Nürnberg - Sanierung Volksbad, Rekonstruktion des Uhrenturms

  • Sanierung des Volksbades

    Das Volksbad soll ja nun endlich saniert werden. Ich kann mich auch daran erinnern, daß über die Sanierung hier im Forum diskutiert wurde. Dabei wurde auch die Frage gestellt, wieso der Uhrenturm bei der Sanierung nicht gleich rekonstruiert wird. Leider finde ich die Diskussion hier nicht mehr. Die Suchfunktion half mir dabei auch nicht weiter.


    Wie auch immer. Es scheint, daß jetzt auch andere Leute auf die Idee gekommen sind, den Uhrenturm wieder aufzubauen. Zumindest lassen das die Überschriften von Mittelbayerischer Zeitung und Donaukurier vermuten. Die Artikel sind leider wieder nur mit einem Abonnement zu lesen. Doch offenbar ist eine Spendensammlung geplant.


    https://www.mittelbayerische.d…ert-21102-art2151893.html


    https://www.donaukurier.de/lok…olksbad-ohne-turm-6597114


    Kann zufällig jemand einen der Zeitungsberichte lesen, oder hat genauere Informationen zu dem Uhrenturm und der möglichen Rekonstruktion?

  • So, ich habe mir für 99 Cent mal den Probemonat der Zeitung gegönnt, um den Artikel lesen zu können. Möglicherweise wird innerhalb des Monats auch nochmal darüber berichtet.

    (... ) Denn offensichtlich sucht die Stadt derzeit nach Möglichkeiten, das Volksbad mit dem weithin sichtbaren Wahrzeichen doch noch irgendwie krönen zu können. Doch wie so häufig könnte der Turm-Traum am nötigen Kleingeld scheitern. Rund eine Millionen Euro soll die Schönheitskur für das Türmchen kosten. Ein Viertel der Summe könnte sich Nürnberg wohl zusätzlich leisten. Doch rund 750000 Euro müssten wohl mit Spendengeldern finanziert werden. (...)

    Jedenfalls gibt es wohl keine offizielle Spendensammlng dafür. Die Stadt möchte wegen der aktuellen Energiekrise alle Hallenbäder vorübergehend schließen, und befürchtet, daß die Bevölkerung eine Spendensammlung für den Uhrenturm für einen Widerspruch halten könnte. Auch glaubt die Stadt Nürnberg, hätten die Leute wegen Inflation und Energiepreisen kein Geld mehr zum Spenden übrig.


    Der Förderverein Volksbad hofft auf einen zahlungskräftigen Sponsor. Um den zu finden, müsste für das Thema aber etwas offensiver Werbung gemacht werden.


    Doch selbst wenn es mit dem Turm im Zuge der Sanierung nichts wird, könne man die Rekonstruktion später noch mit einem Gerüst und ein paar Steinen ganz leicht verwirklichen, so heißt es im Zeitungsbericht.


    Nur befürchte ich, wird das Thema Turmrekonstruktion ganz schnell wieder vergessen sein, wenn die Sanierung einmal abgeschlossen ist.

  • Vielen Dank Neußer für die Informationen!

    Man befürchtet, daß die Bevölkerung eine Spendensammlung für den Uhrenturm für einen Widerspruch halten könnte. Auch glaubt die Stadt Nürnberg, hätten die Leute wegen Inflation und Energiepreisen kein Geld mehr zum Spenden übrig.

    Ich bin da sehr optimistisch. Das Thema Volksbad und seine Sanierung ist in der Bevölkerung sehr präsent und populär, gerade auch in jüngeren Kreisen, die nicht das typische Altstadtfreunde-Klientel sind. Nicht zuletzt auch durch die vielen Fotoshootings die in den leeren Schwimmhallen stattfanden.

    Die Nürnberger haben meiner Meinung nach sehr viel Geld übrig für schöne Gebäude, wenn man (bzw. in diesem Fall die Stadt) das Bauen nur erlaubt. Das Problem beim Pellerhof war ja weniger das Geld zusammen zu bekommen, sondern vor allem die Frage ob man rekonstruieren darf und wenn ja, wie.

    Es ist schon ein großer Schritt geschafft nachdem die Stadt grünes Licht zur Rekonstruktion gegeben hat, bzw. dazu noch 250.000 Euro auf den Tisch legt. (Immerhin!) Diese Finanzspritze führe ich auch auf den neuen OB Marcus König und seine stadtbildfreundliche Haltung zurück. :thumbup:

    Die Rekonstruktion des Turmes wäre nach dem eher verborgenen Pellerhof mal ein Projekt, bei dem es auch einen unmittelbar positiven Effekt auf das Nürnberger Straßenbild gibt!

  • Man hätte den Wiederaufbau des Uhrenturmes schon von Anfang an mit einplanen sollen. Eine Sanierung für 55 Millionen und der Turm bleibt ein Stumpf?


    Seit mindestens 2 Jahren hätte die Stadt schon Spenden in der Bevölkerung einsammeln können. Quasi als Gemeinschaftsprojekt. Stadt und Land bezahlen die Sanierung, die Bürger finanzieren den Turm. Das hätte klappen können.


    Nun ist es zwar sehr spät und der Spendenaufruf kommt in einer finanziell ungünstigen Zeit. Doch immerhin wurde die Rekonstruktion überhaupt thematisiert. Wäre super, wenn das noch irgendwie hinhaut.

