• Dr. Marius Winzeler wird neuer Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD)

    Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch hat heute (31. August 2021) Dr. Marius Winzeler als neuen Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) bestätigt.

    Zuvor hatte das Sächsische Kabinett der Berufung von Dr. Marius Winzeler zum 1. Oktober 2021 zugestimmt. Vertragsbeginn ist der 1. Oktober 2021. Die Berufung erfolgte im Benehmen mit dem Verwaltungsrat und der Geschäftsführung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

    Der bisherige Direktor, Prof. Dr. Dirk Syndram, scheidet mit Ablauf des Monats August 2021 nach 28 Jahren aus dem Dienst des Freistaates Sachsen aus.

    Kulturministerin Barbara Klepsch: »Ich freue mich, dass wir mit Marius Winzeler einen national wie international vernetzten Fachmann für ein Herzstück der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und das Leben im Residenzschloss gewonnen haben. Er hat gerade in Görlitz und Zittau schon bewiesen, dass er mit künstlerischen und kuratorischen Mitteln die Schätze unserer Museen pflegen und präsentieren und so ganz verschiedene Menschen für unsere Kultureinrichtungen begeistern kann. Ich freue mich, dass er nach seiner Station in Prag nun auch wieder dienstlich nach Sachsen zurückkommt, wo er längst heimisch ist. Mein Dank gilt Dirk Syndram für sein Wirken für das Grüne Gewölbe und die Rüstkammer. Ich bin sicher, dass Marius Winzeler darauf erfolgreich aufbauen wird.«

    Marion Ackermann, Generaldirektorin der SKD: »Mit Dr. Marius Winzeler gewinnen wir eine fachlich wie menschlich starke Persönlichkeit für die SKD. Sein kunst- und kulturgeschichtliches Wissen insbesondere über die sächsisch-internationalen Beziehungsgeflechte werden die Sammlungen des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer als zentrale Orte der Vermittlung europäischer Geschichte auf multiperspektivische Weise bereichern. Grünes Gewölbe und Rüstkammer werden für Marius Winzeler viel Potential bieten, spartenübergreifend, im Spiegel zeitgenössischer Fragestellungen, Ausstellungen hier und international zu konzipieren.«

    Marius Winzeler: »Auf die neuen Herausforderungen bin ich sehr gespannt. Mit Dresden und seinen Sammlungen bin ich seit 1986 eng verbunden und habe den großen Wandel aktiv miterlebt. So habe ich das Residenzschloss noch als Ruine kennengelernt und für mich erforschen können. 1992 durfte ich, damals noch als Praktikant, bei der Denkmalpflege für das Grüne Gewölbe arbeiten. Seither haben mich die Sammlungen und das große Thema der Schatzkunst nicht mehr losgelassen. Nun selber als Direktor dieser weltberühmten zwei Sammlungen, des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer, tätig sein zu dürfen und an der weiteren Vollendung des Residenzschlosses als Vermittlungs- und Erlebnisort für alle Generationen mitzuwirken, erfüllt mich mit großer Freude und mit Respekt."

    Zur Vita

    Dr. Marius Winzeler ist 50 Jahre alt und stammt aus der Schweiz.

    Sein Studium im Hauptfach Kunstgeschichte an der Universität Zürich hat er 1996 erfolgreich mit dem Lizentiat beendet.

    Von 1996 bis 1998 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Landesamt für Archäologie in Dresden tätig und dort für die 1. Sächsische Landesausstellung im Kloster St. Marienstern mit verantwortlich. Im Jahr 1999 war er im Kloster St. Marienstern als wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt. Nachdem er im Jahr 2000 im Graduiertenkolleg der Technischen Universität Berlin angenommen wurde, war er von 2001 bis 2008 im Kulturhistorischen Museum in Görlitz tätig. Von 2008 bis 2015 war er Direktor des Städtischen Museums Zittau. 2009 wurde er an der Technischen Universität Berlin promoviert.

    Im Januar 2016 übernahm Marius Winzeler die Leitung der Sammlung Alter Kunst an der Nationalgalerie Prag (Tschechische Republik).

    Er war an verschiedenen Hochschulen in der Lehre tätig und hat zahlreiche Ausstellungen kunst- und kulturgeschichtlicher Ausrichtung in Deutschland, Polen und Tschechien sowie langfristige Sammlungspräsentationen konzipiert.


