Dass die Fassade so verstümmelt rekonstruiert werden soll, kann ich
nicht nachvollziehen. Wenn man sich die Plangrundlagen mit der für den
Kulturpalast geforderten Schleppkurve ansieht, dann tangiert diese die
Grundfläche des Chiapponischen Hauses ja lediglich in der äußersten
nordwestlichen Ecke des ursprünglichen Grundstückes. Die südliche Hälfte
des Chiapponischen Hauses ist davon nicht betroffen.
Natürlich verstehe ich, dass der rechte Winkel des Ingenieurs und Bauherrn liebstes Kind ist.
Aber was spricht denn in diesem Fall dagegen, die Grundrissgestalt der
Ecke Frauenstrasse - Galeriestrasse im Sinne eines spitzen Winkels zu
verändern, so dass zumindest die Möglichkeit der originalgetreuen
Rekonstruktion der vollen Fassadenbreite erhalten bleibt? Auch die
östliche Strassenfront der Galeriestrasse würde in diesem Bereich dann
wesentlich harmonischer verlaufen.
Dresden, Neumarkt - Quartier VI
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Weil man die Verkürzung ja nur gemacht hat um die Reko zu verhindern. Daher besteht zu dem von dir gewünschten Szenario auch null Interesse seitens der Stadt. Traurig aber wahr.
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Nur weil das Ergebnis aus den Diskussionen verschiedener Ebenen herausgekommen ist, heißt das ja nicht, daß es ein optimales Ergebnis ist und aller Kritik enthoben wäre. Hier kann nur gesagt werden "viele Köche verderben den Brei" oder "halt der typische Kompromiss", " nix ganzes und nix halbes" !
Wenn es wirklich nur um wenige Distanzen im hinteren Teil der Schleppkurve geht und ein spitzer Winkel die ganze Fassadenfront erlaubt hätte, dann ist das jetzt hier definitiv nicht der optimale Kompromiss! -
Es ist immerhin eine Lösung, die alle Belange berücksichtigt und nicht nur jene von Rekonstruktionsverhinderern oder der Vertreter modernistischer Füllbauten und optimierter Rekonstruktionen.
Exakt diese Lösung mit ihren Stärken und Schwächen spiegelt vielleicht am "ehrlichsten" das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Architekturauffassungen und baugesetzlichen Zwängen der Gegenwart wider. Sie stellt dem Kulturpalast unter Berücksichtigung der geforderten Abstandsflächen erstmals gleichberechtigt die Wiederherstellung des alten Straßenraums in historisierender Form direkt und als harter Schnitt gegenüber, statt sich im Übergang einseitig den Vorstellungen von Vertretern des Modernismus zu beugen. Dieser Kontrast ruft nun interessanterweise letztere auf den Plan und bereitet ihnen Schmerzen, weil die gefundene Lösung auch die Entbehrlichkeit einiger überflüssiger Konstrukte wie den Eckbau Rosmaringasse/ Jüdenof offenbart.
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Nur weil das Ergebnis aus den Diskussionen verschiedener Ebenen herausgekommen ist, heißt das ja nicht, daß es ein optimales Ergebnis ist und aller Kritik enthoben wäre. Hier kann nur gesagt werden "viele Köche verderben den Brei" oder "halt der typische Kompromiss", " nix ganzes und nix halbes" !
Wenn es wirklich nur um wenige Distanzen im hinteren Teil der Schleppkurve geht und ein spitzer Winkel die ganze Fassadenfront erlaubt hätte, dann ist das jetzt hier definitiv nicht der optimale Kompromiss!Die Alternative wäre ein stinklangweiliger und banaler Entwurf gewesen. Wenn ein Hauptakteur, nämlich die Stadtverwaltung, systematisch Sabotage betreibt, dann sollte man keine perfekten Ergebnisse erwarten. Wie sehr ich deine hochgesteckten Wünsche verstehen kann, wir müssen realistisch bleiben und die Umstände berücksichtigen, wenn wir über Kompromisse urteilen.
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Genau so ist es. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegt eben die Realität und die ist im aktuellen Fall nicht perfekt. Aber die Alternative wäre die Fassade zum Kulti auch in der Frauenstraße gewesen.
So kann man wenigstens die Nordseite der Frauenstraße historisch erleben nachdem die Kib die Südseite auch komplett ruinieren wird.
Ich finde das Gejammer manchmal ziemlich daneben. Und wie ich oben bereits sagte. Eigentlich ist dieser Entwurf der ehrlichste am ganzen Neumarkt. Denn hier kann die Baugeschichte des gesamten Platzes in einem Bau erlebt werden.
