Potsdams historische Mitte - Allgemeines und Stadtpolitik

  • Potsdam war Bezirksstadt ohne "haupt". Es gab in der DDR Kreisstädte und Bezirksstädte und nur eine "Hauptstadt", Berlin.

    ...

    Das ist nicht korrekt.

    "Bezirkshauptstadt war die Stadt Potsdam. Geographie. Der Bezirk setzte sich aus den beiden Stadtkreisen Potsdam und Brandenburg an der Havel ..."(potsdam-wiki). Diese Bezeichnung war wohl notwendig, wenn es im Bezirk mehrere große Städte gab, wie Stadt Brandenburg.

  • Die Debatte um Abbrüche von Gebäuden aus den 1970er-Jahren als Anti-DDR-Debatte zu führen ist doch absurd, da es darum gar nicht geht. Diese These entspricht der Legende, die die Anderen und die Sozialisten verbreiten es gehe um eine systematisch Tilgung von Spuren der DDR durch zugezogene Westdeutsche und damit um eine Entwurzelung der Bevölkerung mit DDR-Vergangenheit.

    Mich interessieren in der ganzen Diskussion nicht nur die Gebäude,auch die Personen,denn nur durch sie entstehen ja erst die Diskussionen ,Streitigkeiten,Vorgänge,Entscheidungen....

    Frage an Konstantin oder andere Foristen zu der Wählergruppe Die Andere und den Mitteneudenkern.Sind die Mitglieder dieser Gruppe von dem was sie da zur Potsdamer Mitte so alles von sich geben tatsächlich davon überzeugt?Eigentlich können diesen Unsinn ja nur noch die ganz unbedarften Potsdamer glauben schenken.Und was mich wundert,daß in diesen seltsam denkenden linken Truppen sogar einige Studierte Leute ,Architekten ,Historiker.......zu finden sind.(Frauke Röth,Steffen Pfrogner um nur einige zu nennen.:kopfschuetteln::?:

  • Also Historiker kenne ich bei den "Neudenkern" nicht. Frauke Roeth ist in Halle-Neustadt aufgewachsen - da muß man ihr auch abnehmen, daß sie die 70er-Jahre quasi mit der Muttermilch aufgenommen hat und mildernde Umstände walten lassen. Steffen Pfrogner hat noch zu DDR-Tagen Architektur studiert. Sein Oevre ist nach über 20 Jahren Berufstätigkeit eher überschaubar (2 Häuser). Er ist Mitglied der SED, PDS und der Linken und dies nach eigenem bekunden "auf dem linken Flügel". Sein Engagement ist eher familienbedingt: sein Vater Ernst Pfrogner war Architekt der DDR-Eliten und baute in den 1960er-Jahren den sog. "Verbinder" zwischen dem Lehmannschen haus von Knobelsdorff und dem Alten Rathaus, der heute den Haupteingang des Potsdam-Museums darstellt. Bei beiden ist das Engagement also eher biographisch.

    André Tomczak, der früher so aktiv war, muß nach dem Studium nun selbst Geld verdienen und hat sich zurückgezogen.

    Die tatsächlichen Strippenzieher sind Lutz Böde und Carsten Linke - deren hauptanliegen ist weniger die "Rettung" der DDDR-Moderne sondern die die Verhinderung der Wiederherstellung einer historischen Stadt Potsdam. Zu diesem Zweck ist jede erfolgversprechende Argumentation recht und viele junge Menschen, die z.B. zum Studium nach Potsdam kommen, glauben ja diese Märchen von der systematischen Vernichtung von DDR-Architektur durch die "Wessis".

    Das ist genauso wie es Gregor Gysi - im übrigen im Verein mit Lothar de Mazière, gelungen ist den jungen Leuten einzureden der Palast der Republik sei ein in breiten Schichten der Bevölkerung beliebtes Gebäude gewesen. Tatsächlich nannten die Menschen den Palast "Palazzo Prozzo" oder "Erichs Lampenladen", was eher für eine Popularität der anderen Art spricht und wenn man ein Jahr (sic!) vorher reservieren mußte, um ohne Parteikontakte in die Bowlingbahn zu kommen, kann man auch nicht von besonderer Beliebtheit sprechen. Es gibt leider viel zu wenige, die solchen Legenden offen widersprechen.

  • Meine Beiträge bitte nicht falsch verstehen. Ich weine hier nicht den DDR Gebäuden nach, sondern wollte aufzeigen, wieviel schon geschafft wurde, um Potsdam aufzuwerten.

  • Danke Konstantin für die ausführliche Hintergrundinformation.

