München - Ludwigsvorstadt - Isarvorstadt

  • In der Münchner Ludwigsvorstadt, genauer in der Schubertstr. 8, verfällt seit einigen Jahren das prachtvolle Neorenaissancegebäude von 1894/95. Hoffen wir, dass es bald zu einer Sanierung kommt.


    Quote

    Der Verfall des denkmalgeschützten Wohnhauses an der Schubertstraße 8 scheint erst einmal gestoppt zu sein, ein Ende des Leerstands ist aber noch nicht abzusehen. Seit fast anderthalb Jahrzehnten beschäftigt der Zustand des 127 Jahre alten Baus in der Ludwigsvorstadt die städtischen Behörden. Nun konnten sich deren Vertreter und Mitglieder des Bezirksausschusses vor Ort davon überzeugen, dass wenigstens das marode Dach bis August nachhaltig vor Wind und Wetter geschützt wird.

    Ob dann die geplante und genehmigte Innensanierung ab Herbst folgt, bleibt aber ungewiss angesichts offensichtlicher Finanzierungsprobleme und der Lage im Baugewerbe. Politiker, Verwaltungsmitarbeiter und Nachbarn zeigten sich vor Ort entsprechend erleichtert über die ersten Schritte, aber auch skeptisch, was die weitere Zukunft des Hauses angeht.


    Warum ein denkmalgeschütztes Haus verfällt


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    Schubertstr. 8 Muenchen-2

    Rufus46, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Schubertstraße 8 (siehe letzten Beitrag) ist derzeit eingerüstet.

    Diesen und die nächsten beiden Beiträge könnte man hierher in die Ludwigs- und Isarvorstadt verschieben:

    München - außerhalb der Altstadt - Seite 116 - München - außerhalb der Altstadt - Architekturforum Architectura Pro Homine (stadtbild-deutschland.org)

    Bezüglich Graffiti noch ein paar Aufnahmen aus der Isarvorstadt.

    Wittelsbacherbrücke

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    Wittelsbacherbrücke – Wikipedia


    Roecklplatz

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    Anstelle der Fabrik stehen heute Hochhäuser. Die Einfriedungsmauer blieb erhalten und findet sich in der Denkmalliste.

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    Ehrengutstraße


    Städtischer Schlacht- und Viehhof an der Tumblingerstraße (Nr. 27 und 29)

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    Siehe auch:

    Fassadenpreis_2021_web.pdf (muenchen.de)

    Seiten 52 und 53

    Die unter Denkmalschutz stehenden Backsteingebäude 1876-78 von Arnold Zenetti erbaut, 1925 um ein Stockwerk erhöht. Zwischen den beiden erhaltenen Gebäuden an der Tumblingerstraße wurde 2017-20 das volkstheater errichtet.

    Aufnahme von vor der Überbauung mit dem volkstheater (2016):

    1024px-Mueviehhof012016c85.jpg (1024×673) (wikimedia.org)

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    Ecke Tumblinger- / Zenettistraße

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  • Snork July 31, 2023 at 10:10 PM

    Changed the title of the thread from “München - Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt” to “München - Ludwigsvorstadt - Isarvorstadt”.
  • Ich möchte den von MeisterEder im Februar 2021 thematisierten Neubau in der Mozart-/ Ecke Haydnstraße in Erinnerung bringen und zwei ganz aktuelle Bilder des derzeitigen Bauzustandes beisteuern.


    Das Haus wirkt von der Nähe betrachtet hochwertiger und schöner als es meine Handybilder vermitteln können. Dennoch, zur Erinnerung, das Gebäude sollte sich mit Risalit, Dachgauben und Sprossenfenstern stark am linken Nebenhaus orientieren. Leider hat das Baureferat München den Architekten genötigt die Baupläne zu überarbeiten und alles prosaischer zu entwerfen. Auf eine E-Mailanfrage meinerseits meinte das Baureferat damals man wolle sich an den moderneren Gebäuden des nahen Goetheplatzes orientieren. Sehr schade und völlig unverständlich, insbesondere, da das gesamte Umfeld von vielen Gründerzeitgebäuden geprägt ist.

    Sobald das Gebäude fertiggestellt ist, ohne Bauzäune, dafür mit Bepflanzung davor etc. werde ich noch einmal Bilder schießen und ins Forum stellen.

  • Spontaner Eindruck: Weder Fisch noch Fleisch. Vertane Chance. 0% münchnerisch.

    In dubio pro reko

    Der größte Feind der Ideologie ist die Realität

  • Bin neulich auf diese neue Visualisierung des "historisierenden" Neubauprojekts an der Sonnenstraße gestoßen, der schon an anderer Stelle im Forum besprochen wurde. Neben den Neubauten in der Hildegardstraße ein weiterer Lichtblick im Altstadtbereich.

