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    Hier zum Vergleich ein Foto vom Sommer 2009 (MIT dem Fenstergitter unter der Brücke):  Klick

    Das betreffende Gitter war aber (wohl bis vor kurzem) für einige Zeit ausgebaut, weil es restauriert worden ist. Die betreffenden Arbeiten laufen aktuell und umfassen folgende Maßnahmen (Gastronomiebereich im Nordostflügel, dort Keller- und EG-Fenster):

    - 2 St. Neukonstruktionen von schmiedeeisernen Fenstergittern nach historischem Vorbild;

    - 13 St. Instandsetzung historischer schmiedeeiserner Fenstergitter

    Zustand im Sommer 2013 (einige Fenstergitter sind ausgebaut):

    Von Fuzre Fitrinete, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56555647

    (Foto etwas verkleinert/geschnitten)

    Ausschnitte aus voran stehendem Foto:


    Ein paar Details zum Fenstergitter unterhalb der Brücke. Die Ausschreibungsunterlagen enthielten auch Fotos vom Ausgangszustand. Das benannte Gitter war demnach ziemlich vollständig erhalten, wies aber Witterungsschäden auf („Roststellen“). Die zugehörigen Angaben aus dem LV:

    Zitat von SIB

    Fenstergitter F-NO 1.06

    Instandsetzung eines historischen Fenstergitters, als vorgesetzte geschmiedete Stahlkonstruktion vor bestehende Fensteröffnung mit umlaufenden, bereits fertiggestelltem Natursteingewände, Öffnungsgeometrie mit oberen Bogensegment Öffnungsbreite 2280 mm, Öffnungsöhe 3750 mm, bestehend aus einem gewölbten Brüstungselement, einem Frontelement mit oberen Bogensegemnt, zwei Seitenelementen und einem Bekrönungselement vor der Fensteröffnung.

    Front- und Seitenelemente aus geschwungenen StahlVierkantprofilen, bewittert, Stabquerschnitt ca. 20 x 20 mm, incl. diverser ebenengleicher Zierelemente. Brüstungselement aus gewölbt vorstehenden StahlVierkantprofilen, bewittert, Stabquerschnitt ca. 30 x 30 mm, incl. diverser geschwungener Füllelemente. Bekrönungselement als Schmuckelement incl. diverser vorstehender Einzelemente Befestigung geschraubt an bauseits im Gewände aus Naturwerkstein verankerte Bandeisen.

    Oberflächen allseitig vorbereiten und neu beschichten

    Farbton RAL nach Wahl des AG. incl. der bauseitigen Bandeisen.

  • Vielleicht habe ich es übersehen und es wissen alle schon von dieser Veröffentlichung:

    https://via-regia-verlag.de/saechsische-he…blaetter-3-2020

    Ich habe beim Lesen der hier enthaltenen Beiträge festgestellt, dass vieles knapp, aber inhaltlich gut nachvollziehbar und wissenschaftlich gründlich beschrieben ist. Deswegen: klare Empfehlung!

    Im Abgleich mit dem, was zum Wiederaufbau in der Publikation des Sächsischen Immobilien- und Baumanagement "Der Wiederaufbau des Dresdner Schlosses. Eine Baudokumentation 2008-2019" steht, gibt es allerdings Widersprüche. Dort steht im Beitrag "Die Deckengemälde im Paradeschlafzimmer und Audienzgemach" (S. 82) etwas anderes als hier in den Heimatblättern im Beitrag von Hans-Christoph Walther, S. 272.

    Es betrifft die ikonografische Deutung des Reiters am südöstlichen Rand im Paradeschlafzimmer.

    Bislang (z.B. Harald Marx, Louis de Silvestre. Die Gemälde der Dresdener Gemäldegalerie. 1975, S. 16) und entsprechend dem für Silvestre vorbildgebenden Kuppelgemälde eines Gartenpavillons im Schloss Sceaux war dieser Reiter als Abendstern bzw. als einer der Dioskuren, nämlich Castor zu deuten.

    Auch im kürzlich vom Landesamt für Denkmalpflege herausgegebenen Band 3 "Das Residenzschloss zu Dresden" ( dort S. 141) grenzt man sich aus kunstwissenschaftlicher Sicht von der Umdeutung des Reiters in der SIB-Baudokumentation als Mars und auch noch des nördlichen Reiters, bislang Morgenstern/Pollux stattdessen als Polarstern(???))ab (Residenzschloss-Band 3, S. 141).

    Das sind ja feststehende mythologische Topoi.

    Ein Nebenschauplatz vielleicht, ja, aber weiß jemand an dieser Stelle anderes?

  • Gerade habe ich festgestellt, dass die Heimatblätter als "zur Zeit nicht verfügbar" angezeigt werden. In der Buchhandlung König im Dresdner Schloss stehen aber einige Exemplare. (Dies ist keine Verlagseigenwerbung!) Das bin ich euch schuldig, nur weil ich hier eine Empfehlung ausgesprochen hatte...

