Dresden, Neumarkt - Quartier VI

  • Habt ihr in Erwägung gezogen, dass dieser Popanz ein Ablenkungmanöver darstellen könnte. Vielleicht geht es hier in Wirklichkeit um den Neustädter Markt, oder noch ganz andere Klöppse, etwa am Jüdenhof /Schössergasse. Man will die Kräfte der GHND binden, um anderswo den gewünschten Müll durchdrücken zu können.

    Also bitte, bitte behaltet den klaren Blick. Diesem Gewandhaus-Unsinn, der eh nicht durschsetzbar sein wird, entschieden entgegen treten - aber dabei nicht die Hauptstraße aus den Augen verlieren. Denn im Ernst, wer kann denn in dieser löchrigen Stadtwüste namens Dresden wirklich daran glauben, dass es jemanden mit der Hyperverdichtung des Neumarktes, um die Vermeidung von historischen Fehlern geht. Was soll denn da das Jahrhundertproblem sein? Etwa dass der Neumarkt, im Vergleich zu den anderen kilometerlangen Brachen in Stadtzentrum, zu weitläufig wirkt?...,(Ö)(Ö). Das lässt doch nur einen Schluss zu, nämlich dass hinter diesem Irsinn kühle Berechnung steckt. Also fallt darauf bitte nicht rein.

  • Hier die Antwort der FDP auf meine Protest-E-Mail:

    FDP-FRAKTION IM DRESDNER STADTRAT

    PRESSEMITTEILUNG

    Zastrow: „Neuer Vorschlag zur Bebauung des Neumarktes ist eine Provokation“

    - FDP-Fraktion will Planungssicherheit für Investoren und ein Ende der Bauexperimente

    (Dresden/22.04.2010) Nach aktuellen Meldungen gibt es einen neuen Vorschlag des Stadtplanungsamtes und der Gestaltungskommission zur Bebauung des Gewandhausareals mit Bürgerhäusern.

    Dazu erklärt der Vorsitzende der FDP-Stadtratsfraktion, Holger Zastrow:

    „Die vorgeschlagene Bebauung ist eine einzige Provokation. Die von der Gestaltungskommission und dem Stadtplanungsamt ausgelöste neuerliche Diskussion um die Bebauung des früheren Gewandhausareals ist völlig unnötig und widerspricht den Beschlüssen des Stadtrates. Im Mai 2008 hat der Stadtrat auf Antrag der FDP-Fraktion ein zehnjähriges Bebauungsmoratorium beschlossen. Dieser Beschluss ist für die Stadtverwaltung bindend. Das Planungsamt entwickelt also ohne Auftrag des Stadtrates absurde Ideen und verschwendet damit Zeit und wertvolles Steuergeld. Es wäre besser, wenn sich das Stadtplanungsamt um die freien Baufelder am Neumarkt kümmern und Investoren suchen würde. Beispielsweise ist immer noch offen, was aus den Baufeldern entlang der künftigen Rosmarinstraße direkt hinter dem Kulturpalast wird. Es ist auffällig, dass das Stadtplanungsamt am Neumarkt permanent mit umstrittenen Vorschlägen wie futuristischen Neubaublöcken auf dem ehemaligen Gewandhaus-Areal oder weltfremden Bürokratisierungskonstrukten wie der Neumarkt-Gestaltungssatzung in Erscheinung tritt und damit Investoren und Gewerbetreibende stark in ihrem Engagement behindert, aber die städtebaulichen Hausaufgaben nicht erfüllt.

    Der Bebauungsvorschlag ist ein Schlag ins Gesicht aller Bürger, die für den Wiederaufbau eines Stücks historischen Dresdens kämpfen. Zugleich richtet er sich gegen die Investoren der angrenzenden Baufelder, wie zum Beispiel des Quartiers VI, die teilweise seit Jahren auf Planungssicherheit am Neumarkt warten und endlich bauen wollen. Stadtplanungsamt und Gestaltungskommission torpedieren mit ihrem Vorstoß offenbar den gemeinsamen Kompromissantrag von FDP und CDU, um dessen Beschlussfassung im Stadtrat „auf Teufel komm raus“ zu verhindern und ihre „Betonvisionen“ weiterträumen zu können. Der Antrag von FDP und CDU würde dagegen endlich Planungssicherheit geben und den historischen Wiederaufbau des Neumarktes sichern.