    Amano-Muenchen.jpg

    Quelle: https://metallbau-woelz.de/artikel/neuer-…-amano-muenchen

    Edit: Noch eine zweite Visualisierung, auf der die Fassadengliederung besser zu erkennen ist.

    Hotel-Amano-1.png.webp

    Quelle: https://team-k.de/project/hotel-amano-in-muenchen/

    Der Rohbau hat bereits Traufhöhe erreicht. Fertigstellung dann 2026. Gerade weil der Bau so weit in die Schwanthalerstraße reicht, stelle ich mir die Wirkung im Vorbeifahren Richtung Stachus interessant vor.

    Edited once, last by makx (August 22, 2025 at 12:35 AM).

  • Nicht schlecht, aber nicht optimal. Es wäre nach meinem Eindruck besser (gewesen), zwei verschiedene Gebäude zu errichten. Nun könnte man sie zumindest farblich noch´trennen´.

    Ein zweites leidiges Problem ist die Übernutzung der Flächen durch zu viele Geschosse. Beim Eckbau bräuchte es den Verzicht auf (mindestens) ein Stockwerk bei gleicher Höhe, um dem Bau quasi Luft zum Atmen zu geben. Aber solche Wünsche sind leider Illusion.

  • makx Vielen Dank für die Info. Die Sonnenstraße und auch die Schwanthaler Straße, an deren Ecke dieser Gebäudekomplex entsteht gehören zu den „geschundensten“ in München. Gerade die Sonnenstraße mit den sehenswerten Punkten Lenbachplatz, Alter Botanischer Garten, Stachus und Sendlinger Tor hätte architektonisch besseres verdient. Das neue Gebäude sieht deutlich besser aus als das bisherige. Wie immer hätte man (viel) mehr daraus machen können. Besser aber als das erst kürzlich in der Sonnenstraße erbaute Premier Inn.

  • Etwas versteckt, in einem Hinterhof nahe des Gärtnerplatzes, soll noch dieses Jahr die Rekonstruktion der historischen Synagoge an der Reichenbachstraße abgeschlossen werden; der letzten stehenden Synagoge des Münchner Vorkriegsjudentums. Sie zählt zu den wenigen Synagogen, die im Bauhausstil errichtet wurden. Mit der ursprünglichen Farbgebung und Lichtgestaltung soll das nun bald auch für die Öffentlichkeit wieder erlebbar sein (u.a. als Ort für Kulturveranstaltungen). Auf der Webseite (https://synagoge-reichenbach.de/) sind drei Jahreszahlen eingeblendet: 5.9.1931 - 20.5.1940 - 15.9.2025. Das erste Datum verweist auf das Baujahr, das zweite - ich nehme an - auf die Zerstörung und das letzte wohl auf die Fertigstellung? Das wäre schon nächste Woche.

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    Quelle: https://www.sonntagsblatt.de/synagoge-reich…ederherstellung

    Das Gebäude, hinter dem sich die Synagoge versteckt, bleibt hier lieber unerwähnt. Schön ist es nämlich nicht.

  • Die Synagoge wurde heute eröffnet und zeigt sich anders als noch in den Visualisierungen. Statt in Minzgrün wurde die Wand in Babyblau gestrichen. Die Ornamentierung der Querbalken an der Decke fehlt ganz (obwohl dies eigentlich auch in den Ursprungsentwürfen so vorgesehen war). Laut Vereinsführung Frau Salamander soll damit aber der Originalzustand wiederhergestellt worden sein.

    Der Festakt wurde von BR24 übertragen. Hier der Stream auf YouTube mit Eindrücken des Raums:

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    Ab Minute 29 kommentiert Fr. Salamander die Architektur und schimpft auch ein wenig über den Denkmalschutz. "Der beharrte lange allen Ernstes auf die Rückführung des provisorischen Zustands der Synagoge von 1947", sagt sie, obwohl der Vorzustand besser dokumentiert sei. Ihr Beharren auf die Rekonstruktion des Originalzustands rechtfertigt sie später auch mit ästhetischen und kunstgeschichtlichen Gründen und sagt: "die 1947 erfolgte provisorische Instandsetzung [...] achtete nicht auf ihre 1931er Version. Mit ihrer ursprünglichen Ästhetik hatte der Innenraum von 1947 nichts gemein. Die 1931 als Erlebnis gerühmte Architektur Meyersteins wich 1947 einer traurigen Pragmatik".

    Spannend, dass sie sich damit durchsetzen konnte.