Havelberg (Galerie)

  • Havelberg


    Gestern haben mich meine Schritte in das stille Havelberg geführt, im Bundeslande Sachsen-Anhalt gelegen (dachte immer das sei noch Brandenburg).


    Wo liegt der Ort?


    Havelberg


    Mehr zum Ort:


    Havelberg


    Kirchen


    Durch die kleinen Gassen und Straßen der Altstadt:


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    Zur Stadtpfarrkirche St. Laurentius:


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    Weitere Häuser in der Altstadt:


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    Demnächst mehr!

  • Weiter geht es mit der kleinen Kapelle des ehemaligen Hospitals 'Zum Heiligen Geist':


    Havelberg


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    Im letzten Foto ist die Marterung und Kreuzigung Christi dargestellt, Bezug zum nahen Bad Wilsnack, wo die 'Blutwunderkirche' steht, im Mittelalter ein viel besuchter Wallfahrtsort. Quasi 'Jerusalemersatz'.

  • Zu guter letzt noch einige Aufnahmen vom Domberg. Dieser war leider geschlossen wg. montags und auch Winterzeit.


    Blick über den Havelarm:


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    Blick zum Domberg:


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    Eindrücke auf dem Weg hinauf:


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    Der Dom:


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    Die ehemalige Domschule:


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    Das war's denn.

  • An sich ein totales Kult-Stadtbild. Gefällt mir irre gut. Aber gibt es keinen Marktplatz mit einem kleinen Rathaus in der Mitte, mit einem Türmchen drauf?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Mit Türmchen nicht, aber Rathaus schon.


    Das erste Rathaus entstand nach 1310. Im Jahre 1420, auch als Lobium bezeichnet, besaß es eine Gerichtslaube wie die Rathäuser in Wittstock und Tangermünde. 1627 zerstörten die Dänen das Gebäude, nur die mittelalterlichen Gewölbe im Ratskeller blieben erhalten. 1678 wurde es neu aufgebaut. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahre 1854. 1936 wurde bei einem erneuten Umbau die ehemalige Ratsapotheke mit in den Rathauskomplex einbezogen. Mit Unterstützung aus Städtebauförderungsmitteln wurde das Rathaus 1995/96 umfassend saniert.https://www.havelberg.de/de/historischer-rundgang.html


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  • In Havelberg ist - wegen seit dem Mittelalter weitgehend ausgebliebener städtischer Weiterentwicklung/Nachverdichtung - die alte, im mittelalterlichen Deutschland typische Siedlungsstruktur eines Nebeneinanders verschiedener Siedlungskerne noch heute für uns sehr gut zu erkennen. Während in anderen Städten die einzelnen Siedlungsbereiche oft nach und nach zusammengewachsen sind, kann man hier erahnen, wie ein urbanes Cluster damals aussah.
    Am zeitgenössischen Stadt-Modell erkennt man das heute noch sehr gut.




    In der Havelniederung wurde eine Insel geschaffen und die Bürgerstadt angelegt. 375 Meter Durchmesser.

    Ein Rathaus wurde 1310 erstmals erwähnt, ein erstes städtisches Siegel ist aus der Zeit um 1350 überliefert. Seit 1359 war Havelberg, wie nahezu alle Städte der Region, Mitglied der Hanse.

    Hier siedelten überwiegend Handwerker, Händler, Ackerbürger etc.



    Auf dem Höhenrücken der Dombezirk mit Kathedrale, Kloster und Nebengebäuden.

    Der Gründung des Bistums erfolgte bereits um 1150. Man begann mit dem Bau des Havelberger Doms, der 1170 geweiht wurde. Am Dom wurde gleichzeitig ein Chorherrenstift der Prämonstratenser angesiedelt. Der Dombezirk war im Mittelalter mit einer eigenen Befestigungsanlage versehen.

    Hier also Ansiedlung von Klerus und Verwaltung.

