Das Dresdner Schloss

  • Ich möchte zu dem aktuell ausgeschriebenen Projekt *Großer Schlosshof, Freianlagen 1. Bauabschnitt* noch einige Bilder nachreichen. Zwei Aspekte dürften hierbei von allgemeinem Interesse sein: Das Verlegemuster (Verlegeplan) der historischen Sandsteinplatten und die Form der Kandelaber.

    Zum Verlegeplan.
    Der lässt sich am besten anhand des Schlossmodells veranschaulichen, denn das im Lageplan der Ausschreibung ersichtliche Schema sieht identisch aus. Nur enthält eben so ein technischer Lageplan auch viele andere Eintragungen, deshalb habe ich das Modellfoto ausgewählt. Als wesentliches Merkmal der Verlegung ist festzuhalten, dass in den Hofecken schräg verlegt wird. Ihr seht das beispielhaft auf dem folgenden Modellfoto der Südwestecke- Dieser Bereich gehört zwar nicht zum 1.BA, aber es geht ja hier um das prinzipielle Muster. Nochmal zur Erinnerung:
    Der Große Schlosshofumfasst eine trapezförmige Fläche von ca. 2.630 qm. Die Fläche des 1. BA beträgt etwa 860 qm (etwa ein Drittel der Gesamtfläche des Hofes).

    Zu den Kandelabern.
    Hier kann ich nur sagen – edel, edel. Sie dürften in der Form ziemlich genau den Vorkriegsmodellen entsprechen, nachfolgend ein Foto von 1936: Klick


    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Wenn ich von neuen Modellen spreche, meine ich damit neu aufgestellt. Ob es sich – zumindest teilweise - um restaurierte Stücke handelt, ist vorstellbar (soll heißen: vermutlich sind nicht alle Vorkriegsexemplare vollständig zerstört worden), ich weiß es allerdings nicht.

    Die auf dem Foto von 1936 ersichtlichen Kandelaber scheinen beim großen Schlossumbau (um 1900) aufgestellt worden zu sein. Eventuell auch etwas früher, denn in den 1880-Jahren wurden die beiden nördlichen Wendelsteine restauriert und zu diesen Verschönerungsmaßnahmen im Hofbereich gehörten vielleicht auch neue Kandelaber. Im Jahr 1870 gab es sie jedenfalls noch nicht: Klick

  • Schauen wir uns mal die Laternen im Bereich des Schlosses an:

    In den Straßen rund um das Schloss finden wir schlichte und elegante Laternen der gleichen Art vor, wie sie auf historischen Fotos dieser Gegend zu entdecken sind.

    Laterne in der Schloßstraße, im Hintergrund das Schloss und der Turm der Hofkirche (Foto: TMbux, November 2013, CC-BY-SA-3.0)

    Das von BautzenFan gezeigte "gekrönte" Gehäuse für die Lampe hat große Ähnlichkeit mit den Laternen am Bärengartentor. Wir können das Laternenmodell für den Großen Schlosshof somit dem großen Schlossumbau unter Dunger und Frölich (1889-1902) zuordnen - ebenso wie die anderen Laternen am Schloss.

    Laternen auf dem linken Pfosten des Tores zum Bärengarten (Foto: Brücke-Osteuropa, September 2011, CC0)

    Laternen auf dem rechten Pfosten des Tores zum Bärengarten (Foto: Kolossos, Juli 2009, CC-BY-SA-3.0)

    Blick zum Bärengartentor (Foto: Foto Fitti, Juni 2012, CC-BY-SA-3.0)

    Laternen dieser Grundform finden wir auch am Südtor des Schlosses, Taschenberg 2.

    Südtor, Taschenberg 2 (Foto: Slick, Mai 2012, CC0)

    (Bei Vergrößerung über die Bildlinks lassen sich die Laternendetails gut studieren.)

    Eine andere Grundform haben dagegen die Kandelaber am Tor in der Schloßstraße. Hier hat das Gehäusedach einen quadratischen Grundriss und ist anders verziert. Den Abschluss bildet aber ebenfalls eine Krone.

