Potsdams historische Mitte - Allgemeines und Stadtpolitik

  • Auf Facebook hat die Fraktion Die aNDERE mal wieder das getan was sie am besten kann. Meckern. Und es wird wieder alles schlecht geredet. Arm gegen reich ausgespielt und im Subtext wird wieder klar, daß Besserverdiener in ihren Augen keine Menschen sind. Für mich spricht da der pure Neid. Ruhe werden die erst geben wenn alle Wohnungen, mietfrei verschenkt werde. Ich verdiene auch nicht viel aber ich bin Realist und sehe ein, dass man im Herzen einer Kulturmetropole irgendwo auch eine Untergrenze hat ganz davon abgesehen, dass für mich an dieser Stelle die Schönheit und Ästhetik des Stadtraums im Vordergrund stehen. So wie es jetzt ist sollten alle zufrieden sein.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

    • Ob die restlichen 170000 Potsdamer Bürger auch in ständiger Unruhe über die städtebauliche Entwicklung der Potdamer Mitte sind wie die ca 150 Mitte Neudenker um Boede/Tomszak?
  • Ja, so ist das in einer freiheitlichen Gesellschaft: die Leute dürfen jeden Blödsinn verzapfen, den sie für richtig halten. Die Truppe (übrigens beileibe nicht 150 Leute sondern in der Regel zwischen 20 und 40 Personen) müssen ja auch weiter meckern, da man sonst ja jahrelang eine völlig unglaubwürdige Position vertreten hätte.

    Die neueste Leier ist, dass die neue alte Mitte nicht nur "Attrappe" ist (*gähn*), sondern auch völlig durchkommerzialisiert (nur Kettengastronomie, keine Grünflächen - nur Kübelpflanzen, kein Leben - alles tot). Wer schon heute, wo erst die eine Hälfte des Alten Marktes droht fertig zu werden, ebendort ist erlebt das Gegenteil. Insofern ist mir da gar nicht bange, da die Fakten die Potsdamer Wahlbürger noch immer überzeugt haben.

    Dass man weiter auf der Suche nach Themen für den OB-Wahlkampf im September ist, ist nur selbstverständlich. Die bisherigen Versuche scheinen mir jedoch ungeeignet.

  • Auf Facebook hat die Fraktion Die aNDERE mal wieder das getan was sie am besten kann. Meckern. Und es wird wieder alles schlecht geredet.

    Ich kenne Auch viele hier die genau das selbe machen und das Bedürfnis haben jegliche Tat der Gegner zu signalisieren und darüber zu schimpfen.....

  • Ich kenne Auch viele hier die genau das selbe machen und das Bedürfnis haben jegliche Tat der Gegner zu signalisieren und darüber zu schimpfen.....

    Lieber Uhrgreg,

    über Taten der Gegner darf man auch Schimpfen. Da sie immer wieder strafbewehrt sind.

    Im Gegensatz dazu, kann man das von den "Taten" der Befürworter nicht sagen.

    Luftpost

  • ...

    Die neueste Leier ist, dass die neue alte Mitte nicht nur "Attrappe" ist (*gähn*), sondern auch völlig durchkommerzialisiert (nur Kettengastronomie, keine Grünflächen - nur Kübelpflanzen, kein Leben - alles tot).

    Die Gegend um die FHS muss ja einen Zulauf gehabt haben, wie der Potsdamer Platz in Berlin Ende der 20er Jahre. Millionen von Touristen strömten dort jeden Tag hin, um sich eine architektonische Perle internationalen Ranges anzuschauen. Und das ganz ohne Pflanzen, Gastronomie und ein paar Brachflächen drumherum.

    Ein Aspekt ist allerdings tatsächlich jetzt beim Neubau genau zu begleiten: Die Verhinderung einer weiteren drohenden Steinwüste und die Ausstattung der Bebauung mit Pflanzen. Es kann nicht sein, dass die Lebensqualität des Ortes leidet, weil man mal wieder darauf nicht geachtet hat. Und mit Pflanzen ist nicht etwa eine leblose Rasenfläche gemeint, sondern richtiger Platz für Blumen, Bäume und Sträucher.