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Einen in meinen Augen recht eleganten Entwurf für das Grundstück des Chiapponischen Hauses haben die TSSB-Architekten geliefert.
http://tssb.de/portfolio/neub…umarkt-dresden/
Zumindest gefällt er mir besser, als diese Vergewaltigung der grandiosen Locke-Fassade.
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BB, ich stimm mit dir in vielen geschmacklichen Fragen überein, auch in der Beurteilung dieses Entwurfs als elegant, aber dennoch würde ich die "vergewaltigte" Locke-Fassade vorziehen, dies aus verschiedenen Gründen, allen voran diesem, dass die Sache aus der schrägen Gassenansicht heraus nicht so schlecht wirken würde. letztlich ist ein verkürztes Chiapponisches Haus immer noch besser als gar keines (sofern natürlich die Fassade ordentlich ausgeführt wird).
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Zitat
Bonjours tristesse! Noch solch ein entbehrlicher weil langweiliger Entwurf. Ein gezähmter Strichcode allenfalls ohne Eleganz. Offenbar reichen die zahlreichen Füllbauten nach modernistischem Muster immer noch nicht...
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Wir reden ja die ganze Zeit über den "Au petit bazar", aber was hat Blobel eigentlich mit dem schmalen Haus zwischen diesem und dem Dinglingerhaus vor. Kommt da die Fassade original oder wird dies auch neu interpretiert?
Für das Dinglingerhaus und dessen linken Nachbarn stehen übrigens nun die ersten Schalungselemente im EG.
Das Erdgeschoss wird also definitiv in Betonbauweise entstehen, das war aber beim KIM-Projekt nicht anders. Man hat erst ab dem 1.OG Ziegel verwendet. -
Grünes Licht dafür - denke ich ....
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Unglaublich wie schnell das geht. Ich müsste auch mal wieder in die Altstadt fahren. Am Ende kennt man sich gar nicht mehr aus... "Ach jetzt hamm die mal wieder alles so zugebaut..."
Hoffentlich bleibt heute alles friedlich.....
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Hoffentlich bleibt heute alles friedlich.....
Konkrete Kriegswarnung?
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Ich bezog dies auf die Veranstaltungen/Demonstrationen rund um den 13. Februar. Architektur ist nicht immer das Wichtigste auf der Welt.
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Ich finde ja das Projekt Neumarkt fantastisch. Wenn ich jedoch Kritik üben soll, dann die Folgende:
1) Zu viele moderne Füllbauten.
2) Kein Abriss des Kulturpalastes. Dadurch fehlt es an einer gewissen Großzügigkeit und viele schöne Gassen (die die Dresdner Altstadt dringend nötig hat) können nicht entstehen.
3) Alte Fassaden werden abgeändert, sodass sie Teils nicht authentisch aussehen.Insbesondere Punkt 3 stört mich enorm bei diesem Quartier. Das die Fassade Richtung Frauenkirche bei gleich bleibender Höhe des Hauses eine weitere Etage eingeschoben bekommt, finde ich echt bedauerlich (oder vertue ich mich da?). Denn genau deswegen wird dann die alte Großzügigkeit und Eleganz fehlen. Aber der Betrachter weiß ja gar nicht, dass er hier was vorgegaukelt bekommt, wenn er sich mit der ehemaligen Bebauung nicht auskennt. Wenn überhaupt hat er ein gewisses Störgefühl, dass eine alte Fassade so hemmungslos wirtschaftlich aussieht. Sozusagen ein Altbau, der aufgrund der niedrigen Etagenhöhen aussieht wie ne Platte.
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1) Zu viele moderne Füllbauten.
2) Kein Abriss des Kulturpalastes. Dadurch fehlt es an einer gewissen Großzügigkeit und viele schöne Gassen (die die Dresdner Altstadt dringend nötig hat) können nicht entstehen.
3) Alte Fassaden werden abgeändert, sodass sie Teils nicht authentisch aussehen.Mit deiner Kritik rennst du hier offene Türen ein und Athen kriegt einige weitere Eulen hergetragen, glaube ich
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Woher ist denn die obige Darstellung? Ist die an mir vorbeigegangen, oder ist das neu?
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Was ist das da eigentlich für ein Klotz von -vermutlich- Kaufhaus auf dem Vorkriegsbild? Leise aber deutlich werden hier schon weitere städtebauliche Entwicklungen antizipiert, wenn auch in später eher westdeutscher Manier, viele Beispiele im In- und Ausland mahnen, daß dafür garnicht mal Kriegszerstörung von nöten gewesen sein muß...
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