Dresden, Neumarkt - Quartier VI

  • Quartier VI - USD/Patrizia

    Fangen wir am Jüdenhof mit dem schrägem Dach(Stellwerk) und dem Regimentshaus an

    Die Ladenzeile ist noch im Bau

    In der Frauenstraße ist noch nichts zu sehen, alles zugehangen.

    Also weiter mit dem Chiapponischem Haus, die neugeschöpfte moderne Seite in der Galeriestraße(hinten)

    von nahem

    Und die Rückseite des Stellwerkbaus vom Jüdenhof in der Galeriestraße

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Aktuelle Bilder von heute... :)

    Weiter geht's ganz gemächlich mit der Pflasterung, ein Stein, ein Bier, ... :P
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    Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass an der Ladenfront die Außenpilaster bereits angebracht sind, die Ornamentik schaut allerdings seeehr dezent aus (war aber vielleicht auch im Original so, das weiß ich leider nicht).
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    Am Regimentshaus nach wie vor kein wirklicher Fortschritt, aber irgendwann müssen sie ja mal fertig werden... ;)
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  • Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass an der Ladenfront die Außenpilaster bereits angebracht sind, die Ornamentik schaut allerdings seeehr dezent aus (war aber vielleicht auch im Original so, das weiß ich leider nicht).

    Sieht eher so aus, als ob man, bis auf das eine originalgetreu rekonstruierte Schaufenster, alle anderen Schaufenster und deren Pilaster sehr reduziert, schemenhaft gestaltet. Schade...aber das wussten wir ja bereits eine Weile.

  • Gestern abend beim Vorbeifahren gesehen. Das Chiapponische Haus ist ohne Gerüst. Wenn jemand in der Nähe ist, Fotos bitte.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • War in der Nähe, leider kein Handy dabei. Allerdings ist es relativ unspektakulär, da nur die moderne Fassade zum Kulturpalast ohne Gerüste ist.

    Es gibt außerdem diese Neuigkeiten:

    Zitat

    Noch deutet nichts darauf hin, dass hier ein Edelgeschäft entstehen soll. Noch wird am Wohn- und Geschäftshaus, das am Dresdner Neumarkt gegenüber vom Verkehrsmuseum entstanden ist, gebaut. Die Arbeiter sind aber in den letzten Zügen. Die Obergeschosse sind fast fertig, am Erdgeschoss ist noch einiges zu tun.

    https://www.sz-online.de/nachrichten/la…er-4014039.html

  • Die Visualisierung stimmt aber vorne und hinten nicht.
    Das geht bei dem Platz los, da ist ja eigentlich die Gewandhausfläche mit dem speziellen Pflaster, Bäumen und einem weiteren Fußweg.
    Der Fußweg hat in der Visualisierung Kleinpflaster statt Granitplatten.
    Und selbst die Ladenzeile sieht bei dem was jetzt schon fertiggestellt ist total anders aus, als auf der Visualisierung.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Den Neubau in der Galeriestrasse (KIP-Projekt Moritzhaus) finde ich ziemlich gut. Wirkt zwar ein bischen streng und glatt, eigentlich sogar ein bischen kalt und fast eine Spur zu sachlich, aber da er so völlig unaufdringlich ist und m.E. hervorragend proportiert, fügt er sich eigentlich recht gut ins Ensemble ein. Für mich die Frage, inwieweit ein Füllbau sich in den Gesamtkontext einfügen kann, entscheidend - daher würde ich ihm sogar besser als "akzeptabel" geben. Ich weiss zwar nicht wer der Architekt war, aber er hat bewiesen dass man keine provokant-brutalen Kontraste braucht, um etwas Neues zu erschaffen. Denn das hier ist definitiv kein Historismus, aber nimmt dennoch die Historie auf, sie quasi weiterverarbeitend.

    Das ganze Projekt ist super. Der Neumarkt ist ein Traum! Ein ganzes Stadtviertel ersteht neu, kann das noch immer nicht glauben wie schön das ist. Ich kenne den Platz ja noch bevor es losging, ausser Johannaeum war kein einziges altes Gebäude erhalten am Neumarkt, und die Ruine der Frauenkirche jahrelang unter Gerüsten versteckt. Eine unglaubliche Verwandlung! Dresden wird wieder eine Nummer EINS in Deutschland - genau da, wo diese Stadt hingehört.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Ich war heute kurz in der Stadt und habe ein paar Handy-Schnappschüsse mitgenommen. WDVS-Liebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Dennoch wirkt die Fassade des Chiapponischen Hauses ganz gefällig (zumindest mal keine "fifty shades of grey")

    Sorry, kann die Hochformatbilder auf die Schnelle nicht drehen...

    Sogar der Erker wird komplett verpackt. :kopfwand:



    Zum Schluss noch der Blick vom Hauptmannsturm auf den Neumarkt:

    Und die gleiche Ansicht vor ziemlich genau 10 Jahren (08/2008)

  • Sehr wohltuend zu sehen, wie die umgebende Bebauung den Kulturpalast einhegt und dem Klotz einen Teil seines ästhetischen Schreckens nimmt. Ich muss eingestehen, dass ich das so nicht erwartet und das Potential, an dieser Stelle Stadtreparatur zu betreiben, unterschätzt habe. Natürlich wäre ein Wiederaufbau nach dem historischen Grundiss dem jetzigen Zustand vorzuziehen gewesen. Scheiterte aber an den Realitäten. Gemessen daran ist das Ergebnis beachtlich. Ich denke, mit dem Lückenschluss zur Schlossstraße, wird das noch deutlicher hervortreten.

  • Quartier VI - USD

    Regimentshaus verputzt, es fehlt aber noch die Struktur, beim Stellwerkbau hat man angefangen zu verputzen.