    Der Dresdner Neumarkt eignet sich nicht als Spielwiese und Experimentierfeld von Bürokraten und selbsternannten Stadtverbesserern. Er ist das Herz Dresdens und muss sensibel und mit Respekt vor seiner großen Geschichte behandelt werden. Nur hier kann man das unzerstörte historische alte Dresden ein Stück zum Leben erwecken. Diese Chance darf man nicht dem aktuellen Zeitgeist und dem Geschmack einiger weniger Protagonisten in der Verwaltung und in so genannten Expertenkommissionen opfern. Bereits 2008 sind Stadtplaner und Gestaltungskommission mit ihrem Vorschlag für ein modernes Gewandhaus gescheitert. Nicht zuletzt dank des öffentlichen Druckes eines von der Dresdner FDP initiierten Bürgerbegehrens gegen die moderne Bebauung und für die historische Wiederherstellung des Neumarktes. Die Unterschriften damals und die heftigen Reaktionen aus der Bürgerschaft auf den ersten Vorschlag hätten der Verwaltung eine Lehre sein müssen. Eine übergroße Mehrheit der Dresdnern ist gegen die Bebauung des Gewandhausareals.“


    Das klingt zumindest sehr vernünftig, aber leider kann die FDP allein nichts erreichen. Herr Stübner von der CDU hat mir ebenfalls geantwortet. Er schrieb als Privatperson und nicht als Stadtrat und teilt die Meinung seiner Fraktion nicht. Mit anderen Worten: Er ist für die Bebauung des Gewandhausareals.

  • Zitat

    Das Planungsamt entwickelt also ohne Auftrag des Stadtrates absurde Ideen und verschwendet damit Zeit und wertvolles Steuergeld. Es wäre besser, wenn sich das Stadtplanungsamt um die freien Baufelder am Neumarkt kümmern und Investoren suchen würde.

    Der Mann lässt ja richtig Dampf ab. Langsam sollte das intrigante Vorgehen des Stadtplanungsamtes auch personelle Konsequenzen haben. Was die mit Dresden machen grenzt an ein "Jahrhundertverbrechen".

  • In einer richtigen Demokratie wären die Stadtplanungsbeamten längst gefeuert worden. Aber dies ist ein Beamtenstaat. Man ist früher nicht umsonst mit Mistgabeln und Fackeln zum Lehnsherrn gezogen. Anders verstehen es solche Leute nicht.

  • @ FDP
    KLARE ERKENNENDE WORTE! DAS GEFÄLLT!
    Damit dürfte klar sein, daß diese Version der Sicht auf die Geschehnisse im Stadtrat bekannt ist. Die Frage ist nun, handelt der Stadtrat jetzt konsequent und tritt für einen authentischen Wiederaufbau des Neumarktes ein :!: :?:

  • Hat er das jemals getan? Hat er eine verbindliche Gestaltungssatzung beschlossen oder hat er eine Gestaltungskommission einberufen? In dieser Stadt läuft seit Ewigkeiten alles paradox ab. Werben mit Frauenkirche und Zwinger und bauen Schmetterlinge und Abschreibungsarchitektur. Nee, ich traue diesen Knallchargen nur das Schlechteste für Dresden zu. Glaube auch nicht, daß es personelle Konsequenzen geben wird. Da käme man ja vieleicht in Verlegenheit, vergangene Fehler eingestehen zu müssen. :kopfschuetteln:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Zu denken geben mir folgende Worte Zastrows:

    Zitat

    Es ist auffällig, dass das Stadtplanungsamt am Neumarkt permanent mit umstrittenen Vorschlägen wie futuristischen Neubaublöcken auf dem ehemaligen Gewandhaus-Areal oder weltfremden Bürokratisierungskonstrukten wie der Neumarkt-Gestaltungssatzung in Erscheinung tritt und damit Investoren und Gewerbetreibende stark in ihrem Engagement behindert, aber die städtebaulichen Hausaufgaben nicht erfüllt.


    Was meint er damit? Ich hoffe doch, dass er die "Werbe- und Gestaltungssatzung" meint, denn eine richtige Gestaltungssatzung würde solche "futuristischen Neubaublöcke" von vornherein nicht zulassen.

