• Als Ergänzung zum 'Heilgen Grab':


    Die Doppelstockkapelle mit Adamskapelle im unteren und Kreuzigungskapelle im oberen Bereich:


    Die Grabeskapelle, als verkleinerte Kopie nach einem Stich erbaut, der die mittelalterliche Grabeskapelle in Jerusalem zeigen soll. Davor drei Felsblöcke, davon einerseits der größte, der vor das Grab gewälzt wurde und weitere zwei für die Frauen, die Totenwache hielten.





    Der weiß angemalte, geschnitzte Engel, der das eigentliche Grab in der Grabkammer bewacht:


    Das 'Heilige Grab' in Görlitz ist nicht das einzige seiner Art in Deutschland, aber die gesamte Anlage ist es doch, denn die anderen befinden sich meistens in den Kirchen und beschränken sich auf eine Nachbildung der Grabstätte Jesu. Hier aber wurde die gesamte Passionsgeschichte nachgebildet. Dazu gehört natürlich auch der zuvor beschriebene Kreuzweg mit seinen Stationen: Garten Gethsemane, Bach Kedron (Lunitz), Golgatha, Kreuzabnahme und Salbung des Leichnams (hier vermutlich durch Maria Magdalena, die im Mittelalter als seine Lebenspartnerin gesehen wurde) und letzendlich dem eigentlichen Grab.

  • Sieben Stationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Unter dem Einfluss der Passionsmystik, der Verknüpfung der sieben Tagzeiten des Stundengebets der Kirche mit Stationen der Passion Jesu und den sieben römischen Stationskirchen wurde der Kreuzweg im deutschen Sprachraum ebenfalls in sieben Stationen unterteilt, die die sieben Fälle Jesu oder die sieben Gänge Jesu genannt wurden. Daraus entwickelten sich die Sieben Fußfälle.[4] Die ältesten Kreuzwege in Deutschland finden sich in Lübeck (Lübecker Kreuzweg, vollendet 1493),[5] in Görlitz (Kreuzweg zum heiligen Grab, eingeweiht 1504), sowie in Nürnberg (Nürnberger Kreuzweg zum Johannisfriedhof mit Stationen von Adam Kraft) und in der Kirche St. Marien zu Homberg (Efze) (Sieben-Stationen-Kreuzweg). Noch 1718 wurden auf dem Kalvarienberg in Bad Tölz sieben Wegkapellen für die Darstellung der Sieben Fälle Christi gestiftet. Seit dem 17./18. Jahrhundert überwiegt aber der Kreuzweg mit 14 Stationen. Der Bamberger Kreuzweg von 1504 umfasst neun Stationen.


    Vierzehn Stationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Seit der Zeit um 1600 wurden Kreuzwege mit vierzehn bebilderten Stationen errichtet. Sie zeigten den Weg Jesu von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zur Kreuzigung und Grablegung. Die 13. und 14. Station – Kreuzabnahme und Grablegung – wurden 1625 von dem spanischen Franziskaner Antonio Daza hinzugefügt.[6] Als 15. Station diente die jeweilige Kirche als Abbild der Grabeskirche von Jerusalem. Diese Form geht auf den Franziskaner Leonhard von Porto Maurizio zurück. Papst Clemens XII. erkannte im Jahr 1731[2] mit seinem Breve Unterweisungen über die Art, wie man den Kreuzweg abhalten soll diese Form des Kreuzwegs als kanonisch an und bedachte ihn mit Ablässen; die Franziskaner erhielten das Privileg, Kreuzwege zu errichten.[7] An vielen Franziskanerklöstern entstanden nun Kreuzwege nach diesem Modell. In seinem letzten Lebensjahr baute Leonhard von Porto Maurizio mit päpstlicher Erlaubnis Kapellen mit den vierzehn Kreuzwegstationen in die Arena des Kolosseums ein, was die bis heute begangene Tradition des Kreuzwegs an diesem Ort begründete.