  • Gute Nachrichten aus Nürnberg!

    Der Volksbadturm kommt! Aber nur, wenn es der Stadt gelingt, 1 Million Euro an Spenden einzusammeln. Gestern stellten OB König und BM Vogel die Pläne vor. Hierzu ist zu ergänzen, dass die Altstadtfreunde 100.000 Euro zugesagt haben und dass es ohne unseren Einsatz wohl ein moderner Turm geworden wäre...

    Schon allein die reale Möglichkeit, hier einen die Stadtshilouette so prägenden Turm zu rekonstruieren ist für Nürnberg außergewöhnlich. Vor allem, dass die Stadt das zulässt. In meiner Beobachtung hat das Volksbad eine große Fangemeinde, die sich auch außerhalb der "üblichen Verdächtigen" à la Altstadtfreunde rekrutiert. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das klappt und sehe es als Testlauf für eine mögliche Pellerhausrekonstruktion ;)

  • Inzwischen gibt es eine eigene Website mit mehr Hintergrundinformationen, auch wie und für was man Spenden kann:


    Unterstützungsaktion Nürnberger Volksbad-Turm (treibsaufdiespitze.de)

    Ich hoffe es klappt!

    Man hat sich als Deadline den 30.06.2023 gesetzt, was ich sehr sportlich finde. Bis dahin soll eine Million zusammenkommen. Dann erst wird im Stadtrat entschieden, ob rekonstruiert wird.
    Was dem Volksbadturm allerdings in die Hände spielt ist die große Bekanntheit des Gebäudes in der Nürnberger Bevölkerung. Im Gegensatz z.B. zum Pellerhof, wo ja am Anfang niemand wusste was das ist, und warum man dafür Geld hinlegen soll.

    Auf der Unterstützer-Liste für den Turm ist neben Renate Schmidt u.a. auch die Darstellerin des Nürnberger Christkinds. Das zieht natürlich in der breiten Bevölkerung. Ich bin zuversichtlich!

  • Warum kann/will man eigentlich keine Spendenbescheinigung ausstellen? Das wäre sicher ein Anreiz zur Spende und ging doch beim Pellerhof auch.

  • Aber die Stadt Nürnberg ist durchaus berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen. Mit etwas Kreativität wäre das sicher machbar gewesen. Aber halt nicht, wenn es der "Eigenbetrieb NürnbergBad" macht. Schade...

  • Irgendwie erinnert sogar die Seite selbst an die Aktion mit dem Langen Franz in Frankfurt...hoffentlich mit besserem Ausgang.

  • "Dark Vision", exakt das Selbe dachte ich auch schon die ganze Zeit. Ich bin mal gespannt, ob das in Nürnberg wirklich anders läuft. Das wäre dann natürlich auch eine Aussage über den geistigen Zustand der jeweiligen Stadtgesellschaften. Ganz schlecht ist allerdings, dass man in Nürnberg offenbar keine Spendenquittung erhält. Das könnte einige Leute abhalten. Nun, beobachten wir mal diese Aktion.

  • Im Unterschied zu Frankfurt leben in Nürnberg noch viele Nürnberger, die auch sehr an ihrer Stadt hängen. Die alten Frankfurter sind nach der totalen Zerstörung/ Zwangsenteignung der Grundstücke ins Umland (vor allem Taunus) gezogen und die Nachfahren haben keinen Bezug zur Stadt. Zudem hat Frankfurt ohnehin aufgrund der wirtschaftlichen Anziehungskraft schon immer mehr Fluktuation...Von daher bin ich aufgrund der besseren Ausgangslage in Nürnberg sehr optimistisch!!!

  • Dieser Optimismus scheint mir völlig absurd! Wo hat es das Dom-Römer-Projekt gegeben - in FF oder in N?


    Wenn der Volksbadturm bessere Chancen hat, dann nur dann, dass er außerhalb der eigentlichen Altstadt liegt und seine Verhinderung für die Modernisten kein solches Prestigeobjekt darstellt und seiner Wiederherstellung nicht annähernd dieselbe stadtbildmäßige Bedeutung wie dem Langen Franz zukommt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das Dom Römer Projekt ist nicht von der Frankfurter Bevölkerung ausgegangen, auch hatte diese nachdem es angestoßen war kein Geld dafür einzubringen. Es war ein günstiges politisches Zeitfenster -gottseidank- mehr nicht. Alle anderen Projekte die versucht wurden sind immer auf wenig Beachtung gestoßen. Ich verweise zum Beispiel auf den Versuch für das Salzhaus zu sammeln 1985....

  • …so schade! 1985 wäre theoretisch eine Rekonstruktion des Salzhauses möglich gewesen? Dieses Haus ist sicherlich eine der wichtigsten noch zu rekonstruierenden Objekte in F, vor allem, weil es hier sogar noch viele Spolien gibt!

    „Dekoration ist der wichtigste Teil der Architektur“ (Sir William Scott)

  • Ja....ich verstehe auch nicht warum das nicht geklappt hat, damals haben ja noch genug "alte Frankfurter" in der Umgebung gelebt...meine Großmutter zum Beispiel, Jahrgang 1913...die hat es jede Woche noch einmal in die Stadt gezogen (20 KM) ....und so ging es vielen... Durch den zwischenzeitlichen Denkmalschutz des Nachkriegsbaus ist jetzt leider die Chance vertan, aber sorry, zurück zu Nürnberg....