Die Rekonstruktion des Langen Ganges scheint langsam abgeschlossen zu sein. Allerdings laufen im Stallhof noch Tiefbauarbeiten, sodass er weiterhin für den Publikumsverkehr gesperrt ist.
Das Dresdner Schloss
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...So ist es bilderbuch...und auch das Johanneum schält sich dort aus den Gerüsten...
...Bilder von gestern und von mir...
Gruß DV
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Dank fuer die brandneuen Bilder, DarkVision! Das sieht doch recht erfreulich und vielversprechend aus.
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Nu kucke ma a! Dann könnte da ja in der Vorweihnachtszeit wieder ein mittelalterliches Spektakel stattfinden, mit Feuerschluckern, Wurst vom Holzkohlegrill oder noch besser undichtem Gasgrill, Feuerzangenbowle und abschließendem Indoor-Feuerwerk direkt im Langen Gang. Das wäre fein!
Quote from "bilderbuch"Die Rekonstruktion des Langen Ganges scheint langsam abgeschlossen zu sein. Allerdings laufen im Stallhof noch Tiefbauarbeiten, sodass er weiterhin für den Publikumsverkehr gesperrt ist.
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Quote from "bilderbuch"
Die Rekonstruktion des Langen Ganges scheint langsam abgeschlossen zu sein. Allerdings laufen im Stallhof noch Tiefbauarbeiten, sodass er weiterhin für den Publikumsverkehr gesperrt ist.
Es werden zusätzlich zur Fassade des Johanneums noch:
- die alte Tränke wiederhergestellt und wieder gangbar gemacht
- eine seit Jahrzehnten fehlende Trophäe (in DVs Bild links oben) wiederhergestellt
- die historischen Portale mit vollständigem Dekor rekonstruiertAlso Reko-Freunde: Freut Euch!
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Hm... diese wunderbare Bildhauerarbeit und Rekonstruktion kann man aber auch in etwas größerer Schärfe besehen.
Viel Arbeit machte insbesondere die Wiederherstellung der herrlichen Reliefs im 1. OG, da hier weitgehend nur Fotos aus mittlerer Entfernung vorlagen und man sich deshalb an die Formen mittels weiterer Reste herantasten muste. Das Ganze wird noch farbig gefaßt ud mit farbigen Fresken hinterlegt...
(Quelle: Dresdner Neueste Nachrichten) -
Der Altan ist ein sehr elegantes Bauwerk! Wie gut ist die Quellenlage für den Fresken?
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Nicht soooo dolle....
Es gibt Teile der Entwürfe der Gebrüder Tola als Graphitzeichnungen und 2-3 weitere künstlerische Darstellungen aus der Zeit, jedoch aus großer Entfernung. Keine Darstellung aber in Farbe....Man wird sich mittels Analogiebeispiele herantasten müssen.Das Problem ist, daß dieser farbige Akzent dorthin muß, um den Hof stimmig abzurunden....
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Ich muss mal 'ne blöde Frage stellen:
Ist der Altan derjenige, welcher in den folgenden (krude mit 1896 datierten) Bildern gezeigt wird?
Bildquelle für oben und unten: Großdiathek der Universität Halle/WittenbergFalls ja, wann und warum wurden denn der begehbare Zulauf geschlossen und die Arkadenbögen geöffnet?
Danke im Voraus! -
Wie schön, wenn bloß dieses olle membranding nicht wäre !?
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Ihr seht mich begeistert.
@Palantir
wiederhergestellt wurde, meine ich, der Ursprungszustand der Renaissance, nachdem der Altan um 1890, dem damaligen Geschmack entsprechend, umgestaltet worden war.
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Mir gefällt die Renaissanceversion wesentlich besser. Sie ist viel eleganter. Die 1890iger Version ist eher rustikal.
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Hat man eigentlich schon Modernisten das Schloss mit faulen Eiern bewerfen sehen?
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Quote
wiederhergestellt wurde, meine ich, der Ursprungszustand der Renaissance, nachdem der Altan um 1890, dem damaligen Geschmack entsprechend, umgestaltet worden war.
Richtig! Er wurde im obersten Geschoss wie einer hier sagte "rustikaler" gemacht, sprich verstärkt, v. a. aber wurde er um ca. 1,5 m nach vorne geschoben, um die seitlich neu angesetzten Lauben- (= Bedienungs-)gänge (für Hoffeste) anordnen zu können.
Der Altan wirkte dadurch vor 1945 sehr massiv.
Jetzt ist es wieder der originale und sieht tatsächlich viel eleganter aus (Abnahme der Säulendurchmesser nach oben)
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Einer der wenigen architektonischen Zustände die jetzt besser sind als vor 1945. Aber es gibt sie.
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Sind denn die Architrave im letzten Stockwerk unter dem Dach aus Holz gefertigt!? Sie erscheinen braun und nicht so weißgrau wie der Sandstein!? Oder wurde oben ein anderer Sandstein verwendet?
Dabei fiel mir erst jetzt auf, daß die Überleitung des viereckigen Unterbaus des Haussmannturmes hin zum Achteck nicht mehr die eleganten Schweifgesimse trägt wie vor der Zerstörung. Nun sind's vereinfachte Kanten... :? -
Aus aktuellem Anlass erdreiste ich mir die scheinbar in Vergessenheit geratenen ausgezeichneten Beiträge von Bautzenfan hervorzukramen (sie sind im Zusammenhang auf Seite 50 und 51 dieses Stranges nachzulesen):
QuoteAuf historischen Ansichten ist zu erkennen, dass auch die Rückwand des Altans und der Schaft des Hausmannsturmes mit Bildnissen geschmückt waren. Zum Bildprogramm am Altan schreibt Heinrich Magirius in [L 2]:
Sehr interessant ist übrigens die folgende Information aus [L 1]:
Während die Rekonstrukteure bei den „Formen“ der Bildnisse immerhin auf etliche historische Darstellungen zurückgreifen können, wird wohl die farbliche Gestaltung ausschließlich auf Analogieschlüssen beruhen müssen. Es scheint keine farbigen Bildquellen zu geben. Ein Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert (das war ja sicher „farbig“):
http://www.bildindex.de/bilder/MI09538a06a.jpg
gilt seit 1945 als „verschollen“.
Auch bei den bereits realisierten Zifferblättern der Turmuhren wurden *Farben der Renaissance* verwendet, also letztlich im Analogieverfahren nachempfunden. Die künstlerischen Vorlagen dafür wurden übrigens von den damaligen Sgraffito-Akteuren geschaffen:Foto von Hyade:
http://img108.imageshack.us/img108/9281/spa55372qy8.jpgDer Altan hatte aber - neben den Fresken - noch einen weiteren „Bildschmuck“. Dazu Magirius in [L 2]:
Die Erklärung, warum überhaupt Kopien der Reliefs existieren, findet sich in [L 1], ein Werk, das 1901 erschienen ist (die Zeitangabe ist an dieser Stelle wichtig):
Im genannten Gurlitt-Werk ist eines (nur eines) dieser ORIGINALEN Reliefs abgebildet, interessanterweise genau das, welches heute noch existiert:
Bildquelle: [L 1]Es befand sich an der östlichen Schmalseite des Altans und hat folgende Abmessungen:
90 x 122 x 25 cm. Wie gesagt – 1,22 m breit, die fünf Reliefs an der Frontseite müssten wesentlich breiter sein.
Zur Ikonographie schreibt Gurlitt in [L 1]:Die nächste Abbildung zeigt besagtes Relief im heutigen Zustand (Exponat des Dresdner Stadtmuseums) – ich sehe keine wesentlichen zusätzlichen Beschädigungen (im Vergleich mit der Gurlitt-Aufnahme, die ja schon um 1900 entstand).
Bildquelle: [L 2]Ich finde es nun bemerkenswert, dass Gurlitt genau das Relief für eine Abbildung „ausgewählt“ hat, das heute noch existiert. Das kann natürlich ein Zufall sein, möglich ist aber auch als Erklärung, dass man nach dem Austausch durch Kopien (1896) nur dieses eine aufgehoben hat. Vielleicht war es am besten erhalten, Gurlitt schrieb ja von erheblichen Verwitterungsschäden.
