Potsdams historische Mitte - Allgemeines und Stadtpolitik

  • Doch, die Initiative "Potsdam ohne Garnisonkirche" hat sich öffentich für einen Erhalt des Rechenzentrums ausgesprochen. Auch will man weder die Baugnehmigung für die Garnisonkirche noch den abgeschlossenen, befristeten Mietvertrag für das Rechenzentrum akzeptieren.

    Das ist ja einer der Gründe, weshalb ein "Dialog" mit der Truppe keinen Sinn macht: käme ein Kompromiss zustande würde dieser nicht eingehalten.

    Ich sehe in der neuen - eher den mit "Weisheiten" der Endsiebziger aufwartenden - Gruppe eine, die sich um die Mechanismen politischen Public Relations schart. Dialog wäre ja prima, das aber ein Teil der Gruppe bis vor kurzem und zum Teil ja immer noch gegen den "rosa Kasten" wettert - gemeint ist das [lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon] - und es jetzt als Bestandteil des Kontrastes ansieht, ist jedenfalls ein Teil der argumentativen Achterbahnfahrt, den ein großer Teil der an der Initiative Beteiligten hingelegt hat.

  • Das ist das skurrile: eine Lernkurve ist nicht zu erkennen. Man wettert gegen jede Rekonstruktion als bedeute sie den Untergang des Abendlandes und der Baukultur um diese nach ihrer Fertigstellung zu akzeptieren und mit den gleichen Argumenten die nächste Reko zu bekämpfen.

    Ich fürche es geht eher darum, dass die Wählergruppe "die Andere" bald ein neues Wahlkampfthema finden muss, da 2017 die Garnisonkirche ja schon im Bau ist.

  • Guten Tag,

    ich glaube, ich habe mich in meinem letzten Beitrag falsch ausgedrückt :blink: .

    Mit meinem Beitrag wollte ich aussagen, das man Gruppierungen die sich mit Potsdam auseinandersetzen nicht ignorieren sollte, es kommt aber darauf an was für eine Bühne/Medium (Fernsehen/Zeitung) man dieser Gruppierung zur Verfügung stellt.

    Viele Grüße :cool:

  • Bei den Experten der Nachkriegsmoderne lese ich stets, die Potsdamer Lösungen für das Interhotel und die FH seien "Sonderlösungen", die exklusiv für diesen Standort entworfen worden seien. Bei der FH scheinen mir allerdings rumänische Beispiele aus dem sozialistischen Ausland Pate gestanden zu haben, errichtet um 1965. Die Nutzung war eine Maschinenfabrik in Bukarest.

    (C) Simon Schmid auf Tumblr

  • Bei den Experten der Nachkriegsmoderne lese ich stets, die Potsdamer Lösungen für das interhotel und die FH seien "Sonderlösungen", die exklusiv für diesen Standort entworfen worden seien. Bei der FH scheinen mir allerdings rumänische Beispiele aus dem sozialistischen Ausland Pate gestanden zu haben, errichtet um 1965. Die Nutzung war eine Maschinenfabrik.

    Wunderbar! Das gehört ja unbedingt auf die UNESCO-liste, zusammen mit den potsdamer Beispielen! "Stararchitektur"! :biggrin:

  • Wunderbar! Das gehört ja unbedingt auf die UNESCO-liste, zusammen mit den potsdamer Beispielen! "Stararchitektur"! :biggrin:


    Immer noch besser als der Müll der heute produziert wird.
    Horizontal oder Vertikalgliederung und das so kreativ umgesetzt, dazu scheint heute kaum noch jemand in der Lage..oder aber willens...

  • Das rumänische Vergleichsobjekt sieht trotz seines Zustands deutlich interessanter aus.
    Aber auch die FH ist eigentlich gar nicht so schlecht. Ihr Standort ist das Problem und ihre Nebenfunktion als Exekutionswerkzeug für die barocke Altstadt.

  • Es geht wieder einmal um das Gitter im Treppenhaus des Potsdam-Museums:


    Foto: Autor, 2014

    Seit 2013 wird hier im Forum diskutiert. Nun geht's in eine neue Runde. Auf der SVV am 03.06.2015 wurde beschlossen, dass das Gitter bis 2016 abgebaut werden soll. Die Kosten dafür soll das Museum tragen: Durch eine Mietpreiserhöhung. Dagegen verwahrt sich der Vorsitzende des Fördervereins, Herr Wicke. Herr Wicke spricht ganz richtig vom "Abriss eines nicht bestellten Treppengitters" und verlangt, dass das Geld dafür zusätzlich in den städtischen Haushalt eingestellt wird.

    Der Unsinn nimmt kein Ende... :kopfschuetteln:

    Hier ist der MAZ-Artikel zu finden (noch gesperrt). Wer mehr Infos benötigt, kann einfach mal die Suchfunktion benutzen, da wir das Thema in zwei Strängen diskutiert haben.

  • Possen gehören doch zu einer parlametarischen Denokratie wie Fische zum Wasser. Es gibt leichtere Kost, die noch seichter ist.