  • Schade, ist nur eine Kurznachricht. Mit aussagekräftigen Fotos hatte uns eryngium bereits am 1. Oktober versorgt (hier klicken).

    Sie machen in jeder Saison eine Etage. Zwei fehlen noch, daher Fertigstellung 2022. Danach könnte dann endlich der Ausbau der Schlosskapelle in Angriff genommen werden, falls sie nicht noch als Werkstatt für die beiden Säle im 2. OG Nordflügel gebraucht wird.

  • So, vor ein Paar Tagen war ich in Dresden und habe das Schloss auch besichtigt. Das Äussere ist schon bemerkenswert - der grosse Hof ebenso. Leider war der Kleine Ballsaal geschlossen. Ansonsten habe ich alle zugängliche Räume gesehen. Vielleicht bin ich verwöhnt, aber irgendwie war ich nicht sooo begeistert. Die Sammlungen waren klasse, keine Frage, aber verglichen mit der Residenz München, mit Würzburg oder gar Mannheim sind die Räume doch irgenwie nicht so beeindruckend. Kann sein, dass sie noch nicht fertig sind - in einigen Räume waren die Stuckleisten noch gänzlich weiss und nicht vergoldet. Im Turmzimmer fehlen 90 % der Exponate. Das Grüne Gewölbe ist natürlich aussergewöhnlich, muss aber zugeben, dass ich das Spiegelkabinett in Würzburg noch schöner fand.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Das Dresdner Schloss war aber abgesehen vom GG niemals so besonders für seine Interieurs berühmt...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich habe noch ein paar interessante Informationen zum kürzlich aufgestellten Wandbrunnen an der Ostfassade des Großen Schlosshofs gefunden. Das nachstehende Zitat stammt von der HP des mit dem Projekt beauftragten Büros (Harms + Schubert Freie Architekten, Dresden):

    Zitat

    Der Sandsteintrog wurde im Jahr 1786 aus einem Stück (Monolith) gefertigt. Bei den Bombenangriffen auf Dresden 1945 war der Brunnen in großen Teilen erhalten geblieben, verfiel jedoch in den darauffolgenden Jahren zusehends. Mit Beginn des Wiederaufbaus des Schlosses in den 1980-er Jahren wurde er abgebaut und die Speierplatte geborgen und eingelagert. Da der Brunnentrog offensichtlich zu schwer für den Abtransport war, wurde dieser nach mündlicher Überlieferung im Hof vergraben und erst in jüngerer Vergangenheit wieder aus dem Erdreich geborgen. Dabei brach nahezu die komplette Vorderfront heraus. Die Umsetzung des Brunnentroges an seinen ursprünglichen Standort erfolgte im Jahr 2019 und bedeutete bei einem Gewicht von 12 Tonnen eine enorme Leistung.

    […]

    Um den Wandbrunnen wieder voll funktionsfähig zu machen, wird der Trog eine Bleiauskleidung und eine Gitterrostabdeckung erhalten.

    „Dabei brach nahezu die komplette Vorderfront heraus“

    Rätsel gelöst - ich hatte mich immer gefragt, wie es zu diesen Abbrüchen an der Vorderseite des Brunnens gekommen war. Die Bombennacht hatte der Trog nämlich weitgehend „in einem Stück“ überstanden:

    unmittelbarer Nachkriegszustand

    Zustand Juni 1957

    (Foto unbedingt vergrö0ern, Brunnen ist rechts im Bild)

    Und hier der gesamte Text (plus 2 Fotos): Klick


    Und noch einige Fotos vom Altan:

    Foto 1

    Foto 2

    Foto 3

    Foto 4

  • Seebastian

    Toll, dass du die neuen Leuchter noch vor der Corona-Schließzeit fotografieren konntest! Mir hatte das Turmzimmer ja bereits mit den Interimsleuchtern gut gefallen. Aber die neuen Leuchter sind nochmal eine Klasse für sich. Das Turmzimmer ist überhaupt ein Raum mit einer ganz besonderen Atmosphäre.

    Den Einschätzungen von Däne und ursus carpaticus zur Bedeutung der Paraderäume muss ich widersprechen. Kunsthistorisch sind diese Räume überaus bedeutend. Dazu haben wir hier im Strang eine Vielzahl an Hintergrundinformationen zusammengetragen.

