• Ich befürchte, das letzte was Kulka genehmigen wird, sind Bilder an den Wänden...

    Antiseptische Gestaltung "so richtig zum Wohlfühlen" für die Besucher...

    Und dann male man sich dazu noch den Schallpegel bei den in der Visu gezeigten Materialien aus...

    Wird sicher schön. Mensa lässt grüßen.

  • Zitat von Chris1988

    Dass es zweistöckig ist, ist mir aber neu?

    [gemeint ist das Schlossrestaurant]

    Diverse Ausschreibungen für den Gastronomiebereich beinhalteten etliche Schnittdarstellungen. Demnach befinden sich die Gasträume ausschließlich im Erdgeschoss. Im Kellergeschoss sind lediglich Funktionsräume vorgesehen: die sogenannte Vorküche (die eigentliche Küche befindet sich im EG), 2 Abstellräume (interpretiere ich als Lagerräume für die Esswaren), Personalbereich, Dusche/Umkleide).

    Einige Anmerkungen zu den von Chris1988 zitierten Einzelmaßnahmen:

    „Neue Fenster sind drin, Türen folgen als nächstes.“

    Hier möchte ich noch präzisieren, dass im Zeitungstext wörtlich von Eingangstüren die Rede ist.

    Nun, da erwarten uns ja demnächst einige Auffälligkeiten, zum Beispiel in der Schlossstraße (am Ostflügel, direkt neben dem Georgentor):

    geplant:

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Durch diese Türen gelangt man direkt in den sogenannten Vorraum, dazu gleich mehr. Vermutlich ist mit den demnächst zu erwartenden neuen Eingangstüren auch der Haupteingang in das Restaurant gemeint (Schlosshof, Nordostfassade). Dort hat man übrigens eine (ca. 1993) bereits realisierte Gestaltung wieder rückgängig gemacht. Die Realisierung erfolgte in den frühen 1990er Jahren, und da wurde noch 1:1 nach den DDR-Planungen gebaut. Die Eingangsgestaltung basierte auf historischen Kupferstichen.

    Kupferstich nach Weck, um 1680 (man beachte den Eingangsbereich - mit Einzeltür und kleinem bogenförmigen Fenster – direkt neben dem nordöstlichen Treppenturm, dieser rechts im Bild): Klick

    Zustand bis vor wenigen Jahren (ca. 1993 realisiert):

    Zustand 1936

    Zustand 1947

    Aktueller Zustand:

    Foto von Seebastian (Bildausschnitt)

    Geplanter Zustand:

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen


    Außerdem geht es mit der Rekonstruktion der historischen Gewölberippen los.

    Der Auftrag nennt sich „Wiederherstellung der Gewölberippen“. Die Vergabe erfolgte freihändig (d.h. ohne Ausschreibungsverfahren). Die zugehörigen Ausführungsunterlagen sind daher nicht öffentlich einsehbar. Über den Umfang der diesbezüglichen Arbeiten kann man als Nicht-Insider folglich nur mutmaßen. Also ich denke, hierbei handelt es sich um den sogenannten Vorraum. Meines Wissens (ich lasse mich gern korrigieren) sind nur dort solche Gewölberippen vorhanden (in stark lädiertem Zustand oder fast ganz zerstört) – in Bezug auf den jetzt im Ausbau befindlichen NO-Bereich des Schlosses (EG und Keller).

    Visualisierung Büro Peter Kulka

    Falls das tatsächlich die bestätigte Ausführungsversion ist, wird man wohl eine der Rippen in ihrem überkommenen (unsanierten) Zustand belassen (vielleicht weil die anderen weitgehend zerstört waren und deshalb – gemäß Visu - vollständig rekonstruiert werden müssen, während man bei dieser einen den Originalbestand zeigen will?).

    Eine im Zeitungstext genannte Jahreszahl habt Ihr hoffentlich nicht überlesen: Fertigstellungsjahr für das Schloss insgesamt: nunmehr 2025.