    Ja wenn der ehemalige Kneiper Lutz Boede einer der Hauptstrippenzieher dieser für Potsdam äußerst nutzlosen linken Truppen ist, dann braucht man wirklich keine weitere Notitz mehr von diesen Leuten zu nehmen.Sie nimmt man nur noch durch ihr sinnloses Getöse in der Öffentlichkeit wahr,aber man kann sie Inhaltlich und Argumentativ überhaupt nicht ernst nehmen.Die sind einfach nur nervig statt produktiv für Potsdam.

  • Wir können alle froh sein, daß die Herrschaften so unversöhnlich und kompromißlos agieren - so ist noch nie ersthaft einer ihrer Vorschläge umgesetzt worden.

  • Elbegeist:

    Potsdam war Bezirksstadt ohne "haupt". Es gab in der DDR Kreisstädte und Bezirksstädte und nur eine "Hauptstadt", Berlin.

    Institut für Lehrerbildung "Rosa Luxemburg". Das war die offizielle Bezeichnung. Nach Karl Liebknecht war die Pädagogische Hochschule benannt. Deren Gebäude befanden sich hinter dem Neuen Palais (jetzt Universität Potsdam).

    Rastrelli hat in allen seinen Aussagen recht!

  • Er hat tatsächlich recht. Im Sprachgebrauch war das Wort "Kreisstadt" geläufig, während mir "Bezirksstadt" kaum vorgekommen ist.

    Da ich im Mecklenburgischen aufgewachsen bin, sag ich mal aus meiner Erinnerung:

    Wenn wir von Goldberg nach Lübz gefahren sind, dann hieß es, wir fahren in die Kreisstadt - und wenn wir von Goldberg nach Schwerin gefahren sind, dann hieß es, wir fahren nach Schwerin.

    Alle anderen "Reiseziele" wurden beim Namen genannt.

    Ende OT

  • Hier geht es ja kaum darum in welchem Maße die DDR-Bevölkerung die Benennungen des Staates in den Sprachgebarcht übernommen hat. Ich kenne in Potsdam ältere Damen, die auch zu DDR-Zeiten zu "Karstadt" kingen, wenn sie im Kaufhaus in der Brandenburger Straße einkauften.

    Relevant für die Stadt Potsdam war die Verwaltungsdichte und der damit verbundene Zuzug von SED-treuen Fachkräftigen sächsischer Zunge.

  • Na als ein Symbol des Militarismus ist wohl kaum zu erwarten, dass es an so einer exponierten Stelle aufgestellt wird. Der Name des Platzes ist manchen sicher schon zwei Dornen im Auge.

  • Na also, für jeden was dabei und kein Grund sich aufzuregen (oder für jeden ein anderer Grund um sich aufzuregen).

    Es hat ja wohl auch noch niemand gesagt, dass eine Rückkehr des Denkmals auf den Steuben Platz keinesfalls kommen oder, dass es irgendwo eingemottet werden soll.

    In Potsdam scheint man ja immer alles ausdiskutieren zu wollen, was ja prinzipiell im Ansatz gut ist, aber manchmal auch nervt, zumal wenn Entscheidungen schon eigentlich getroffen sind.

  • Andreas Dieses "hat ja wohl keiner gesagt" ist meist die Grundlage für Verständnis für "neue Ideen" und hilft in dem Falle nicht weiter.

    Der Steubenplatz ist momentan eine kleine wilde Wiese und das Denkmal des Namensgebers steht hinter dem Filmmuseum.

    Ich finde es einfach wenig hilfreich vom OBM, wenn er sich an "hundert Fronten gleichzeitig" übermäßig weit mit seinen Ideen hervortut. DAS ist nicht seine Aufgabe. (und es liest sich in der Abfolge durchaus so, als wäre der Verzicht auf sein Denkmal bereits fester Wille der Planenden)

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN), hat sich am 11.08.2021 mit der Zukunft von der Potsdamer Mitte in einem Artikel befasst. Der Artikel ist nicht so ausführlich, wie der Artikel in der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ).

    https://www.pnn.de/potsdam/potsda…e/27501344.html

    Was mir im Artikel ein wenig kritisch aufstößt. Auch in diesem Artikel wird der Oberbürgermeister nicht müde, folgenden Satz zu erwähnen: Die Potsdamer Mitte werde „kein preußisches Disneyland“.

  • Sich nach all den durchweg sehr positiven Erfahrungen von Rekonstruktionen (nachgewiesen gesteigerte Attraktivität und gesteigerter Profit) sich immer wieder und immer noch gegen Rekonstruktionen zu stemmen, ist einfach nur noch Blödheit. ;)

  • Unüberlegt belanglos dahingeblubbert. Wie immer bei diesem OB. Einfach wieder vergessen, denn solchen Worten folgt nie irgendwas.

    Entscheidend ist, daß der Sanierungsträger mit dem Landschaftsarchitekturbüro WES den Entwurf für den Platz überarbeitet. Das muß man begleiten, nicht das unüberlegte Geblubber des OB.