    Ich habe ein interessantes Foto gefunden, das einen Schlossraum zeigt, der selten abgebildet wird: das Wappenzimmer des Grünen Gewölbes. Es liegt zwischen dem Pretiosensaal (im Rücken des Fotografen) und dem Juwelenzimmer (zu dem die im Bild nur halb geöffnete Tür führt). Benannt ist es nach den kupfervergoldeten sächsischen Provinzwappen, welche die Türen von Eichenschränken zieren. Soweit die Wappenplatten den Krieg überstanden hatten, wurden sie bei der Rekonstruktion des Grünen Gewölbes wiederverwendet. Das sind die beschädigten, zum Teil nur fragmentarisch überlieferten Platten. Mir gefällt der Raum sehr gut. Er hat nur ein Fenster, da der Treppenturm Nordwest des Großen Schlosshofes angrenzt. Im Wappenzimmer werden nur wenige Ausstellungsstücke gezeigt. Sie befinden sich auf Tischen (z. B. eine kostbare Augsburger Stutzuhr). Die zurückhaltende Präsentation wurde bereits im 18. Jahrhundert so gewählt. Der Raum diente der Beruhigung und inneren Sammlung vor dem Höhepunkt - den Juwelengarnituren im anschließenden Zimmer.

    Das Wappenzimmer des Historischen Grünen Gewölbes, hier während des Besuchs von Präsident Obama in Dresden, 5. Juni 2009

    (Foto: Pete Souza, Official White House Photo, 5. Juni 2009, public domain)

  • Auch ich finde die neuen Lampen im Turmzimmer wunderschön, obwohl auch die moderneren Kronleuchter reinpassten.

    Mich bewegt ein anderes Thema. Könnte man nicht die fehlenden Porzellane z.B. in Meißen ,,nachbauen'' ? Sicher, sowas kostet irre viel Geld, das ist mir bewußt. Doch in den Paraderäumen werden doch auch die kostbaren Wandbespannungen wiederhergestellt, auch nicht preiswert oder billig. Da war doch auch kaum was erhalten bis auf wenige Reste und sehr gute Beschreibungen.

    Sicher gibt es auch von den fehlenden Porzellankunstwerken ausreichend Beschreibungen und meines Wissens gibt es in Meißen oder anderen Porzellanwerken genügend Archivmaterial, Formenarchive u. ä. Natürlich will man die Verluste zeigen, die das Turmzimmer, das ganze Schloß betrafen. O.K. Aber für den Gesamteindruck fehlt bisher was im Turmzimmer. Die vielen leeren Konsolen schreien direkt danach, wieder mit kostbaren Gegenständen besetzt zu werden. Das das Turmzimmer praktisch nicht mehr exestierte kann man sicher auch anders darstellen. Falls doch neue Porzellanwerke entstehen sollten, kann man diese vielleicht als neue erkennbar machen , das man die Verluste doch sehen kann.....

    Das ist meine persönliche Meinung.

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Ein Beitrag, der sich in einen sehr interessanten Strang zur "Mostviertler Sondergotik" "verirrt" hatte.

    Ich stelle ihn nochmal - leicht abgewandelt - hier ein, wo er inhaltlich hingehört.


    Am 12. Oktober hat der Mitforist 3Hasenfenster dankenswerter Weise auf eine Publikation hingewiesen:

    "Sächsischen Heimatblatt 3 / 2020".

    https://zkg-dd.de/saechsische-he…oduct/view/9/54

    Ich gestehe, ich hätte mir selbiges Werk wegen des provinziellen Namens vermutlich nie gekauft, denn es geht ja nichts über "gepflegte Vorurteile"...

    Ich bin begeistert und erlaube mir

    - einen sehr lesenswerten Beitrag von Reiner Zimmermann (in diesem Heft)

    - hier mit ein paar eigenen Wissens-Bruchstücken zum Konzept "Residenzschloss Dresden als Monument Sächsischer Geschichte"

    zu einem Beitrag für die werte Leserschaft zusammenzufassen.

    -----------------------

    Der Wiederaufbau des Dresdener Residenzschlosses läuft seit 1985.

    1983 beschloss man ein inhaltliches Konzept für den Wiederaufbau als "Monument Sächsischer Geschichte" .

    Bis Anfang der 1990-er Jahre war man im Rohbau schon ein ganzes Stück weit gekommen.

    Dann stockte der Ausbau, denn es zeigte sich ein Ost-West-Gegensatz in der Denkmalpflege.

    In einigen westdeutschen Landesämtern war und ist man der Ansicht, dass die Herangehensweise in Dresden nicht "in Ordnung" ist...

    Zwar hatte man an der Münchner Residenz (https://www.residenz-muenchen.de/deutsch/museum/kaiser.htm) und bei zahlreichen anderen Projekten in Westdeutschland nichts anderes verfolgt als seither in Dresden... Trotzdem wurden der Dresdener Wiederaufbau von der "West-Denkmalpflege" immer mal wieder torpediert, von einigen Personen auch als "Disneyland" diffamiert und seitens der Nutzer des Schlosses - der SKD - nicht unterstützt, sondern eher behindert.

