Dresden, Neumarkt - Quartier VI

  • Und weitere positive Meldungen zu diesem Thema:


    Quellen: SZ und GHND


    Moderationshinweis (Palantir): Sämtliche weitläufigen Meinungsaustausche zu Krieg und Frieden befinden sich nunmehr in "Ihrwisstschonwo". Führt diese grundsätzlichen architekturfremden Debatten doch bitte gleich dort.

  • Heute auf sz-online:

    Zitat

    Lange Debatte um Neumarkt-Bebauung
    Das Gewandhausareal und das Friedensmuseum beschäftigten die Stadträte bis in die Nacht.
    Wie soll der Neumarkt künftig aussehen? Mit dieser Frage hat sich der Bauausschuss des Dresdner Stadtrates gestern bis in die Nacht befasst. Nach einer langen und niveauvollen Debatte über das emotionsgeladene Thema fassten die Kommunalpolitiker gestern allerdings keinen Entschluss zum Gewandhausareal nahe der Frauenkirche. Mit breiter Mehrheit stimmten sie lediglich dafür, das Anliegen zunächst an den Ortsbeirat Altstadt zu verweisen. Im Kern geht ...


    Wer kann Auskunft über den restlichen Text geben? Sieht so aus, ob die Entscheidung weiter hinausgezögert wird. Wobei mir nicht klar ist, ob es "nur" um die Gestaltung der Fläche vor den rekonstruierten Fassaden des QVI geht oder sogar noch um das Gewandhaus... :?:

    Moderationshinweis (Pilaster): Wer auch immer hier aushelfen kann, bitte nicht den gesamten Text des SZ-Artikels einstellen. Auszuege und umschreibende Zusammenfassungen sollten genuegen.

  • Zitat

    ...geht es auf CDU-Antrag darum, den Stillstand am sogenannten Quartier VI zu beheben (...) Die Unionsfraktion will aber Investoren die Möglichkeit geben, die Westseite nach historischem Vorbild zu bebauen.

    Das ist der wesentliche Inhalt, der Artikel ist sehr kurz - übrigens gibt es für rund 7 Euro schon ein Monatsabo der SZ als PDF, kann ich sehr empfehlen.

  • "Die Möglichkeit geben"? Das sollte eine klare und obligatorische Forderung, wenn nicht gar Bedingung, sein!

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich begreife sowieso nicht, wieso das ganze schon wieder vertagt wird, eigentlich hat sich doch hinter den Kulissen eine Mehrheit für die historische Bebauung schon vor Monaten ergeben?

    Es wird doch wenigstens noch möglich sein, den Neumarkt halbwegs OK fertigzustellen, wenn schon sonst nichts klappt.

  • Ihr könnt euch sicher sein, dass im Hintergrund auch weiterhin Sabotage am Projekt Neumarkt betrieben wird. Für die Hauptideologen steht fest, dass die Wurzel aller architektonischen Probleme in Dresden am Neumarkt liegt. Sie wollen den Weg bereiten für die Durchdringung der Altstadt mit Monumentalarchitektur a la Gewandhaus.
    Wir können nur bangen und hoffen, dass die Verhinderung des überproportionierten und fehlplazierten Gewandhauses bald beschlossene Sache ist. Ansonsten wird sich mal wieder das kleine Modernistengrüppchen durchsetzen und weiterhin das Stadtbild diktieren mit ihren Größenphantasien.

  • Vitruv

    Kann man denn tatsächlich überhaupt nichts unternehmen, damit dieser kleinen intriganten Clique das Handwerk gelegt wird? Dass so wenig (unwissende) Menschen, einen so großen und wichtigen Stadtraum noch immer permanent ideologische Steine in den Weg legen ist einfach als humanistisch denkender Mensch nicht nachvollziehbar. Wer hat die Macht zum Beispiel diese unfähige Gestaltungskommission abzubesetzen?!

  • Zitat von "Exilwiener"

    Wer hat die Macht zum Beispiel diese unfähige Gestaltungskommission abzubesetzen?!

    Die Dresdner Bürger, indem sie auf allen rechtlich möglichen Ebenen ihren Unmut äußern. Und indem sie die CDU bei der nächsten Wahl abstrafen. Gut, die Wahl ist gerade um, das Ergebnis kennen wir.

    Problem: Die meisten Dresdner wissen nicht, was sie diesen paar Leutchen am Neumarkt zu verdanken haben - viele wissen wahrscheinlich nicht einmal, daß eine solche Kommission existiert - und wenn, dann handelt es sich um abstraktes Wissen. Und die Kommission weiß natürlich um ihre Unantastbarkeit. Die jeweiligen Projekte werden angegriffen, sicher aber nicht das kleine Grüppchen intransparent agierender Beeinflusser im Hintergrund.

    Aus genannten Gründen wollte ich schon vor vier Jahren mit einer groß angelegten Flyer&Co-Aufklärungsaktion die Dresdner über die konkreten Auswirkungen dieser von der Stadt einberufenen Gruppierung informieren. A: Um Protest im Bürgertum auszulösen, und B: Um der Kommission ihre gefühlte Sicherheit zu nehmen und ihr zu zeigen: Da gibt es Leute, die Bescheid wissen, und die diese ganzen Unverschämtheiten nicht länger still hinnehmen werden. Was daraus geworden ist, dürfte hinlänglich bekannt sein.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Zitat

    Große Mehrheit für CDU-Vorschlag zum Gewandhaus

    Im Dresdner Stadtrat zeichnet sich eine große Mehrheit für den Vorschlag der CDU ab: Es soll kein Gewandhaus auf dem Neumarkt gebaut werden. Auf die freie Fläche sollen Bänke und Bäume, möglicherweise werden aber die historischen Kellergewölbe genutzt.

    „Wir begrüßen, dass sich nunmehr Mehrheiten für ein klareres Bekenntnis zum historische Wiederaufbau der hinter dem Gewandhausgrundstück liegenden Gebäude, einschließlich des Elimeyerschen Ladeneinbaus nach Gottfried Semper abzeichnen“, sagt FPD-Fraktionschef Holger Zastrow.

    Es sei gut, dass die CDU erkannt habe, dass ihr damaliger Beschluss, zehn Jahre abzuwarten, unsinnig ist, sagt Stephan Kühn von den Grünen. Seine Fraktion unterstütze den neuen Vorschlag. Ähnlich sieht es auch Kris Kaufmann von den Linken. „Wir waren damals auch gegen den Siegerentwurf für ein modernes Gewandhaus. Den haben die meisten Dresdner abgelehnt“, sagt sie. Auch SPD-Stadtrat Axel Bergmann begrüßt es, wenn es am Neumarkt nun weitergeht. (SZ/kle)

    Sächsische Zeitung vom 21. November 2009 (Quelle: Architektur klassisch: Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V.)

    Bauausschuss und Ortsbeirat Altstadt hatten diesen Monat jeweils Quartier 6 auf ihrer Tagesordnung.
    Weder in den Medien noch im Rathausinformationssystem sind bisher irgendwelche Ergebnisse der Beratungen durchgesickert. Die Beratungen sollen ja teilweise "bis in die Nacht" gedauert haben.

    Besteht die dem damaligen SZ-Artikel zu entnehmende Einigkeit bezüglich Quartier 6 noch? Dieser offensichtliche Diskussionsbedarf in den Gremien beunruhigt mich ein wenig.

    Hat schon jemand Stadträte oder Ortsbeiräte befragt oder weiß etwas Neues?

  • Soso, jetzt wird das Ganze zum "Vorschlag der CDU" umgedichtet. Absurd.