  • Ich war vor einem Jahr in Dresden und habe auch das Dresdner Schloss besucht. Die Museen haben mich begeistert. Nun verfolge ich mit großem Interesse die Vollendung des Wiederaufbaues.

  • Das gastronomische Raumkonzept, was auf schnellen Durchlauf (Renditeoptimierung) konzipiert ist, muss so "gestaltet" sein. Wenig Aufenthaltsqualität bedeutet höhere Gästefrequenz. Das dürfte im Sinne des Betreibers sein.

    Und Kulka designt nie für den Menschen. Er entwirft immer für die Sache.

  • Also. Bei der mittlerweile wöchentlichen Inspektion folgende Entdeckungen gemacht: Im Schlosshof geht es peu a peu voran. Im Eckparadesaal erstrahlt und reflektiert nun auch der zweite Spiegel. Jetzt fehlen da eigentlich nur noch die Supraporten, und ein System die Besucher von den Wänden weg zu halten.

    Der Blick in die Schlossgasse ist wirklich ganz interessant aber nicht optimal. Aber tatsächlich fast so etwas wie gewachsen. Der Stalinbarock im Hintergrund verdient fast seinen Platz. Leider ist der Abschluss dieser Blickrichtung, das Haus Gegenüber dem Karstadt, modern verwahrlost. Von der Kubatur her sind die Gebäude gar nicht so Schlimm. Es fehlt aber Eben am Schmuck an Türmchen und Erkern. Ich finde. Ein moderner Turm oder Erker könnte das ganze schon wieder versöhnlich gestalten. Ein Paar schmiedeeiserne Stuckornamente oder ein hübscher Attikaufbau würde das schon wieder aufwerten. Explitzit auf dem Gebäude neben dem Karstadt würde ich mir eine Turmkonstruktion aus meinetwegen Glas alla Hofkirche gefallen lassen. Da hoffe ich mal das künftige Generationen irgenwann wieder in der Mehrheit ein solch ästhetischen Empfinden entwickeln.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Was für ein schönes Bild!

    Wie würde die Schlossstraße heute aussehen, wenn es die DDR noch gäbe?

    Wie würde sie aussehen, wenn sich seinerzeit nicht ein paar Dresden-Freunde zusammengetan hätten, um den Wiederaufbau der Frauenkirche auf den Weg zu bringen?

    Dresden hat bei allen Katastrophen zuletzt auch unfassbar Glück gehabt.

  • Wie schon mal geschrieben, auch zu DDR- Zeiten war an eine Bebauung der Schloßstrasse mit historischen Gebäuden gedacht worden, auch Neumarkt und Frauenkirche waren Aufbaukandidaten. Allein das Geld hat gefehlt und gewiß auch etwas politischer Wille.

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Wie schon mal geschrieben, auch zu DDR- Zeiten war an eine Bebauung der Schloßstrasse mit historischen Gebäuden gedacht worden, auch Neumarkt und Frauenkirche waren Aufbaukandidaten. Allein das Geld hat gefehlt und gewiß auch etwas politischer Wille.

    Gott sei Dank, muss man da fast schon sagen.

    Denn der Neumarkt sollte mit genauso hübschen Plattenbauten wie er Neustädter Markt bebaut werden. Die würde der grüne Baubürgermeister jetzt sofort unter Denkmalschutz stellen.

  • Hans Nadler hat noch zu DDR Zeiten das Leitbaukonzept für den Neumarkt ausgearbeitet, das einen Wiederaufbau von einigen wichtigen Häusern vorgesehen hätte. Inwiefern der Plan umsetzbar gewesen wäre, weiß ich nicht. Möglicherweise wäre es mit dem Berliner Nikolaiviertel vergleichbar gewesen. Auf alle Fälle, sind wir heute viel besser daran, mit der fast gänzlichen Wiedergewinnung des Neumarktes!

  • Hans Nadler hat noch zu DDR Zeiten das Leitbaukonzept für den Neumarkt ausgearbeitet, das einen Wiederaufbau von einigen wichtigen Häusern vorgesehen hätte. Inwiefern der Plan umsetzbar gewesen wäre, weiß ich nicht.