    Ich habe das Gefühl, dass man heute gemeinhin als maximales Ziel einer denkmalpflegerischen Rekonstruktionen (wenn Rekonstruktionen überhaupt erlaubt sind), die Reko des LETZTEN baulichen Zustandes zulässt.

    Alles andere HAT MAN per se als unethisch und "geschichtsglitternd" einordnen...

    Auch im Falle des Dresdener Schlosses hört man immer mal wieder solche Stimmen.

    Das seit 1983 verfolgte Konzept für das Dresdener Schloss ist es nun, gerade NICHT den Vorkriegszustand wieder herzustellen.

    Im Gegenteil.

    Wegen der schweren Zerstörungen wird GARADE NICHT ausschließlich und dogmatisch der Vorkriegszustand wieder hergestellt.

    Vielmehr werden am Gebäudekomplex unterschiedliche ZEITSCHICHTEN rekonstruiert, die ein Kaleidoskop der Geschichte eröffnen.

    Natürlich: dort, wo noch wesentliche Bestandteile des letzten Bauzustandes 1945 erhalten waren, hat man diesen selbstredend restauriert und rekonstruiert und NICHT versucht, frühere Zustande zu erzeugen: Außen-Fassaden, Englische Treppe (Schöpfungen von 1890-1900):

    Aber für schwerst zerstörte Bereiche stellte sich die Frage: was macht man bspsw. mit dem großen Schlosshof, wo durch schwerste Krieges-Zerstörungen die gesamte Anlage auf das "ursprüngliche" frühneuzeitliche Mauerwerk "zurückgeführt" ist?

    Soll man dort die - zudem entstellenden - gründerzeitlichen Zubauten von Laufgängen aufwändig rekonstruieren?

    Man hat sich in den 1980-ern in Dresden anders entschieden: Jenen Zustand herstellen, der aus den VORHANDENEN Überresten am besten und sinnvollsten herstellbar ist. Und das heißt hier, Mauern von 1450 oder ca. 1350 verputzen und den Hof in seiner Form von 1453 wiedererstehen lassen.

    Und dann kam der für viele HEUTIGE Denkmalpfleger wohl "obszöne" Ansatz, dass ganze Schloss als "Monument Sächsischer Geschichte" zum "größten Ausstellungsobjekt" der Stattlichen Kunstsammlungen zu entwickeln.

    Beschlossen 1983.

    Seit 2004 ist man so weit, dass nach und nach das "Großobjekt Schloss" nach und nach inhaltlich mit den unendlich reichen Beständen

    - der Rüstkammer,

    - des Grünen Gewölbes und

    - mit Architekturfragmenten (Sophienkirche, Moritzmonument) füllt,

    um so am Ende (demnächst ) im Schloss sächsische (und europäische) Kultur- und Residenzgeschichte komplex "erzählen" zu können,

    - vom Anfang im Hochmittelalter bis 1918

    - in einem MUSEUM, dessen "bauliche Hülle" DAS verbindende Ausstellungobjekt ist und welches die "klassischen" Museumsobjekte für Laien besser lesbar macht.

    Nach Fertigstellung des Projektes wird man letztlich zeigen können:

    1.

    - Romanische Räume als "begehbare Objekte" von 1230 und

    - ältester Raum in Dresden als "fassbarer" Beleg für die Gründung Dresdens und das Hochmittelalter.

    Ein Blick in die einstige Kemenate im Schloss. Beim Umbau wurde das Tonnengewölbe eingezogen.

    https://www.saechsische.de/plus/das-ist-d…um-5000850.html


    2.

    Gotische Halle und Umfeld im Ostflügel

    GotischeHalle2_4zu3.jpg

    -sowie gotische Bauteile im Nordostflügel (Bereich Kleiderkammer)

    als Bereiche der spätmittelalterlichen Weiterentwicklung vom Castrum zum Schloss.

    AnsichtnachdemMdoellvon1530_4zu3.jpg

    (spätgotisches Dresdener Schloss - neben Meißener Albrechtsburg wohl das erste Schloss im Deutschen Raum)

    zur Erläuterung: Hausmannsturm hinten rechts im Kupferstich)

    Von der Ursprungs-Idee der 1980-er. die gotischen Skulpturen der Skulpturensammlung in den gotischen Räumen zu zeigen ist die SKD abgekommen.

    Es wird nun dort demnächst eine Ausstellung zur Baugeschichte geben, die das Schloss "erklärt".


    3.

    Großer Schlosshof als Erinnerung an die in Sachsen großartige Zeit der Renaissance.

    Damals stand eines der frühesten Renaissance-Schlösser Deutschlands in Dresden (und nicht in Heidelberg...).

    Damals wurde ein (Freiberger) Herzog sächsischer Kurfürst, indem er seine Wittenberg-Weimarer Vettern militärisch schlug.