  • Wir sind in der innersten Innenstadt von Potsdam. Was genau haben hier Bäume und Sträucher zu suchen?
    Etwas differenzierter formuliert: ich vermag mir beim besten Willen nicht vorzustellen, wo dort am Bau Pflanzen untergebracht werden sollen. Allenfalls könnte man einzelne Parzellen brachliegen lassen und als Parks gestalten. Auf den Straßen ist soweit mir bekannt kein Platz für Alleebäume, es wäre auch eine Verfälschung des Eindrucks der Straße, die ja von der Sichtbarkeit der Fassaden geprägt ist.
    Es besteht aber auch gar keine Notwendigkeit für zusätzliches Grün, mit Steubenplatz und Lustgarten und Freundschaftsinsel und Platz der Einheit in nächster Nähe...
    Potsdams Innenstadt braucht vieles. Mehr Grün steht wahrhaftig nicht ganz oben auf der Liste!

  • Die eingerüstete Marktseite der Nikolaikirche. Die Wiederherstellung des Tympanonreliefs wird sich wohl bis Oktober (Erntedankfest) hinziehen.

    Die neue Orgel wurde gespielt.

    Dass in der Kuppel auch zerstörte Figuren stehen, war mir irgendwie noch nie aufgefallen.

    Ein paar Bilder von oben.

    Staudenhof

    Ehem. Fachhochschule

    Bau ab, bau ab... floet:)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ein erhellenden Interview eines orientierungslosen Baudezernen: Bernd Rubelt hat den PNN ein Interview gegeben.

    Darin hält Rubelt die barocken Stadterweiterungen für die Altstadt und die Altstadt mit dem Stadtschloß für die "neue Mitte". Für diese (die Mitte") benötige es "eine Vision" - die noch niemand habe.

    Offenbar hat der Mann die Stadtentwicklungspolitik seit 1990 noch überhaupt nicht verstanden. Wenn er da nach einem Jahr Amtszeit noch keinen roten Faden und keine Vision gefunden hat, sollte besser in Eutin weitermachen.

  • Wenn er da nach einem Jahr Amtszeit noch keinen roten Faden und keine Vision gefunden hat, sollte besser in Eutin weitermachen.

    Oder in Castrop-Rauxel. Aber mal ehrlich, allzu viel "kaputtmachen" kann der Mann doch ohnehin nicht mehr, die Leitlinien für den Umbau der "Mitte" stehen doch, oder?

  • Ja das ist schon merkwürdig.Ein Baudezernent von der Basis und redet immer noch von Visionen?Die Zeit der Visionen für die Mitte Potsdams sind schon eine Weile vorbei.Jetzt drehen sich bald die Kräne in der Mitte.Die Pläne werden jetzt in die Tat umgesetzt.
    Starrsinnige Visionäre und Träumer in Potsdam sind diese Mitteneudenker die immer noch von einem Erhalt zumindest des Rohbaus der FH träumen.

  • Sichtlich wird ja momentan dem Dach der FH und den Rippen mit schwerem Gerät zu Leibe gerückt und Substanz abgetragen. Schön wäre es jetzt, wenn die Kubatur an sich erkennbar zurückgebaut würde. Hoffe dies wird bald der Fall sein.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Das hat doch hier niemand behauptet. Das, was heute steht, ist der sanierte Bestand aus dem Lustgarten.

    Die Fundamente für den Anschluß an das Schloß sind gelegt - das Geld hat nicht gereicht, sagte der Sanierungsträger. Ausreichend Teile der Kolonnade leigen bei der SPSG.

    Es kommen allerdings im nächsten Jahr schonmal die Vasen wieder drauf. Leider harren die Figuren noch ihrer Restaurierung und können in ihrer Filigranität ohne Schutz nicht mehr aufgestellt werden.

  • Leider harren die Figuren noch ihrer Restaurierung und können in ihrer Filigranität ohne Schutz nicht mehr aufgestellt werden.

    Um noch mal nachzufragen. Heißt das nicht, dass eigentlich Replika der Figuren erstellt werden könnten/müssten, die dann zur Aufstellung kämen? Wäre es nicht vielleicht günstiger, von den Figuren Abdrücke zu nehmen und diese in einem Guss-Verfahren neu zu erstellen?

