Es geht doch eigentlich nur um eines: Die Rehistorisierung des Zentrums. Nur dagegen mobilisieren die ganzen Initiativen in Wahrheit, weil sie dahin etwas „Reaktionäres“ sehen. Alles andere, wie „Stadt für alle“ etc. ist nur vorgeschoben, um irgendwie mehrheitsfähig zu werden, weil man genau weiß dass man mit der eigentlichen Motivation, der Ablehnung jeglicher positiven Bezüge zur Vergangenheit, ziemlich isoliert dasteht. Letzlich ist es auch hier wieder nur Kulturkampf.
Potsdams historische Mitte - Allgemeines und Stadtpolitik
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Nur weil etwas nicht objektiv wahr ist, kann es ja trotzdem subjektiv relevant sein. Niemand unter dem Alter von 40 hat die DDR noch wirklich und bewusst miterlebt, trotzdem "wissen" viele junge Leute, wie großartig es damals den Kunstschaffenden ging etc. Natürlich ist das ein Mythos, aber dieser ist wirkmächtig und muss darum ernstgenommen werden. Wir wissen, dass im Stadtzentrum von Potsdam auch vor dem Wiederaufbau des Stadtschlosses und der Garnisonkirche sowie dem Abriss der FH kaum wirkliche Teilhabe möglich war. Das ändert nichts daran, dass sie von Teilen der Bevölkerung imaginiert und "zurückgewünscht" wird. Wenn wir diesen Bedarf ignorieren, tut das unserem Anliegen nicht gut.
Das Künstlerquartier hinter der Garnisonkirche ist ein Versuch, dieses Bedürfnis zu bedienen. Selbst wenn es von den "Rechenzentristen" nicht angenommen werden sollte, ist ihnen damit jedenfalls ein wichtiges Argument gegen die Garnisonkirche aus der Hand genommen. Etwas ähnliches sollte man im Stadtzentrum durchführen...
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ZitatEtwas ähnliches sollte man im Stadtzentrum durchführen...
Das ist doch schon passiert. Der ehemalige Nutzer, die Fachhochschule, hat einen neuen Standort in Bornstedt bekommen. Wer sollte denn noch einen Anspruch darauf haben? Beim Staudenhof laufen die Verträge mit den Mietern vor dem Abriss aus, beziehungsweise bekommen eine neue Wohnung in dem neu entstehenden Quartier.
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Ja,Graf Cylinar,die Kreativen bekommen ein nagelneues Domizil in bester Stadtlage,die FH zog in ein nagelneues Gebäude ,den Mietern des Staudenhofes werden nagelneue Wohnungen in der Stadtmitte angeboten .Es geht doch alles seinen Gang.Es wird und wurde niemand aus der Mitte verdrängt .Welches Problem mit der Stadtmitte haben diese linken lauthalsen Initiativgrüppchen nun noch?!!!
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Das Problem heißt Veränderung, die Herrschaften sind eben konservativ.
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Eben, so ein ambitioniertes Umbauprojekt im Herzen der Stadt hat sich nicht mal Berlin getraut.
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Eben, so ein ambitioniertes Umbauprojekt im Herzen der Stadt hat sich nicht mal Berlin getraut.
Dann müsste man sich in Berlin erstmal darüber im Klaren sein, was genau "das Herz der Stadt" sein sollte. Wenn ich es richtig im Hinterkopf habe, gibt es mindestens 2 Altstädte als Zentren und darüber hinaus den historischen Zuwachs durch Bebauung-Zusammenschluß (Lückenbebauung wäre wahrscheinlich zu hoch gestochen bei den Abständen zwischen den inzwischen vereinigten Alt-Siedlungen) während Potsdam tatsächlich von der Altstadt aus zur Ausbreitung gelangte.
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Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) berichtet in ihrer Ausgabe vom 21.12.2020, über das Geschehen in der Stadtmitte bzw. über das neue Stadtquartier.
"Auch Brandenburgs Landeskonservator Thomas Drachenberg blickt mit gemischten Gefühlen auf die Potsdamer Neue Mitte: „Die von der Stadt gesehene Notwendigkeit von Leitbauten zur Sicherung der Architekturqualität von Neubauten sehe ich als Zeichen für eine Krise der zeitgenössischen Architektur an“, sagt Drachenberg. Es werde einer zeitgenössischen Architektur offenbar nicht zugetraut, die Wiederentstehung der früheren Quartiere mit neuer Sprache qualitätvoll zu begleiten."
Gut erkannt, Herr Drachenberg - besser kann man das Dilemma der heutigen Architektur nicht zusammenfassen! Das Problem ist aber nicht das fehlende Vertrauen in die zeitgenössische Architektur, sondern dass dieses Vertrauen zurecht fehlt.