    Später wies selbiger den katholischen Kaiser in seine Schranken und Sachsen war auf dem Höhepunkt kultureller Blüte - wohl an erster Stelle in Deutschland. Darf man das so sagen?

    Hier sind didaktisch auch die Translozierung der "Schönen Pforte", die originalgetreue Reko des Altans und die Neuschöpfung der Sgraffiten und Fresken im alten Stil und alter Art zu verorten.

    Auch gibt es randlich um den "Kern des Schlosses" (Großer Schlosshof) mit

    - dem Kleinen Schlosshof (originale Architektur, die den Krieg überstand) ,

    - Kanzleihaus (Beispiel modernster Verwaltung von vor 450Jahren) ,

    - Langem Gang und Stallhof (Ritterspiele und Divertissement)

    weitere Baulichkeiten aus der Renaissance, die als "Großobjekte" eine "moderne und bedeutende Residenz der damaligen Zeit" uns heutigen vor Augen führen.

    Die (in Pkt. 3 benannten) Baulichkeiten sind als "Ausstellungsobjekte" in Kombination mit den "klassischen" musealen Ausstellungsstücken im sog. "Renaissance-Flügel" der Schlossausstellung zu begreifen.

    Themen der Ausstellung sind natürlich:

    - die "neue Kunst" der Renaissance (v.a. Prunkwaffen in Kombi mit den einmaligen Renaissance-Kleider geben ein Zeugnis, dass man weltweit so nicht mehr finden kann).

    - Wissenschaft und Technik am Beginn der Neuzeit (Renaisssance-Flügel)

    - Religions-Gegensätze

    Für das Thema Religion hat man natürlich mit

    - der rekonstruierten Schlosskapelle (DIE Hauptkirche eines "Kernlandes der Reformation und des Luthertums", denn der Landesherr war gleichzeitig Kirchenoberhaupt)

    - und der katholischen Hofkirche (übrigens größte Kirche Sachsens, wohl als Triumph der Gegenreformation etwas hypertroph geraten...)

    perfekte "Bühnen".

    Großartig ist natürlich auch die Kombi von Ringstechbahn im Stallhof und Prunkrüstungen im Riesensaal... Wo hat sich so etwas sonst noch erhalten?


    4.

    Ein ganz wesentlicher Punkt im Konzept war und ist die Reko der Kubatur der Schlosskapelle als Wirkungsstätte des "bedeutendsten deutsche Komponist des Frühbarocks" Heinrich Schütz.
    Zu Lebzeiten wurde Schütz als parens nostrae musicae modernae, also „Vater unserer [d. h. der deutschen] modernen Musik“ tituliert. Wolfgang Caspar Printz erwähnt in seiner 1690 erschienenen Musikgeschichte, Schütz sei um 1650 „für den allerbesten Teutschen Componisten gehalten worden“.[6]

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Sch%C3%BCtz

    Wohl die erste deutschsprachige Oper entstand durch Schütz in Dresden.

    Man hat auch noch den Altar vor dem Heinrich Schütz mal stand.

    Altar_Schlosskapelle_Busmannkapelle_um_1910.jpg

    (Stand zuletzt in der Busmann-Kapelle der Sophienkirche in die er nach 1737 versetzt wurde.)

    RE: Das Dresdner Schloss

    Und nun beispielhaft an der Schlosskapelle wieder mal die Gretschenfrage:

    Es ist keine Zwischendecke mehr da, von den Umbauten (zu untergeordneten Wohnräumen nach 1737).

    Aber man hat Gewölbeansätze, Originalfragmente des Gewölbes und Ansichten. Und man kann wissenschaftlich fundiert

    - vom Querschnitt der Rippen,

    - über die Gewölbefiguration

    - bis zur Steingröße der Ziegel und der Art des Mörtels

    alles rekonstruieren... Selbst der handwerklich-technische Bauablauf konnte nachvollzogen werden und wurde 1 zu 1 wieder so angewendet.

    (Vergleiche den folgenden Beitrag)

    Darf man? Oder darf man nicht?

    Die Fachwelt war und ist uneins.

    Besser mit Glas, Stahl und "Lichtinstallationen" ?

    Oder einfach klassisch "machen" und dann sagen: Es ist nur eine REKO. Aber HIER war ES.

    So wie die Türme des Speyerer Doms, das Bernsteinzimmer oder der Barcellona-Pavillon.

    ???


    5.

    (Nach der Zeit um 1550) zweiter - barocker - kultureller Höhepunkt im Augusteischen Zeitalter, dabei v.a. unter August dem Starken:

    Dresden nochmals führend in Deutschland. Darf man das so sagen?

