile wurden so aneinander gesetzt, dass man sich sonst die Hand aufreißen würde. An schlecht montierten Glaswänden am Laden eines Kunsthändlers klaffen Zwischenräume. Bei einem anderen Kunsthändler wurden drei Ladenflächen zusammengelegt. Aber das haben die Projektierer offensichtlich nicht genügend bedacht, so ragen Sprinklerdüsen aus winkligen Rohrstücken aus einem Deckenvorsprung. Auch die Lüftungsanlage funktioniert noch nicht richtig. Der Fußboden in den Gängen weist Risse auf, einige Wände sehen aus, als wären sie nur vorgestrichen.
„Unsere Mängelliste ist noch sehr viel länger. Aber wir haben den Bau auch noch nicht abgenommen“, sagt Mit-Investor Arturo Prisco. So säßen derzeit sein Partner und Architekt Kai von Döring mit den Fachleuten der Baufirma Trapp zusammen, um über all die Dinge zu reden, die nicht ordnungsgemäß ausgeführt seien. „Lassen Sie uns noch ein bisschen Zeit“, bittet Prisco. Damit die Modeanbieter die Herbstsaison nutzen können, sei die Passage im September eröffnet worden, obwohl noch nicht alles fertig ist. Die Reaktionen der Händler seien sehr unterschiedlich. Das Untergeschoss laufe bereits bestens. Auch die Modeanbieter seien zufrieden. Die Firma Wolford, so Prisco, habe zeitgleich in Hamburg einen Laden eröffnet, aber in Dresden werde mehr verkauft. Er räumt aber ein, dass die Kunstläden im ersten Geschoss eine Anlaufzeit benötigen. „Wir müssen gemeinsam sehen, was wir machen können“, sagt er.
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Ich habe soeben noch eine schöne Aufnahme von dem Germania Denkmal gefunden die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte.
Quelle: Deutsche Fotothek Dresden
und dann auch noch ein paar interessante Worte zu dem Verbleib der Figur:
QuoteIn der Mitte des Platzes Befand sich das Standbild der Germania eine in Bronze gegossene Statur einer zum Kampf bereiten Frau. Diese Figur wie auch dem Altmarkt umgebenden Candelaver wurde nach dem Bombenangriff von den sowjetischen Besatzungstruppen als Reparation demontiert, vom Platz entfernt und wie vieles andere mehr landeten diese Kulturgüter wahrscheinlich in den Hochöfen der damaligen Sowjetunion. Jedenfalls hatten diese Wahrzeichen des Altmarktes den Bombenangriff fast unbeschadet überlebt und standen damals noch inmitten der Trümmerwelt, wie viele Fotodokumente beweisen. Auf der Westseite des Platzes befand sich das alte Rathaus, welches dem Bombenangriff und dann der Abrissbirne der Kommunisten zum Opfer fiel. Überhaupt ist von den alten Fassaden der Bürgerhäuser nicht ein einziges erhalten geblieben, obwohl einige noch erhaltenswürdig gewesen wären. Aber die Betonköpfe der damalig Regierung hatten nur eins im Sinn eine sozialistische Großstadt ohne kapitalistische Vergangenheit zu bauen.
Quelle: Dresden
Gruß Norbi
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Erfreuliche Neuigkeiten...
QuoteEdles Heim mit alten Steinen
Von Bettina KlemmNeumarkt. Die Diakonie-Stiftung Martinshof will das Heinrich-Schütz- und das Köhlersche Haus wieder aufbauen.
Matthias Loyal konnte gestern Nachmittag aufatmen: Die Stadträte im Finanzausschuss haben mit acht Ja-Stimmen und drei Enthaltungen beschlossen, ein Neumarkt-Grundstück an den Verein Martinshof Rothenburg Diakoniewerk zu verkaufen. Dabei handelt es sich um das Quartier V/2 (siehe Grafik). Geschäftsführer Loyal hat dazu seit Monaten Verhandlungen mit dem Rathaus und – was offensichtlich noch deutlich schwieriger war – mit der Woba Dresden geführt.
Die kirchliche gemeinnützige Stiftung will am Neumarkt Wohnungen für Senioren und das dazugehörige Umfeld schaffen. „Wir hoffen, dass sich ältere Menschen aus Dresden und der Umgebung, aber auch aus anderen Städten angesprochen fühlen, ihr zu groß gewordenes Grundstück aufgeben und in Dresden ihren Lebensabend verbringen wollen“, sagt Loyal. Etwa 50 Wohnungen mit Größen zwischen 50 und 90 Quadratmetern sollen entstehen. Weil die Gespräche mit den Banken nicht abgeschlossen sind, sei es allerdings noch zu früh, sich zu konkreten Mietpreisen und zur geplanten Bausumme zu äußern, sagt Loyal.
Für das noble Wohnen in der Heinrich-Schütz-Residenz werden nach den Plänen des Berliner Architekten Eckard Feddersen die beiden Leitbauten Heinrich-Schütz-Haus und Köhlersches Haus aufgebaut. Dafür sollen im Lapidarium der Stadt schlummernde Originalteile verwendet werden. Die Heinrich-Schütz-Gesellschaft soll, so sieht es der Kaufvertrag vor, in dem Haus ein Domizil finden.
Bisher ist das Martinshof Rothenburg Diakoniewerk, dessen karitatives Engagement bis ins Jahr 1898 reicht, in der Oberlausitz tätig. Es betreibt an sechs Standorten Behinderten- und Altenhilfeeinrichtungen und beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter. Damit gilt es als einer der größten Arbeitgeber in der Region. Der Martinshof genieße einen sehr guten Ruf, sagte Elke Rößler vom Liegenschaftsamt gestern im Ausschuss. Auch die Bonität sei geprüft worden.
Das Grundstück liegt unmittelbar hinter der Wilsdruffer Straße an der Kleinen Kirchgasse und der Frauenstraße. Für das baureife Grundstück haben sich die Vertragspartner auf einen Preis von 3 127 Euro je Quadratmeter geeinigt. Das ist etwa fünf Prozent unter dem Verkehrswert. „Aber aus städtischer Sicht ist uns diese Nutzungsart auf dem Neumarkt sehr willkommen. Hotels, Läden und Restaurants gibt es dort schon reichlich“, sagte Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU). Die Stadt verkauft eine rund 740 Quadratmeter große Fläche für 2,3 Millionen Euro, die Woba weitere 442 Quadratmeter zu den gleichen Bedingungen. Da die Ergebnisse der archäologischen Grabungen noch nicht feststehen, bleibt ein kleines Hintertürchen in den Verträgen offen. Zudem müssen Stadt und Woba jeweils zur Hälfte die Kosten für den Abriss einer stillgelegten Wärmestation tragen. Matthias Loyal hofft, dass die Ausgrabungen nach dem Frost beginnen. Parallel soll der Bauantrag eingereicht werden, so dass die Bagger in diesem Jahr anrollen könnten. Geht alles nach Plan, soll die Residenz nach 18 Monaten fertig sein.
Quelle: http://www.sz-online.de">http://www.sz-online.de
hier noch die Infos von der GHND-Seite: http://www.neumarkt-dresden.de/schuetzhaus.html\r
http://www.neumarkt-dresden.de/schuetzhaus.htmlGruß Norbi
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Ich finde schon das sie auf den Platz gehört, weil ich sie einfach künsterlich ästhetisch ist und außerdem die Franzosen auch heute noch Stolz auf Ihren Napoleon sind. Auch wenn heutige Generationen keinen Bezug mehr zu dieser Figur haben, so ist sie doch ein Stück deutsche Geschichte. Andere Denkmäler werden ja wiegesagt auch nicht in Frage gestellt und ich glaube auch nicht das die Franzosen dies übel nehmen würden. Nun gut dies ist meine Meinung, ich meine das sie gut in die Platzmitte passte ... Hieß es nicht mal das sie eingelagert wurde oder ist sie eingschmolzen wurden oder war sie gar aus Sandstein?