    Marius Winzeler – Wikipedia

  • Ich kenne Marius persönlich.

    Er ist ein hervorragender Mann und sehr sympatisch.

    Ich denke, ein großer Glücksgriff für Dresden und fürs Schloss.

    Auch wenn sein Herz sicherlich nicht an erster Stelle für Rekoprojekte schlagen wird (verständlicherweise als Museumsmensch...), dürfte davon auszugehen sein, dass er Ballsaal, Propositionssaal und Schlosskapelle nicht als Ruinen belassen würde. Dafür liebt er Dresden, glaube ich, zu sehr.

    So mein "ohnmaßgebliches Dafürhalten".

  • Marius Winzeler ist eine tolle Nachricht. Ich hatte auch schon mit ihm zu tun. Insofern freue ich mich sehr, dass hier Fachkompetenz und persönliche Integrität vor Selbstdarstellung und Marktschreierei antreten. Fein!

  • Ich glaube nicht, dass die Kosten oder der Aufwand das Problem sind. Es ist wohl eher, dass man kein Schildpatt zur Verfügung hat:

    „Die Jagd auf Meeresschildkröten wegen ihres Schildpatts war neben dem Ertrinken vieler Tiere als Beifang in Fischernetzen und der Zerstörung des Lebensraums durch Verbauung von Küstenabschnitten maßgeblich für den Bestandseinbruch bei einigen Schildkrötenarten verantwortlich. Durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen von 1973 (von der Bundesrepublik 1976 ratifiziert) wurden daher die betroffenen Arten unter strengen Schutz gestellt und der Handel mit Schildpatt verboten. Dennoch finden sich Artikel aus Schildpatt weiterhin in einigen touristischen Regionen als Souvenirs. Die Einfuhr nach Deutschland ist verboten und mit Strafe bedroht.“

    Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schildpatt

  • Ich bitte um die Beantwortung einiger Fragen:

    Der Große Ballsaal wurde um 1848 umgebaut und hatte dann die nachfolgende Form?

    https://harms-schubert.de/projekte/resid…osser-ballsaal/

    Bis 1880 erfolgte ein weiterer Umbau und er hatte dann die nachfolgende Form?

    https://www.arstempano.de/dresden/galeri…ss-innenraeume/

    Bei der zweiten Quelle ist zu beachten, dass nur einige Fotos zum Großen Ballsaal gehören. Bei jedem Foto steht dabei zu welchem Raum es gehört.

    Die Form um 1848 ist diejenige die rekonstruiert werden soll?

  • Schade, die zweite Version wirkt wesentlich großzügiger und einer königlichen Residenz angemessen. Die '48er Version wirkt mit der expressiven (niedrigeren) Decke und den skulptural sehr ausgeprägten Leuchtern etwas gedrungen. Schaut eher nach Rudolstadt, Gotha oder Coburg aus als nach Dresden...

  • Ich wusste, dass dieser Einwand jetzt kommen würde.

    Die Entscheidung für diese Variante hat aber zwei Gründe:

    1.) Das außen in der Kubatur der Renaissance rekonstruierte Dach lässte die höhere Variante nicht mehr zu.

    2.) In Dresden pflegt man aus Erkenntnis um die künstlerische Einheit, Bedeutung und Originalität zumeist (also so war es früher zumindest) auf den ursprünglichen Zustand zurückzukehren. Dieser hat hier aber auch politische Gründe, da man somit an die frühe liberale Verfassung und die konstitutionelle Monarchie in Sachsen erinnern wollte.

  • Ich wusste, dass dieser Einwand jetzt kommen würde.

    Die Entscheidung für diese Variante hat aber zei Gründe:

    1.) Das außen in der Kubatur der Renaissance rekonstruierte Dach lässte duie höghere Variante nicht mehr zu.

    2.) In Dresden pflegt man aus Erkenntnis um die künstlerische Einheit, Bedeutung und Originalität zumeist (also so war es früher zumindest) auf den ursprünglichen Zustand zurückzukehren. Dieser hat hier aber auch politische Gründe, da man somit an die frühe liberale Verfassung und die konstitutionelle Monarchie in Sachsen erinnern wollte.

    Spielst du im zweiten Punkt auf den „Dresdner Maiaufstand" von 1849 an?

    Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dresdner_Maiaufstand

  • Ich bin dafür dass die SKD mit dem Zoo eine Kooperation zur Aufzucht von Schildpatt liefernden Schildkröten starten. Irgendwann sollten die ja eines natürlichen Todes sterben. Und dann wäre es ja nur pure Anerkennung der Lebensleistung ihre Verpackung weiter zu verwenden.

    Bis dahin von mir aus mit Druck und peu a peu Reko nach alter Manier.

    Ein Museum muss ja nicht nur tote Dinge verwalten.

    #lebendige_sammlung

    Beim Ballsaal bin ich hin und her gerissen. Der Alte wirkt zwar nicht so pompös aber irgendwie stimmiger. Und die Decken Gestaltung der neuen Version gibt es so ähnlich schon im kleinen Ballsaal zu bewundern.

    Daher finde ich die Entscheidung gar nicht so schlecht obwohl ich vermutlich eine andere getroffen hätte.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Ein wirklicher Hort des Liberalismus ist Sachsen eigentlich weder vor noch nach 1848 gewesen. Wenn die baulichen Voraussetzungen jetzt nur noch die alte Deckenfassung zulassen, dann ist es so. Mir persönlich hätte die Überformung auch besser gefallen.

    Ich war am Mittwoch im Schloss und doch "überrascht", wie viel Potential sich noch bietet, einerseits für Rekonstruktionen aber auch für Ausstellungsfläche. Schon jetzt reicht ein Tag beileibe nicht aus, um sich im Schloss aufmerksam umzusehen. Wobei mich die zahlreichen Baustellen in der Innenstadt, hier vor allem das extrem laute Gewerkel auf der Augustusbrücke schon etwas genervt haben. Dazu kommt noch der aufgerissene Zwinger, also wer von weiter weg anreist, sollte seinen Besuch m.E. lieber noch par Monate verschieben. Oder eben nochmal kommen....

  • Nein, es geht ja auch nicht um Sachsen als dem "Hort des Liberalismus".

    1831 erhielt Sachen aber eine früh(!)liberale Verfassung und wandelte sich von einer (neo-) absolutistischen Monarchie zu einer Konstitutionellen. Das war damals schon sehr viel.

    Darauf nahmen in den beiden (!) Sälen Ballsaal und Propositionssaal, die übrigens künstlerisch zusammengehörten (auch dies ist ein Argument für den Wiederaufbau im Stil von ca. 1842 ) vor allem die Malereien Bezug, indem sie die Monarchie als anders verwurztelt und aufgefasst darstellten, als bisher.

    Einfach dies alles mal bei Rosemarie Pohlack im vorletzten Arbeitsheft des LfD (2018 oder 2019) nachschlagen, dort steht das alles en détail drin (mit unglaublich vielen schönen Abbildungen zu den Sälen und den Malereien - ihr Vermächtnis!) .

  • Bilder aus dem Ball (1-3) und Propositionssaal (4) von heute.

    Plus das skelet aus dem grünen gewölbe von hinten.

    Christof angermair pilthauer 1672.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Zitat von Resurrectus

    Nein, es geht ja auch nicht um Sachsen als dem "Hort des Liberalismus".

    1831 erhielt Sachen aber eine früh(!)liberale Verfassung und wandelte sich von einer (neo-) absolutistischen Monarchie zu einer Konstitutionellen. Das war damals schon sehr viel.

    Darauf nahmen in den beiden (!) Sälen Ballsaal und Propositionssaal, die übrigens künstlerisch zusammengehörten (auch dies ist ein Argument für den Wiederaufbau im Stil von ca. 1842 ) vor allem die Malereien Bezug, indem sie die Monarchie als anders verwurzelt und aufgefasst darstellten, als bisher.

    Einfach dies alles mal bei Rosemarie Pohlack im vorletzten Arbeitsheft des LfD (2018 oder 2019) nachschlagen, dort steht das alles en détail drin (mit unglaublich vielen schönen Abbildungen zu den Sälen und den Malereien - ihr Vermächtnis!).

    Exzellent auf den Punkt gebracht, lieber Resurrectus. Ich möchte das noch etwas ausschmücken, u. a. mit Zitaten aus dem genannten Arbeitsheft Nr. 18 (unbedingt kaufen, ein „Must Have“ für Liebhaber des Dresdner Residenzschlosses).

    Zitat

    [Buchbeschreibung des Arbeitsheftes auf der Verlagsseite]

    Die Paradesäle des 19. Jahrhunderts im Dresdner Residenzschloss entstanden unter König Friedrich August II. von Sachsen. Nach seinem Regierungsantritt 1836 ließ er seine Paradesäle von Otto von Wolframsdorf ganz im Verständnis der ersten sächsischen Verfassung einrichten. Ein umfassendes Bildprogramm sollte im Neuen Thronsaal die junge konstitutionelle Monarchie und im Großen Ballsaal das in Deutschland neu aufblühende Kunstverständnis illustrieren. Friedrich August II. holte für diese Aufgabe mit Eduard Bendemann einen der bedeutendsten Vertreter der Düsseldorfer Malerschule [Anm.: die damals als künstlerisch führend in Deutschland angesehen wurde] nach Dresden.

    Denkmal von Friedrich August II. auf dem Dresdner Neumarkt

    Von Conrad Nutschan - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=680250

    Friedrich August II. bestieg 1836 den sächsischen Thron. Er hatte aber schon davor maßgeblichen Einfluss auf die Politik Sachsens, denn er fungierte als „Mitregent“ an der Seite des greisen Königs Anton, seines Onkels. Dass Sachsen 1831 seine erste, damals recht moderne Verfassung erhielt, ist wesentlich ihm zu verdanken. Und daher zeigt ihn das Denkmal auf dem Neumarkt (angeregt und finanziert von der Dresdner Bürgerschaft) mit der Verfassungsurkunde in der rechten Hand.

    Zitat

    18. September 1830 Nach Unruhen in Leipzig und Dresden wird Friedrich August zum Prinz-Mitregenten ernannt. Der konservative Kabinettsminister von Einsiedel tritt zurück, der liberale von Lindenau wird sein Nachfolger. Er stellt die Ordnung auf dem Verhandlungswege wieder her und eine Verfassungsausarbeitung in Aussicht.

    4. September 1831 Ein Jahr später tritt die liberale Verfassung in Kraft, mit der Sachsen erstmals zu einer unteilbaren konstitutionellen Monarchie wird, in der gewisse Grundrechte garantiert werden. Der Landtag wird in zwei Kammern gegliedert und mit der alleinigen Gesetzgebungsmacht ausgestattet. Damit herrscht erstmals Gewaltenteilung. Gleichzeitig (24. September) wird aber auch das Zensuswahlrecht eingeführt.

    Quelle: https://www.geschichte.sachsen.de/souveraenes-ko…chsen-3932.html

    Weitere Verdienste von Friedrich August bei der Liberalisierung des Landes:

    Städteordnung von 1832, die den Städten die freie Selbstverwaltung brachte,

    Befreiung der Bauern von Frondienst und Erbuntertänigkeit

    Einführung einer einheitlichen Rechtsprechung für Sachsen durch das Strafgesetzbuch von 1836

    Aufhebung der Zensur 1848


    Mit diesem Hintergrund nun einige Ausführungen zur Gestaltung des Thronsaales von Friedrich August II (später umfunktioniert zum Bankettsaal).

    Zitat von Rosemarie Pohlack

    Mir ist kein anderer Thronsaal in Deutschland bekannt, in dem sich ein Herrscher mittels Ausstattung den Tugenden eines Volkskönigs – der konstitutionellen Monarchie – so verbunden fühlt. Friedrich August II. ließ seinen Thron unter die „Saxonia“ [Anm.: westliche Schmalseite des Raumes, angrenzend der Eckparadesaal] und damit unter das Landeswohl stellen […], den „Ständen“ direkt gegenüber. Es fehlt auch hier nicht der Bezug auf antike und christliche Herrscher. Aber neben genealogischer Legitimation geht es nach den jeweils zugeordneten Bildunterschriften um deren verpflichtende Herrschertugenden. Die raumhohen Historienbilder an den Wänden gegenüber, zum Turmzimmer hin, verkörpern die vier Stände im gemeinsamen Wirken mit dem König [Anm.: König Heinrich].

    Quelle: Arbeitsheft 18 des LfD

    Auf dem folgenden Foto (Decke nicht mehr im Originalzustand, sondern bereits erhöht) blickt man auf die östliche Schmalseite des Saales. Das Gemälde über der Tür zeigt personalisiert die vier Stände (Geistlichkeit, Ritter, Bürger und Bauern). Neben der Tür und angrenzend auf der Nord- und Südwand die insgesamt 4 großen Historienbilder.

    Bildquelle:

    Anlage 2 der Pressemitteilung des SMF vom 25.02.2009, Angabe dort zum Lizenzstatus: Lizenzfrei

    Blick gleichfalls auf die Ostwand, Zustand des Raumes noch original aus der Mitte des 19. Jhd. (Foto um 1870): Klick


    Historienbilder:

    König Heinrichs Sieg über die Ungarn

    https://skd-online-collection.skd.museum/large/226/5d34…13490907637.jpg

    „König Heinrich umgab einige Städte mit steinerner Mauer …“

    https://skd-online-collection.skd.museum/large/91/cd484…c32607769c1.jpg

    „König Heinrich ließ von den Bauern den neunten Mann in die Stadt ziehen …“

    https://skd-online-collection.skd.museum/large/226/7dbb…18b946e39f6.jpg

    König Heinrichs Sieg über die Dänen

    https://skd-online-collection.skd.museum/large/155/d86d…5f2ec331c83.jpg


    Nun zum westlichsten Areal des Saales (westliche Schmalfront mit Tür in den Eckparadesaal und angrenzende Abschnitte der Nord- und Südwand).

    Zitat von Heinrich Magirius

    Bei Ständeversammlungen war der Thron vor der Tür an der westlichen Schmalseite aufzustellen, wo der König von gemalten Beispielen großer *Gesetzgeber* aus der antiken und christlichen Geschichte umgeben war. Über ihm erschien die Allegorie der Saxonia.

    Quelle: Das Dresdner Schloss – Monument sächsischer Geschichte und Kultur; Verfasser des zugehörigen Kapitels: Heinrich Magirius

    Die nachfolgend verlinkte Abbildung zeigt eine Originalzeichnung/Wandaufriss der westlichen Schmalseite von Bendemann (kann stark vergrößert werden, nach dem Öffnen nochmal draufklicken):

    https://www.lfd.sachsen.de/img/AH28_Titel.jpg


    Und schließlich der Fries:

    Zitat von Rosemarie Pohlack

    Der umlaufende Fries ist dem Lebenskreislauf des schaffenden Volkes gewidmet, im konstitutionellen Zusammenwirken der Beteiligten.

    Hier beispielhaft eines der Friesfelder (Blick in eine Schmiedewerkstatt): Klick


    Wie Resurrectus bereits schrieb, bilden die Bildfolgen in den Sälen (Thronsaal/Ballsaal) eine programmatische Einheit. Dazu nochmal Heinrich Magirius (gleiche Quelle wie oben):

    Zitat von Heinrich Magirius

    In Korrespondenz zum *Thronsaal* war die Ausschmückung des Ball- oder Konzertsaales jenseits vom Turmzimmer gedacht: Wurde dort an die christlichen Pflichten und Tugenden erinnert, sollte hier die die heitere Anmut der Antike beglücken.

    Die nachfolgende Abbildung zeigt ein zeitgenössisches Gemälde des Raumes im Originalzustand: Klick

    Eine zeitgenössische Darstellung der Südwand (Hofseite):

    Eigenes Archiv

  • Sind die Historienbilder Farbfotographien?

    Was spricht eigentlich dagegen diese in hoher Auflösung zu drucken anstelle die neu zu malen?

    Ich erinnere mich nur noch zu gut an die Kritik an den Putti im kleinen Ballsaal...

  • Was spricht eigentlich dagegen diese in hoher Auflösung zu drucken anstelle die neu zu malen?

    Ja genau das würde ich hierfür auch vorschlagen.

    Aber letzter Stand ist, dass die SKD zumindest diese Malereien - in welcher Form auch immer - nicht wollen, damit die Museumsexponate (zur Abwechslung mal Waffen) in ihrer Wirkung nicht gestört würden. Ich kann mir die Säle aber auch gut ohne diese Malereien vorstellen. Das LfD schlug damals als Kompromiss Seidenbespannungen an den Stellen vor - auch möglich m.M.n.....