    Themen:

    - Festkultur,

    - Porzellan,

    - Juwelen und Prunk,

    - Türkenmode und Chinoiserie

    - der Beginn der "Aufklärerischen Idee öffentlicher Museums" in Dresden

    + 1729 Grünes Gewölbe als Schatzkammer-Museum öffentlich zugänglich.

    + Seit 1728 separierte und wissenschaftlich geordnete Spezialsammlungen wie Math-Phys. Salon (neben Naturalienkabinett, Bibliothek) im Zwinger. Dieser seither kontinuierlich als öffentlich zugängliches "Palais de Science" vollständig museal genutzt, mit mehreren hundert Qm Ausstellungsfläche in einem "echten Museum"). Dabei Judenkabinett im Zwinger als erstes "Jüdisches Museum" weltweit.

    Verknüpft sind die unter 5. benannten didaktischen Inhalte mit den Baulichkeiten des

    - Paradeappartements,

    - Zwingers,

    - Histor. Grünen Gewölbes

    (natürlich auch Pillnitz, Moritzburg und Großsedlitz).

    Wie man gemeinhin bemerkt hat, erfolgte in den letzten Jahren eine Reko der Paradeappartements mit sehr viel Originalsubstanz.

    Und wieder die Frage der Fachwelt: Darf man das?

    Die SKD war "natürlich" dagegen. Dass man die Deckengemälde so hinbekommen würde, schien schier unmöglich.

    (Und so kommt es dann zu der skurrilen Situation, dass Direktor Syndram heute das Lob für die Arbeit anderer Protagonisten und den Widerstand gegen seine Verhinderungsstrategie einstreicht...


    6.

    - Der sächsische Traum von der Kaiserkrone / Paradeappartements

    - Jesuiten und Gegenreformation / Hofkirche

    - Dekadenz, statt klug "regieren". (Hinwendung unter August III ins Private, statt sich als Regent adäquat "ums Land zu kümmern" - vielmehr scheinbar ausschließlich Interesse für Gemälde (Gemäldegalerie) Edelsteine (Sächsischer Grüner) und Jagdvergnügen (Lager Gang, v.a. aber Schloss Hubertusburg weit ab vom Schuss)

    - 7-jähriger Krieg.

    Wer hoch fliegt kann tief fallen...

    Preußen wird zur führenden Kraft in Deutschland.


    7.

    Napoleonische Ära ist offensichtlich unter-repräsentiert...

    Man fahre nach Pillnitz...


    8.

    Konstitutionelle Monarchie ab 1831.

    Dafür möchte das SIB und die Sächs. Denkmalpflege Propositionssaal und Großen Ballsaal im Nordflügel (vor und nach dem Porzellan-Zimmer) wieder auferstehen lassen.

    DAS Lieblingsprojekt von Ex-Landeskonservatorin Frau Polack. Sie hat dazu dissertiert.

    Die SKD und v.a. Herr Syndram möchten "natürlich" wieder nicht. Lieber Ruinen-Charm belassen und noch ein paar Waffen zeigen....

    Also wartet das SIB, bis Syndram endlich in Rente geht.

    Weiterhin hier inhaltlich zu verorten: Kleiner Ballsaal.


    9.

    Elemente der letzten Bauphase des Schlosses:

    Außenfassade, Englische Treppe, Wirtschaftshof.


    10.

    Sichtbare Kriegsschäden...

    ------

    In Summe entsteht im Residenzschloss also ein begehbares Geschichtsbuch.

    Und an dem arbeitet das SIB und seine Vorgänger-Organisationen mit Unterstützung der Sächsischen Denkmalpflege nun seit 1983.

    Leider kommt immer mal wieder jemand und möchte es doch "lieber anders". Weil man DAS doch sooooo NICHT mehr macht. Und wohl auch, weil man(n) bei Kontinuität keine eigenen "Duftmarken" setzen kann...

    Und so kommt es dann immer mal wieder zu Grabenkämpfen zwischen Bauherr und Nutzer...

    Zum Glück ist die heutige Generaldirektorin Frau Ackermann angenehm ausgleichend und weniger selbstbezogen.

    Aber es gab auch schon Zeiten, wo beispielsweise ein Generaldirektor der SKD in seinem - zum Glück - kurzen Dresdener Intermezzo (zwischen Folkwang Essen und British Museum) allen ernstes beispielsweise vorschlug, im Skulpturensaal der Sempergalerie den Putz von den Wänden zu hauen, weil "rohes Mauerwerk doch viel besser passt zu den Antiken und der Putz eh nur Reko" sei.

    (War er zum Glück nicht, denn in genau diesem Saal hatte etwas der originalen Semperschen Pracht von 1857 den Krieg überlebt...)

    Semperbau am Zwinger wird wiedereröffnet » Museumsreport


    Und Fischers (neumodische) graue Wände

    Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden

    wurden zum Glück nach 4 Jahren wieder rot. So wie MIR dos schon IMMER gemachd hamm... Nor. Nämlich seit Semper.

