Potsdam - Neubauquartier V - Staudenhof

  • ^ Das ist ein sehr wichtiger und richtiger Ausspruch campus soli. Könnte ich fett eingerahmt an jedes ostdeutsche Rathaus hängen, insbesondere in meiner Heimatstadt Neubrandenburg!


    Ebenfalls dazu passend, das Zitat in Konstantins Signatur darüber:

    „Wer sich der Vergangenheit nicht erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“
    George Santayana (1863-1952), US-amerikanischer Philosoph spanischer Herkunft

  • Immer wieder erinnert uns "die Linke" daran das in der Mitte Potsdams noch der Staudenhof steht und eigentlich auch dort stehen bleiben soll. Die Linke stellt weitreichende Forderungen, falls der Staudenhof in der Potsdamer Innenstadt tatsächlich abgerissen werden sollte. Auch möchte "die Linke" erneut prüfen lassen ob eine Sanierung des Wohnblocks möglich wäre, schon wieder :sad: .

    https://www.pnn.de/potsdam/wohnen…s/24136330.html
    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten, 24.03.2019)

  • Wieder mal ein inhaltlich recht lückenhafter und einseitiger Artikel des Herrn Kramer. Ich zitiere Konstantin, um die von den SED-Nachfolgern im Subtext stets transportierte These der Gentrifizierung ein wenig geradezurücken:

    Das Schicksal des Staudenhofes ist vor vielen Jahren öfefntlich breit diskutiert und deshalb die Mietverträge auf 2022 befristet worden. Für die wenigen verbliebenen Mieter gibt es nahe Ersatzwohnungen im Bestand oder Neubau der stadteigenen Immobilienholding. Für niemanden kommt ein Abbruch und Neubau des Blockes nach 2022 überraschend.

  • "Auch sei zu prüfen, inwieweit bei einem Neubau „Anlehnungen“ an die Gestaltung des jetzigen Wohnblocks möglich sind"

    Ich habe mir ein Buch zur DDR Architektur Potsdams gekauft. Schlimm zu lesen aber wenn man dagegen argumentieren will muss man sich auch mal mit der Dunklen Seite befassen.

    So nun zum Zitat. Eben in diesem Architekturführer wird großer Wert darauf gelegt, dass die Balkonbrüstungen vom Staudenhof ja sowas von künstlerisch wertvoll wären (würg). Sollen sie doch beim Abbruch diese geilen Balkonbrüstungen runternehmen und im Späteren innenhof wieder an die Gebäude drantackern. Ich hätte zwar schöne Ideen für den innenhof gehabt aber wenn man unbedingt "Anleihen" an den alten Staudenhof haben muss dann bitte nicht zur Straße hin.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • In Potsdam sind am 26. Mai Kommunalwahlen - da werden noch viele Säue durchs Drf getrieben. Die Linken hatten 2014 von 25 % der Stimmen - da werden wir mal sehen, wie das dieses Jahr ausgeht.

    Ein gestalterische Anlehnung ist natürlich Unsinn, beschlossen ist in diesem Block den Palazzo Capra wiederaufzubauen. Wie die Fassaden zur Starße Am Alten Markt und an der neuen Nikolaistraße (ehem. Kaiserstraße) aussehen wird sich noch erweisen. Es sind in jedem Fall kleiner parzellierte 4-Geschosser - da macht eine Anlehnung an die Platte keinen Sinn.

  • da macht eine Anlehnung an die Platte keinen Sinn.

    Richtig. Aber seit wann sind sinnvolle gestalterische Vorschläge aus den Reihen von Linken und aNDEREn zu erwarten?

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Die Diskussion um den Staudenhof ist aus meiner räumlich entfernten Perspektive völlig absurd und ideologisch überladen. Was hier für 'nen Bohei um ein Gebäude gemacht wird, das einfach nur ein schrecklich billiges Betonungetüm ist, entschließt sich völlig meiner Vorstellungskraft. Ist auch nicht mit dem nun schon fast üblichen Streit um sogenannte Ostmoderne zu vergleichen. Da liegen ja welten zwischen, wenn man schaut, was in der DDR zur selben Zeit sonst noch so gebaut wurde.

  • Die sozialistische Linke und ihr geliebter Staudenhof. Ein Linken-Antrag zum Staudenhof, der weitreichende Forderungen für einen Ersatzbau gehabt hätte, ist im Hauptausschuss durchgefallen.

    https://www.pnn.de/potsdam/potsda…g/24253866.html
    (Potsdamer Neuste Nachrichten, 24.04.2019)

    Wenn die sozialistische Linke so scharf ist Plattenbauten im Stadtzentrum zu erhalten, sollen Sie nach Eisenhüttenstadt oder Frankfurt (Oder) gehen und dort mal die Ärmel hochkrempeln.

  • Zur Information: alle Mieter des "Staudenhofes" - bis auf ca. 11 Alt-Mieter - haben Zeitmietverträge bis zum 31.12.2022.

    Die Stadt hat beschlossen die Frage nach dem Abbruch erst 2021 zu entschieden, wenn die Förderbedingungen für den Neubau von Wohnungen und Sozialwohnungen feststehen.

    Da ein Abriß-Neubau ca. 1/3 mehr vermietbare Fläche ergäbe hat die Stadt bis dato diese Variante Favorisiert. Die Altmieter sollen auf neue Wohnungen im Bestand der Stadt oder in Errichtung begriffene Wohnbauten des Blocks III verteilt werden.

