Beiträge von Olittology


    Frankfurt Niederrad: Fachwerkhaus aus der Barockzeit vom Abriss bedroht

    Erhaltungssatzung, Ensembleschutz und Denkmalschutzstatus, all das scheint dem historischen Fachwerkhaus in der Kelsterbacherstr. 30 nichts zu nützen.
    Nachdem der Investor die Hinterhöfe des Grundstücks mit Neubauten zugebaut hat, geht es jetzt dem Denkmal an den Kragen.
    Für die erteilte Abrissgenehmigung reicht der Denkmalschutzbehörde ein Gutachten des Investors und eine Wirtschaftlichkeitrechnung vom dessen Architekten, die (wohl kaum überraschend) zu dem Schluss kommt, dass eine Sanierung unwirtschaftlich ist.

    Stadtbild hat sich vor Ort ein Bild gemacht und sagt, so geht es nicht.

    Bitte unterstützt die Petition zur Rettung des Hauses, die von engagierten Bürgern ins Leben gerufen worden ist!

    https://www.openpetition.de/petition/onlin…ser-niederrad-3

    Liebe Forumsmitglieder,

    vielen Dank für die rege Beteiligung beim Gebäude des Jahres 2019. Uns haben großartige Vorschläge erreicht, sowohl aus der Kategorie Rekonstruktionen als auch klassisch-traditionelle Neubau.

    Es freut mich den diesjährigen Sieger aus der Abstimmung im Dezember bekannt zu geben. Es handelt sich dabei um den Schulneubau des Zinzendorf-Gymnasiums in Herrnhut. Der Neubau besticht durch seine hochwertige klassische Formgebung, die eine Homage an die Vorkriegsbebauung darstellt und bewusst im Sinne der Stadtreparatur an dieser Stelle gewählt wurde.

    Bilderlink und weiterführende Informationen: http://ezsh.de/neubau/

    Wir gratulieren dem Bauherrn, der Schulstiftung der Evangelischen Brüder-Unität, für dieses großartige Bauvorhaben - in der gerade einmal knapp 6000 Einwohner zählenden Gemeinde - und natürlich dem Architekturbüro Daniel Neuer, das den Beweis angetreten habt, dass ein Schulgebäude, welches im Inneren den Anforderungen an eine moderne Unterrichtsgestaltung entspricht, im Äußeren mit klassischer Formgebung bestechen kann. Beides harmoniert ganz wunderbar. Aus unserer Sicht ist das Zinzendorf-Gymnasium eine wegweisender Bau, der so hoffen wir in der Republik noch viele weitere Nachahmer finden wird bzw. als Inspiration für weitere Schul- oder auch Verwaltungsgebäude dienen wird.

    Tilo Bergmann

    Bundesvorsitzender Stadtbild Deutschland e.V.

    Guten Tag zusammen,

    gerne möchte ich die Frage zu der Teilnahme an der JHV aufnehmen, da es sich hier um eine vereinsrechtliche Angelegenheit handelt.
    Die Mitgliederversammlung eines jeden Vereins ist grundsätzlich für Mitglieder des Vereins. Andere Personen, also Gäste, sind nicht ohne weiteres teilnahmeberechtigt. So wie die Satzung von Stadtbild Deutschland e.V. ausgestaltet ist, kann der Versammlungsleiter, in dem Fall ich, Gäste zulassen. Dabei versichere ich mich am Tag der Veranstaltung allerdings bei der Mitgliederversammlung rück, ob das im Sinne der versammelten Mitglieder ist.
    Das war bislang nie ein Problem, da wir nach meiner Erfahrung ein angenehmer Schlag Menschen sind, die sich immer über Interesse und neue Mitstreiter freuen.

    Für die Zukunft bei solchen Fragestellungen bitte den Vorstand über kontakt@stadtbild-deutschland.org anschreiben, da ist die Anfrage gleich im richtigen Kanal und Sie bekommen schnell und direkt eine verlässliche Antwort.

    Ich hoffe weitergeholfen zu haben und freue mich über Ihre Gastteilnahme.

    Herzliche Grüße

    Tilo Bergmann
    Bundevorsitzender

    Hallo zusammen,

    vielleicht kann ich etwas Licht ins Dunkel der aktuellen Diskussion bringen. Ich will es jedenfalls versuchen. Wir haben im Vorstand bewusst viele Aufgaben in thematische Ressorts gebündelt, die jeweils ein Vorstand vertritt. Bspw. hat Philoikodomos das Ressorts Fachpublikationen inne.
    Hintergrund ist, dass dadurch der Abstimmungsaufwand bei Menschen, die jeweils mehrere hundert Kilometer auseinander wohnen, beherrschbar bleibt und der Verein durch diese Struktur deutlich effektiver wird.

