Dresden, Neumarkt - Quartier VI

  • Ich bezweifle, dass irgendein Großkonzern den Neumarkt zerstören will. Bedenklich finde ich eher, dass Städte - leider auch Altstädte - heute nicht nur von den Investoren, sondern auch von Stadtverwaltungen lediglich als Spekulationsobjekte angesehen werden. Der Kapitalismus hat ganze Arbeit geleistet. Am Neumarkt sieht man, dass auch Tradition als Produkt verkauft wird. Dieses Problem sehe ich allerdings auch in touristisch überlaufenen authentischen Altstädten.

  • Sankt Petersburgers (Willkommen im Forum!) Sätze verraten immerhin ein geringes Maß an Selbstzensur, die inzwischen in der ganzen Medienwelt ein erschreckendes Ausmaß angenommen hat. Zwar stimme ich seinen Ansichten nicht unbedingt zu, aber eine Diskussion aufgrund der Radikalität der vorgetragenen Thesen zu verweigern wäre der falsche Weg.

  • Zitat von "Vitruv"

    Sankt Petersburgers (Willkommen im Forum!) Sätze verraten immerhin ein geringes Maß an Selbstzensur, die inzwischen in der ganzen Medienwelt ein erschreckendes Ausmaß angenommen hat. Zwar stimme ich seinen Ansichten nicht unbedingt zu, aber eine Diskussion aufgrund der Radikalität der vorgetragenen Thesen zu verweigern wäre der falsche Weg.

    Welche Ansichten meinst Du? Kernpunkt meiner Ansicht ist

      A) dass das, was uns "dummen" Bürgern als moderne Architektur verkauft wird, nicht modern ist,
      B) dass diese Art der Architektur dennoch ihre Berechtigung hat, allerdings nicht im von Ihr behaupteten Alleinvertretungsanspruch
      C) angeblich "moderne" Stadtplanung (besonders in Dresden) ein fataler Irrweg ist und
      D) heutige Stadtplanung nicht dem Allgemeinwohl dient, sondern rein eigennützig agierenden winzigen Minderheiten die zufällig enorme Macht besitzen durch ihre Finanzkraft - und nicht durch ihre Kompetenz in Städtebau (siehe Postplatz) und schon gar nicht durch ihre moralische Unfehlbarkeit. (siehe den stets erhobenen Zeigefinger "moderner" Architekten, ihre Stahl-Glas-Beton Kästen wären "ehrlich" und Reko wäre "unehrlich" etc.).

    Das ist so der Kern meiner Ansichten. So wie ich dich kenne, weichen wir hier nicht wesentlich voneinander ab.

    Was die Moderatoren betrifft, sie haben zwar mit einer gewissen Strenge durchaus Recht. Allerdings kann man alles übertreiben. Meine Begeisterung, hier wieder "zurück" zu sein, hält sich in Grenzen. (Damit bist aber nicht du gemeint Vitruv).

    Danke für den Willkommensgruß - ein Mensch mit Stil und Manieren.

    PS:
    Deine Idee des Petersburgers übrigens finde ich gut - sozusagen als Europäisches Gegenstück zur Dominanz der McDonaldisierung :D

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Also wenn ich das hier lese:

    Zitat

    Zitat

    Die Folgen des Streits: Die Investoren springen ab

    Seit fast fünf Jahren stehen Investoren für die historische Bebauung bereit. Sie haben auch die archäologischen Grabungen auf der Fläche und den Architekturwettbewerb bezahlt. Sie möchten endlich Klarheit haben, ob die volle Fläche oder nur ein Teil bebaut wird. Für die gesamte Wirkung des Neumarktes ist es zudem wichtig, dass die Bauzäune verschwinden.

    Die Lösung des Streits: Orosz fragt die Dresdner

    Statt der Pro-und-Kontra-Auseinandersetzungen schlägt Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) einen wirklichen Austausch vor. Durch ihn soll Verständnis entstehen. Dresdner Debatte nennt sie den öffentlichen Dialog zwischen Bürgern, Politik und Stadtplanung zur aktuellen Entwicklung in der Stadt. Instrumente der Bürgerbeteiligung sind ein moderierter Online-Dialog im Internet, eine Info-Box am Ort des Geschehens und themenorientierte Veranstaltungen.