    Sempersche Ladenfront am Eckbau

    Blick in die Frauenstraße zum teilabgerüstetem Chiaponischem Haus + Nachbar

    Und von der Galeriestraße aus

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Der letztgezeigte Bau an der Galeriestraße schreit leider nach Fassadismus. Da tut's einem fast um die rekonstruierte Seite leid, die dadurch so stark in ihrer Wirkung gemindert wird.

    Man hätte wirklich den Sachsenbau-und-Kollhoff-Plänen damals folgen müssen, den Kulturpalast hinter Rekos und historisierende Fassaden sowie eine Ladengalerie zu packen. Das hätte diese ganze Ecke so unendlich viel qualitätvoller gemacht und die Aufenthaltsqualität gesteigert... Und garantiert würden sich dann auch mehr Dresdner dahin "verlaufen".

  • Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Erfreulicherweise wurde die Fassade teilrekonstruiert und nicht auch noch Opfer der vorausgehenden Fehlentscheidungen. Was wäre unter den gegebenen Bedingungen die Alternative? Ein weiterer modisch-abstrahierender Fassadismus wie sie das Gebäude hin zum Kulturpalast zeigt. Davon besitzt der Neumarkt inzwischen ausreichend und wird zum Leidwesen des Ensembles auch noch weitere erhalten. Die Rekonstruktion der Fassade hier und an anderen Stellen geben dem Neumarkt glücklicherweise Halt und erst sein schöneres Gesicht.

  • Ich sehe jedoch auch, dass solche Bauten den Gegnern von Rekonstruktionsprojekten ordentlich Futter geben.
    Das ist doch weder Fisch noch Fleisch. Da hätte ich selbst eine nackte Ziegel-Brandwand besser gefunden.
    Da hätte man wenigstens gleich gesehen, dass hier etwas unvollständig ist.

    Wobei ich verstehe, dass es hier wirtschaftlich kaum anders ging und es besser ist als nix.

  • Wir haben am Chiapponischen Haus 1:1 dasselbe Problem wie beim Essighaus in Bremen und daher auch die gleiche Diskussion.
    Man kann sagen, man will eine vollständige Reko, zumindest äußerlich, dann kann man das jetzige Ergebnis nicht gut finden. Oder man ist froh um das, was man hat.
    Und ich bin da beim zweiten, denn klar ist, dass die historische Fassade dauerhaft bleiben wird, wenn wird es Veränderungen auf der "modernen" Seite geben. Und diese Ecke schreit eben nach der Reko des ursprünglichen Eckbaus.

    Wir werden immer da Probleme haben, wo historische Bauten bei verändertem Stadtgrundriss rekonstruiert werden sollen und diese Probleme werden, wenn es neue Rekoprojekte gibt, immer wieder auftreten, weil es immer diese Schnittstellen von historischem und verändertem Stadtrundriss geben wird. Und da muss man sich eben irgendwie zu verhalten. Ich hielte es für fahrlässig, hier Rekos dann kategorisch auszuschließen, weil es dann eine ganze Reihe von Gebäuden nicht zurück ins Stadtbild schaffen werden, denn wann werden schon ganze Areale wie in Potsdam, Dresden oder Frankfurt neu bebaut. In Zukunft wird es öfters so sein, dass es vielleicht einzelne Investoren oder Bauherren gibt, die eigeninitativ ein oder zwei Bauten wieder aufbauen wollen.

    In diesen Fällen wird es dann sehr oft zu solchen nicht idealen Gegebenheiten kommen. Damit muss man sich arrangieren und letztlich sind solche Interimsvarianten dann auch Anklagen an den modernen Städebau, der solche teils grotesken Stadtbilder provoziert. Doch wenn diese Fassaden erst mal stehen, so denke ich, wird in 20 Jahren die Schlussfolgerung nicht sein, dass man die wiederaufgebauten Fassaden wieder abreißt, sondern sich vielmehr überlegt, wie man den Anschluss mit vielleicht noch einer Reko besser gestaltet.

    Und daher ist aus meiner Sicht selbst ein solches Bild wie das Chiapponische Haus wichtig, weil es Anklage und Veränderungsauftrag in einem ist.

    APH - am Puls der Zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (30. September 2018 um 17:13)

  • Das Gebäude ist nicht Fisch oder Fleisch - es ist ein Frankensteinsches Monster. Selbst in dem Teil der rekonstruierten Fassade wurde ja rumgepfuscht - siehe aufgesetztes Geschoss mit den halbgaren, unpassenden Fenstern. Und wenn man bedenkt, wie es dazu kommen konnte - durch zwielichtige Verfahren der Verwaltung, die mir nichts dir nichts irgendwelche Schleppkurven erfinden, Grundstücke beschneiden und Wettbewerbe im Finstern veranstalten... dann ist nicht das schreckliche Ergebnis be- und anklagenswert, sondern die gesamte Vorgeschichte.

    Und da seh ich es tatsächlich auch wie Wissen.de - es ist Anklage und Veränderungsauftrag (für die Zukunft) in einem. An diesem "Ding" kann jeder die missmutige und unfähige Architektenschaft benennen und bezeugen, wie sie NICHT in der Lage ist mit Voraussetzungen und Möglichkeiten kreativ und am Ende auch mit wunderbarem Ergebnis umzugehen.

  • Die Schaufenster der Semperschen Ladenfront hat man also so weit gekürzt, dass davon letztendlich gar nichts mehr übrig blieb? :/ Zumindest ein Schaufenster hatte ja eigentlich noch die gusseisernen Verzierungen erhalten sollen...

  • Ja, das habe ich mich auch gerade gefragt. Was ist eigentlich von der Semperschen Ladenfront jetzt gekommen bzw. kommt da noch was oder wie ist hier der Stand?

    APH - am Puls der Zeit