Frankfurt a. M. - sonstige Meldungen

  • Oh WOW danke für die Info! Sehr löblich, dass diese Gebäude nun noch stehen. Wie auf streetview zu sehen ist war da wohl vorher noch eine Nachkriegslücke und nur ein provisorischer Parkplatz. Schön , dass diese Ecke nun geschlossen ist.

    SCHADE, dass an dieser Windeckstraße dort weiter oben hingegen ein Vorkriegshaus (?) weichen musste. Obwohl ich mich frage ob nur das EG Vorkrieg war und der Rest ein Provisorium?

    https://www.google.com/maps/uv?pb=!1s…Qpx8wCnoECBQQAw

  • Letzte Reste Stuck? Noch einmal ganz genau hinschauen!

    Man hat sich an dem Bau rechts orientiert. Der hatte schon Balkone nach vorn zur Straße hin, warum auch immer? Und die Dachlandschaft war eher schon so wie nach der Sanierung. Der Bau links wurde daran angepasst.

    Interessant ist, dass beim Bau rechts im 2. OG Schmuckelemente an der Fassade auffallen.

    Für den verkehrsreichen Standort möchte ich sagen, ist doch eine respektable Leistung abgeliefert worden.

  • Letzte Reste Stuck? Noch einmal ganz genau hinschauen!

    Ja. Genau hingeschaut wurde sogar einiges Substanz entfernt. Nicht nur der Spiegel im Erker rechts, sondern auch die Faschen der Rundbogen-Fenster samt Schlussstein im 1. OG links. Auch das gebogene Eingangsportal links wurde verbreitert. Im nun künstlich hochgestreckten Giebel rechts fehlt die Querleiste, da dort nun ein Fenster für ein weiteres Geschoss reingebaut wurde.

    Vielleicht komme ich ja irgendwann mal dort vorbei und klopfe mal an die Wand. Ich vermute, dass das nun eine Styropor-Fassade ist. Aber sicherlich immer noch etwas besser, als wenn man die Häuser abgerissen hätte.

  • Ja bei genauerem hinsehen fällt einem doch auf, dass die Häuser tatsächlich nicht mehr viel von ihren ursprünglichen Fassaden haben - außer Teile der Kubatur. ABER würde so überall neu gebaut werden - ich wäre weit ab von negativen Kritiken.

    Hier ein sehr schlechtes Bild von der neuen Situation an der Hanauer Landstraße 42 die ich oben verlinkt hatte - das Haus ist weg:

    32661-92d14375-large.jpg

  • Hier noch einmal Hintergrundinformationen zum Neubau/Umbau-Projekt des 1966-69 erbauten Areals Biebergasse 6-10 und Börsenplatz 7-11 auf der Rückseite. Die Abrissarbeiten haben 2020 begonnen. 2023 soll das Projekt des Investors AXA IM fertiggestellt sein.

    Das Areal des Bauprojektes Biebergasse 6-10 und Börsenplatz 7-11:

    Rund um den Börsenplatz Bauprojekt

    Hintergrund Areal Biebergasse 6-10: Auf dem Areal befanden sich, neben dem wohl kriegszerstörten Gebäude Biebergasse 6, bis 1965 der so genannte Bieberbau in der Biebergasse 8, indem u.a. ein stadtbekanntes Kino untergebracht war, sowie das Haus Biebergasse 10 – ein großstädtischer Fachwerkbau aus dem 17. Jahrhundert. Nach dem Abriss der Altbauten auf dem Areal Biebergasse 6-10 wurde 1966-69 ein nüchterner Neubau im Stil der Zeit errichtet. Später waren in dem Erdgeschoss Einzelhandel (zuletzt Schuhhaus Görtz) untergebracht.

    Die Biebergasse wurde übrigens nach dem Krieg nicht nur auf der nördlichen Seite stark verändert, sondern musste bereits nach dem Krieg auf der südlichen Straßenseite den Abriss der unzerstörten Häuser Biebergasse 7, 11 und 13 verkraften. Diese wurden für eine Straßenverbreiterung abgerissen.

    Biebergasse Frankfurt am Main

    Abrissarbeiten 2020 in der Biebergasse 6-10

    Zum geplanten Neubau auf dem Areal Biebergasse 6-10 gibt es eine Projektseite. Aber wahrscheinlich soll es final so aussehen, wie die Visualisierung im DAF-Forum zeigt.