    Laternen am Tor in der Schloßstraße (der Pelikan hier noch ohne Flügel) (Foto: Jwaller, September 2011, CC-BY-SA-3.0)

    Im Wirtschaftshof und im Kleinen Schlosshof finden wir dagegen Laternen einer schlichteren Form, die keine Kronen tragen. Sie sind alle an Wänden oder Säulen befestigt.

    Durchgang vom Wirtschaftshof zum Kleinen Schlosshof (Foto: SchiDD, September 2015, CC-BY-SA-4.0)

    Kleiner Schlosshof, Südseite (Foto: Richard Huber, März 2011, CC-BY-SA-3.0)

    Die für den Großen Schlosshof vorgesehenen Laternen werden die ersten Mastlaternen sein, die in einem Hof des Residenzschlosses aufgestellt werden. Im Stallhof gibt es keine. Ihre Masten ähneln jenen der Laternen in der Schloßstraße.

  • Bei dem TV-Tipp, den ich kürzlich empfohlen hatte, handelt es sich um den Wiederholungstermin (mdr). Die Erstausstrahlung war bereits heute (3sat). Der Teil, in dem die „Baustelle Paraderäume" gezeigt wird, ist leider nur wenige Minuten lang. Aber – schon wegen einer Aufnahme lohnt sich die Sache: Man sieht, und zwar in Großaufnahme, die beiden Fayence-Öfen im Eckparadesaal. Die beiden Ofennischen sind offenbar auch fertig.

    Beginn Filmsequenz Paraderäume: 20:00
    Eckparadesaal mit Fayence-Öfen: 20:07
    Audienzgemach:20:34 (Das Parkett liegt)
    Restaurierungswerkstatt im Schloss/Propositionssaal: 21:05 (bei 21:17 sieht man 2 Supraportenrahmen, die auf den Einbau warten.)
    Paradeschlafzimmer:21:32 (Die Vergoldungsarbeiten an den Profilen der Lambris sind im Gange, einige Abschnitte sind fertig, bei 22:22 sieht man ein Stück in Bearbeitung. / Die ersten Samtbahnen hängen bereits – überall dort, wo die weißen Tücher hängen. /Aussage Chefrestaurator Herr Walther: Im PSZ sind wir am weitesten.)

    Viel Freude beim Anschauen:
    https://www.3sat.de/gesellschaft/laendermagazin

  • Wenn ich von neuen Modellen spreche, meine ich damit neu aufgestellt. Ob es sich – zumindest teilweise - um restaurierte Stücke handelt, ist vorstellbar (soll heißen: vermutlich sind nicht alle Vorkriegsexemplare vollständig zerstört worden), ich weiß es allerdings nicht.

    Klasse mit den Kandelabern! Was kostet wohl ein einzelner davon?

  • Jetzt hat es die Eröffnung der Paraderäume auch auf die Startseite der SKD geschafft. Etwas nach unten scrollen und dann seht ihr schon, wo ihr klicken müsst. Dort findet ihr ein erstes Werbemotiv mit dem Slogan "KING SIZE". Zudem wird klar, dass auch das Porzellankabinett einbezogen ist. Ansonsten gibt es keine neuen Details seitens der SKD. Aber Pressemeldungen kommen allgemein später. Ist ja noch mehr als einen Monat hin.

    Die Sendung im 3sat-Ländermagazin (oben von @BautzenFan verlinkt) hat mir insgesamt gut gefallen. Ich finde, dass die echten Räume, so unfertig sie noch sind, besser und interessanter wirken als die farbigen Visualisierungen ihres zukünftigen Aussehens. Das empfand ich auch bei den Fotos von @eryngium (Stand 20. Juni) schon so. Damit meine ich nicht: unfertig ist besser als fertig, sondern: ein echter Raum ist besser als ein Bild aus dem Computer.

    Ich hoffe sehr, dass die Künstler, die an den beiden Deckengemälden arbeiten, die Muße finden, ihr Werk zu vollenden und dann Firnis aufzutragen. Ich stelle mir die letzte Arbeitsphase besonders schwierig vor: Pinselt man hier noch etwas herum? Oder da, oder dort, oder lässt man es lieber so? Sicherlich werden die Leute von der Gemäldegalerie mal vorbeikommen und bei der Entscheidung behilflich sein. Das muss für alle ein tolles Erlebnis sein. Wann hat man schon die Gelegenheit, ein großes Gemälde eines großen Barockmalers neu zu erschaffen! Was wir bis jetzt zu sehen bekamen, macht einen guten Eindruck. Allein schon die Deckenmalereien verleihen den beiden Räumen eine großartige Wirkung.

    Begeistert bin ich von den beiden Öfen im Eckparadesaal. Mehr braucht der Raum eigentlich gar nicht, um bereits gut zu wirken.

    Was bis jetzt im Schloss geschaffen wurde und was seiner Fertigstellung entgegengeht, bringt mich dazu, mir auch die vollständige Rekonstruktion der beiden Säle im Nordflügel (Großer Ballsaal und Propositionssaal) zu wünschen. Sie wären das perfekte Bindeglied. Es entstünde eine Folge von Raumkunstwerken, die vom Kleinen Ballsaal im Georgenbau bis zum Paradeschlafzimmer im Westflügel reicht. Zumindest ohne Malereien müssten diese Säle wiederhergestellt werden. Es gab ja Andeutungen, dass dieser bereits gefundene Konsens jüngst wieder in Frage gestellt wurde. Aber wenn Paraderäume und Porzellankabinett fertig sind, werden die Verantwortlichen der SKD sicherlich zu dem Schluss kommen, dass man daneben keine Räume mit Rohbaucharme oder ganz moderner Ausstattung setzen kann. Nun, es bleibt noch einige Zeit spannend.

  • Heute war großer Termin im Schloss: MP Kretschmer, Frau Grütters, Finanzminister...
    Bin leider grad unterwegs, deshalb in aller Kürze nur der Tipp: heute, mdr, 19:00 Sachsenspiegel (bitte mdr Länderbereich Sachsen einstellen - es gibt auch Sachsen-Anhalt und Thüringen), zu erwarten ist ein mehrminütiger Bericht über die Paraderäume
    Auch andere Medien berichteten bereits, aus der Freien Presse (Chemnitz) war anhand eines Bildes zu erfahren, dass das Paradebett bereits aufgestellt ist:
    https://pics.freiepresse.de/DYNIMG/11/09/6931109_M1020x765.jpg
    Die zugehörige Pressemitteilung klingt übrigens so, als ob die Räume vollständig fertig werden, schaun wir mal...

  • Das kann man sich hinterher auch in der Mediathek ansehen, muss nicht live sein. Der MDR brachte heute die kurze Meldung, das ganze Schloss werde 389 Millionen Euro kosten, davon seien 351 Millionen schon ausgegeben. Aber sonst kein konkreter Hinweis auf Politprominenz oder irgendeinen Anlass. Ziemlich merkwürdig das Ganze.

    Bis zum 13. Oktober steht übrigens ein gigantisches Riesenrad auf dem Postplatz. Werden Zwinger und Schloss zur Jahrmarktsattraktion?

    @BautzenFan
    Genieße deinen Urlaub! Oder deine sonstige Reise. Hier sind ja noch ein paar andere wachsam. Da verpasst du schon nichts.

  • https://www.ardmediathek.de/mdr/player/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy8wZjQ1NzFjZS1jYjI5LTQ5OWItODAyMC05MTVkZWZjMzNkNTY/paradebett-glaenzt-wieder-in-Dresden

    https://www.t-online.de/nachrichten/id…-vollendet.html

    Die Bilder der Fernsehbeiträge bei Dresden-Fernsehen und MDR finde ich beeindruckend. Die fehlende Kompetenz der Reporter ist hingegen bedauerlich. Pressemappe nur rudimentär verstanden... ("Bett als Geschenk an die Schwiegertochter", "Wird das wirklich NUR Museum?")