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  • Völlig egal, wer sich am Ende auf die Schultern klopft. Hauptsache, es passiert endlich was. Das fehlende Quartier 6 ist meiner Meinung nach eines der großen Probleme, warum der Neumarkt noch nicht wirklich funktioniert, einfach weil die gesamte Westseite fehlt und es eben noch keinen Platz gibt sondern es sich vielmehr um eine undefinierte Freifläche handelt, die an den Rändern zerläuft.

    APH - am Puls der Zeit

  • Ich hab mal bei den Stadträten zwecks Entscheidung zur Bebauung des Gewandhausareal angefragt, hier die Antworten (alle von heute):

    Zitat

    ...leider kann ich Ihnen dazu keine substantielle Antwort geben. Es ist alles nach wie vor offen. Der Stadtratsbeschluss, dass das Grundstück 10 Jahre nicht bebaut werden soll, wird inzwischen fraktionsübergreifend kritisch bewertet. Ob nun aber eine Grünanlage entsteht, oder doch eine Bebauung, ist offen und hängt von den noch „zu schmiedenden“ Mehrheiten im Stadtrat ab. Auch unsere Fraktion hat dort variierende Meinungen und muss sich noch abschließend positionieren.

    Freundlichst
    Ingo Flemming

    Zitat

    ...der Stadtrat wird sich in einer der nächsten Sitzungen mit diesem Thema befassen - ein entsprechender Antrag ist eingereicht. Er wird auf der nächsten Sitzung des Ortsbeirates Altstadt auf der Tagesordnung stehen. Dann wird er nochmals im Bauausschuß und anschließend im Stadtrat behandelt.

    mit freundlichem Gruß
    Thomas Löser

    Zitat

    ...ich hoffe und gehe davon aus, dass die Entscheidung bestehen bleibt, da
    ich eine Gestaltung des Ortes als Freifläche für besser und in der
    Bevölkerung auch akzeptierter halte als eine Bebauung, gleich ob
    historisierend oder zeitgenössisch.

    Beste Grüße
    Sabine Friedel

    Wie Ihr seht ist noch nichts entschieden. Gleichzeitig frage ich mich, was daran so schwer sein kann, da mal eine Entscheidung zu treffen?
    Ich hab den Verteiler mit den Adressen der Stadträte aktualisiert. Nutzt ihn fleißig! http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?p=107161#p107161

  • Es gibt doch nichts schöneres als eine langgestreckte Diskussion bei der das Ergebnis schon vorher feststeht. So kann sich jeder genüsslich einbringen und seine Daseinsberechtigung erbringen. Und danach klopft man sich gegenseitig auf die Schulter "...man hat es ja schon immer gewußt...die anderen waren zu blöd...man hätte gleich auf uns hören sollen..." usw. und alle sind zufrieden. Dem Wahlvolk nach einer scheinbar notwendigen langen Debatte ein mundgerechtes Ergebnis zu präsentieren, rundet das Ganze dann ab und ein wohliges Gefühl der eigenen Unfehlbarkeit und Unersetzbarkeit stellt sich ein. :zwinkern:

  • Zitat von "Henry"

    Dem Wahlvolk nach einer scheinbar notwendigen langen Debatte ein mundgerechtes Ergebnis zu präsentieren, rundet das Ganze dann ab und ein wohliges Gefühl der eigenen Unfehlbarkeit und Unersetzbarkeit stellt sich ein. :zwinkern:

    Und aus genau diesem Grund ist das:

    Zitat von "wissen.de"

    Völlig egal, wer sich am Ende auf die Schultern klopft.

    eben nicht egal. Warum denken manche Menschen nur so kurzfristig? Die CDU macht uns allen und vor allem der GHND seit über zehn Jahren das Leben schwer - und ist nun wieder taktisch (und unehrlich) auf Stimmenfang. Schon vor der letzten Wahl hat sie so getan, als wäre der Neumarkt alleine ihr Verdienst (obwohl das glatte Gegenteil der Fall ist). Und da die Dresdner bekanntlich gerne drauf reinfallen, finde ich sowas höchst bedenklich.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Landesvater Stanislaw überstrahlt eben alles. Die Stadtrats-CDU profitiert davon. Allerdings streiten sich die Damen und Herren der Stadrats-CDU ja bekanntlich und spalten sich vielleicht sogar auf.

  • Ein Auseinanderbrechen der CDU in Dresden ist zwar nicht zu begrüßen (was ist die Alternative, Rot-Rot? Oh Gott..), aber Spannungen in der Stadtvertretung könnten dafür sorgen, dass Ausbrecher stadtverträglicheren Beschlüssen Auftrieb verleihen, weil nicht nur noch nach Parteibuch votiert wird. Individualmeinungen pro Neumarkt müssen aus den Fraktionen gefischt und gebündelt werden!

  • Na ja, Frau Friedel (die lieber eine Freifläche haben möchte - klar, es gibt ja so wenige freie Flächen im Zentrum) ist von der SPD, daher wage ich mal zu bezweifeln, ob andere Mehrheitsverhältnisse wirklich etwas in unserem Sinne bewirken würden. Übrigens hatte ich Frau Friedel auch wegen Knerer und Lang angeschrieben und sogar eine Antwort erhalten, die allerdings auch nicht gerade pro-Reko war.

    Immerhin: Wenn sich die CDU schon mit fremden Federn schmückt, kann davon ausgegangen werden, daß das Grundstück jetzt auch historisch bebaut wird. Das ist doch immerhin schon mal ein Schritt in die richtige Richtung...

    Außerdem scheint sich laut SZ in der Dresdner CDU viel zu tun, die jüngeren Mitglieder haben wohl den Kommandoton satt und dringen auf mehr Mitbestimmung und Diskussion. Das wäre ja auch mal eine positive Entwicklung :D

  • Zitat von "ApparatBauske"

    Na ja, Frau Friedel (die lieber eine Freifläche haben möchte - klar, es gibt ja so wenige freie Flächen im Zentrum) ist von der SPD, daher wage ich mal zu bezweifeln, ob andere Mehrheitsverhältnisse wirklich etwas in unserem Sinne bewirken würden.

    Äh - genau diese Freifläche wollen wir doch auch?!

    SPD, FDP und vor allem die Bürgerfraktion stehen unserer Sache deutlich wohlwollender gegenüber als die Autofahrermacht CDU, die sich selbst mehr liebt als das alte Dresden.

    Aber nun wohl doch besser zurück zum Thema...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Also, wenn ich Frau Friedel richtig verstanden habe, möchte sie das ganze Areal als Freifläche beibehalten und tatsächlich 10 Jahre lang auf jegliche Bebauung verzichten. Ja, die Bürgerfraktion macht den vernünftigsten Eindruck, offensichtlich auch in Dresden eine gute Alternative zu den traditionellen Parteien.

  • Was kommt da wieder auf uns zu???? :schockiert:
    Ich erhielt eine weitere eMail, diesmal von Herrn Fischer vom Bürgerbündnis.

    Zitat

    ...die Stadtverwaltung überraschte uns im Bauausschuss mit einer interessanten Variante: Ein Gewandhaus mit Gasse. Mir persönlich gefällt diese Variante, die Fraktionen sind aber bei diesem Thema zu zerstritten. So wird noch viel geredet werden...
    Die zehn Jahre sind eigentlich zu lang. Einige Stadträte drängen...
    Sie merken, alles ist offen.
    Herzliche Grüße
    Franz-Josef Fischer /Vors. Bürgerfraktion

    Herr Fischer sitzt im Bauausschuss und wirkte auch bei der Podiumsdiskussion zur Hauptstraße etwas hilflos. So waren die großen Schaufenster vom Knerer & Lang Entwurf der ausschlaggebende Grund, um dem Projekt zu zustimmen?!! :?: