Zur Debatte um das Protest-Klo schreiben mehrere Leser. Hier eine Auswahl:
Umgang mit dem Klo ist charakteristisch
Diese Reaktion der Stadt zeigt charakteristisch, dass die Stadtverwaltung in Dresden nicht willig ist, Kritik anzunehmen und mit ihr entsprechend umzugehen. Es ist seit Jahren ein Zeichen gepflegter Überheblichkeit gegenüber den Bürgern, von der uns eigentlich Frau Orosz in einem ihrer Wahlversprechen befreien wollte. Wann wird das endlich umgesetzt?
Horst Morgenstern, 01326
So wird eine eigene Meinung verhindert
Anscheinend hat die Stadtverwaltung nichts Besseres zu tun, als den Unmut vieler Bürger auf sich zu ziehen. Da hat sich mal jemand getraut, seine Meinung kundzutun und schon wird diese „demokratisch“ verhindert. Ich möchte auf diesem Wege dem Urheber und Herrn Steimle zu dieser tollen Aktion gratulieren. Dass der früher lebendige Postplatz zu einer Katastrophe verkommen ist, dürfte auch den Stadtvätern bekannt sein. Wenn nicht, empfehle ich einen Spaziergang über den grauen Platz. Steffen Langner, 01069
Zum Beitrag „Die letzten Tage der Sophienkirche“:
Kultur ist mehr als Stein gewordene Gläubigkeit
Walter Ulbricht entfernte mit einem Handstrich die Ruine der Sophienkirche, das ist schon ein kleiner, aber feiner Unterschied. In Dresden gibt es seit dem Zweiten Weltkrieg noch genug andere zerstörte Kirchen, die auf bessere Zeiten warten. Es ist einfach unglaublich, mit welcher Zähigkeit einige wenige auf dem Thema Sophienkirche herumhacken, wenn man bedenkt, dass Zweidrittel der Bevölkerung Dresdens Atheisten sind. Kultur ist schließlich nicht nur zu Stein gewordene Gläubigkeit, sondern Leben, Tanz und Vergnügen und davon gab es reichlich im „Fresswürfel“. Müller, 01259
Zum neuen Liniennetz der Dresdner Verkehrsbetriebe und „Der Quartierbus für die Äußere Neustadt ist gestorben“:
Ab Herbst noch mehr Buslinien vor der Nase
Auf der einen Seite überlegt die Stadt Pförtnerampeln zu errichten wegen der Feinstaubbelastung in der Luft, aber die großen stinkenden Busse der Dresdner Verkehrsbetriebe sollen Hunderte Kilometer mehr im Jahr durch die Straßen der Stadt rollen, um auch ja in die entlegendsten und bis jetzt noch ruhigen Winkel zu kommen. Wir freuen uns schon darauf, ab Herbst vor unsere Nase noch eine Buslinie zu bekommen, die sich durch die enge Nöthnitzer Straße quält, wo so schon kaum zwei Autos nebeneinanderpassen.
Horst Quade, per E-Mail
Öffentliche Straßen von Blechlawinen befreien
Eine Buslinie kann nicht eingerichtet werden, weil parkende Autos im Weg stehen? Seit wann wiegen Privatinteressen mehr als das öffentliche Interesse? Parkplätze sind Angelegenheit der Grundstückseigentümer und Vermieter – nicht nur für diejenigen, die neu bauen. Es wird höchste Zeit, die Straßen von den herumstehenden Blechlawinen zu befreien – Verkehrsinfarkte würden vermieden. Dafür braucht man nicht einmal öffentliches Geld, nur ein paar Parkverbotsschilder.
Franz-Stephan Beyer, 01219
Zum Beitrag „Was bleibt von der Dresdner Ostmoderne?“:
Meine Stadt ist nicht mehr die, die sie einmal war
Ich bin 88 Lenze alt, meine Heimatstadt ist seit 1946 Dresden. Es war nicht leicht in dieser Stadt heimisch zu werden, die vom Krieg schwer beschädigt wurde. Aber in den Jahren danach blühte die Stadt immer mehr auf, auch die Prager Straße. Umso mehr war ich erstaunt, als ich diese jetzt wieder sah. Es war doch eine schöne Einkaufsstraße, wo man auch mal ausruhen konnte. Es ist nicht mehr die Stadt, die sie einmal war. Gertrud Peschel, 01157
Zum Beitrag „Wo die stillen Wasser standhaft schweigen“:
Bäume pflanzen anstelle der seltsamen Geräte
Wie wäre es, wenn die Stadt lieber Bäume auf dem Postplatz, dem Neumarkt und dem Altmarkt pflanzen würde? Die Bäume spenden sicher mehr Schatten, als es diese seltsamen Geräte tun, die sinnlos Geld fressen. Die Luft verbessern diese Dinger auch nicht wirklich.Axel Herschel, 01237
Zum Beitrag „Streit um die Betonwüste“:
Es geht doch um den Erhalt der Kulturlandschaft
Es geht doch hier in Dresden nicht nur um Betonwüsten anstelle Innenstadtgrün, hier muss es erst einmal um die Erhaltung unserer von der Unesco ausgezeichneten Kulturlandschaft gehen. Beton wieder aufzureißen und Blumenkübel aufzustellen, dürfte kein Problem sein, und zukünftig mehr Innenstadtgrün einzuplanen, aber ein verlorenes Welterbe, das wäre das Schlimmste für unsere Stadt.
Horst Weichsel, per E-Mail
Grüne Städte sind besonders lebenswert
Man betrachte einmal die wunderbare Sommeratmosphäre auf der Hauptstraße mit ihren schattenspendenden Bäumen im Gegensatz zu dem Hitzegeflimmer auf der Königstraße. Ähnlich verhält es sich auf Neumarkt und Postplatz, die das Auge mit ihrem Grau ermüden.
Die sogenannten Stadtplaner halten schöne Bäume und Urbanität für nicht miteinander vereinbar, aber das ist Unsinn. Gerade grüne Städte werden als besonders lebenswert empfunden. Darum meine Bitte an unsere Stadtväter: Pflanzt vernünftige Bäume überall hin, wo es möglich ist. Hartmann, 01129
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