Beiträge von Petersburg

    Ich finde Translozierungen OK. In Berlin z.B. wurde ja nicht selten transloziert:

    Die Siegessäule stand früher vor dem Reichstag, die Kollonaden am Kleistpark (ich wohnte in den 80ern um die Ecke) standen früher auf der Schlossbrücke.

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    Ich sage: lieber transloziert als gar nicht! Im Gegenteil, kann ja sogar die bessere Lösung sein?

    Die Siegessäule macht sich auf einem eigenen Platz auch sehr gut, und ich denke mal, die meisten wissen nicht einmal dass sie ursprünglich dort früher gar nicht stand. Stören tut es niemanden - ausser vermutlich einigen "Disneyland"-Schreihälsen, die dann ein weiteres Scheinargument haben um städtebauliche Schönheit, Stadtreparatur und Rückkehr zur Vernunft zu blockieren.

    Um Titel die Künstler selber vergeben haben, geht es gar nicht. Diese Titel bleiben mit dem Werk verbunden, egal wie seltsam die Bezeichnung auch ist. Da wird man sich dann eher kritisch mit dem Wesen des Werkes an sich befassen, falls man das möchte. Es wird also nicht darum gehen, irgendwelche Gedichte umzuschreiben oder Bilder umzumalen weil der Inhalt heute nicht pc ist.

    Kurz gesagt, wenn man in Sachsen schon "seit Generationen" rassistische Begriffe verwendet, um Kunst zu kennzeichnen, ist es höchste Zeit das endlich zu ändern. DAS sind wir einer freien aufgeklärten Gesellschaft schuldig.

    Naja, ich sehe das im Zusammenhang mit ähnlichen Ereignissen. Es geht nicht nur um ein paar Kunstwerke aus Dresden, es ist kein "Einzelfall".

    Wir sehen seit Jahren eine Entwicklung die immer mehr in Richtung Sprachkontrolle der Bürger hinausläuft. Wir sehen seit Jahren wie der Staat sich erdreistet, mir vorzuschreiben ob ich Zigeunersauce oder Negerkuss sage. Dazu sage ich ganz klar, das geht den Staat überhaupt nichts an. Sprachdiktate und Sprachkontrolle sind Kennzeichen von Diktaturen, also genau das Gegenteil einer "freien Gesellschaft" die wir offiziell haben, Sorry, man kann nicht von "freier Gesellschaft" zu sprechen während Gesunde eingesperrt werden, während so wichtige Grundgesetzartikel wie Art. 2 Abs. II GG oder Art. 13 GG kurzerhaft ausser Kraft gesetzt werden und der Bürger Reiseverbote und Ausgangssperren auferlegt bekommt die sich selbst Honecker nicht getraut hätte. Und das ganze wird mit "die Bevölkerung schützen" begründet. Ich werde jetzt hier nicht über Erkältungsviren diskutieren, aber jeder Informierte Mensch weiss spätestens seit letztem Jahr, that "something is rotten in the state of Denmark" (SHAKESPEARE).

    Dass diese "Umbenennung" Teil eines Sprachdiktats ist, das ist den meisten Menschen gar nicht bewusst. Und das gewisse einflussreiche Lobbygruppen sich überhaupt nicht für Rassismus und bunt-tolerante Vielfalt interessieren wie sie vorgeben, sondern Minderheiten instrumentalisieren um Sprachkontrolle auszuüben.

    Diesen rhetorischen Kampfbegriffen "Rassismus" finde ich unseriös hoch zehn. Der Begriff "Knabe" ist nicht rassistisch, das ist einfach falsch. "Mohr" ist ebenso kein rassistischer Begriff, stammt vom Volk der MAUREN denen man Expertentum in Heilkunst nachsagte, weswegen viele Apotheken heute noch so heissen. Das heisst, dieser Begriff ist positiv besetzt. Dass man Geschichte nachträglich ändert, hat übrigens George Orwell in seinem weltberühmten dystopischen Klassiker "1984" deutlich gezeigt:

    „Der Wahlspruch der Partei lautet: Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft. Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit. Wer die Gedanken kontrolliert, kontrolliert die Realität" ~ (ORWELL)

    Voilà. Genau das wird hier versucht. Hier wird versucht, nachträglich Vergangenheit zu "korrigieren". Das geht aber nicht. Sie wird dadurch nachträglich verfälscht. Ich werde die Petition, so Nichtdresdner dies dürfen, sofort unterschreiben. Ich hab nämlich langsam diese Faxen dick.

    In einer Zeit, in der der Staat allen Ernstes "Mutter" und "Vater" abschaffen will und durch "Elternteil 1 + 2" ersetzen will , "Frau" durch "gebährfähiges Wesen", eine Universitätsprofessorin " Herr Professor und Frau Professor" abschaffen und durch "Professx" ersetzen will und mir Gendersternch*innen aufzwingen will , da sage ich nur: Wehret den Anfängen. Ich mache bei diesem Wahnsinn nicht mit.

    Das sieht ja genial aus! Und so etwas in Dresden?? Hey Leute, ich trinke zwar keinen Alkohol aber da würde ich ja fast nen Champagner aufmachen. Ehrlich, so etwas gutes hab ich in der City von DD an Nachwende-Bauten selten gesehen. Und falls mir jetzt wieder jemand unterstellt, ich würde banale Dinge "zu hoch loben" oder ähnliches, dann kleiner Tipp: Vielleicht einfach mal aufhören mit geschlossenen Augen durch die Stadt zu laufen und diese bitteschön einfach einmal zu öffnen. Kuben-Postplatz, Schiffscontainer in der Marienstrasse und Strichcode-Fenster in der "Altmarktgalerie" (aber garantiert "historischer" Grundriss) reichen Euch nicht? Jetzt im Ernst, es ist nicht übertrieben, dieses Projekt zu loben. Es ist sehr gut. Ganz einfach deswegen, weil es konventionelle Architektur ist, und Dresden braucht keine himmelstürmenden Dekonstruktivismus-Solitäre, sondern ganz normale, konventionelle Europäische Architektur. In der Dresdner Innenstadt fehlen keine Paläste , die meisten stehen wieder, aber es fehlen Strassen, Plätze, Wohn.- und Geschäftsviertel so wie in jeder europäischen Grossstadt. Und dies ist wirklich das erste Projekt in Dresden das ich sehe, dass diese Anforderungen erfüllt. In Dresden müssen ganze Stadtviertel gebaut werden. Und zwar zusammenhängend, nicht riesige, unpassende Fehlbauten wie diese Simmel-Passage am Bahnhof , hier eine Mall und dort ein Shopping Center von verschiedenen Bauherren die sich gegenseitig nicht kennen und sich nie abgesprochen haben. Manchmal habe ich den Eindruck, in Dresden wird gebaut ohne Sinn und Verstand. Einfach so, wie die Herren Investor*innen grade Lust haben, und niemand macht Ihnen Vorgaben.

    Aber das hier ist das erste mal, dass ein Projekt fähig erscheint, ganze Stadtteile zu generieren. Genau das braucht die Dresdner Innenstadt, die ja zum grossen Teil noch heute verschwunden ist.

    Ja, ich bin begeistert! Zumal ich weiss, wie tot und unschön dieses Viertel zur Zeit aussieht. Im Gegensatz zu der sozialistischen Wüste die jetzt dort steht, ist dieses Projekt ja fast traumhaft!

    Ich fand hier übrigens einen Artikel über das Palais Oppenheim, weiss nicht ob er noch aktuell ist:

    https://www.gottfriedsemperclub.de/news/17-10-28%…m%20Mueller.pdf

    Freiwillige vor:

    Mich interessiert, wie die Stimmung in Köln ist. In Dresden ist ja Rekonstruktion und Wiederaufbau bzw. Stadtreparatur das Thema, da ja grosse Teile der ehemaligen Innenstadt noch immer Brachland sind. In Frankfurt, meiner Heimatstadt , war Rekonstruktion ganzer Stadtteile oder Plätze früher (bin Ende 80er dort weg) so gut wie kein Thema, Alte Oper und die Häuserzeile ggü. Römer waren Ausnahmen. Die Frankfurter schienen mit dem wenigen zufrieden. Oder besser, Frankfurt hatte/hat eher eine "satte Gleichgültigkeit", so meine Empfingung..

    Seit Eröffnung der Frauenkirche in DD hat sich in Frankfurt, wie ihr vielleiht alles wisst, der Wind ordentlich gedreht, das wurde ja damals im TV übertragen und selbst die Madame Kanzler*innen war anwesend, das bekam man natürlich auch in Frankfurt mit, und günstigerweise wurde grade das scheussliche Monstrum "Technisches Rathaus" abgerissen, das brachte die Diskussion seitdem auch in Frankfurt - etwas was ich vorher nie für möglich gehalten hatte - fast über Nacht in Schwung.

    Langer Rede kurzer Sinn: Wie sieht's in Kölle uus?? Ich finde die Stadt zwar von den Bewohnern her super - manche mögen das Direkte/Offene/Schunkelnde der Kölner nicht , aber ich liebe die Kölner - nur wurde leider das Zentrum von Köln stark zerstört.

    Frage: gibt es in Köln auch Bestrebungen nach Rekonstruktion einiger Gebäude? Ich vermute mal ganz vorsichtig, dass es dort ist wie in Frankfurt früher, und man der Meinung ist, die Stadt sei ja in Ordnung wie sie ist und Rekos nicht notwendig?

    Das würde mich wirklich mal interessieren, wie dort die Stimmung ist. Vielen Dank im Voraus! :love::love:

    Wahnsinn! Das ist ja für einen Neubau phantastisch!

    (Das ist jetzt bestimmt dem Herrn Rastreili zu "hochemotional", und ich lobe für ihn offenbar das nicht Lobenswerte zu sehr "in den Himmel"......nun, bei guter Architektur kommt bei mir Begeisterung auf. What's wrong about it? Hässliche Klötze hab ich genug gesehen.... und was an echter Freude verkehrt sein soll, ist nicht so ganz nachvollziehbar)

    Übrigens, ich lief die gesamte Strasse schon einmal durch als ich vom Joggen im Grunewald kam, aber der schöne Neubau war noch nicht da - ich denke, den hätte ich auch im Dunkeln bemerkt.

    Ich finde dieses Bauen, ob es einigen hier passt oder nicht, vorbildlich! Klar, einiges würde ich daran auch noch ändern, z.b. das Dach und die Gauben. Finde beide etwas zu hart, sollte weniger scharfkantig sein. Aber generell: Für einen Neubau des 21. Jh. ungewöhnlich, und zwar ungewöhnlich gut.

    Man muss einfach nur mal unter Werner Düttmann googeln und auf "Bilder" klicken, einfach grausam was dieser Mensch mit Berlin gemacht hat.

    Albtraum pur:

    062122-c-maerkisches-viertel.jpg


    @Benny

    Stören tut die Verkehrskanzel natürlich nicht. Ich hab erst nach ner Weile gemerkt dass ich das Ding ja kenne und oft dran vorbeilaufe. Aber aus dieser Perspektive sieht es einfach zum Lachen aus. Dieser 60er Jahre Stil sieht bei einigen wenigen Bauten elegant aus, aber bei vielen einfach lächerlich. Irgendwie erinnert mich die Form an Kioske, wo ich als Kind 60ern Fix & Foxi gekauft habe.

    Dieses Ding am Ku-damm ist übrigens auch von Düttmann, ich war vor vielen Jahrzehnten mal drin. Ist Gott sei dank abgerissen jetzt (*gg*) :biggrin::tongue:, tja Herr Düttmann, späte Gerechtigkeit.....

    Dort steht jetzt etwas sehr viel besseres von Gerkan, sieht ein bischen aus wie ein übergewichtiges silbernes Raumschiff, aber gefällt mir ganz gut.

    Kudamm-Eck%2C_1996.jpg


    Und, sorry, aber hier musste ich lachen.......der Herr Düttmann hinterließ wirklich überall in Berlin seine Duftmarken.....800px-Verkehrskanzel_Kurf%C3%BCrstendamm.JPG

    Da tust Du Lang aber Unrecht, denn der Film ist von weit ansprechenderen Art déco-Kulissen geprägt. Diese Kirche, der heute offenbar der "heiligen Europa" gehuldigt wird, erscheint mir eher von Flaktürmen jüngerer Vergangenheit inspiriert.


    Ich meinte die Szenen der Arbeitermassen, die wie Vieh behandelt werden, das ganze wirkt sehr deprimierend und elend. Düsterer geht es doch gar nicht mehr.

    Du meinst vermutlich diese Bilder mit futuristischen Wolkenkratzern und Bahnen, erinnert ein bischen an eine Mischung aus New York und Berliner Hochbahn. Klar, die sind recht nett, aber die meinte ich nicht. Ich meinte schon das Dystopische.


    PS: Dein Flakturm hat ja wenigstens ein Gesims! Mehr Vielfalt als Düttmann :blink::lachentuerkis:

    Hier ist übrigens eine "Kirche" des guten Herrn Werner Düttman......So sehr ich manche "moderne" Architektur unterstütze, aber wo ist hier bitte die "Modernität"? Das hier hat mit "Modern" überhaupt nichts zu tun, sondern ist meiner Ansicht nach Ausdruck eines collectiven Irrsinns der nicht hinterfragt werden soll. Es erinnert an die Mär, in der Untertanen des Kaisers Gewänder lobpreisen obwohl sie genau sehen "Moment - der hat doch gar nichts an"? Der einzige Kritiker ist ein Kind das laut die Wahrheit ausruft. Die Angst der Erwachsenen vor Repressalien und Ausgrenzung, wenn man der Mehrheitsmeinung nicht folgt, ist so gross dass man öffentlich lügt.

    Ich wuchs übrigens auf in einem Viertel mit einer ähnlichen Kirche und ähnlichen Betonklötzen. Eine tote Architektur. Es dürfte auch kein Zufall sein, dass wir am hellichten Tage keinen einzigen Mensch auf der Strasse sehen - obwohl diese Kirche im Zentrum Berlins steht, nur wenige Meter vom Szeneviertel Oranienstrasse und U-Bahnhof Kochstrasse (belebt wie London).... und auch der "Belle-Alliance Platz" wirkt , obgleich im Zentrum einer Weltstadt, tagsüber fast immer verwaist. Das ist eine Leistung, Herr Düttmann......

    St-Agnes-Alexandrinenstr-Berlin-Kreuzberg-03-2017.jpg.3069988.jpg


    In Schwarz-Weiss noch schlimmer:

    Wäre ich Regisseur und wollte eine filmische Dystopie zeichnen wie z.B. George Orwell's "1984" oder Fritz Langs "Metropolis", ich würde ein solches Bühnenbild nehmen. Dieses hier ist allerdings , man glaubt es kaum, brutale Realität.

    Duettmann_WV_0022_06_ue.jpg

    Ich war heute zufällig in der Nähe des Belle-Alliance Platzes (wie er früher hiess), und sah mir danach ein Luftbild an.

    Da kam mir der Gedanke: Schon erstaunlich, wie man einen weltstädtischen, schönen Platz im Zentrum einer quirligen Weltstadt in eine tote Vorstadt-Einöde verwandeln kann , mit voller Absicht - und das ganze dann noch als "modern" bezeichnet.

    Ach und übrigens, die Leute die mich hier ständig attackieren und sich darüber auf lächerliche Weise mokieren weil ich Klare Kante spreche und die Dinge beim Namen nenne, denen sage ich: Vielleicht solltet ihr mal beginnen unpassende Architektur zu kritisieren, und nicht diejenigen, die sich gegen unpassende Architektur wehren..... dieser Platz ist eine einzige Schande! Niemand von Euch wird mich mundtot machen. Besonders schlimm finde ich den schönen Engel, den haben die Betonwüstenbauer uns "grosszügigerweise" gelassen, O merci mon bon maître..........Mir scheint das fast noch Hohn - denn das soll uns ständig daran erinnern, was man uns genommen hat, oder wie?

    Einfach grausam:

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    Ja, das Original mit den turmartigen Bauten ist natürlich um Welten besser, erinnert an eine Mischung aus New York und Berlin und sieht tatsächlich nach 1920er Jahre aus.

    Ich war dort früher öfter im Karstadt, hatte in der Nähe gewohnt. Auch ohne Türme ein tolles Gebäude. Ich finde aber, sie müssten wieder her. Unbedingt!

    Eines allerdings wird vermutlich eher nicht , oder nur gering passieren: Dass es den schmuddeligen Platz hochzieht, wie Nothor sagte. Optisch natürlich wird es das auf jeden Fall, aber das Publikum dort wird sich nicht ändern - ich jedenfalls gehe in Viertel wie Neukölln oder Wedding nicht hinein, wenn es nicht sein muss.

    Ich kenne Neukölln noch aus den 1980er Jahren, damals war es völlig in Ordnung. Ein sehr einfaches Viertel halt, Arbeiterviertel mit paar Prolls und sehr einfachen Menschen, ähnlich wie Ruhrpott, aber es war nicht unangenehm. Es war sauber und es gab keine Probleme. Heute leider ganz anders........egal, die Türme müssen wieder her. Ich sage 100 % JA.

    Nein, sicher keine Genossenschaftswohnungen.

    In DIESER Lage geht das einfach nicht.

    In Rom, Paris, Florenz, Prag geht so etwas auch nicht..... Das ist halt der Markt.

    Gibt ja in Dresden schon auch noch andere Wohnungen mit bezahlbarem Wohnraum.

    Ich finde das auch in Ordnung. Qualität kostet eben mehr Geld als banale Architektur, abgesehen von der zentralen Lage. Und diese Kosten müssen eben irgendwie wieder reinkommen. In Paris am Louvre ist auch teurer als in Saint-Denis........ Charlottenburg teurer als Marzahn. Ist normal.

    Für mich steht im Vordergrund dass dies überhaupt wieder aufgebaut wird.

    "lesbisch" und "trans" war böse Ironie meinerseits. Der Rest ist traurige Realität.

    Wie die "Woken" mit meinen Dresdner Ikonen Wagner und Strauss umgehen, ist mir ein totales Rätsel.

    Ich fürchte Schlimmes für den Opernbetrieb. Wahrscheinlich dürfen die dann nur noch mit vorherigem "Beipack-Zettel-Hinweis" genossen werden.

    Immerhin war mein Idol Mahler Jude, ausgegrenzt und durfte bei den Nazis auch nicht gespielt werden. Gleichwohl auch er ein weißer Mann war... Brrrr....

    Etwas sehr interessantes zu Wagner:

    Der Jüdische Dirigent Barenboim führte vor 20 Jahren WAGNER auf in Israel. Einige verließen protestierend den Saal, die meisten blieben. Finde ich hervorragend dass ein Jude dieses Tabu brechen wollte. Barenboim sagte im Interview:

    "Wagner war antisemitisch, seine Musik war es nicht". Ein valides Argument.

    Frage: Woher wollen wir wissen, ob Beethoven nicht homophob, Brahms nicht faschistoid oder Schubert gar transphob-xenophob-antifeministisch und darüberhinaus noch rassistisch war? Oder noch schlimmer: "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen". Verehrter Meister Schiller, wie rassistisch-xenophob von Ihnen. Das heisst ab sofort "der Neubürger hat seine Schuldigkeit getan", verstanden! Herzliche Grüße, Ihre Sprachpolizei.

    Ironie beiseite: Der berühmte Englische Schriftsteller Charles Dickens forderte "die Auslöschung der Indischen Rasse". Da hätte er heute, bei über einer Milliarde Einwohner Indiens, viel zu tun. Sollen wir nun sämtliche Bücher von Charles Dickens aus den Regalen nehmen? Und vorsorglich auch alle Werke von Beethoven & Co., da diese ja, wie ich oben nachwies, rassistisch-xenophob etc. sein könnten ? Ich sage dazu, ich mag diese Hysterie und diesen blinden Aktionismus nicht. Ich garantiere es, wir werden bei fast jedem Schriftsteller vergangener Jahrhunderte Dinge finden, die wir aus heutiger Sicht "rassistisch" oder "faschistoid" finden. Es reicht m.E. zu wissen dass Dickens diese Ansichten hatte, und Ende. Man muss jetzt bitteschön keine neuen Bücherverbrennungen inszenieren.

    Noch einmal zu Barenboim: Es gibt nicht wenige Menschen jüdischer Herkunft, die es ähnlich sehen wie Barenboim, die nämlich nicht diese Hysterie bezüglich der NS-Zeit haben. Sie akzeptieren, dass die Geschichte so war wie sie war, aber schauen nach vorne. Barenboim ist sehr wohl klar dass Wagner antijüdische Schriften verfasste, aber er trennt dies von Wagners Musik. Barenboims Haltung erinnert an den Star-Violinisten Yehudi Menuhin, der nur wenige Jahre nach dem 2. Weltkrieg gemeinsam mit dem Dirigenten Furtwängler auftrat, dem man NS-Nähe vorwarf. Daraufhin angesprochen und kritisiert, entgegnete Menuhin, ebenfalls Jude, lächelnd:

    "Ja , warum denn nicht? Das ist Versöhnung".

    Barenboims Schlussworte in Der SPIEGEL sind bemerkenswert:

    "SPIEGEL: Wäre es ein Zeichen von Normalität, wenn ein Deutscher in Israel Wagner dirigieren dürfte?

    Barenboim: Wer dirigiert, ein Deutscher, ein Israeli oder ein Mexikaner, ist vollkommen egal. Hauptsache, er macht es gut".

    MIr scheint, es sind vorwiegend die Deutschen selber, die Wagner in vorauseilendem Gehorsam verdammen. Die Juden selber scheint dies weniger aufzuregen. Vielleicht sollten auch die Deutschen anfangen, ihre Geschichte als Teil der Realität zu akzeptieren und es endlich abzuhaken.

    Gestern war gestern, und ist vorbei: Zeit, nach vorne zu schauen.

    Wollte grade das selbe Posten, Heimdall war wieder schneller. Interessant auch, dass man die von den Nazis aus dem Namens-Alphabet getilgten Jüdischen Namen (Samuel statt Siegfried) nicht wieder einsetzen kann, denn "sonst wären es zu viele Männer". Unglaublich! Die kommen sich ja für nichts zu peinlich vor.

    Frage: In einem Land, in dem wir gut und gerne leben - mit Ausnahme der in Altersarmut lebenden Männer*innen und Frau*innen die völlig geschlechtsunabhängig Pfandflaschen aus dem Müll wühlen , und den immer mehr werdenden Obdachlos*innen die ich in Berlin sehe - könnte man ja fast auf die Idee kommen , wir hätten sonst kein Problem? (Entschuldigung, wie ungeschickt von mir - wollte sagen, keine Problem*innen).

    Ironie off: Wieviel Schwachsinn geht eigentlich noch? Als nächstes werden die Gedichte von JW v.Goethe "gesäubert", und bestimmt finden wir auch bei Beethoven oder Mozart so gar mancherley "böses", also werden künftig ganze Symphonien, Sonaten & Kantaten gestrichen? Welcome to #GeorgeOrwell.

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    Mann, was eine schöne Stadt das gewesen sein muss. Sicherlich sind einige Kölner beleidigt falls sie das folgende lesen, aber ich finde, man hat die Stadt völlig falsch aufgebaut (so wie viele Grossstädte in Westdeutschland), und sie ist in weiten Teilen nicht schön. (Das gleiche gilt aber für meine Heimatstadt Frankfurt/M, und ich bin nicht beleidigt falls jemand F. kritisiert, denn das tue ich ja selber. lol)

    Ich bin aber bei einigen Bildern ab 1945 wirklich überrascht, denn auch wenn es nicht viel scheint, aber einiges blieb ja doch stehen das man hätte wiederaufbauen können. Sorry aber ich kann so alte Bilder nicht anschauen ohne es immer wieder tief zu bedauern, das im 2. WK so viel verloren ging. Ich fürchte, das wird sich bei mir nie ändern.

    SANIEREN ???

    Diesen abartig-scheusslichen Blechkasten ???

    OH GOTT !!

    Sag mal, so langsam hakt's aber echt aus, oder......sitzen denn in dieser Stadt nur Unfähige in den verantwortlichen Stellen??!

    Normalerweise wünsche ich mir aus bekannten historischen Gründen keinen Diktator der mal ordentlich aufräumt, aber.......

    gut, ich sag nix mehr. Sorry, das ist ja anders als mit ironischer Polemik gar nicht mehr zu ertragen.

    Aber wie ich wiederholt feststellen durfte, sind ja Fachwissen und Expertise in diesem Forum eher verpönt.

    Nein. Was von vielen unangenehm empfunden wird - von mir zum Beispiel - sind Klugscheisserei, Besserwisserei und kindische Rechthaberei. Motto: "Mir geht es nicht um Wahrheitsfindung, sondern um Selbstdarstellung".

    Wahrscheinlich weißt du nicht, wer Ressurrectus ist? Wenn jemand Ahnung von Dresden hat, dann er - und zwar auf professioneller Ebene. Mich ärgert das jedesmal, wenn irgendwelche Selbstdarsteller ihn vertreiben. Dass das Neumarktviertel überhaupt wieder erstanden ist, habt ihr u.a. ihm zu verdanken!

    PS: Auch Professor*innen erzählen zuweilen eine Menge Unfug. Selber oft genug erlebt.

    Man könnte so viele wunderschöne Plätze und Strassen bauen.....und die hätte Dresden auch bitter nötig, da fast die ganze Innenstadt noch immer ohne jegliche urbane Struktur bzw. schlicht verschwunden ist.......und was bauen die für einen abgrundtief abartigen Schrott? Kann nicht wahr sein. Ich sollte aufhören mich aufzuregen, es bringt nichts.

    Fun fact: Obwohl Dresden für seine wunderschöne Architektur berühmt ist in der Welt (allerdings durch die vor 1945), scheint es gleichzeitig die Stadt mit den katastrophalsten und unfähigsten Architekten, und dem inkompetetentesten Stadtplanungsamt zu sein.

    Dresden baut wirkich, gemessen an heutigen echten modernen Standards , die mit Abstand miserabelste Architektur weltweit.

    Nun ja, er hat doch Recht? Ich finde auch dass es irgendwie traurig aussieht, dieses Kleinod inmitten der Betonwüste. Ich kann das nicht einfach ausblenden - zumal ich ja dort schon war und die Gegend kenne. Das heisst doch bitteschön nicht, dass man das schöne alte Gebäude abreissen will? Es ist der modernistische und leblos-unmenschliche Schrott, der abgerissen gehört.

    Gerade diese Ecke Schäferstrasse ist ja eines der erschütterndsten Beispiele für das Versagen "moderner" Architekten.

    Es ist eben zweischneidig - auf der einen Seite kann man froh sein, dass wenigstens diese schöne Gebäude erhalten blieb und nun sozusagen wiedergeboren wurde. Und auf der anderen Seite steht es im Moment leider etwas verloren zwischen den toten Klotz-Monstren.

    Ich denke, man muss einfach Geduld haben - auch diese Betonwüste wird irgendwann verschwinden, und dann erhält der schöne Altbau ein würdiges Umfeld. Ich bleibe immer optimistisch. <3