    Den Auftakt bildet am 8. Juni der Neumarkt mit der Frage: „Wie wird der Neumarkt ein Platz für die Dresdner?“ Dieser Ort sei für den Auftakt prädestiniert, findet die Oberbürgermeisterin. „Der Neumarkt war und ist der identitätsstiftende Mittelpunkt Dresdens.“

    Schsische Zeitung [online] - Dresden: Orosz fordert Dresdner zur Neumarkt-Debatte auf

    dann frage ich mich, was denn aus den eindeutigen Umfragen vor 3 Jahren (meisten um die 80% pro GHND Lösung) geworden ist. Wieder ein "Dialog", wieder wird Zeit vertrödelt. Soviel Dummheit kann doch einfach nicht wahr sein. Es tut nur noch weh. :x

  • Sankt petersburg: Ich stimme auch völlig zu mit deinen 4 Behauptungen:

    Zitat

    A) dass das, was uns "dummen" Bürgern als moderne Architektur verkauft wird, nicht modern ist,
    B) dass diese Art der Architektur dennoch ihre Berechtigung hat, allerdings nicht im von Ihr behaupteten Alleinvertretungsanspruch
    C) angeblich "moderne" Stadtplanung (besonders in Dresden) ein fataler Irrweg ist und
    D) heutige Stadtplanung nicht dem Allgemeinwohl dient, sondern rein eigennützig agierenden winzigen Minderheiten die zufällig enorme Macht besitzen durch ihre Finanzkraft - und nicht durch ihre Kompetenz in Städtebau (siehe Postplatz) und schon gar nicht durch ihre moralische Unfehlbarkeit. (siehe den stets erhobenen Zeigefinger "moderner" Architekten, ihre Stahl-Glas-Beton Kästen wären "ehrlich" und Reko wäre "unehrlich" etc.).

    A: das besteht schon vom Bauhaus Zeit; 1925 bis heute.
    B: genau: es gibt mehere Traditionen./ Baustille dann Bauhaus und ALLEN haben also eine Berechtigung
    C: Fatal weil Dresden damals einzigartiger Barock Metropole war; heute nur 33% noch da und also 66% der Bausubstanz verschwunden. Das bedeutet Verlust der
    einzigartiger Position in der Welt.
    D: Also wird nur in weinig attraktive oder schöne Abschreibungsarchitektur investiert. Das Auge leidet schwerstens darunter.

  • Zitat

    Die Lösung des Streits: Orosz fragt die Dresdner

    Statt der Pro-und-Kontra-Auseinandersetzungen schlägt Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) einen wirklichen Austausch vor. Durch ihn soll Verständnis entstehen.


    Ich halte diese angebliche "demokratische Diskussion" für eine absolute Finte, ein Theater. Einfach mal die Worte der Hochfinanz-Marionette genau ansehen: "Verständnis soll entstehen". Allerdings will die Bevölkerung nicht dass "Verständnis", sondern ein Platz von europäischem Rang entsteht.

    Diese ganze neu aufflammende Diskussion kommt mir seltsam vor. Ich verfolge die "Gewandhaus"-Debatte (alleine der Name ist bewusst irreführend) schon seit Jahren. Mir drängt sich inzwischen der Eindruck auf, dass scheibchenweise die Bevölkerung "beruhigt" werden soll indem man plakativ eine "demokratische" Debatte inszeniert, eine "intellektuelle" Diskussion hier, eine weitere "sachliche" Erörterung dort (natürlich wieder mit "Experten" wie Glaser & Co.) , um dem Projekt einen auffällig "demokratischen" Anstrich zu verpassen - dann eine Weile warten, und wenn genügend Zeit vergangen ist kommt eine fadenscheinige Begründung warum das Areal doch bebaut werden müsse. Das war bei der Herbert-Fessenmayr-Brücke nicht anders. (Sorry ich verweigere Euphemismen). Diese "demokratischen" Diskussionen dienen auf keinen Fall einem demokratischen Entscheidungsprozess, der ist schon längst gelaufen: in dem GHND Bürgerbegehren von 2002 haben sich die Unterzeichner GEGEN das Cherethaus ausgesprochen. Hätten wir Demokratie, wäre das Thema längst abgehakt und die Sempersche Ladenfront würde stehen. Dass wir keine Demokratie haben, ist doch offensichtlich: Wenn der Hochfinanz das Ergebnis eines Bürgerbegehrens gefällt, wird es umgesetzt (ADAC-Brücke) - wenn es der Elite nicht in den Kram passt, wird es unter fadenscheinigen Begründungen einfach nicht anerkannt. So einfach läuft das.

    Es ist alles Propaganda und Theater von Politikern und Medien, die von den selben Machtgruppen gelenkt werden, und viele fallen noch heute darauf herein. Wieder werden Leute bei Podiumsdiskussionen sprechen (vor allem der zum Einschlafen langweilige Glaser mit seiner sozialistischen Verblendung) , wieder werden sich anschließend die Gegner vehement gegen die Verschandelung des Neumarkts durch Betonbunker aussprechen. Dann gehen sie nach Hause, und nichts ändert sich.