    Es gibt zu der gesamten Thematik einen großartigen Aufatz von Torsten Kulke in einem der letzten Jbb. Frauenkirche.

  • Ich Denke das wichtigste war , das Hans Nadler das Leitbautenkonzept überhaupt erstellte , und das er den Neumarkt zumindest von 0815 - Plattenbebauung freihielt. Der Rest ergab sich nach der Wende von selbst.

  • Die SKD laden für den 22. September zur Jahrespressekonferenz in den Kleinen Schlosshof ein - Klick

    Sie wollen dort über ihre "strategische Neuausrichtung" informieren. Was kommt da auf uns zu? Die PK wird auf Youtube übertragen.

  • 2 aktuelle Fotos von dem entstehenden Schloss-Restaurant:
    Foto 1

    Wie blicken hier in den größten der 3 Gasträume. Die aufgehenden Mauern entstanden um 1400 (das sogenannte „Alte Haus“, erbaut unter Markgraf Wilhelm). Das Gewölbe wurde auf das 16. Jhd. datiert.

    An der Mauer, wo der Bauarbeiter steht, wird der Haupttresen eingebaut (Bereich rechts der Treppe). Die Treppe (4 Treppenstufen) führt in einen weiteren Gastraum. Die im Foto rechts angeschnittene große Türöffnung dürfte der Haupteingang in das Restaurant sein. Die kleinere Tür an der gleichen Wand habe ich als Zugang in den nordöstlichen Treppenturm interpretiert.

    Hier der Grundrissplan des Raumes:

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Foto 2

  • Ich habe mir die Jahrespressekonferenz der SKD auf Youtube angesehen. Der Ton war sehr schlecht. Inhaltlich wenig interessant.

    Keine Angaben zur Eröffnung des Langen Ganges und überhaupt zu Baumaßnahmen im Residenzschloss. Andererseits wurde mehrfach betont, dass das Residenzschloss das Zugpferd im SKD-Stall ist (neben der Gemäldegalerie). Im Oktober, November, Dezember 2019 wurden die Paraderäume von etwa hunderttausend Menschen besucht. Insgesamt war 2019 mit 2,6 Millionen Besuchern nach 2010 das beste Jahr für den Museumsverbund.

    Seit der Wiedereröffnung nach dem Lockdown entwickeln sich die Besucherzahlen gut. Die Raffaelausstellung der Gemäldegalerie hatte 70.000 Besucher. Das finde ich wirklich enorm, wenn man bedenkt, dass die Ausstellung nur 11 Wochen lief, die täglichen Öffnungszeiten verkürzt waren, die ausländischen Touristen fehlten und man mit einer blöden Maske rumlaufen musste. Das Historische Grüne Gewölbe ist seit der Wiedereröffnung quasi ausverkauft.

    Letztlich zeigt der Besucherzuspruch, dass die ältere Kunst und die historischen Räume die Menschen anziehen.

    Finanzielle Nachteile durch die Coronakrise wurden teilweise durch eine Beihilfe des Staates ausgeglichen. Der Verbund plant aber auch mit geringeren Einnahmen durch deutlich geringere Besucherzahlen (auch im nächsten Jahr, man rechnet mit einer Erholung erst im zweiten Halbjahr). Einsparungen gibt es wohl hauptsächlich durch Reduzierung der Sonderausstellungen. Baumaßnahmen tauchen bekanntlich in der Bilanz des Museumsverbundes nicht auf. Vielleicht auch deshalb zu diesem interessanten Punkt nichts. Obwohl ich das immer wieder befremdlich finde. Als ob das Schlossgebäude die Museumsmacher nichts anginge.

  • Die planen am Altan waren letzten Mittwoch plötzlich weg.

    Und dieses schlangen Paar an einer Kamin vase fiel mir in wesenstein auf. Die haben auch so eine merkwürdige schnauze.

    Gab es damals andere schlangen?

    zu guter letzt, mit einem Augenzwinkern, ein corona denkmal was schon seit '72 im Schlosspark in wesenstein steht.