    Was mich erschreckt sind die 4 Messing-Höffner-Deckenleuchter im Turmzimmer... Offen sichtbare Verkabelung, Prismen die einer Nachnutzung aus dem Palast der Republik entsprechen könnten. Ich glaube fast, eine der Leuchten hatte meine Tante Hilde letztens noch entsorgt... Oder war die nur so ähnlich? :)
    Was sagt denn die Ausschreibung für die Beleuchtungskörper in diesem Raum, liebe BautzenFan? Ist das tatsächlich der Endzustand???

    4 Mal editiert, zuletzt von eryngium (20. August 2019 um 22:48)

  • Zitat von george-orwell

    Kann man beim ERSTEN Video (beim Gespräch mit Frau Ackermann ab 1:00) den Prunkrahmen für das Staatsportrait von August dem Starken sehen (Eckparadesaal)?

    Es dürfte sich tatsächlich um besagten Prunkrahmen handeln. In diesem ERSTEN Video sieht man zwischen 2:28 und 2:58 weitere Aufnahmen (Detailbilder und Gesamtansicht). Bei etwa 2:35 ist zu erkennen, dass es sich um einen Holzrahmen handelt, der vergoldet wird (okay, sagen wir besser, das ist meine "Interpretation"). Die weiße Oberfläche wäre dann so eine Art Grundierung für die hauchdünne Goldschicht. Hier möchte ich daran erinnern, dass Ende Juni 2019 folgender Auftrag vergeben wurde (freihändige Vergabe): Vergoldungsarbeiten Kaminbildrahmen Eckparadesaal.
    Hier nochmal der Link zum Video:
    https://www.sachsen-fernsehen.de/prunkvolle-par…schloss-651732/

    Ein historisches Foto des Kaminbildrahmens zum Vergleichen:
    https://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/haupt…log_0045640.jpg


  • Die originale Pressemitteilung des Sächsisches Staatsministerium der Finanzen von heute,
    20.08.2019

    (Interessant sind aus meiner Sicht v.a. die Anlagen)


    Mit den Paraderäumen bekommt das Dresdner Schloss sein „Herz“ zurück

    Der Ausbau der Paraderäume im Westflügel des Dresdner Schlosses, früher die höchstrangigen Bereiche der Kurfürsten, nähert sich dem Ende. Die Räume, darunter das Audienzgemach und das Paradeschlafzimmer, werden gegenwärtig in ihrer historischen Fassung von 1719 wiederhergestellt. August der Starke ließ diese anlässlich der Hochzeit seines Sohnes neu entstehen. Am 20. August 1719 heiratete Kurprinz Friedrich August die Kaisertochter Maria Josepha von Österreich in Wien. Den 300. Hochzeitstag nutzten Ministerpräsident Michael Kretschmer, Finanzminister Dr. Matthias Haß und eine Vertreterin der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien für einen Besuch auf der Baustelle.

    Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Das Dresdner Schloss ist ein traditionsreicher Ort der sächsischen Geschichte mit Strahlkraft weit über Dresden und Sachsen hinaus. Pünktlich zum 300-jährigen Jubiläum der Fürstenhochzeit leuchten die Paraderäume in neuem Glanz. Ich bedanke mich bei allen, die mit ihrem fachlichen Wissen und Können dazu beigetragen haben, diesen wichtigen Schauplatz der sächsischen Geschichte originalgetreu wiederherzustellen. Mit der Unterstützung des Bundes können wir eine wichtige Etappe der Sanierung des Dresdner Schlosses erfolgreich abschließen.“

    Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, sagte: "Die Wiedergewinnung der prachtvollen historischen Paraderäume des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Dresdner Residenzschlosses reicht in ihrer Bedeutung weit über Dresden und den Freistaat Sachsen hinaus. Die Fertigstellung der Räume krönt eine Jahrzehnte währende Aufbauleistung. Das Residenzschloss steht exemplarisch für den großen kulturellen Reichtum Sachsens und unseres Landes und lässt die vielfältigen politischen, kulturellen und künstlerischen Verflechtungen in Europa lebendig werden. Projekte wie diese gelingen nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung, daher hat der Bund den Freistaat gerne mit 12 Millionen Euro aus dem Bundes-Kulturetat unterstützt."