    Hinter aber fast jeder Posse steht ein Kern eines Mißstandes. Hier ist es die offenbare Allmacht des Chefs des örtlichen "Kommunalen Immobilienservise" (KIS), Richter, der es völlig normal fand grundlegende gestalterische Fragen der Stadt (hier geht es ja um die "gute Stube" der Residenzstadt) mit Architekten allein entscheiden zu dürfen. Man muss sich das vor Augen führen: da wird ein Architekt vom KIS mit der Sanierung eines Hauses beauftragt, der stellt einen Bauantrag, bekommt eine Baugenehmigung (beides ohne Gitter) und baute dann - in Rücksprache und Wissen seines Auftraggebers - ein Treppenhaus mit einem blickverstellenden Gitter. Jetzt will keiner verantwortlich gewesen sein (dabei hat der Chef des KIS vom ganzen Vorgang gewußt und dies gebilligt). Die Rückbaukosten sind dem anzulasten, der diesen groben Unfug mit Steuergeldern angelastet hat: Herrn Richter.

  • Guten Tag,

    wie Potsdamer Neuste Nachrichten (pnn) am 22.06.2015 berichtet, setzt sich die Initiative "Potsdamer Mitte neu denken" für die Anerkennung moderner Ostarchitektur in Potsdam ein. Deswegen spricht sie sich für den Erhalt der Fachhochschule aus.

    http://www.pnn.de/potsdam/979225/

    Das bedeutet, wenn die Fachhochschule, das Rechenzentrum und das Hotel "Mercure" erhalten bleiben, kann man die Annäherung an die historische Innenstadt vergessen :kopfschuetteln: .

    Viele Grüße :cool:

  • "Abgesehen davon bilde die Fachhochschule einen Kontrast zum historisch nachempfundenen Landtagsschloss, der erhalten werden solle, da eine Stadt gerade davon lebe."

    Da wird immer und immer wieder die gleiche sch... rezipiert :augenrollengruen:
    Seit wann lebt eine Stadt von Kontrasten?! Hinterfragt dieses Geblubber auch mal einer?
    Also ich habe noch nie jemanden nach einem Städtetripp sagen hören "War echt schön da, prima Kontraste!"

    Aber eines muss man den Gegnern lassen: sie lassen sich immer neue Initiativen einfallen, während der Förderverein irgendwie auf der Stelle tritt und höchstens durch Zugeständnisse auf sich aufmerksam macht.

  • Wenn es den Herren in Potsdam nicht mehr gefällt, würde ich einen Umzug nach Marzahn-Hellersdorf vorschlagen. Ich helf´ gern beim Koffer packen!

    Hier ist die Welt für die Freunde des sozialistischen Städtebaus noch in Ordnung.

  • Da braucht man nicht so weit zu fahren, gleich in der Burgstraße geht's richtig los...
    Zum Glück ist dieses Geblubber nicht sehr ernst zu nehmen. Mit der FHS würde man sich doch nur lächerlich machen, und das vermögen Politiker allen Couleurs idR recht gut zu spüren. Nach P. kommen sehr viele Touristen, und die Blamage wäre daher eine höchst internationale. Dazu kommt, dass die FHS nicht einfach einen besonders hässlichen Bau oder eine besonders hässliche Platzseite darstellt, sondern aufgrund ihrer unglücklichen nach der Reko des Schlosses viel zu weit vorgerückten Stellung das Platzgefüge förmlich eindrückt. Eine derartige städtebauliche Katastrophe wird keiner vertreten wollen. Dazu muss man offenbar wirklich gelernter Architekt sein.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Guten Tag,

    wie Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) am 13.07.2015 berichtet, diskutierten die Bürgerinitiativen zur Potsdamer Mitte. Eins wurde bei der Veranstaltung deutlich: Die Kontroversen um den Stadtumbau werden weitergehen.

    http://www.pnn.de/potsdam/986476/

    Ich habe das Gefühl je länger die Fachhochschule steht, um so mehr wird für den Erhalt dieser Fachhochschule gekämpft... :kopfschuetteln: Wo in Dresden schon aufgebaut wird, wird in Potsdam noch diskutiert.

    Viele Grüße :cool:

  • Wenn es den Herren in Potsdam nicht mehr gefällt, würde ich einen Umzug nach Marzahn-Hellersdorf vorschlagen. Ich helf´ gern beim Koffer packen!

    Hier ist die Welt für die Freunde des sozialistischen Städtebaus noch in Ordnung.

    Wer kann aber die Mieten in den hübsch restaurierten Gebäuden bezahlen? Ein kleiner Arbeiter bestimmt nicht. Die Plattenbauten waren mal sehr begehrt, heute wieder, wenn sie modernisiert sind und auch das Umfeld stimmt. Ich selber bin nicht in der Platte aufgewachsen und ich kenne nur von Besuchen die Vor - und Nachteile dort. Auch im Westen gibt es die Platte, natürlich nicht in den Massen wie z. B. in B.- Marzahn oder Dresden- Gorbitz, wo diese Platten heute sehr ansprechend gestaltet wurden.

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten