• Havelberg

    Gestern haben mich meine Schritte in das stille Havelberg geführt, im Bundeslande Sachsen-Anhalt gelegen (dachte immer das sei noch Brandenburg).

    Wo liegt der Ort?

    Havelberg

    Mehr zum Ort:

    Havelberg

    Kirchen

    Durch die kleinen Gassen und Straßen der Altstadt:

    Havelberg

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    Zur Stadtpfarrkirche St. Laurentius:

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    Weitere Häuser in der Altstadt:

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    Demnächst mehr!

  • Weiter geht es mit der kleinen Kapelle des ehemaligen Hospitals 'Zum Heiligen Geist':

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    Im letzten Foto ist die Marterung und Kreuzigung Christi dargestellt, Bezug zum nahen Bad Wilsnack, wo die 'Blutwunderkirche' steht, im Mittelalter ein viel besuchter Wallfahrtsort. Quasi 'Jerusalemersatz'.

  • Zu guter letzt noch einige Aufnahmen vom Domberg. Dieser war leider geschlossen wg. montags und auch Winterzeit.

    Blick über den Havelarm:

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    Blick zum Domberg:

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    Eindrücke auf dem Weg hinauf:

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    Der Dom:

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    Die ehemalige Domschule:

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    Das war's denn.

  • An sich ein totales Kult-Stadtbild. Gefällt mir irre gut. Aber gibt es keinen Marktplatz mit einem kleinen Rathaus in der Mitte, mit einem Türmchen drauf?

  • Mit Türmchen nicht, aber Rathaus schon.

    Das erste Rathaus entstand nach 1310. Im Jahre 1420, auch als Lobium bezeichnet, besaß es eine Gerichtslaube wie die Rathäuser in Wittstock und Tangermünde. 1627 zerstörten die Dänen das Gebäude, nur die mittelalterlichen Gewölbe im Ratskeller blieben erhalten. 1678 wurde es neu aufgebaut. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahre 1854. 1936 wurde bei einem erneuten Umbau die ehemalige Ratsapotheke mit in den Rathauskomplex einbezogen. Mit Unterstützung aus Städtebauförderungsmitteln wurde das Rathaus 1995/96 umfassend saniert.https://www.havelberg.de/de/historischer-rundgang.html

    1024px-Rathaus_Havelberg.JPG

  • In Havelberg ist - wegen seit dem Mittelalter weitgehend ausgebliebener städtischer Weiterentwicklung/Nachverdichtung - die alte, im mittelalterlichen Deutschland typische Siedlungsstruktur eines Nebeneinanders verschiedener Siedlungskerne noch heute für uns sehr gut zu erkennen. Während in anderen Städten die einzelnen Siedlungsbereiche oft nach und nach zusammengewachsen sind, kann man hier erahnen, wie ein urbanes Cluster damals aussah.
    Am zeitgenössischen Stadt-Modell erkennt man das heute noch sehr gut.

    In der Havelniederung wurde eine Insel geschaffen und die Bürgerstadt angelegt. 375 Meter Durchmesser.

    Ein Rathaus wurde 1310 erstmals erwähnt, ein erstes städtisches Siegel ist aus der Zeit um 1350 überliefert. Seit 1359 war Havelberg, wie nahezu alle Städte der Region, Mitglied der Hanse.

    Hier siedelten überwiegend Handwerker, Händler, Ackerbürger etc.


    Auf dem Höhenrücken der Dombezirk mit Kathedrale, Kloster und Nebengebäuden.

    Der Gründung des Bistums erfolgte bereits um 1150. Man begann mit dem Bau des Havelberger Doms, der 1170 geweiht wurde. Am Dom wurde gleichzeitig ein Chorherrenstift der Prämonstratenser angesiedelt. Der Dombezirk war im Mittelalter mit einer eigenen Befestigungsanlage versehen.

    Hier also Ansiedlung von Klerus und Verwaltung.

    In Havelberg wurde die Bürgerstadt deutlich später als der Dombezirk begründet. Dieser war ein wichtiger Ausgangspunkte der deutschen Ost-Kolonisierung des Mittelalters. Meissen, Merseburg, Naumburg, Brandenburg Havel etc. waren aber deutlich frühere deutsche Siedlungen innerhalb Slawischer dünn besiedelter Ländereien.