    Am 2. September 1719 fand der feierliche Einzug der Braut in Dresden statt. Sie wurde von August dem Starken und seiner Frau Christiane Eberhardine in den neuen Paraderäumen empfangen. Die Hochzeitsfeierlichkeiten in Dresden dauerten den ganzen September. Rund 300 Jahre später, ab 28. September 2019, werden die Paraderäume wieder öffentlich zugänglich sein. Ein weiterer Meilenstein beim Wiederaufbau des Dresdner Residenzschlosses ist damit geschafft.

    Finanzminister Dr. Matthias Haß: „Die Paraderäume, die wir jetzt wieder einrichten, waren die wichtigsten Räume im Schloss. Mit ihnen entsteht ein Raumkunstwerk zur Präsentation der höfischen Festkultur in Sachsen im 18. Jahrhundert, das seinesgleichen in Europa sucht. Das Dresdner Schloss bekommt damit nicht nur einen weiteren Höhepunkt für Besucher, sondern auch sein ′Herz′ zurück.“

    Die Bauarbeiten unter Regie der Niederlassung Dresden I des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement begannen im Jahr 2016. Diesen ging eine fast zehnjährige Bauforschung und Planungszeit voraus. Rund 300 Firmen arbeiteten an diesem Projekt mit.

    Die Kosten für die Wiederherstellung der Paraderäume betragen rund 35 Millionen Euro. Davon finanziert 12 Millionen Euro die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die Baumaßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Für den Wiederaufbau des Schlosses sind insgesamt rund 389 Millionen Euro eingeplant, 351 Millionen Euro wurden bisher ausgegeben. Der Bund beteiligt sich über die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien mit 29 Millionen Euro an den Baukosten.




    Anlage 1 - Baumaßnahme Paraderäume:



    Eine künstlerisch sehr anspruchsvolle Aufgabe ist die Rekonstruktion der zwei 100 Quadratmeter großen Deckengemälde von Louis de Silvestre. Aus Fotos und Originalskizzen entstand eine Fassung, die dem barocken Original möglichst nahe kommt. Die Kunstwerke werden wie damals auf großformatigen Leinwänden gemalt, an den Decken von Paradeschlafzimmer und Audienzgemach befestigt und im Anschluss „kopfüber“ vollendet.

    Die Paraderäume wurden wesentlich durch kostbare Textilien aus Goldtresse und Seidensamt geprägt. Ein Teil davon ist erhalten geblieben und heute in seiner Qualität einmalig. Er wird restauriert und an ursprünglicher Stelle eingesetzt. Für verlorene textile Elemente erfolgt eine „fadengenaue“ Rekonstruktion. Um eine möglichst authentische Wirkung der Paraderäume zu erreichen, kamen längst vergessene oder kaum noch übliche restauratorische und handwerklicheTechniken zum Einsatz. So erfolgten Webarbeiten, Stickereien und Posamentierarbeiten der Firmen in Zusammenarbeit mit Manufakturen aus Frankreich, England, Spanien, Italien und Österreich,in denen dieses alte Wissen noch vorhanden war. Es handelt sich damals wie heute um ein Projekt mit europäischen Dimensionen.

    Die prunkvollsten Einrichtungsgegenstände waren das Paradebett und das Thronensemble (Stuhl, Podest, Rückwand mit Pilastern, Baldachin). Sie werden durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien-und Baumanagement rekonstruiert bzw. restauriert. Mit ihrer Rückkehr schließt sich eine Lücke der königlich-kurfürstlichen Repräsentation im Dresdner Schloss.