so long
Gruß Norbi -
Warum kann man denn den Tiefgaragenein-/ausgang nicht in eine Flachdachbaracke integreiren wie sie früher auch auf der Seite zur Wilsdrufer Straße stand. Da könnte man dann oben drauf auch wie geplant eine Art Terasse mit Café integrieren und bitte nicht so einen potthässlichen Glaskasten, das passt einfach nicht dort hin. Außerdem könnten dann auch gleich die Toiletten und evtl. ein Kiosk oder sonstige Imbissstände untergebracht werden. Und in die Mitte des Altmarkts gehört die Germania! Ich hoffe das es noch mehr Leute im Stadtrat gibt die sich diesen Plänen anschließen! Wann kapieren die Entscheidungsträger endlich das die Mehrheit der Bürger dieser Stadt so etwas nicht wollen, genauso wie die neue Zentralhaltestelle am Postplatz. Ich kenne bisher Niemanden der gesagt hat "ach toll sieht das aus" oder Ähnliches, alle halten es für überdimensioniert und deplaziert! :x Ich habe ja nix gegen Moderne, aber muss es unbedingt in der Innestadt sein :? ? Die (jungen) Leute wollen Urbanität und nicht Sterilität!!!
Gruß
Norbiquelle: Die Seite ber das Alte Dresden
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Das klingt ja fast zu schön um wahr zu sein, da muss man sich echt zügeln um nicht zu viele Vorschusslohrbeeren zu vergeben. Hat jemand zufällig ein Bild von dem Gelände wie es vor 45 aussah, bzw. wie die Orangerie aussah?
Danke
Gruß Norbi -
Miwori: Danke für die Bilder! Dein Vorschlag wäre echt ne prima Alternative, leider wird soetwas in absehbarer Zeit bei den Entscheidungsträgern nicht fruchten....
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Die Resonanz auf den Beitrag im Gästebuch der GHND ist wirklich unglaublich und gibt mir das Gefühl, dass "wir" zusammen in puncto Neu-/Wiederbebauung, Rekonstruktionen (wie auch immer man es nennen möchte) in unseren Städten etwas bewirken können. Allen voran geht der Neumarkt als "großes Vorbild"!
Und wenn es sich "nur" um eine Richtigstellung bzw. Wiederspiegelung der vorhandenen Meinungen über heutige (so genannte moderne) Architektur in der Bevölkerung handelt.
Die vielen, zumeist auch spontanen denke ich, Antworten sind für mich ein Indiz dafür, wie wichtig vielen von uns jungen Leuten das Aufzeigen unserer Vorstellungen über morderne Städteplanung/-bebauung ist! Natürlich vornehmlich für diejenigen, die sich für dieses Thema interessieren.
Alle Antworten kommen gemeinsam auf den Nenner, dass nicht nur die ältere Generation dem Vergangenen nachtrauert, sondern das auch wir (ich bin 25 Jahre jung), die "junge Generation", in eine andere Richtung bei der Gestaltung unserer Städte denken als meist über die Medien oder "Experten" der Gesellschaft suggeriert wird. Es zeigt einfach auf das auch junge Menschen, oder gerade junge Menschen, sich Gedanken über ein urbaneres, schöneres und vor allem lebenswerteres Stadtbild in Zukunft machen.
Dies finde ich einfach klasse und muß ich loben
Ich bin sogar ein wenig stolz darauf.
Gruß und
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keine neuen Bilder vom Neumarkt aber dafür wirklich interessante Neuigkeiten aus der SZ
QuoteSalomon ist wieder da
Von Bettina KlemmNeumarkt. Der Namenspatron der einstigen Apotheke steht seit gestern auf einem Sockel am Hotel de Saxe.
Sie ist nur etwa eineinhalb Meter groß, die Figur des König Salomon. Festgezurrt – schließlich bringt sie fast 250 Kilogramm auf die Waage – schwebte sie gestern gegen 14 Uhr über den Neumarkt, um schließlich auf einem Sockel an der Ecke des Steigenberger Hotel de Saxe ihren Platz zu finden. „Die Pirnaer Elbsandsteinwerke haben sie nach historischem Vorbild nachgestaltet“, sagt Ipro-Architekt Volker Röhricht.
Dem heutigen Zeitgeschmack folgend, bleibt der Sandstein sichtbar. Früher (das belegt auch eine Aufnahme von 1938 in dem Buch „Der historische Neumarkt“) war der Salomon rot, grün, gold bemalt. Auch die erhaltenen Originalteile wurden wieder zu einer Figur ergänzt. Diese wird künftig in der Gaststätte des Hauses stehen.
Der Apotheker Johann Christian Stengel hatte 1756 seine Apotheke „Zum König Salomon“ eröffnet. Die Weisheit und Findigkeit des biblischen Königs war ihm offenbar Vorbild.
Hotel de Saxe
Mit dem Salomonis wird die Fassade des Hotel de Saxe komplettiert (in der Grafik Quartier IV). Die Hotelkette Steigenberger will das Haus, zu dem heute auch die frühere Salomonis-Apotheke gehört, Anfang April 2006 eröffnen. In wenigen Tagen beginnt die Innenausgestaltung. Errichtet wurde es in Regie der Münchener Firma Baywobau. Deren Chef Volker Hofmann hat gestern die Rückkehr des Salomon verfolgt. Gut gelaunt, denn kurz zuvor hat seine Firma beim Notar den Kauf eines weiteren Neumarkt-Grundstückes (Quartier III) besiegelt.
„Wir wollen das Gebiet gern bebauen und den Neumarkt an dieser Seite abrunden. Deshalb sind wir derzeit in Gesprächen mit der Stadtplanung“, sagt Berndt Dietze, Chef der Dresdner Baywobau-Niederlassung. In der vergangenen Woche hat er, ebenso wie die anderen Neumarkt-Investoren auf einem Forum der R & M Unternehmensgruppe vor Immobilienfachleuten den aktuellen Stand erläutert. Obwohl von den einst sieben Häusern nur zwei Leitbauten sind, sollen die Fassaden nahezu komplett historisch gestaltet werden. Neben Läden und Restaurants sollen in dem Komplex zahlreiche Wohnungen entstehen. Dafür gebe es einen großen Markt.
Augustiner Brauhaus
Die Baywobau steht derzeit in Verhandlungen mit den Privatleuten Zeibig aus Schwaben. „Wir haben im August unseren Bauantrag eingereicht und möchten so schnell wie möglich die Häuser An der Frauenkirche 16 und 17 errichten“, sagt Peter Zeibig. Beide Häuser werden etwa eine Fläche von 1 900 Quadratmetern haben. Drei Ebenen werden der Gastronomie vorbehalten sein. Hier richtet sich die 1328 gegründete Münchener Augustiner Brauerei ein. Die Originalkellergewölbe sollen ein uriges Ambiente schaffen. Um das Haus aber hochwassersicher zu bauen, müssen sie aus- und später wieder eingebaut werden. In den oberen Etagen sollen Büros entstehen.
Seniorenpark
Auch bei dem Quartier V zwischen Wilsdruffer Straße und Kulturpalast sind die Bauherren quasi schon in den Startlöchern. „Der Grundstücksverkauf ist fast perfekt“, sagt Liegenschaftsamtsleiter Norbert Olbrich. Eine soziale Einrichtung, die noch nicht genannt werden möchte, wird wahrscheinlich ab Herbst 2006 die Leitbauten Heinrich-Schütz-Haus und Köhlersches Haus wieder errichten. Hier sollen komfortable Wohnungen für ältere Menschen entstehen.
Vor der Vollendung
Auf dem R & M-Forum wurden auch die Bauvorhaben links und rechts der Frauenkirche (I und II) vorgestellt. Hier sollen im Spätsommer und Frühherbst 2006 die Nutzer einziehen. „Wir können mit der Entwicklung ganz zufrieden sein“, sagt Stefan Hertzig von der Gesellschaft historischer Neumarkt. Vor fünf Jahren habe alles deutlich kritischer ausgesehen. Selbst die Neubauten seien „schöne Hingucker“. Dennoch sei es nötig, weiter ein wachsames Auge zu haben. Kritisch sehe sein Verein die Pläne, das Gewandhaus (VI) wieder aufzubauen.
quelle: http://www.sz-online.de">http://www.sz-online.de
Norbi
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Hallo,
in der SZ stand diesbezüglich am 30.09.2005
:pfeil:
Quote"Haus eingestürzt, Straße gesperrt
Der Mittelteil eines Eckhauses auf der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße unweit des Neustädter Bahnhofs ist am späten Mittwochabend eingestürzt. Da nun auch die verbliebenen Gebäudeteile einsturzgefährdet sind, wurde die Straße vor dem Haus gestern für den Verkehr gesperrt. Nur Fußgänger dürfen auf der Bahndamm-Seite die Stelle passieren. „Der neue Eigentümer des Hauses wurde von uns aufgefordert, die Sicherheit wiederherzustellen“, sagte Helmut Bruche von der Bauaufsicht. (lex)
quelle: Schsische Zeitung [online]
Klingt so als ob es einen möglichen Investor gäbe, der aber scheinbar noch keine Planungen bzw. Gelder für die Sanierung hat.