    Die Berggemeinden sind in Havelberg der dritte, selbstständige Siedlungskern. Dabei handelt es sich um eine lineare Siedlung am Fuß des Dombergs parallel zum Ufer der Havel/ des Stadtgrabens.

    Wohnort für überwiegend wohl Flussschiffer und Fischer.


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    Der Dom:

    Urspünglich romanisch mit Balkendecke. Vor 1300 gotisch gewölbt und erhöht.

    Nach einem größeren Brandschaden wurde der ursprünglich romanische Bau zwischen 1279 und 1330 im gotischen Stil umgebaut.

    Der große Ruhm des Doms beruht auf dem plastischen Schmuck seines Lettners. Ab 1396 wurde - aus dem Geld der Wunderblutwallfahrt ins benachbarte Wilsnack - der Einbau des rund 4,50 Meter hohen Lettners mit seitlichen Chorschranken veranlasste.

    Für den Bau kamen spezialisierte Steinmetze und Bildhauer an die Havelberger Dombauhütte.

    Es waren scheinbar zwei Bildhauermeister, die mit Hilfe begabter Gesellen die Kunstwerke schufen. Sie werden der Parlerschule zugeordnet.

    Die Abfolge der Reliefs stellt in 20 Bildern die biblischen Ereignisse vom Einzug Christi in Jerusalem bis zur Himmelfahrt dar, abschließend das Jüngste Gericht. Zwischen den Bildwerken des Lettners stehen die im Schnitt ein Meter großen Skulpturen der zwölf Apostel und der Schutzheiligen Maria und Constantius von Perugia. Sie dehnen sich auch auf die seitlichen Chorschranken aus, die zu den Seitensschiffen zeigen.

    Hoch über dem Lettner ist eine Triumphkreuzgruppe von etwa 1270: Christus, Maria und Johannes der Evangelist.

  • Havelberg hat seine besten Zeiten schon lange hinter sich.
    Vielleicht war
    Kaiser Karl IV zwischen 1373 und 1378 mal hier, als er im nur 40km entfernten Tangermünde häufig residierte.

    Aber das Bistum Havelberg wurde 1598 durch Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg aufgelöst und damit hat die Stadt stark an Bedeutung eingebüßt. .

    Höhepunkt der neuzeitlichen Stadtgeschichte dürften gewesen sein:

    Zwischen seinen Besuchen in Dänemark und den Niederlanden traf Peter der Große 1716 kurz in Havelberg ein, um den preußischen Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I zu treffen. Dafür kam Peter extra von Altona die Elbe heraufgeschippert.
    Hier wurden Gastgeschenke ausgetauscht: Preußen übergab das Bernsteinzimmer und erhielt dafür „Lange Kerls“.

    Nächstes Highlight war dann die Bundesgartenschau 2015

    BUGA – in Havelberg | Havelberger Dom (havelberg-dom.de)

    Dazwischen ist scheinbar nichts passiert hier...


    Havelberg ist heute ein absoluter touristischer Geheimtipp.

    Ein Kaff fernab jeglichen Trubels mit 3-4 Restaurants und 2-3 guten Unterkünften.

    Ringsum endlos weite Elb- und Havelniederung. Radfahren, Bötchen fahren, Entspannen...



  • Durch die Stadt zum Dom, die St. Laurentius Kirche auf der Altstadtinsel

    Alle Aufnahmen von mir können verwendet werden


    Die Kirche war leider verschlossen, so gibt es nur einen kleinen Blick durch ein massives Gitter


    Das Rathaus der Stadt


    Ein Denkmal auf dem Weg


    Burggrafenstein
    Dieses imposante Denkmal wurde am 17. Dezember 1912, in Anwesenheit des Prinzen Eitel-Friedrich von Preußen, eingeweiht. Anlass war der 500. Jahrestag des…
    www.havelberg.de

    Gedenkplatte vom Denkmal


    Denkmal vor dem Dom zum Treffen von Zar Peter l. mit Friedrich Wilhelm I. am 23. - 28.November 1716. Das Denkmal wurde 2012 von Anton Schumann erschaffen.


    Bei diesem Treffen wurde das Bernstein Zimmer förmlich gegen den Tausch von Langen Kerls verschachert.



    Blick auf den Dom


    Die Gärten am Dom


  • Im Havelberger Dom

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    Im Havelberger Dom gibt es 3 Kreuzgänge, im Süden, Osten und Norden. Im Westen schließt sich das Langhaus des Domes an.