  • Eigentlich gehärt die Diskussion ja in den Stadtschloß-Faden, da die Kolonnade ein Teil des Schlosses ist. Liebe Mods, verschieben?

    Ein abendfüllendes Thema. Zuerst gehen wir ja alle davon aus, dass das Original am Standort am besten ist. Hier haben die Figuren der Ringer und Fechter durch den Bombenangriff des 14. April 1945 erheblich gelitten. Der Teil der Kolonnade, der im Lustgarten stand und nun an ihren historischen Ort transloziert wurde, hatt zu DDR-Tagen notdürftig wiederhergestellte Figuren. So sah es noch 2006 aus:

    Die Figuren haben z. T., beschädigte oder abgebrochene Gliedmaßen und sind rußgeschwärzt. Wenn man sie klassisch restauriert sind folgende Schritte nötig: a) Anfertigen von Ersatzstücken in Ton durch einen Bildhauer. 2) Abgiessen der Tonteile in Gips, da Ton schrumpft. 3a) Punktieren der Gipsteile in Sandstein und Zusammenfügen der Teile oder 3b) Erstellen einer vollständigen Kopie der Stein/Gipsfigur in Sandstein. Ein Beispiel für dieses Verfahren ist das Stein-Gips-Modell der Adlergruppe des Fortunaportals. Hier waren nach der Sprenung des Fortunaportals nur zwei Teile des Sockels aus dem Schuttberg geborgen worden.

    So soll auch mit den Figuren der Ringer und Fechter verfahren werden. Filigrane Teile, die im Original Metall waren (z.B. das Florett der Fechter) müssen hinzugefügt werden.

    Güsse sind natürlich immer eine Alternative, aus welchem Material auch immer. Das kann schlichter Beton sein, wie es heute an Potsdamer Bürgerhäusern häufig zum Einsatz kommt, Gussstuck (der mit Leinölfirnes haltbar gemacht wird, wie beim Tympanonrelief der Nikolaikirche) oder ein Mineralguss (also ein Polymer-Beton mit bis zu 50 % Zuschlagstoff des Originalmaterials in Kiesform).

    Die Schritte bis zum Stein-Gips-Modell sind jedoch unverändert. Nur die Schlußkopie in Sandstein wäre durch eine Abformung und einen Guß zu ersetzen, das sparte ca. 1/2 der Kosten des letzten Schrittes, insgesamt vielleicht 10 bis 20 Prozent.

    Können die fehlenden Teile in Sandstein ergänzt werden und muss zum Schluß nicht die ganze Figur in Sandstein kopiert werden ist die Wiederaufstellung der Originale deutlich preiswerter als Abgüsse. Zudem hat eine werkgetreue Kopie stets eine erhöhte Akzeptanz. Ganz einfach ist es also nicht.

    Das Problem des Vandalismus war im übrigen schon unseren Großeltern bekannt. Neben der Kolonnade befindet sich heute eine Straßenbahnhaltestelle, sodass die Kolonnade als Sitzbank mißbraucht wird. In dern 1930er Jahren ist deshalb ein Schutzzaun dokumentiert. Hier kann man auch die filigranen Figuren erkennen:

    Insgesamt sind die Figuren auch in einem bestimten Rhythmus aufgestellt: in der Mitte die niedrige Ringerfigur und dann rechts und links 5 symmetrisch je fünf weitere Fechter, Ringer etc. Die linken (westlichen 5 Joche sind heute weggelassen; im übrigen nicht wegen der Straßenbahn, die könnte auch unter dem Architrav der der Kolonnade durchfahren (wobei man zwei Säulenpaare weglassen müsste), sondern weil der Fahrradbeauftragte der Stadt auf einen 4 Meter breiten Streifen "freie Fahrt" für die Drahtesel bestanden hat.

    Diese von Knobelsdorff initiierte Symmetrie läßt sich auch durch einen Wieder-Anschluß der Kolonnade an das Stadtschloß nur teilweise wieder herstellen.