    Ich stelle mir wirklich die Frage warum mit einer solchen verbissenen Vehemenz ausgerechnet an diesem Areal festgehalten wird - bei allen anderen Arealen gab es zwar auch Streit (siehe Köllmannhaus in der Rampischen etc.), aber ein dermaßen zwanghaftes Festbeißen der Lobby gab es in dieser Form nicht. Äußerst seltsam.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Pressemitteilung der SPD-Fraktion Dresden zum Gewandhausgrundstück:


    Quelle: Emailrundschreiben

  • Man hätte mal lieber intensivst über die Hauptstrasse diskutieren sollen, mit Infobox und den ganzen anderen Kram. Der Neumarkt hätte schon lange fertig sein können - nein, man diskutiert bis zum Erbrechen. Und andere Standorte, welcher wirklich einer Diskussion bedürfen wie eben z.B. die Hauptstrasse werden vom Stadtplanungsamt durchgedrückt. Das ist scheinheilig und scheindemokratisch. Von mir aus sollen alle quatschen und rechthaben .Mir ist es inzwischen fast schon egal, ob das Gewandhausgrundstück bebaut wird oder nicht. Traurig aber wahr.

    Und warum ausgrechnet der Neumarkt herhalten soll, um Fehler vom Postplatz (der ja noch nichtmal fertig ist) oder Altmarkt zu korrigieren, ist mir schleierhaft. Und was dieser Feßnmayer überhaupt noch zu melden hat in der SZ auch. :boese:


    Wenn dann die Diskussion um den Neumarkt beendet ist, ist der Euro abgestürzt und kein Geld mehr da für den Bau. Ich seh es schon kommen. :augenrollen:

  • Henry

    Du hast natürlich Recht, aber gerade diese Aussagen sollen auch Orosz und Konsorten bei der neuerlichen "Neumarkt-Debatte" hören und lesen. Nicht der Neumarkt ist das Problem, sondern der Postplatz, der Pirnaische Platz, eigentlich fast ganz Dresdennin der Altstadt sind tschernobylmässig unwirtlich. Und natürlich diese unsägliche Gstealtungskomission!!! Ich freu mich schon auf die öffentliche Debatte im Internet auf dresden.de, wenn es soweit ist :zwinkern:

  • Das ist eine reine Alibiveranstaltung. Es wird so lange angeblich diskutiert, bis das Stadtplanungsamt es so macht, wie es will. Dann heißt es, dass man eben manchmal gegen den Willen der Menschen handeln muss, damit sie im nachhinein sehen, dass es richtig war. Genauso gelogen ist die Behauptung, der Neumarkt sei kein Platz für die Dresdner. Indem man mehr Bausünden errichtet, werden die Dresdner den Platz nicht häufiger besuchen - eher im Gegenteil.
    Kurzum, die ganze Angelegenheit stinkt zum Himmel, die Lügen von Prof. Glaser bleiben Lügen, und wenn er sie noch 1 Million mal wiederholt. Die Gewandhaus zu bebauen entspricht KEINEM barocken Raumprinzip, Canaletto hat das Gewandhaus deshalb auf seinem Gemälde verschoben. Das Gewandhaus ist NICHT im 7-jähr. Krieg zerstört worden, wie die Dauerausstellung immernoch lügt.
    All das sind Maßnahmen, die zur Erosion der Demokratie führen, sofern die Demokratie überhaupt noch existiert. Sobald Menschen in den Dunst der Macht geraten, ist ihnen offenbar jede Lüge recht.

  • Wie Sankt Petersburg schon richtig bermekt hat:

    Würden wir in einer wirklichen Demokratie leben, wäre der Neumarkt fertig und die Sempersche Ladenfront stünde. Und zwar ohne Gasse und Glasbaufriedensmuseum davor oder anderen unsäglichen Schwachsinn.

    Erinnert mich an die Diskussion um die Frauenkirche, welche ja laut besonders heller Köpfen als Ruine mit
    "bergender Glaskuppel" bestehen bleiben sollte. :augenrollen:

  • Demokratie ist die Kunst der Politiker, so zu regieren, wie sie wollen, und wenn sich das Volk beschwert es mit Lügen abzuspeisen oder mit Gummiknüppeln zu traktieren.

  • Das Problem ist halt, dass in künstlerisch-ästhetischen Fragen eine plebiszitär-demokratische Herangehensweise auch nicht das Non-plus-Ultra sein kann (sonst offenbar auch nicht, wenn man sich alles so anschaut). Bei konsequenter Verwirklichung dieses Ansatzes hätten wir bald keine Subventionen für den Opern- und Konzertbetrieb mehr, dafür Musikantenstadl-&Techno-&Housemusic.
    Das Problem liegt im im architektonischen Bereich besonders eklatanten Versagen der Eliten. In DD verdienen sie diese Bezeichnung gar nicht.
    Das Problem ist auch nicht das Gewandhaus an sich, sondern das ganze Drumherum, dass nicht weitergeht, diese ganze zum momentanen Zeitpunkt völlig unnütze Debatte.
    Aber auf Volkesmeinung würde ich mich wahrlich nicht berufen. In DD nicht und in Berlin nicht. Was, wenn es die kolportierten 80% Schlossgegner wirklich gibt?
    Haben die dann recht und hat dann deren Wille wirklich zu geschehen?

    Hätte man über den Wiederaufbau der FK vorher abstimmen sollen?
    DD-weit, Sachen-weit, D- weit? Oder vielleicht die Briten noch befragen sollen, ob sie sich dadurch in ihren nationalen Gefühlen verletzt fühlen?
    Stimmt man über das (wohl sehr kostenintensive) DD-Schloss ab? Welche Räumen wieder kommen bzw über die Sgrafittofassaden?
    Über das sog British-Hotel? Und dann über das Palais de Saxe?

    Warum dann gerade über das Neue Gewandhaus?

    Das offensichtliche Problem ist das Fehlen eines Grundkonzeptes für die neu zu gestaltende Innenstadt. Innerhalb des NM-Bereiches ist die GHND eine starke politische Kraft, da geht gegen ihren Willen nicht so leicht was, dafür tut man ihr (und allen Architekturliebhabern, ja offenbar wirklich allen, denn was da geschieht, kann auch Verfechter der Moderne nicht erfreuen) alles zu Fleiß (auch innerhalb des NM-Bereiches, wo es geht. Siehe Hotel Rampische, Unterschutzstellung von KP und Wohnblöcke Willsdruffer). Daher gibt s außerhalb auch keine Rekos (was fürs Stadtbild äußerst verheerend ist).
    ME wäre es günstiger gewesen, sich von Anfang an auf ein Gesamtkonzept für die Innenstadt zu einigen, das die Relikte und notwendig zu schaffenden Rekos sinnvoll zu einem neuen Stadtbild vereint, in ein Stadtbild, das überall Reminiszenzen zulässt aber dafür auch den NM als im 21.JH geschaffenes Ensemble, das er nun mal ist, begreift. In einer als ganzes mit barocken Rekos durchdrungenen Altstadt wäre das Neue Gewandhaus leichter hinnehmbar gewesen als mitten in einer kleinen Traditionsinsel.

    Sicher, das wäre ob der traurigen DDer Verhältnisse kaum möglich gewesen. Offenbar wäre die Gegenseite nie zu so weitreichenden Zugeständnissen bereit gewesen. Nun wird über den NM auf Teufel komm raus gestritten, viel geht sowieso nicht weiter, und abseits entsteht nur Mist.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Das Problem ist halt, dass in künstlerisch-ästhetischen Fragen eine plebiszitär-demokratische Herangehensweise auch nicht das Non-plus-Ultra sein kann (sonst offenbar auch nicht, wenn man sich alles so anschaut).

    Dieses Argument ist ja genau die von den Systemmedien verbreitete Propaganda: "dummes Volk würde nur rosa Plaste-Disneyland mit spießigen Türmchen bauen" et cetera. Das stimmt so natürlich nicht. Es mischen sich ja nicht nur "dumme" Leute wie wir ein, sondern Fachleute wie Prof. Dr. Magirius (ehem. Chef der Denkmalpflege), Prof. Dr. Neidhard, Birgit Lukas, Dr. Hertzig und zahlreiche andere, alle in der GHND vertreten.

    Bitte mal Postplatz und Neumarkt vergleichen: Der Neumarkt ist das Werk des "dummen Volkes", und der Postplatz das Werk der "intellektuellen Experten". Wenn ich beide Plätze vergleiche, muss ich ernsthafte Zweifel bekommen wer hier die Experten und wer die Scharlatane sind.