Wir sollten daher froh sein, dass es in Ermangelung moderner Architektur, bei der man sich einfach wohlfühlt, noch die Möglichkeit des Rückgriffs auf vorherige Architekturstile gibt, bei denen dies ganz offenkundig der Fall war!
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Was wäre denn an einem "Preußenmuseum" in der früheren Residenzstadt Preussens so übel?
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In Potsdam gehen ja die Begriffe immer etwas durcheinander:
- Die Altstadt liegt grob zwischen Havel und südlich des ehem. Stadtkanal
- Die Neustadt oder barocke Stadterweiterung (erste, zweite...) innerhab der barocken Stadtmauer und nördlich des Kanals
Mitunter wird auch beides Altstadt genannt oder "Innenstadt", richtig wäre wohl "barocker Stadtkern", als solcher steht er auch als Denkmalgebiet unter Schutz.
Die Vorstädte und Babelsberg fügen sich Tortenförmig um den Stadtkern herum.
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Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) berichtet in ihrer Ausgabe vom 21.01.2021, dass im Hauptausschuss ein Antrag der Fraktion "Die Andere", eine stärkere Förderung der Sanierung von Bestandsgebäuden (Staudenhof) zu erreichen, mehrheitlich abgelehnt worden ist. Nur Abgeordnete von Die Andere und Die Linke stimmten zu.
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Der Flyer Potsdamer Mitte 2021:
https://www.potsdam.de/sites/default/…eschuetzt_0.pdf
Interessante Bekanntmachungen, von denen ich noch nichts wusste:
Die Sporergasse wird Saniert, was sofern interessant ist, da diese das älteste Straßenpflaster der Stadt aufweist. Ich denke, dass mit der Sanierung der Straßenzug die Aufwertung bekommt, die er verdient.
Auf der Plantage werden für die Sportplätze Baufangzäune gebaut, damit verabschiede ich mich schon mal von der Hoffnung, dass die neue Plantage irgendwie großzügig wirken wird. Es wird wohl ein 0815 Spielplatz
Die Synagoge wird jetzt gebaut (?) Ich dachte, dass sich die beiden jüdischen Gemeinden noch nicht einigen konnten.
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^Welche "Sporergasse"? Die gibt und gab es in Potsdam nie. Die Pläne zur Plantage und zur SYnagoge sind ja lange bekannt. Es gibt im übrigen vier jüdische Gemeinden in Potsdam.
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Mein Fehler, die Spornstraße natürlich
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Ah, die Spornstraße. Da wollte das Tiefbauamt unbedingt Asphalt legen und die Denkmalpflege das Pflaster aus der Eff-Zwo-Zeit "preußisches Geschiebe" aufnehmen und neuverlegen. Das Tiefbauamt: das ist nich DIN-gerecht. Die Denkmalpflege: doch, nach Neuverlegung schon. Die Denkmalpflege hat gewonnen.
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Herrlich, genau das hätte ich mir auch in der Straße gewünscht. Was ist denn für die Seitenwege geplant?
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Die Gehwege? Das weiß ich nicht. Vermutlich Schweinebäuche mit Kleinpflaster im Ober- und Unterstreifen.
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Der Flyer Potsdamer Mitte 2021:
Warum wird der "Versailler Platz" hinter dem Lelbach-Neubaukomplex eigentlich erst 2022 gestaltet? Der Neubau ist doch so gut wie fertig, und es braucht doch nicht anderthalb Jahre, um eine Grünanlage ein wenig herzurichten? Zumal es ja genug Planungsvorlauf gab.
Schon 2018 war das Vorhaben bekannt.
Neugestaltung der Mitte
Potsdam soll einen Versailler Platz bekommen
https://www.pnn.de/potsdam/neuges…n/23239216.html
Herr Lelbach will ein paar Bäume pflanzen und eine Skulptur spenden. Doch darüber gibt es offenbar schon wieder Streit.
Lelbach-Streit
Erstmal keine Skulptur für den Versailler Platz
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Eine Idee wäre,das diese Skulpturen aus DDR Zeiten die unsinnigerweise wieder an den (bald Abriss) Staudenhofblock gestellt werden sollen am"Versailler Platz"zumindest temporär aufzustellen?
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Na, einen "Versailler Platz" sehe ich noch nicht, da für einen Platz ein geschlossener, gefaßter Raum fehlt. Tatsächlich geht es hier um die Benennung der zu befestigenden Feuerwehrzufahrt zum Adolph-Miethe-Ufer.
Die ganzen Verrenkungen um die Ostseite des Alten Marktes liegen darin, daß man partout die eher schlicht bis gar nicht gestaltete Grünfläche entland der ehem. Burgstraße reurbanisieren möchte, wenigstens bis zum ehem. Blücherplatz. -