Gruß
Norbi -
hier noch nen paar Infos zum leider zerstörten Relief:
QuoteDas Relief ist zerstört
Von Kay HaufeFriedrichstadt. Nun wird das zerbrochene Kühlhaus-Wandbild in Einzelteilen gesichert. Der Bauherr prüft, ob und wie er es wieder verwendet.
Ein einsamer Kopf aus Sandstein liegt am Rande des Trümmerberges, der vom Kühlhaus übrig geblieben ist. Während der Abrissarbeiten in der Nacht zum 16. November ist auch das Wandbild, das die Front zur Weißeritzstraße zierte, kaputt gegangen. Nun liegt es in Einzelteilen zwischen dem Schutt.
Doch hat es immerhin so viel Staub aufgewirbelt, dass der Bauherr, Anton Volmer aus Brakel, nach Dresden kam. Gestern stimmte er sich mit Bauleiter Thomas Richter von der Firma Heine vor Ort über die nächsten Arbeiten ab. „Auch wenn es einen anderen Anschein hat, haben wir das Relief nicht bewusst zerstört“, sagt Richter. „Das Bild war vor die Front des Gebäudes gehängt und mit Spezialmörtel verklebt. Da es über acht Meter hoch ist, ragte es über zwei Deckenstahlträger des Gebäudes und war mit diesen verankert. Ohne diese Träger zu kappen, hätten wir das Relief nicht sichern können“, so Richter. Damit wäre jedoch die Standfestigkeit des Kühlhauses gefährdet gewesen. „Nur eine zweite Mauer mit Verankerung vor der Fassade hätte das Gebäude abgestützt. Und auch die hätte einstürzen können. Das war uns zu gefährlich“, sagt Richter.
Probleme und Hindernisse
Also entschied man sich, das aus vier Sandsteinquadern bestehende Bild in Einzelteilen nach hinten auf den Abrissberg zu ziehen. „Auch das ging schief. Während sich die bisherigen Mauerteile immer in kleinen Stücken abtrennen ließen, stürzten an der Stelle des Wandbildes gleich drei Stockwerke ein“, beschreibt Richter die Situation. Eigentlich wollte Heine Bau an dieser Ecke mit dem gesamten Kühlhaus-Abriss beginnen, doch durch die Bauarbeiten an der Könneritzstraße und die nötigen Straßensperrungen wurde es nicht genehmigt. Jetzt wolle man die einzelnen Reliefteile sichern und in einer geschützten Ecke auf der Baustelle lagern. Das hat auch das Denkmalschutzamt gefordert. „Vielleicht gibt es die Möglichkeit, das Bild in die Fassade des neuen Hotels, das hier gebaut werden soll, mit einzubeziehen“, sagt Bauherr Volmer. Dazu müsse er sich jedoch erst mit der Stadt und dem künftigen Hotelbetreiber abstimmen. Nach Gesprächen mit der Deutschen Bahn und der Stadtverwaltung will er im nächsten Jahr den Bauantrag für das Hotel einreichen.
Der Abriss des Kühlhauses war insgesamt problematisch. „Die Nähe zur Eisenbahnstrecke erforderte höchste Präzision“, so Volmer. Trotzdem wurde durch die geringe Bewegungsfreiheit eine Sandsteinkonsole an der Trasse beschädigt, die Stromleitung der Bahn lahmgelegt. Im September brannte es, weil sich ein Bitumenanstrich bei Gasbrennerarbeiten entzündet hatte. Doch schon im Dezember, wenn der Trümmerberg weit gehend beseitigt und das Gelände planiert ist, will Volmer mit dem Bau eines fünfstöckigen Parkhauses an der Magdeburger Straße beginnen.