    Die GHND sind ja keine "rückwärtsgewandten Spinner" , wie die Systemmedien glauben machen wollen. Prof. Magirius hat sicher mindestens so viel Ahnung wie Prof. Glaser, ist aber nicht so sozialistisch verblendet wie er. Man kann also nicht sagen, dass "Demokratie" im Städtebau nur Entscheidungen einer dummen Masse bedeutet - es sind ja bei wichtigen Entscheidungen stets Fachleute involviert. Mit dem Unterschied dass die systemhörigen Fachleute sich aus Geld-oder Karrieregründen zur öffentlichen Lüge hinreißen lassen, und die systemunabhängigen eben nicht.

    Das Argument, die "Plebs" könne nicht entscheiden, greift demnach hier überhaupt nicht. Die eigentliche Plebs sitzt in den Chefetagen der Firmen und Konzerne, der Architektenbüros und im Dresdner Stadtrat. Oder will mir jemand erzählen dass Leute wie Nettekoven, Prisco oder Orosz etwas von Baukunst verstehen?

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • In städtebaulichen Fragen kann man getrost das Volk fragen, denn im Gegensatz zu den korrupten Eliten bedeutet dem Volk Tradition noch etwas. Sämtliche Reko-Initiativen gehen doch vom Volk aus, zumindest werden sie vom Volk stark befüwortet. Die Architektur der Altstadt ist Sache der Bürger, ansonsten stimmt mit dem System was nicht.
    Sicher, unser System ist korrupt und die Eliten folgen nur ihrem Geldbeutel. Gerade deshalb sind Initiativen wie die GHND heute revolutionäre Akte. Inmitten einer von Spekulanten und Großkonzernen beherrschten und verdorbenen Welt sind solche Projekte wie Inseln der Glückseligkeit. Die Eliten wollen nur eines, dass wir uns verdammt nochmal mit Betonkästen zufriedengeben und endlich unsere Traditionsseligkeit aufgeben. In Projekten wie dem Neumarkt manifestiert sich der Widerstand der Menschen gegen ein pervertiertes, technokratisches Menschenbild. Deshalb ist unser Bemühen so wichtig.

  • Zitat von "Vitruv"

    In städtebaulichen Fragen kann man getrost das Volk fragen, denn im Gegensatz zu den korrupten Eliten bedeutet dem Volk Tradition noch etwas. Sämtliche Reko-Initiativen gehen doch vom Volk aus, zumindest werden sie vom Volk stark befüwortet. Die Architektur der Altstadt ist Sache der Bürger, ansonsten stimmt mit dem System was nicht..

    Genau. Ich stimme Dir fast immer zu. Mir ist noch jetzt schleierhaft, wieso du sagtest wir seien nicht einer Meinung :D

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Zitat von "Vitruv"

    In städtebaulichen Fragen kann man getrost das Volk fragen, denn im Gegensatz zu den korrupten Eliten bedeutet dem Volk Tradition noch etwas. Sämtliche Reko-Initiativen gehen doch vom Volk aus, zumindest werden sie vom Volk stark befüwortet. Die Architektur der Altstadt ist Sache der Bürger, ansonsten stimmt mit dem System was nicht.
    Sicher, unser System ist korrupt und die Eliten folgen nur ihrem Geldbeutel. Gerade deshalb sind Initiativen wie die GHND heute revolutionäre Akte. Inmitten einer von Spekulanten und Großkonzernen beherrschten und verdorbenen Welt sind solche Projekte wie Inseln der Glückseligkeit. Die Eliten wollen nur eines, dass wir uns verdammt nochmal mit Betonkästen zufriedengeben und endlich unsere Traditionsseligkeit aufgeben. In Projekten wie dem Neumarkt manifestiert sich der Widerstand der Menschen gegen ein pervertiertes, technokratisches Menschenbild. Deshalb ist unser Bemühen so wichtig.

    Das grosste Problem ist ja der Interesse.
    Architektur ist ja nicht gerade die grosse Renner, die Millionen von Menschen tief bewegen.
    Die meiste Menschen haben eher eine relative begrenzte Intresse.
    Die kleine Gruppe die sich wirklich fur Architektur intressiertm sind leider oft eher fur moderne Gebauden intressiert.
    Trotzdem sind die meisten Architekturintressierte eher in eine Minderheit.
    Wir hier sind dabei die Minderheit in der Minderheit.

    Schat mal nur unsere Forum hier:
    wir sind jetzt sogar nicht 800 Mitglieder in dieser Forum. Von ein (deutschsprachige) Bevolkerung ist
    das halt extrem wenig. Dazu sind viele fleissige Verfasser hier von Lander wie Danemark, Holland und USA.

    Vergleich das mal mit die Forum von Bayern Munchen oder Werder Bremen.