    Bastian Weikum hat als erweiterter Vorstand das Gebäude des Jahres 2018 unter seinen Fittichen und führt das Prozedere im Sinne der letzen Jahre weiter, mit dem Vereinsfokus auf Denkmalschutz, Rekonstruktionen und klassisch traditionelle Architektur.
    Das sich bei der Abstimmung eine Rekonstruktion automatisch durchsetzt, entspricht nicht der Realität. Die Forumsmitglieder haben da ein sehr feines Händchen. Dafür genügt ein Blick in die Abstimmung des letzten Jahres. Dort hat sich Eisenzahn 1 gegenüber der hochwertigen Rekonstruktion des Dinglinger Hauses in Dresden durchgesetzt.

    Und ich kann auch nur davor warnen Rekonstruktionen als selbstverständlich anzusehen und nicht für auszeichnungswürdig zu befinden. Ich hatte das Glück sowohl in Dresden als auch jetzt in Frankfurt zu einer Zeit zu leben, in der Rekonstruktionen erstritten wurden. Und das meine ich genauso. Ich habe es hautnah erlebt, wie sich die GHND und Pro Altstadt in jahrelanger Arbeit aufgerieben haben, damit wir die Rekonstruktionen jetzt haben.

    Wenn es nach Anderen bspw. Herrn Mäckler gegangen wäre, dann hätten wir jetzt im Dom Römer Areal wesentlich mehr traditionelle oder auch nicht so traditionelle Architektur als Neuschöpfung.
    Ich glaube dann hätten wir hier eine andere Diskussion und die ginge sicherlich nicht in die Richtung, wie toll es ist so viele tradtionelle Neuschöpfungen dieses Jahr zur Auswahl zu haben.

    Den Preis in Zukunft in zwei aufzuspalten ist eine Überlegung. Ich denke wir haben für die Zukunft noch Potenzial und das ist doch schön. In dem Sinne freue ich mich auf den Verlauf der weiteren Abstimmung!

    Hallo Zusammen,

    ich lese gerade Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen von Camillo Sitte. Das Buch ist von 1889, ihr lest richtig, kein Schreibfehler.

    Seitdem ist ja in künstlerischer Hinsicht beim Städetbau auch nicht mehr viel passiert, sonst würd es ja in Deutschland auch nicht so trist aussehen.

    Spaß beiseite rundum ein klasse Buch mit viel Augenmaß und Wissen geschrieben, was einem den Glauben an den "Fortschritt" nochmal gründlich überdenken lässt. Und wir müssen bedenken, er kritisiert den Städtebau des 19. Jh. Ich möchte mir gar nicht ausmalen was er zu unserem heutigen Zustand sagen würde.

    Wie schon erwähnt das Buch ist heute noch voll "modern", da fast sämtliches Wissen über den Städtebau aus ästhetischer Perspektive verlorengegangen ist. Ma sieht die Stadtbilder plötzlich mit einem neuen Auge.

    Auch empfehlenswert für den Kurzeinstieg die Wikipedia Seite: https://de.wikipedia.org/wiki/Camillo_Sitte

    Ein kurzer Auszug: 1985 schrieb der Kunsthistoriker Hanno-Walter Kruft: Sittes Buch „ist für die Theorie des modernen Städtebaus grundlegend und gewinnt gegenwärtig eine neue Aktualität, nachdem die funktionalistischen Städtebau-Theorien der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts obsolet geworden sind.“ Eine Renaissance erfuhr Sittes Stadtbaukunst insbesondere durch die Entwürfe und Publikationen der postmodernen luxemburgischen Architekten und Stadtplaner Leon und Rob Krier.

    Als ich einen Artikel für den Neumarktkurier der GHND geschrieben habe, habe ich Herrn Enderle persönlich kennengelernt.
    Wir haben uns zusammen den Innenhof des Pellerhauses angeschaut und intensiv über den Pellerhof und Nürnberg insgesamt gesprochen (über den Wiederaufbau ging der Artikel). Aus meiner Warte kann ich sagen, dass er ein klarer Befürworter von Rekonstruktionen ist, wenn auch vielleicht nicht so radikal wie die GHND. Die Wiederaufbausituation in der Innenstadt (ich finde der Begriff Altstadt wird oftmals inflationär gebraucht) wird von ihm nicht durchaus als schlecht bewertet. Gerade die Architektur der 50er wird von ihm nicht in all ihren Formen abglehnt, gerade wenn sie sich in Dachneigung und ähnlichen Kriterien an den "Nürnberger Stil" orientiert.

    P.s. Bin neu war mein erster Beitrag auch wenn ich schon seit geraumer Zeit mitlese, jetzt musste ich mich mal zu Wort melden :zwinkern: