• Es wird ein großartiges Erlebnis sein, wenn der Große Schlosshof endlich vollendet ist und er als öffentlich zugänglicher Hof eine Einheit/ein Gesamtkunstwerk mit Schlossplatz, Theaterplatz, Zwingerhof etc. bilden wird.
    Ein herrlicher Rundgang durch das königliche Dresden wäre folgender:
    Man dreht eine Runde auf dem Schlossplatz, biegt ein in die Chiaverigasse, betritt von dort den Großen Schlosshof und dreht dort eine Runde. Man verlässt den Hof wieder Richtung Chiaverigasse, wandert weiter zum Theaterplatz und dreht dort eine Runde. Über die Sempergalerie betritt man den Zwingerhof, dreht dort eine Runde und verlässt den Hof in Richtung Taschenberg. Von dort gelangt man durch den Schloss/Taschenberg Palais-Verbindungsbogen in die Schlossstraße und betritt an deren Anfang/Ende durch den Georgenbau den Stallhof. Diesen verlässt man durch das Portal des Johanneums, wo man in die Augustusstraße einbiegt, dem Fürstenzug folgt und wieder auf dem Schlossplatz landet. :)

  • Hm... Von dem vielen Rundendrehen bei dir wird mir ja ganz schwindlig. :wink:

    Da hast aber noch vergessen hinzuzuschreiben, dass man es so machen muss wie einst Prof. Günter Blobel.

    Wie Indiana Jones im dritten Film "... und der letzte Kreuzzug" ist es verboten, das Heilige Siegel zu übberschreiten, sprich nur einen Schritt hinter das Taschenbergpalais zu setzen, dann dann ist es aus mit "Altem Dresden"....

    Lach... Ich weiß ja wie du es meinst und es tut Not, diese wiedererstandenen Kleinodien ausgiebig zu genießen.

    Tipp am Rande:

    Mein Liebelingsort ist eine Bank hinten beim Restaurant "Alte Meister" bzw. Weberdenkemal, wo man die herrliche Oper und Sempers Galeriegebäude hautnah neben sich hat und einen wunderbaren Blick aufs Schloss und die Hofkirche, und das Taschenbergpalais und Frauenkirche lugen auch noch hervor. Man sieht von dort aus - auch am Neustädter Elbufer! - NUR altes Dresden. Ein heile Welt, die unsere Seele - heute mehr denn je - braucht. Stolz, Freude und Genugtuung über das, was über zwei Generationen, unter jahrzentelangen, unglaublichen Mühen gerettet und so glanzvoll wiederaufgebaut werden konnte.

    Dies überwiegt den Kaiserpalast bei weitem!!!!!!!!!!

  • Der Link zu Bausituation Dresden hat mich nicht zur richtigen Seite geführt. Deshalb hier der korrigierte Link:

    http://www.bausituation-dresden.de/2022/03

    Da könnt ihr zwischen den Bildern mit Pfeiltasten navigieren und auch zu älteren Galerien wechseln.

    Die Sandsteinplatten und die Kandelaber sind ein großer Gewinn für den Schlosshof. Schön auch, dass am 1. April die Schlossgaststätte öffnet.

  • Sehr schönes, authentizierendes Detail, dass man die alten Hofsteine geborgen und verwahrt hat und nun wieder zur Pflasterung verwendet. Man geht also wieder auf Jahrhunderte altem Pflaster. Wer da wohl alles langgegangen ist...?

  • Sehr schönes, authentizierendes Detail, dass man die alten Hofsteine geborgen und verwahrt hat und nun wieder zur Pflasterung verwendet. Man geht also wieder auf Jahrhunderte altem Pflaster

    Tatsächlich ist aber wohl nicht alles ganz exakt aus dem Dresdner Schlosshof, sondern es waren doch auch gewisse Verluste zu verzeichnen.

    Das SIB hatte, glaube ich, monatelang bei verschiedenen Lieferanten völlig gleich gearbeitetes Material gesucht (BautzenFan weiß mehr)

    Danke für die schönen Bilder - auch an Bausituation Dresden (in toller Auflösung und Quali).

    Dort sieht man übrigens zwei der Maler der Altan-Loggia übers historische Pflaster schreiten.....

  • Wenn Freitag Eröffnung ist, wird da noch der Bereich unterhalb der Fenster gestaltet und wenn ja wie? Wie der Rest auch? Am Brunnen fehlt ja auch noch ein Teil, der erst verputzt wurde.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Ein paar Ergänzungen zum Schlossrestaurant. Es gab in den letzten Wochen einige Stellenanzeigen im Netz, die meisten sind nicht mehr aktuell, d.h. die betreffenden Jobs sind vergeben. Dort fanden sich aber nun einige Infos des Pächters:

    Das Wort Terrasse ist möglicherweise bewusst gewählt, vielleicht wird man die Stühle und Tische im Hof auf so einer Art mobilem Podest aufstellen, um so Beschädigungen der historischen Sandsteinplatten zu vermeiden („Stühlerücken“).

    Zitat von Chris1988

    Wenn Freitag Eröffnung ist, wird da noch der Bereich unterhalb der Fenster gestaltet und wenn ja wie? Wie der Rest auch? Am Brunnen fehlt ja auch noch ein Teil, der erst verputzt wurde.

    Laut Modell soll das so aussehen:

    Aber das wird man wohl in einigen wenigen Tagen nicht mehr schaffen. Solche Restarbeiten kann man selbstverständlich noch später nachholen – denkt mal an die Paraderäume. Eine andere Maßnahme ist allerdings sicher noch durchzuführen, die Herstellung der Barrierefreiheit. Bei Ortlichkeiten, die völlig neu entstehen, ist das m.W. gesetzlich gefordert.

    Vor einiger Zeit hatte ich ja schon mal die dafür gedachte Rampe vorgestellt. Die verläuft „innerhalb“ des Altans und ermöglicht Rollstuhlfahrern den Zugang ins Restaurant über Tür Nr. 2. Aufgrund der Fotos von Seebastian ist zu vermuten, dass das Ding gerade gebaut wird oder vielleicht sogar schon fertig ist. Man betrachte die Holzverkleidung im östlichen Teil des Altans. Kann ich eigentlich nur als temporären Schutz für Besucher interpretieren (man muss ja unterhalb eines Gerüsts durch (wo auch mal etwas runterfallen kann). Auf Fotos von Anfang Februar fehlt diese Holzverkleidung noch.


    Zu den Sandsteinplatten.

    Der Große Schlosshof umfasst eine Fläche von ca. 2.630 m². Ca. 60% der historischen Platten konnte gerettet werden. Die Nachlieferung umfasste 1000 m². Bedingung war, dass es gebrauchte Platten sind (mit Patina).

    Fündig wurde man bei einer Dresdner Firma, die sich auf solche historischen Materialien spezialisiert hat (so eine Art „Spolienretter“ – Bergung, Rückbau, Handel).

    Haben auch aktuell interessante Dinge im Angebot:

    https://www.historischebaustoffe-dresden.de/

  • Wunderbare Bilder vom Schloßhof. Was mich neugierig macht, werden die seitlichen Türen auf den ,,Altan-etagen '' auch geöffnet oder bleiben sie zugemauert? Dann ist ja diese bislang verborgene und erst durch den furchtbaren Bombenangriff und der daraus folgenden Zerstörung ,,wiederentdeckte'' Pforte rechts neben dem Altan. Könnte man diese auch wieder öffnen oder ist dahinter nichts? Als meinetwegen Notausgang könnte ich sie mir vielleicht vorstellen? Natürlich ist das historische Portal zu beachten.

    Und noch eine Frage: Sind in den Treppentürmen eigentlich früher alle Bogenöffnungen offen bzw. mit Türen/Pforten versehen gewesen?

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Und noch eine Frage: Sind in den Treppentürmen eigentlich früher alle Bogenöffnungen offen bzw. mit Türen/Pforten versehen gewesen?

    Nein, das hat immer schon so ausgesehen.

    Das gotische Portal im Hof wird ganz sicher nicht geöffnet werden. Es ist ja auch "nur" ein bauhistorisches Fenster.

    Irgendwie wird man auf den Altan gelangen - das geht nur durch die beiden seitlichen Türen auf den Etagen. Das wird aber mit Sicherheit nicht öffentlich sein.

  • Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministerium der Finanzen:



    Alte Hofkellerei wird zu Restaurant im Dresdner Schloss

    In die Hofkellerei, eines der ältesten Teile des Residenzschlosses Dresden, zieht ab 1. April 2022 wieder Leben ein. Nach Bauarbeiten öffnet das Restaurant »Anna im Schloss« seine Türen für hungrige und durstige Gäste.

    Finanzminister Hartmut Vorjohann: »Im Dresdner Schloss gibt es keinen Platz, der sich besser für ein Restaurant eignet als die Räume der alten Hofkellerei. Rund 5,5 Millionen Euro hat der Freistaat in die umfangreiche Rekonstruktion investiert. Zu höfischen Zeiten war es nur Wenigen vergönnt, die Köstlichkeiten der Hofküche zu genießen. Jetzt kann sich hier jeder nach Herzenslust stärken und erfrischen.«

    Für die Gäste stehen ein Gastraum und eine Vinothek auf rund 270 Quadratmetern zur Verfügung. Im Innenbereich gibt es rund 75 Sitzplätze, auf der Terrasse im Schlosshof können zirka 55 Besucher Platz nehmen. Mit allen Funktionsräumen wie Küche und Lager erstreckt sich »Anna im Schloss« auf rund 780 Quadratmetern.

    In unmittelbarer Nachbarschaft der früheren Hofküche im Ostflügel wurden sämtliche Getränke für den Hof in der alten Hofkellerei gelagert und zum Ausschank vorbereitet.
    Die gotischen Räume blieben in ihrer Raumstruktur weitgehend unverändert. Für die Gastronomie wurden die Räumlichkeiten im Erdgeschoss und Kellergeschoss des östlichen Nordflügels umfassend rekonstruiert und ausgebaut.

    Die Bauarbeiten für diesen Bereich begannen im März 2018. Neben Roh- und Trockenbauarbeiten, Putz-, Maler- und Tischlerarbeiten, waren neue Fußböden sowie Gebäudetechnik notwendig. Mit viel Fingerspitzengefühl haben die meist sächsischen Firmen Originalteile wie die imposante Sandsteinsäule oder historische Treppe gesichert. Auch das Kreuzrippengewölbe sowie der gotische Gewölbeputz wurden rekonstruiert.

    Gäste erreichen das Restaurant über einen neuen Zugang von der Schlossstraße aus. Außerdem dient der Große Schlosshof für Museumsbesucher als ein weiterer Zugang zum Restaurant. Der Große Schlosshof ist zu einem Drittel wiederhergestellt. Zwei Drittel verbleiben aufgrund weiterer Baumaßnahmen am Schloss vorerst als Baustelle. Die verwendeten Steinplatten sind Originale, die vor Jahrzehnten geborgen wurden. Auch die nach historischem Vorbild wiederentstandenen schlosstypischen Kandelaber sind eine Besonderheit.

    Der Name des Restaurants geht zurück auf Anna von Dänemark, Kurfürstin von Sachsen (1532-1585). Sie residierte im Schloss, war volksnah, betrieb moderne Landwirtschaft und hatte umfassende medizinische Kenntnisse. »Mutter Anna«, wie sie der Volksmund liebevoll nannte, war stets um das Wohl Aller bemüht.
    In ihre Zeit fällt auch die bedeutendste Erweiterung des Schlosses zu einem prachtvollen Renaissancebau. »Anna im Schloss« steht auch für gastronomische Renaissance von Klassikern der deutschen und internationalen Küche. Kaffee und Kuchen gehören ebenfalls zum Angebot des Restaurants.

    Insgesamt flossen rund 381 Millionen Euro in den Wiederaufbau des Schlosses. Die Gesamtfinanzierung erfolgt durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts sowie durch den Bund.

  • Der Weg zum Hausmannsturm führt nun über den Turmaufgang am Restaurant. Auch gelangt man nun auf den Hof und kann die tollen Details der Sandsteinarbeiten an den Treppentürmen bestaunen. Etwas merkwürdig teilweise und mir bis dato nicht gewahr. Bei der Wendeltreppe finde ich es etwas schade, dass an den Stufen vorn keine Rundung dran ist. Da sind die Treppen in Meissen oder Torgau angenehmer zum steigen. Die Kandelaber sind wirklich sehr hübsch. Auch die "Gastülle" in der Mitte ist ein sehr schönes Detail.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Der Blick vom Turm in die Dächerlandschaft ist wirklich herrlich. Man bekommt fast den Eindruck in einer schönen Stadt zu leben. Den ein oder anderen Schandfleck gibt es schon noch. Aber das fällt gar nicht so doll auf. Und noch 70 weitere Jahre und ich bin mir sicher, dass es dann fast so schön wird wie vor der ersten, zweiten und dritten Jahrhundertzerstörung innerhalb eines Jahrhunderts.

    O

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Blick vom Turm die 2. Danach Abstieg und ein Blick in die Eingangshalle von der Schlossstraße aus. Diese führt zum Treppenturm, von dem geht eine Tür mit der Aufschrift Restaurant ab und der Durchgang zum Hof. Der Haupteingang des Restaurants ist dann über die drei Stufen und die Gittertüre.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Nun zum Restaurant: Der Innenraum ist angenehmer als befürchtet. Der Putz hat eine tolle Struktur und Farbe. Es passt auch thematisch wenn es wirklich mal die Küche war, diese war ja ursprünglich bestimmt ebenso ausgestattet.

    Es könnte mehr Schmuck und z.B. Kupfergerät da sein. Aber vielleicht kommt das noch. Zu den Lampen, naja, wenn das Design ist dann bin ich Photograph.

    Die Karte im Restaurant ist angenehm. Nicht zuviel. Dafür aber gut. Es gibt richtes Wiener Schnitzel und Köngisberger Klopse. Die Weinkarte ist auch ok. Es könnte gern noch etwas mehr aus Sachsen sein. Die Vinothek ist noch Ausbaufähig und besteht eigentlich nur aus einem Regal. Aber hier sollte man wohl einfach noch etwas Zeit geben damit es sich einspielt.

    Wie gesagt: ich war angenehm angetan.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.