Fazit: Es kann durchaus sein, dass es sich bei den anderen sechs Originalreliefs nicht um Kriegsverluste handelt.Kommen wir nun aber noch zu den erhalten Kopien. Magirius wählte die eigenartige Formulierung: *mehrere* (siehe Zitat weiter oben). Wie ist das zu verstehen, warum schreibt er nicht zwei oder drei oder wie viele auch immer. Kann ich nur mutmaßen, aber ich denke, man muss sich diese erhaltenen Teile nicht im Sinne von vollständigen oder weitgehend vollständigen Reliefs vorstellen. Dazu folgendes schönes Foto (hohe Auflösung), das zwei größere Fragmente von den Brüstungsreliefs zeigt:
http://www.dehio.org/zeitschichten/…ieffragment.JPG
Betrachtet bitte mal das rechte der beiden Bruchstücke. Ich glaube, das kann man dem folgenden Relief zuordnen (nächste Abbildung).
Man gehe dort von dem ß in Schloß (Erste Zeile der Titelunterschrift: 741 Dresden, Schloß...) senkrecht nach oben bis zu den zwei Kriegerköpfen – diese dürften es sein.
Bildquelle: bildindex der Kunst und ArchitekturHier das bildindex-Foto noch in vergrößerter Ansicht (zur Fragmentsuche):
http://www.bildindex.de/bilder/MI00445b10a.jpgUnd noch die Ikonographie gemäß Gurlitt:
Das betreffende Relief ist das zweite von Westen an der Frontalseite des Altans. Es erscheint mir plausibel, dass das Fragment vom westlichen Bereich stammt. Der mittlere und östliche Teil des Altans wurde nämlich bei der Bombardierung regelrecht pulverisiert:
Bildquelle: bildindex der Kunst und ArchitekturZum Altan insgesamt wäre noch anzumerken, dass hier beim großen Schlossumbau Ende des 19. Jahrhunderts der bis dahin weitgehende erhaltene Ursprungszustand doch erheblich verändert worden ist. Dazu Gurlitt in [L 1]:
Die Verbreiterung des Altans hing mit dem gleichzeitig realisierten „Läufergang“ zusammen, ein im 2. OG vorkragender Gang rechts und links des Altans. Damit sollte eine bequemere Verbindung zwischen den Festsälen im Nordflügel geschaffen werden.
Noch 2 Abbildungen für den Zustand vor und nach dem Umbau:
Bildquelle: [L 1]
Bildquelle: bildindex der Kunst und ArchitekturHergestellt wird nunmehr natürlich wieder die Ursprungsfassung:
http://www.sz-online.de/bilder/2008_01…5_932211813.jpgDie künstlerischen Modelle für die Brüstungsreliefs (Vorlagen für die Bildhauer) sind übrigens bereits seit etlicher Zeit fertig. Abgerechnete Kosten: 465.400 €. Die Kostenschätzung für die Bildhauerarbeiten ist im aktuellen Haushaltsplan des Landes Sachsen mit 200.000 € angegeben.
Literaturquellen:
[L 1] – Cornelius Gurlitt, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 1901
[L 2] – Ausstellungsführer: „Das Dresdner Schloss - Monument sächsischer Geschichte und Kultur, erschienen Ende 1989 (beinhaltet Aufsätze verschiedener Autoren)
Quote
[...]Und genau das hat man ja bekanntlich in der denkmalpflegerischen Zielsetzung aus den 1980er Jahren auch so umgesetzt – und zwar ziemlich konsequent. Die „geschwungenen“ Abdeckungen, die Kindvon2dresdnern ansprach, sind nämlich so eine „Zutat“ des späten 19. Jahrhunderts (großer Schlossumbau unter Dunger und Frölich). Während sie an der Straßenseite rekonstruiert wurden, hat man an der Hofseite die Vorgängerversion (die dem ursprünglichen Zustand sehr nahe kommen dürfte) wieder hergestellt. Dazu einige Abbildungen für die Straßenseite:
Zustand 1886, also vor dem Umbau unter Dunger / Frölich:
http://www.bildindex.de/bilder/MI09539g08a.jpgunmittelbarer Vorkriegszustand:
http://www.bildindex.de/bilder/MI09539a14a.jpgZustand um 1990 (vor der Rekonstruktion in diesem Abschnitt):
Zustand nach der Rekonstruktion:
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Stallhof wieder geöffnet.
Schsische Zeitung [online] - Dresden: Heute ffnet der neue Stallhofmarkt
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