Dresden, Neumarkt - Quartier VI

  • Der gusseiserne Teil könnte am Eckbau noch kommen, man hat ja die oberen Fenster blind gemacht.

    Ich finde es auch merkwürdig, dass man zwischen Gebäude und Gewandhausfläche keinen Gehweg mit Granitplatten gemacht hat.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Ja, das habe ich mich auch gerade gefragt. Was ist eigentlich von der Semperschen Ladenfront jetzt gekommen bzw. kommt da noch was oder wie ist hier der Stand?

    Tja... abwarten ..... :D

  • @Chris, zumal die ausgeführte Kopfsteinpflasterung sehr unregelmäßig geradezu stümperhaft aussieht und z.B. keine regelmäßige Verlegestruktur, wie eine Fächerverlegung erkennen läßt! Seltsam! Wahrscheinlich wollte man die Granitplatten nur an der alten Bauflucht des Gewandhauses verlegt haben!

  • Man sieht, dass am Mittelbau auch schon Werbeanlagen montiert sind - was bedeutet, dass die Ladenzeile Sempers wirklich nur am Eckbau zum Jüdenhof zum Tragen kommt. Sieht aber wenigstens so aus, als ob sie da dann vollumfänglich rekonstruiert würde.

  • Das sind doch mal wirklich gute Nachrichten, denn damit rechnen konnte man nicht unbedingt. Dabei sind es doch gerade diese Details, die fern ab der historischen Proportionen Altbauten so liebenswert und einzigartig machen. Dass wir die historische Ladenfront Sempers nun zumindest am Eckbau zurück erhalten, ist doch ein sehr schönes Signal. Vor allem, weil man es am Eckbau auch weiterhin platzprägend sehen wird.

    Dass man auf dem mittleren Teil darauf verzichtet, ist nicht ganz so schlimm, weil der Teil hinter den Bäumen sowieso nicht derart prominent auffallen wird. Für die Platzwirkung ist aber wichtig, dass nunmehr eines der wichtigsten Einzelquartiere für des Platzensemble endlich fertig ist, so dass wir nächstes Jahr nach Jahrzehnten des Streits und des Kampfes endlich die Vollendung des unmittelbaren Platzgefüges feiern können.

    Das ist natürlich zuvorderst ein Verdienst der GHND, aber zu einem kleine Teil auch dieses Forums, dass sich beständig und mit Nachdruck für den historischen Neumarkt eingesetzt hat und mit zahllosen Mailaktionen auch zu diesem Ergebnis beigetragen hat :thumbup:

    APH - am Puls der Zeit

  • Den Elimeyer - Laden hat es immer nur am Eckbau, niemals aber am Mittelteil gegeben. Die Hummelrekonstruktion war in dieser Hinsicht falsch. Die reine Pfeiler - Gebälk - Architektur war hingegen - damals wie heute - am Mittelteil übernommen worden.

  • War die damals auch nur bei den Eingängen so detailvoll oder hat man hier bei der Reko an den restlichen Säulen gespart.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Leute - war gerade auf dem Neumarkt, leider (wie fast immer) ohne Kamera. Leute - das linke Fenster und die beiden daneben ist nun auch mit vertikalen Schmuckelementen versehen worden, sind fast fertig und sehen sensationell aus.

    Falls jemand heute bei dem schönen Wettter dort vorbeikommt - bitte unbedingt Fotos machen und hie reinstellen.
    Vielen vielen Dank... :)

  • Leute - war gerade auf dem Neumarkt, leider (wie fast immer) ohne Kamera. Leute - das linke Fenster und die beiden daneben ist nun auch mit vertikalen Schmuckelementen versehen worden, sind fast fertig und sehen sensationell aus.

    Damit es auch alle in der kleinen, großen Welt da draußen verstehen, wem wir diesen zu Stein gewordenen Traum zu verdanken haben:


    Vielen Dank der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden Verein! Vielen Dank Herr Kulke, Herr Dr. Hertzig und alle anderen Dresdner Bürger und nicht zuletzt den Investoren, die viel mehr wiederauferstehen haben lassen haben als sie hätten müssen, die Ihr Euch für diese Stadt verdient habt! Das ist (auch) Euer Denkmal!