    Hier der Auszug der ersten Studie von 2011.


  • Und bis 2021 hat dann die 14 Studie der Linken auch noch ergeben, dass es Unsinn wäre den Klotz zu erhalten. Dafür sind dann tausende Euro Steuergelder verpulvert worden. Eine schnelle Entscheidung wäre schön gewesen!!!

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Für eine schnelle Entscheidung bedürfe es ja bei den Verantwortlichen eine diese Vision für die Zukunft Potsdams und bei dem hiesigen Gegenwind, auch noch genügend Standhaftigkeit...

    Luftpost

    Einmal editiert, zuletzt von Luftpost (14. Mai 2019 um 11:58)

  • Nee, es bedürfte der Kenntnis der Förderkonditionen von Land und Bund für die Jahre 2022 und 2023. Sonst kann man es ja nicht seriös rechnen, was es unterm Strich für die Stadt kostet.

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) berichtet in der Ausgabe vom 04.02.2021, dass die Stadtverordneten über den Abriss des Staudenhof und den Neubau von Sozialwohnungen auf dem Areal entscheiden sollen.

    https://www.pnn.de/potsdam/potsda…r/26884738.html

    Um was geht es bei der Abstimmung denn genau? Ist der Abriss des Staudenhof nicht beschlossene Sache? Könnten die Stadtverordneten das Leitbaukonzept noch einmal in Frage stellen? Denn man ist ja inzwischen mehr auf wohnungspolitische und gesellschaftliche Belange fixiert.

  • Um was geht es bei der Abstimmung denn genau? Ist der Abriss des Staudenhof nicht beschlossene Sache? Könnten die Stadtverordneten das Leitbaukonzept noch einmal in Frage stellen? Denn man ist ja inzwischen mehr auf wohnungspolitische und gesellschaftliche Belange fixiert.

    Theoretisch ist im Schubert-Potsdam alles möglich!

    Der Hintergrund ist, dass für den Staudenhof ein Moratorium mit Bestandsschutz bis 2022 erwirkt wurde. In diesem Zeitraum sollte nochmal abgewägt werden, ob er nicht doch stehen bleiben könnte.

    Entscheidend könnte die Wirtschaftlichkeitsprüfung des Sanierungsträgers sein, aus der hervorgeht, dass es eigentlich unverantwortlich wäre (selbst in sozialer Hinsicht) diesen Kasten zu sanieren. Die Mieten würden exorbitant steigen und nicht mehr in den Bereich der sozialen Verträglichkeit fallen. Bei Abriss und Neubau könnten hingegen Fördermittel akquiriert werden um weiterhin Wohnraum unter dem Mietspiegel zu gewährleisten.

    Hinzu kommt noch, dass der Wohnblock am Staudenhof absolut ineffizient in der Flächennutzung ist. Nahezu 50% des Gebäudes bestehen aus Fluren und Treppenhäusern.

    Für jemanden mit gesundem Menschenverstand dürfte die Sache klar sein. Aber in der Hinsicht ist Potsdam immer für eine Überraschung gut, da in der SVV mittlerweile zuviele Ideologen und Ostalgiker sitze.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Schubert meinte mal in einem Interview, dass er den Abriss des Staudenhofs auch für richtig erachtet. Ich denke eigentlich auch, dass der Abriss beschlossene Sache ist. Diesmal besteht auch der Vorteil, dass wenn es dann irgendwann mal mit dem Abriss los geht, dass man schon die Ergebnisse aus Block III sehen kann. Allerdings erhoffe ich mir von dem Quartier nicht so viel wie vom Block III. Die ProPotsdam wollte, so war mein letzter Stand, das Quartier alleine bebauen, demnach wird die architektonische Vielfalt wahrscheinlich nicht so hoch sein, wie bei mehreren Bauherren. Die angedachte Rekonstruktion, die dort geplant ist, denke ich, wird auch nicht auf dem architektonischem Niveau sein, wie die anderen Leitbauten. Dennoch wird die Neubebauung wahrscheinlich besser sein als der Staudenhof.

  • Graf Cylinar Eine Rekonstruktion ist eine Rekonstruktion. Das da die Qualität stimmt hat der Denkmalschutz im Auge, der in Potsdam mit Herrn Zurkuhlen sehr gut besetzt ist. Ihre Bedenken bezüglich der architektonischen Vielfalt sind zwar durchaus berechtigt, aber sollte wie beim Block IV verfahren werden, so verpflichtet sich die ProPotsdam für jede Parzelle einen individuellen Architekturwettbewerb durchzuführen. Da müssen wir frühzeitig intervenieren um aufzuzeigen, dass man schon mit einfachsten Gestaltungsmitteln aus einem Wohnbunker ein urbanes Kleinod machen kann.

    Die Basics sind ja vorgeschrieben. Sprich Parzellierung, Satteldächer, Gebäudehöhen etc.

    Eine größere architektonische Freiheit wird es hingegen an der Straße Am Alten Markt, an der Ostseite des Karrees geben, da diese Straße nicht historisch ist.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Um die handwerkliche Qualität und die des Materials mache ich mir auch keine Sorgen. Ich wollte bloß zum Ausdruck bringen, dass mir persönlich der Palazzo Giulio Capra nicht so sehr gefällt wie die anderen Leitbauten. Ich finde er spielt nicht auf der selben Liga wie diese.

    Ich bin mal gespannt auf die Entwürfe für den Block IV von der ProPotsdam, ich denke, dann weiß man, was man sich bei Block V erwarten kann.