    In Havelberg wurde die Bürgerstadt deutlich später als der Dombezirk begründet. Dieser war ein wichtiger Ausgangspunkte der deutschen Ost-Kolonisierung des Mittelalters. Meissen, Merseburg, Naumburg, Brandenburg Havel etc. waren aber deutlich frühere deutsche Siedlungen innerhalb Slawischer dünn besiedelter Ländereien.



    Die Berggemeinden sind in Havelberg der dritte, selbstständige Siedlungskern. Dabei handelt es sich um eine lineare Siedlung am Fuß des Dombergs parallel zum Ufer der Havel/ des Stadtgrabens.

    Wohnort für überwiegend wohl Flussschiffer und Fischer.








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    Der Dom:



    Urspünglich romanisch mit Balkendecke. Vor 1300 gotisch gewölbt und erhöht.

    Nach einem größeren Brandschaden wurde der ursprünglich romanische Bau zwischen 1279 und 1330 im gotischen Stil umgebaut.






    Der große Ruhm des Doms beruht auf dem plastischen Schmuck seines Lettners. Ab 1396 wurde - aus dem Geld der Wunderblutwallfahrt ins benachbarte Wilsnack - der Einbau des rund 4,50 Meter hohen Lettners mit seitlichen Chorschranken veranlasste.

    Für den Bau kamen spezialisierte Steinmetze und Bildhauer an die Havelberger Dombauhütte.

    Es waren scheinbar zwei Bildhauermeister, die mit Hilfe begabter Gesellen die Kunstwerke schufen. Sie werden der Parlerschule zugeordnet.

    Die Abfolge der Reliefs stellt in 20 Bildern die biblischen Ereignisse vom Einzug Christi in Jerusalem bis zur Himmelfahrt dar, abschließend das Jüngste Gericht. Zwischen den Bildwerken des Lettners stehen die im Schnitt ein Meter großen Skulpturen der zwölf Apostel und der Schutzheiligen Maria und Constantius von Perugia. Sie dehnen sich auch auf die seitlichen Chorschranken aus, die zu den Seitensschiffen zeigen.

    Hoch über dem Lettner ist eine Triumphkreuzgruppe von etwa 1270: Christus, Maria und Johannes der Evangelist.



  • Bemerkenswert ist der Hochaltar, im Jahr 1700 errichtet. Er gehört zusammen mit der Kanzel von 1693 zur barocken Ausstattung.


    Über das gotische Rethalbel davor ist mir nichts bekannt.





    Das Chorgestühl aus Eichenholz aus der Zeit um 1300.



    Auffällig ist außerdem das aus Alabaster gefertigte Hochgrab des Bischofs Johann von Wöpelitz von 1401.





    Orgel von 1777.







  • Havelberg hat seine besten Zeiten schon lange hinter sich.
    Vielleicht war
    Kaiser Karl IV zwischen 1373 und 1378 mal hier, als er im nur 40km entfernten Tangermünde häufig residierte.


    Aber das Bistum Havelberg wurde 1598 durch Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg aufgelöst und damit hat die Stadt stark an Bedeutung eingebüßt. .


    Höhepunkt der neuzeitlichen Stadtgeschichte dürften gewesen sein:


    Zwischen seinen Besuchen in Dänemark und den Niederlanden traf Peter der Große 1716 kurz in Havelberg ein, um den preußischen Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I zu treffen. Dafür kam Peter extra von Altona die Elbe heraufgeschippert.
    Hier wurden Gastgeschenke ausgetauscht: Preußen übergab das Bernsteinzimmer und erhielt dafür „Lange Kerls“.


    Nächstes Highlight war dann die Bundesgartenschau 2015

    BUGA – in Havelberg | Havelberger Dom (havelberg-dom.de)


    Dazwischen ist scheinbar nichts passiert hier...



    Havelberg ist heute ein absoluter touristischer Geheimtipp.

    Ein Kaff fernab jeglichen Trubels mit 3-4 Restaurants und 2-3 guten Unterkünften.

    Ringsum endlos weite Elb- und Havelniederung. Radfahren, Bötchen fahren, Entspannen...