    Ohne Euch würde an dieser Stelle heute ein unsäglicher Hochbunker a la Wolfsschanze mit verschobenen Glasschießscharten stehen... . Bürgerliches Engagement zahlt sich immer aus! Den Sachsen hat ein nicht unerheblicher Teil Deutschlands nicht nur die Demokratie und Freiheit, sondern auch die Rückkehr von Kultur zu verdanken! Nicht umsonst ist - mir als Österreicher sowieso - Sachsen mein absolutes Lieblingsbundesland!

    2 Mal editiert, zuletzt von Exilwiener (13. Oktober 2018 um 20:11)

  • Diesem Dank schließe ich mich ausdrücklich an! Unglaublich, was die GHND, engagierte Stadtbild-Mitglieder/-Forumer und weitere Bürger hier möglich gemacht haben!


    Leute - war gerade auf dem Neumarkt, leider (wie fast immer) ohne Kamera.

    Es braucht doch keine Kamerafotos, Handybilder würden völlig genügen! :)

  • Die Sempersche Ladenfront ist eine der Ausnahmen bei denen die Realität schöner ist als die Visualisierung:

    http://www.bausituation-dresden.de/2016/08/neumarkt-quartier-vi.html

    Oft ist es ja anders herum.


    Ihre großartige architektonische Bedeutung wird in diesem Text der GHND nochmals eindrucksvoll beschrieben:

    Zitat

    „Die Gesellschaft Historischer Neumarkt spricht sich für die Rekonstruktion des Eckgeschäfts von Moritz Elimeyer, dem königlich sächsischen Hofjuwelier und ‚Jeweller, Goldsmith & Silversmith to Her Majesty the Queen of England‘, am Neumarkt 14 / Ecke Jüdenhof aus. Die Pläne für diesen Bau stammten von Gottfried Semper (…) Der Einbau der Ladenfront erfolgte um 1840, einige Zeit nach Abbruch des alten Gewandhauses. Das mächtige Gebäude (…) diente Semper dazu, eine durch und durch architektonische Variante mit einem Pfeiler-Architravsystem für seinerzeit mehr als zehn Geschäfte zu präsentieren. Schon zuvor hatte er sich gegen die Unsitte ausgesprochen, die Fassaden der Häuser mit unförmigen Aushängeschildern zu bekleben und dabei selbst wertvolle Reliefs und Verzierungen zu bedecken.
    Seine Lösung in den Formen der italienischen Renaissance war ein beispielhafter und in außergewöhnlich hoher Qualität ausgeführter Entwurf für eine Geschäftsausstattung, bei der Architektur, Kunst und Präsentation des Geschäfts eine Einheit bilden – eine tiefgehende architektonische Variante der Geschäftswerbung.(…) Zu bemerken ist, dass die Sempersche Ladenfront keinen Vergleich mit den gleichzeitig entstandenen noblen Lösungen in den Europäischen Metropolen zu scheuen brauchte. Für Dresden stellte diese Architektur einen nie wieder erreichten Höhepunkt dar, dessen Verlust seit 1945 darum um so schmerzlicher ist“.
    Quelle: Gesellschaft Historischer Neumarkt e.V.


    Wie kam es eigentlich dazu, dass sie nun doch kommt? 2016 wurde sich ja seitens der USD davon verabschiedet:

    https://www.sachsen-fernsehen.de/quartier-vi-am…enfront-151562/

    Hat es sich die USD doch anders überlegt oder hat Lange & Söhne eventuell Geld dazugegeben, weil es so repräsentativer ist?


    Dienen die 3 Metallstäbe auf dem Eckgesims zur Halterung der Sandsteinskulputur und kommt der gusseiserne Schmuck in den beiden Segmentbögen auch?

    https://stadtbildd.de/wp-content/upl…er-20181-31.jpg

    https://4.bp.blogspot.com/-2rr6rzu5Vfo/V…PcB/s1600/9.JPG

    5 Mal editiert, zuletzt von Henry (14. Oktober 2018 um 13:20)