    Kreuzgang im Süden in Richtung Langhaus


    Innenhof des Domes

    Tritt man in den Dom ein so kann man das imposante Langhaus bewundern mit Kreuzrippengewölbe. 72, 5 m lang, 22,5 m breit und bis zur Mauerkrone 22 m hoch. Mit Dachreiter 47,5 m ist der Dom.

    Ö

    Sofort fällt einem der mittelalterliche Lettner auf, aus dem 14. und 15. Jahrhundert der sich ziemlich mittig im.Langhaus befindet. 4,5 m hoch.



    Die Kanzel mit Schalldeckel aus dem Jahr1693


    Das letzte Abendmahl wird nach Auskunft demnächst restauriert



    Die spät barocke Kirchenorgel aus dem Jahr 1776 / 1777, erschaffen vom Orgel Baumeister Johann Gottlieb Scholtze aus Neuruppin.


    Ausblick auf nächste mal, die historisch wertvollen Glasfenster in der Grisaileornament Technik.

  • Im Havelberger Dom gibt es 3 Kreuzgänge, im Süden, Osten und Norden. Im Westen schließt sich das Langhaus des Domes an.

    Kleine Korrektur: Es ist nur ein Kreuzgang mit drei Flügeln. Und es fehlt nicht der Flügel im Westen, sondern im Norden. Die Kirche befindet sich nämlich fast ausnahmslos im Norden oder Süden der Kreuzgangs und ist geostet.

  • Eine kleine Anekdote zum Havelberger Pferdemarkt

    Ein ehemaliger Arbeitskollege war Stammgast in den achtziger Jahren auf dem Havelberger Pferdemarkt, allerdings interessierte er sich nicht für Pferde sondern für den gleichzeitigen stattfindenden Trödel und Antikmarkt. Er sammelte leidenschaftlich Antiquitäten, bis die Stasi dahinter kam, er wurde an seinem Arbeitsplatz verhaftet und man warf Ihn Steuerhinterziehung vor. In einem fingierten Gerichtsprozeß wurden Ihm hohe Rückzahlungen auferlegt, die er nicht leisten konnte, also beschlagte man ein Großteil seiner Sammlung ( die Firma Koko von Alexander Schalk Golodkowski läßt grüßen) Darüber ist er nie hinweggekommen, gleich nach der Wende zog er in die alten Bundesländer und eröffnete ein Antiquitäten Geschäft, leider verliert sich damit seine Spur. Ob er einen Teil seiner Antiquitäten wieder zurück bekommen hat, wer weiß ?

  • Wie viele große Kirchen wurde im 14. und 15.Jahrhundert auch der Havelberger Dom als Haus Gottes, das dem Menschen einen bildhaften Eindruck vom himmlischen Jerusalem geben sollte, mit farbigen Ornament und Bildfenstern ausgestattet. Durch die Lichtführung und hohe Qualität prägen sie noch heute das Gesamtbild des Domes.

    Neun gotische, rund 5 m hohe Fensterbilder sind hier mit Grisailleornamenten und Bildern aus dem Leben Christi ausgestattet. Die Grisailleornamentmalereien entstanden in der Zeit des gotischen Umbaus um 1320 / 30. Ihr urspringlicher Platz ist bis heute ungeklärt. Um 1840 wurden die letzten erhaltenen neun Ornamentfenster in eines der Fenster des nördlichen Seitenschiffes umgesetzt und 1892 / 93 mit entsprechenden Nachbildungen ergänzt und in den beiden westlichen Fenstern angebracht. Etwa ein Drittel der Bildfenster ist vom mittelalterlichen Christuszyklus erhalten. Die Schlüsselszenen wie z. B. die Geburt Christi, das Abendmahl und die Kreuztragung sind im Laufe der Zeit abhanden gekommen.


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    Die Lichtverhältnisse waren aber nicht gut, Sorry

    Verhör vor Kaiphos und Christus vor Pilatus


    Gefangennahme und Gebet am Ölberg


    Fenster Zwillingkapelle


    Kreuzigung und Grablegung


    Verspottung Christi und Dornenkrönung


    Marien vor dem leeren Grabe und Auferstehung


    Einzug in Jerusalem und Prophet Jonas


    Lehrender, Darbringung und Taufe