    Dresdens Alte Meister in neuem Glanz - Kultur - Badische Zeitung

    Naja. So isses halt.

    Am Ende wird es schon gut werden...

  • Weitere Beiträge im vorgenannten Heft

    "Sächsischen Heimatblatt 3 / 2020".

    https://zkg-dd.de/saechsische-…eziehen/product/view/9/54

    beschäftigen sich mit dem Gewölbe der Evangelischen Schlosskapelle.

    Ich fasse mal das von mir zum Gewölbe Gelesene laienhaft zusammen:


    Die Schlosskapelle wurde um 1550 errichtet. Sie war anfänglich die Hauptkirche des Kurfürstentums Sachsen (denn der Landesherr war Kirchenoberhaupt)

    Die Kapelle wurde 1737 abgebrochen, als der 2. katholische Herrscher August III (und seine Frau Kaisertocher Maria Josepha) die Evangelische Kirche durch Abbruch der Gewölbe und Einzug einer Zwischendecke aus dem Schloss eliminierten.

    Mit dem enormen Kriegsschaden von 1945 war der Nordflügel des Schlosses auf seine frühneuzeitlichen Außenmauern von 1550 "zurückgeführt". Man hat sich bei der Konzeption des Wiederaufbaus zu einer Reko der 250 Jahre nicht existenten Schlosskapelle entscheiden.

    Vgl. auch vorhergehender Beitrag.

    Bei der Enttrümmerung des Schlosses konnte man ( als Verfüllung in Fußböden) ein paar originale Bruchstücke von Gewölbe-Rippen und Schlangen-Leibern der Gewölbedecke finden. Somit wusste man um die Radien der Rippen und deren Querschnitt.

    Leider hat man keinen PLAN des Gewölbes, denn das Gewölbe wurde ja schon 1737 abgebrochen.

    Vorher hat aber Pöppelmann zum Glück ein SEHR GENAUES Aufmaß gezeichnet. Zwar fehlt ein Grundriss mit Gewölbe-Darstellung. Aber im Aufriss sind die Wände mit den Gewölbeansätzen und die Gewölbe-Höhe sehr genau zu ermitteln. (Vergleich mit Baubefunden an der Ruine zu Gewölbeansätzen etc.)

    Zudem existieren 2 Ansichten:

    Eine mit eher formaler Darstellung des Gewölbes:

    A.

    Innenansicht der alten evangelischen Schlosskapelle (Schützkapelle) im Residenzschloss in Dresden, Blick auf Kanzel, Altar und Orgel, aus den Abbildungen zur Chronik Dresdens von 1835

    und

    B.

    Kirchenräume zwischen Stadt und Hof  – die Schlosskapelle im Residenzschloss

    Eine Ansicht, die man als architektonisch korrekt einschätzte.

    Über Jahre versuchte man in der Denkmalpflege (Hr. Glaser?) für die Reko ein Gewölbe zu konstruieren, das der historischen Darstellung - wie in B abgebildet - entspricht.

    Ganz am Anfang war man dabei mal bei Schleifensternen,

    Zwischendurch hatte man dann schon Kreise als Figuration des Gewölbes ermittelt.

    Vor ca. 10 Jahren war man wissenschaftlich dann auf dem Stand eines Renderings; sozusagen Stand der "Vorplanung". Siehe hier:

    RE: Mostviertler Sondergotik

    Indem sich dann in der AUSFÜHRUNGSPLANUNG Architekten, Bauingenieure und Bauforscher mit der Sache ganz exakt beschäftigten, wurde letztlich eine Figuration konstruiert, die nun WIRKLICH der Darstellung im Kupferstich B entsprechen soll und zudem mit der alten Bautechnik überhaupt baubar IST...

    Fertig sieht das ganze heute so aus:

    Rekonstruktion der Schlosskapelle im Dresdner Schloss

    Für die genaue Figuration der Gewölbe konnte man sich beziehen auf :

    - erhaltene Spuren der Gewölbeansätze in den Außenwänden der Kapelle

    - den Aufriss Pöppelmanns

    - den Kupferstich B.

    - Originalfundstücke der Rippen (Radien und Rippenquerschnitt)

    Man hat sich also seit den 1980-ern seitens der Dresdener Denkmalpflege an die Figuration des Gewölbes "heranarbeiten" müssen.


    Sehr spannend liest sich in einem Artikel im Heft

    "Sächsischen Heimatblatt 3 / 2020".

    https://zkg-dd.de/saechsische-…eziehen/product/view/9/54

    wie man bauarchäologisch die BAUTECHNIK des Dresdener Schlingrippengewölbes ermittelte.

    Ich fasse mal vereinfacht zusammen:

    1.

    Die Bautechnik des Dresdener Gewölbes war sehr effektiv und kostensparend.

    Sie war über viele "Vorgängerprojekte" an sächsischen Hallenkirchen aus den "klassischen" Gotischen Gewölben weiterentwickelt.

    2.

    Vereinfacht gesagt: Klassisch wurden gotische Gewölbe über einem hölzernen Schalgerüst aufgemauert, Man begann an den Wänden mit den Rippen und setzte am Ende der Wölbarbeiten einen zentralen Schlussstein.

    Dann wurden die Kappen über hölzernen Schalungen gemauert.

    Nach dem Abbinden der Konstruktion konnte die umfangreiche Schalung entfernt werden.

    3.

    Sparsamer im Materialverbrauch ist die Errichtung von Zellengewölben, einer "Weiterentwicklung" "herkömmlicher" gotischer Gewölbe.

    Beim Zellengewölbe fehlen die Rippen. Es ist dabei sparsamer zu errichten, als klassische Rippengewölbe (vgl. 2.) weil man für ein Zellengewölbe KEINE vollflächige aufwände Schalung benötigt, sondern nur an den Graten der Zellen LINEARE Leergerüste errichten kann.

    Die Kappen des Zellengewölbes müssen NICHT geschalt werden, sondern können frei gemauert werden. Das Gewölbe trägt sich beim Mauern der Kappen schon selbst!

    Auf der Meißener Albrechtsburg hat man bautechnisch nachvollzogen, wie man ein Zellengewölbe bauen kann. Dort steht der "Versuch" zur Besichtigung.

    https://meissnertageblatt.de/meissen/1092-e…tsburg-entstand


    4.

    Noch Materialsparender sind die Arbeitsschritte beim Dresdener Schlingrippengewölbe gewesen. Es handelt sich also um eine hoch effektive Bauform der Nachgotik.

    Man benötigte hier schließlich nur noch minimale Hilfskonstruktionen* für die Errichtung der weit gespannten Gewölbe-Joche und baute dafür mit raffinierter und doch ganz simpler Bautechnik.

    Nachzulesen war dies in originalen Beschreibungen von Bauhütten.

    Allerding war das ganze seit 450 Jahren so nicht mehr gemacht worden und damit vergessen.

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    5. Arbeitsschritte sind:

    A. Unter dem zukünftigen Gewölbe einen glatten ebenen Holzboden errichten. Figuration des Gewölbes auf diesem Rissboden 1:1 anzeichnen.

    B. Mit Schnüren aus dem aufgerissenen Grundriss und dem geplanten Gewölbeanstieg die 3D-Form der Rippen konstruieren (1 zu 1 vor Ort).

    C. Diese Rippen vom Steinmetz hauen lassen.


    Der eigentliche Bau war mit ganz einfachen Mitteln möglich.

    D. Man BEGINNT mit den "SCHLUSSTEINEN"! Dazu Baumstämme* auf dem Rissboden unter die zukünftigen Zwickelpunkten der Rippen (= "Schlussteine") stellen.

    Die Zwickelstücke ("Schlussteine") in Lage und Höhe EXAKT auf den Baumstämmen* "im freien Raum" ausrichten.

    E. Die Rippen von den Wandansatzpunkten zu den Zwickelstücken ("Schlussteine" auf den Baumstämmen*) OHNE Leergerüst führen und vermörteln.

    F. Baumstämme unter den Zwickeln entfernen. Das Rippennetz trägt sich selbst!

    G. Gewölbekappen zwischen den Rippen können OHNE jede Schalung frei gemauert werden, wie beim Zellengewölbe! Durch die Flächenkrümmung tragen sie sich schon beim Mauern selbst.

    Fazit:

    Bei minimiertem Mittel-Einsatz ist ein sehr attraktives und effektives Gewölbe errichtet worden.

    Heute wie vor 450 Jahren.


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    Bei der Ausführungsplanung für das Gewölbe und den dabei gemachten Untersuchungen und Versuchen hat man festgestellt, dass

    in Abhängigkeit von

    - der Form und Größe der histor. Mauersteine (Ziegel) und

    - Materialeigenschaften des historischen Mörtels

    ein Gewölbe wie im Rendering (Arbeitsstand vor 10 Jahren) wegen der zu großen Spannweiten nicht konstruierbar war.

    Mit "einer Reihe Kreise mehr" ging es aber "ohne Weiteres".

    Letztlich konnte man nachweisen, dass die Ansicht in dem Kupferstich B mit ZWEI Fluchtpunkten konstruiert wurde, statt in Zentralperspektive. Deswegen gibt es eine Verzerrung in der Darstellung des Gewölbes im Vergleich zum Istzustand.

    Man ist sich aber sicher, dass es so stimmt, wie man es gebaut hat, denn man kann die zeichnerische Konstruktion des Kuperstiches B und das Gebaute deckungsgleich bringen...