    Hintergrund Areal Börsenplatz 7-11: Auf der Rückseite der Biebergasse 6-10, am Börsenplatz, standen wohl früher die Gebäude Börsenplatz 7, Börsenplatz 9 und Börsenplatz 11 (1933-45 Platz der SA). Im Bau Börsenplatz 9-11 war in den 20iger-30iger Jahren die aus das Neue Frankfurt hervorgegangene Städtereklame GmbH, Reklamestelle Frankfurt untergebracht. Am Börsenplatz 7/Biebergasse 8 war das 1897 errichtete Cafe Neuf. Erbauer war der bekannte Baumeister Heinrich Theodor Schmidt. Die Gebäude Börsenplatz 7-11 wurden wahrscheinlich im zweiten Weltkrieg zerstört. 1966-69 wurde auf dem zuvor mit drei gegliederten Gebäuden bebauten Grundstück Börsenplatz 7-11 ein überdimensionierter Plattenbau errichtet. Bisher habe ich keine Visualisierung gefunden, wie der Neu-/Umbau auf dem Areal Biebergasse 6-10 aussehen wird. Meiner Meinung nach sollte das Gebäude Börsenplatz 7-11 nach seinem Abriss eine historisierende Fassade erhalten, die sich harmonisch in das geschichtsträchtige Platzensemble des Börsenplatzes einfügt. Denkbar wäre auch wieder an die kleinteilige Vorkriegsbebauung anzuknüpfen und dort künftig wieder drei Gebäude/Fassaden zu präsentieren.

    Links vom Plattenbau Börsenplatz 7-11 stehen übrigens die denkmalgeschützen Bauten Börsenplatz 5 und 1. Rechts von der Platte steht das geschichtsträchtige Gebäude Börsenplatz 13-15. Der Bau war 1913 anstelle des Komödienhaus (Altes Stadttheater) für den Textilhändler (Spitzen und Tüll) Sigmund Strauß (bzw. Strauss) gebaut worden. 1933-45 wurde derBörsenplatz in „Platz der SA“ umbenannt. 1933 gelangte das Haus in Besitz der Nationalsozialisten. Von 1937 (oder nach anderen Quellen 1940) bis 1945 war es Gauhaus/Gauleitungshaus (Adolf-Hitler-Haus) der NSDAP, Frankfurt am Main. Seit 1945 war der Baublock Börsenplatz 13-15 mit Rathenauplatz 14 und Börsenstraße 2-4 wohl im Besitz des Landes Hessen. 1947 war es auch Sitz des Bizonalen Wirtschaftsrates, des ersten de facto westdeutschen Parlaments und des unmittelbaren Vorgängers des Bundestages. Zum 1. November 1959 wurde das Finanzamt Frankfurt-Börse in das landeseigene Gebäude Börsenstraße 2-4 verlegt. Im Sommer 1988 wurde das denkmalgeschützte Bürogebäude Börsenstraße 2-4 verkauft und 1993 umgebaut und bekam neue Mieter.

    Das Areal Börsenplatz 7-11, das jetzt neu bebaut wird, steht nicht nur direkt gegenüber der Neuen Börse, sondern wird auch links von rechts von geschichtsträchtigen Gebäuden umrahmt. Es ist zu hoffen, dass dort eine repräsentative Fassade im traditionellen Stil entsteht.

    Börsenplatz

    Abrissarbeiten 2020 am Börsenplatz 7-11

    ...

  • OB Felmann hat jetzt den "Frankfurt Plan" aus der Tasche gezogen, um die angeschlagene Stadt nach Corona wieder auf Trab zu bringen. Mit Nightshopping, Pop-Up-Store´s und günstigen Angeboten für Frankfurter in den Hotels soll Frankfurt am Main reaktiviert werden.

    Das ganze grenzt schon an purer Verzweiflung. Einige Zeilläden, von Online-Shoppern schon geschädigt, sind während der Corona-Zeit in die Knie gegangen. In der Gastronomie wird wahrscheinlich einiges nicht mehr öffnen. Die Stadt ist hoch verschuldet und hängt mit Corona-Transferleistungen am Tropf des Landes. Weniger Pendler und Corona-Angst sorgen für weniger Fahrgäste. Auch der Büromarkt scheint angeschlagen - "Home Office" lässt die Büroflächen schwinden. Die Kultur ist am Boden. Das traditonsreiche Berger-Kino schließt. Das Grandhotel "Hessischer Hof" - eine Institution hat Dicht gemacht. Schwere Zeiten in der Stadt auch wenn in den Medien von den wirtschaftlichen Begleiterscheinungen nur sehr wenig berichtet wird - man hat den Eindruck, das die Stadt in die wahrscheinlich schwerste Nachkriegskrise hineinschlittert...

    ...

  • Vielen Dank für den Hinweis!

    Hineingeschlittert würde ich nicht sagen. Es war ja absehbar, dass irgendwann die Konjunktur einbrechen würde. Aber von Sparen in guten Zeiten haben weder Feldmanns Genossen, noch die "grünen" Weltbeglücker, noch die christdemokratischen Abnicker etwas gehalten. Trotz ausreichenden Warnungen. Investitionen, wie z.B. weitere unterirdische ÖPNV-Röhren oder die Hauptwache-Umgestaltung wurden nicht angegangen. Stattdessen wurde das Geld auch für allerlei Spielwiesen herausgepulvert. Insofern geliefert wie bestellt.

    Zu den Maßnahmen. Ein paar der Maßnahmen dürften Sinn machen, so "vergünstigte Fahrkarten für Bahnen und Busse sowie unentgeltliches Abstellen von Autos in den Parkhäusern für zwei Stunden und Rabattgutscheine für Museen und den Zoo". Der ÖPNV ist in Frankfurt zu teuer, die Parkgebühren sind zu hoch, und die Museumseintritte sind auch teils sehr hoch. Andererseits wird diese Rabatte irgendwer bezahlen müssen, d.h. es wird dem Steuerzahler gegeben, um es ihm an anderer Stelle wieder aus der Tasche zu holen. Letztlich werden sie nicht darum herum kommen, z.B. bestimmte Museen zusammen zu legen. Es geht nicht an, dass z.B. sich nur wenige Menschen ins Weltkulturen-Museum verirren und jede Eintrittskarte mit über 120 Euro subentioniert wird. Andere Maßnahmen, die Feldmann anspricht, sind natürlich Quark. Weshalb sollte ein Frankfurter trotz Vergünstigung in Frankfurter Hotels übernachten wollen. Es sei denn, er will diskret fremdgehen oder das ist ein Wellness-Luxus-High-End-Wochenende, bei dem aber fraglich ist, warum die Stadt das mit Steuergeldern subventionieren soll. Und was Foodtrucks und ein Pavillon-Dorf, in dem sich Partnerstädte wie Tel Aviv, Mailand und Prag beteiligen, reißen sollen, erschließt sich mir nicht. Am wenigsten kann ich Sinn darin erkennen, in leerstehenden Ladenlokalen Pop-Up-Stores einzurichten. Ein Vermieter will Mieteinnahmen. Solche Pop-Up-Stores bringen die aber kaum ein, weil das oft Spielwiesen für junge "Kreativschaffende" sind, die gar kein Kapital erwirtschaften, einen solchen Laden auf der Zeil zu unterhalten. Da schreibt das der Vermieter lieber als Verlust von der Steuer ab oder lässt es sich von der Stadt (nicht aus Herrn Feldmanns Privat-Geldbörse, sondern dem Steuerzahler) vergolden. Oder es handelt sich um eine ohnehin dem Abriss freigegebene Bude, auf deren letzten Metern der Vermieter aus Gnädigkeit noch ein paar Töpfer oder junge Silberschmiede sich präsentieren lässt.

    Tja, die Innenstädte stehen vor großen Veränderungen.

  • Ja, das Stimmt Heimdall - hineingeschlittert ist die Stadt in diese Misere nicht. Bei Zeiten wurde das Geld mit vollen Händen, für teils aberwitzige Dinge, hinausgeblasen. Frankfurt am Main ist dabei nur ein Beispiel von vielen. Nach Corona werden die Städte nicht mehr so aussehen wie wir sie kennen. Vergessen bei meiner Aufzählung habe ich noch die großen Einkaufscenter und Kaufhäuser, die ihre beste Zeit hinter sich haben und wie große Saurier in die Knie gehen werden. Es wird in den nächsten Jahren riesige leerstehende Bauten in den Innenstädten geben. Das schlimmste daran: Die Städte haben keinerlei Plan, wie sie damit umgehen werden.

    Zurück zu Frankfurt am Main: Die Zeiten der Spendierhose sind endgültig vorbei. Mit anderen Worten: Es ist im nächsten Jahrzehnt nicht damit zu rechnen, das ein Stararchitekt für einige hundert Millionen Euro ein futuristisches, neues Opernhaus in die Stadt setzen wird. Auch andere Großprojekte werden auf Eis gelegt werden. Museen werden in der Tat vor großen Herausforderungen stehen.

    ...

  • Diese steuerliche Abschreibemöglichkeit, dass man Läden lieber leerstehen lässt, als überteuert zu vermieten, gehört abgeschafft. Auch sie ist Teil des Problens, warum Innenstadtläden in die Knie gingen und noch werden.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • dass man Läden lieber leerstehen lässt, als überteuert zu vermieten

    Du meinst: "dass man Läder lieber leerstehen lässt, als günstig zu vermieten"...

    Gegen eine "überteuerte" Vermietung wird kein Immobilieneigentümer etwas einzuwenden haben. :zwinkern:

  • Ja, das meinte ich. Da werden Händler geknebelt, statt ihnen entgegen zu kommen bezüglich Ladenmiete, generiert lieber Leerstand und lässt die Allgemeinheit dafür via steuerlicher Rückerstattung blechen. Ich finde das hochgradig asozial, für den Steuersack, wie auch für das Stadtbild, aber gut.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Vier kurzweilige und erheiternde Minuten aus den 1950er-Jahren:

    Zitat

    Nicht weit vom Zoologischen Garten entfernt erstand in Frankfurt am Main ein heller, freundlicher Neubau, dessen Bewohnerinnen zur Überraschung der Nachbarschaft - zweihundert junge Mädchen - zwischen 18 und 21 Jahren sind.

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  • Frauenhof

    Der barocke Frauenhof in Frankfurt-Niederrad befindet sich im Verfall. Der jetzige Besitzer hat, laut Wikipedia, das Gebäude 2007 von einer Erbengemeinschaft gekauft. Echtes Interesse scheint der Besitzer allerdings nicht an der alten Bausubstanz zu haben.

    (...) Dass der Frauenhof vor gut 15 Jahren in die Hände des heutigen Besitzers geriet, der offenbar im Ausland lebt, ist für Frankfurt-Niederrad „großes Pech“: So bezeichnet es der Niederräder Heimatforscher Werner Hardt. Der Inhaber sei augenscheinlich nicht interessiert an der Geschichte des Ensembles und an seiner Bedeutung für den Stadtteil. (...)


    Wieso hat er das Barockgebäude dann überhaupt gekauft? Gerade etwas Kleingeld übrig gehabt?

  • Da wird sicher wieder gewartet, bis eine Sanierung wirtschaftlich nicht mehr zumutbar ist und dann abgerissen und neu gebaut. Schön fette Rendite. So läuft das eben im Kapitalismus mit schwachen Regulierungsinstrumenten seitens des Staates. Bzw. mit nicht angewendeten.

  • Wieso hat er das Barockgebäude dann überhaupt gekauft? Gerade etwas Kleingeld übrig gehabt?

    Du sagst es. Vermutlich ist es so. Es wird eben Geld in Sachwerten geparkt. Irgendwann kann man die Immobilie womöglich teurer weiterverkaufen oder man erhält - wenn eine Sanierung nicht mehr "zumutbar" erscheint - einen attraktiven Bauplatz. Aber ganz so verfallen ist das Gebäude noch nicht.

  • So läuft das eben im Kapitalismus mit schwachen Regulierungsinstrumenten seitens des Staates. Bzw. mit nicht angewendeten.

    Im Gegenteil, im Sozialismus verfiel die Bausubstanz, und der Staat war nicht in der Lage, das aufzuhalten. Du erinnerst dich vielleicht?

    In dubio pro reko