    Eines Tages, wenn Dresden vielleicht völlig verstellt ist mit billigster Schrottarchitektur, wird ein Buch erscheinen, in dem all die Übeltäter namentlich genannt werden, damit die Nachwelt weiß, wer die Stadt auf dem Gewissen hat. Wir können uns dann beruhigt wissen, denn wir sind gegen den Irrsinn angegangen und haben uns nicht einlullen und schon garnicht einschüchtern lassen von den falschen Experten.

  • Nehmt es mir bitte nicht übel, aber die FDP hat sich in letzter Zeit auf allen Ebenen, sprich Bundes-, Landes-, und Stadtebene als reine Lügenpartei geoutet. Ich vertraue denen und der Aussage von Herrn Zastrow überhaupt nicht mehr, und das als Wähler dieser Partei!

    Zitat

    Langsam sollte das intrigante Vorgehen des Stadtplanungsamtes auch personelle Konsequenzen haben.

    Nicht nur langsam, es ist längst überfällig. Aber der Dresdner mault und geht dann doch wieder CDU wählen.

  • Wir sollten diesen konkreten Antrag als Chance begreifen, die es ermöglicht, den Damen im Stadtplanungsamt und der Gestaltungskommission Grenzen aufzuzeigen.

    Zitat von "SchortschiBähr"

    @ FDP
    KLARE ERKENNENDE WORTE! DAS GEFÄLLT!
    Damit dürfte klar sein, daß diese Version der Sicht auf die Geschehnisse im Stadtrat bekannt ist. Die Frage ist nun, handelt der Stadtrat jetzt konsequent und tritt für einen authentischen Wiederaufbau des Neumarktes ein :!: :?:

    Mit dem jetzigen Vorgehen lehnen sich Frau Tauber und Co nämlich ziemlich weit aus dem Fenster, wie ich meine. Gegen einen demokratischen Antrag sammeln sie Argumente und versuchen die demokratischen Gremien direkt zu beeinflussen. Sollte der Antrag von CDU/FDP durchkommen, wäre es ein Beweis, dass die Stadträte nicht weiter blind dem Stadtplanungsamt und der Gestaltungskommission folgen.

    Daher müssen wir in diesem konkreten Fall durchkommen, nicht nur dem Neumarkt zuliebe. Die FDP scheint hier eine sichere Bank zu sein. Überzeugt werden müssen die Wackelkandidaten in CDU, Linken und Grünen. Die SPD scheint derzeit eine ziemliche Kontra-Strategie zu fahren.

  • Erschreckend finde ich, wie Glaser seinen Sachverstand missbraucht nur um dem Neumarkt zu schaden. Vielleicht lassen sich alle Bausünden in der Dresdner Altstadt als Reaktionen auf den Neumarkt lesen. Je historischer der Neumarkt, desto "zeitgemäß" hässlicher der ganze Rest. Die Welt soll schließlich sehen, wie "weltoffen" Dresden ist.

    Sollte das Stadtplanungsamt bockig sein wegen der ganzen Postplatz-Schelten, gebe ich einen gut gemeinten Rat: Hört endlich auf, gegen den Neumarkt zu rebellieren und versucht dem Platz zu nützen anstatt ihm zu schaden! Bis jetzt ist das Gelingen des Neumarktes nämlich AUSSCHLIEßLICH der GHND und den Investoren zu verdanken. Wie oft erzähle ich das den staunenden Auswärtigen, dass der Neumarkt nicht wegen, sondern trotz des Stadtplanungsamtes zu schön geworden ist. Das schreckt potentielle Investoren ab, wenn sie historisch bauen wollen aber nicht dürfen.

  • Zitat von "_landgraf"

    Wir sollten diesen konkreten Antrag als Chance begreifen, die es ermöglicht, den Damen im Stadtplanungsamt und der Gestaltungskommission Grenzen aufzuzeigen.


    :!:

    Allerdings gab es diese Chancen schon zur Genüge und sie sind allesamt nicht genutzt worden. Die Dresdner werden schätzungsweise auch dieses Mal wieder das konkrete Vorhaben kritisieren und nicht auf die Idee kommen, endlich aktiv gegen die dahintersteckenden Personen vorzugehen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Nun, wir müssen die demokratischen Gepflogenheiten und auch die Ansichten des Stadtplanungsamtes akzeptieren. Sabotieren wollen die nicht, die haben einfach andere Vorstellungen von einem gelungenem Neumarktareal.

    Was wir tun können, ist schlicht Aufklärungsarbeit bei den Stadträten. Die muss klar und präzise sein und darstellen, was die Vorteile eines historischen Neumarkts und dieses konkreten Antrags sind. Die bisherigen Rückmeldungen verdeutlichen mir, dass die Stadträte doch viele andere Themen haben und teilweise nicht genau in die Thematik Gewandhausareal eingearbeitet sind. Im Zweifel verlässt man sich auf den Fachmann, und den sollten wir mit unseren Schreiben darstellen.

  • Zitat von "_landgraf"

    Sabotieren wollen die nicht, die haben einfach eine andere Vorstellungen von einem gelungenem Neumarktareal.

    Sehe ich ähnlich - die ganzen Verschwörungstheorien bringen uns in der Sache nicht weiter.

    Allerdings haben diese "anderen Vorstellungen" Dresden in den letzten zehn Jahren enorm geschadet und entsprechen nicht der Mehrheitsmeinung der Bürgerschaft. Die Forderung müsste demgemäß ganz klar lauten: Umbesetzung oder Auflösung der Kommission sowie personelle Konsequenzen im Stadtplanungsamt. Eine Frau Tauber oder ein Herr Glaser müssen direkt und sachlich kritisiert und in Frage gestellt werden (am besten öffentlich durch Dresdner Bürger).

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Wer redet von Verschwörung? Wenn ein (!) Amt andere Vorstellungen als Stadtrat und Bürgerschaft hat und deren Willen hintergeht und die Öffentlichkeit mit Falschinformationen manipuliert, dann begeht es Sabotage.

  • Warum konzentriert Ihr Euch nicht auf den aktiven Widerstand anstatt darüber zu rätseln, was nun wer mit welchem Hintergedanken sabotiert hat? Diese endlosen Diskussionsrunden zerreden doch mehr, als daß sie die nötige Energie bündeln. Schreibt Eure sachliche Kritik unter der Nennung von konkreten Namen an die verantwortlichen Stellen - und die Dresdner unter Euch könnten sich mal zusammensetzen und ein paar öffentliche Demos organisieren. Das wäre mal was...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Die Strategie der Architekten und Stadtplaner wirkt aber erfolgreich gegen jede Form öffentlichen Protests. Denn die Mehrheit würde sicher angesichts von Sätzen wie "Ihr wollt wohl ganz Dresden zur Puppenstube machen!" eingeschüchtert werden und sich lieber heraushalten, wenn die Fachleute entschieden haben. Die Entdemokratisierung der Stadtgestaltung haben die Experten sehr erfolgreich bewirken können, sonst würden ihre immer gleichen Slogans auch keine Wirkung mehr zeigen.

  • Zitat von "Vitruv"

    Die Strategie der Architekten und Stadtplaner wirkt aber erfolgreich gegen jede Form öffentlichen Protests.

    Den gibt es doch gar nicht. Würden sich die Dresdner tatsächlich mal zum aktiven Protest organisieren, wäre das selbstverständlich zielführender als die Verantwortlichen in ihrer Selbstherrlichkeit agieren zu lassen (wie die lezten zehn Jahre geschehen). Und die Presse stellt sich dann auch hinter die Bürger, sobald sie merkt, daß es sich um Mehrheiten handeln könnte. Von mir war es das nun erstmal, viel Spaß noch beim diskutieren...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Quelle: GHND, wo auch noch Bilder abgebildet sind.


    Quelle: GHND


    Dresdner, schießt doch bitte diese "Eure" lächerliche Gestaltungskommission zum Mond (besser noch weiter) und den Herrn Glaser gleich in ein schwarzes Loch. So viel Dummheit darf in Dresden nichts mehr weiterzerstören! "Wir bitten Dich, erhöre uns"!

  • Lt. SZ von heute sind die Sprecher von CDU,FDP und Linksfraktion gegen die Bebauung. Zusammen mit der Bürgerfraktion sollte das locker reichen.Die SPD scheint momentan dafür zu sein. Die Grünen sind bestimmt auch für die Bebauung.

  • Zitat von "Henry"

    CDU,FDP und Linksfraktion


    Verkehrte Welt. :ka:

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