    Anlage 2 - Hintergrund Paraderäume:

    Die Raumfolge im 2.Obergeschoss des Westflügels wurde Ende des 17. Jahrhunderts für Kurfürst Johann Georg IV., dem Bruder August des Starken,als Repräsentations-und Festetage eingerichtet. Dazu gehören der Eckparadesaal, das 1. und 2. Vorzimmer, das Audienzgemach, das Paradeschlafzimmer, die 1. und 2. Retirade und das Kleine und Große Bilderkabinett.

    August der Starke ließ die Räume anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten 1719 umbauen. Schöpfer der Raumarchitektur waren Matthäus Daniel Pöppelmann und Raymond Leplat. Sie waren keineswegs private Gemächer, sondern die höchstrangigen Bereiche des Schlosses und dienten der offiziellen staatlichen Präsentation. Die Paradezimmer bilden eine zusammenhängende Enfilade, die sowohl funktional als auch gestalterisch aufeinander abgestimmt war. Dabei steigerte sich der Prunk der Innenarchitektur von Raum zu Raum und fand schließlich in Audienzgemach und Paradeschlafzimmer seinen Höhepunkt. Die Raumfolge blieb erhalten und wurde bereits 1922 bis zum Kriegsbeginn museal genutzt. Die während des Krieges ausgelagerten Ausstattungsgegenstände wie Möbel, Spiegel und Textilien blieben erhalten und kehren wieder in die rekonstruierten Räume zurück.

    Als Rekonstruktionsgrundlage dienten Zeichnungen und Kupferstiche, die August der Starke im Rahmen der Umbauarbeiten anfertigen ließ. Ebenso der Schriftwechsel mit Graf von Wackerbarth, historische Bauunterlagen, fotografische Belege von 1868, 1920 und 1933 sowie Inventarverzeichnisse. Stuckreste und Kaminfragmente gaben ebenfalls wertvolle Hinweise.

  • Tag24 berichtet über den hohen Besuch gestern, am 20. August, im Residenzschloss:

    https://www.tag24.de/nachrichten/dr…-jahren-1179803

    Der Text ist bedeutungslos, aber die Bilder sind interessant. Sie dokumentieren, dass Ministerpräsident Kretschmer, Finanzminister Haß und Kunstministerin Stange anwesend waren. Frau Grütters hatte sich vertreten lassen. Der Termin war auch nicht besonders wichtig. Auf der Internetseite des Ministerpräsidenten ist der Termin gar nicht vermerkt. Über seinen Besuch auf der Schlossbaustelle am 6. Juni 2018 wurde dort hingegen berichtet. Auch der MDR brachte den "Staatsbesuch" im Schloss nicht.

    Außerdem bringt Tag24 ein neues Foto der Königlichen Statua. Sie eignet sich wirklich als Kinderschreck.

    Die Frage des Reporters von Sachsen-Fernsehen, ob das "nur" ein Museum wird (siehe Beiträge oben), halte ich nicht für ganz so dumm. Schlösser, die im Prinzip Museen sind, werden durchaus auch für gesellschaftliche und politische Zwecke genutzt. Erinnert sei an die Tagung der G7-Finanzminister im Dresdner Schloss 2015 oder an Führungen für Staatsgäste höchsten Ranges im Grünen Gewölbe (z.B. Putin und Obama). Als besondere "Location" für festliche Veranstaltungen kann man im Dresdner Schloss die Fürstengalerie buchen. Bezüglich des Kleinen Ballsaals wurde hier im Strang auch schon über eine entsprechende Nutzung spekuliert. Frau Ackermann hatte aber mal gesagt, dass dort Sonderausstellungen stattfinden sollen. Wir werden es sehen.

    Am 18. Juni 2019 fand eine gemeinsame Kabinettsitzung der Regierungen von Thüringen und Sachsen im Altenburger Schloss statt, und zwar in einem Festsaal und weiteren repräsentativen Innenräumen . Die Thüringer Staatskanzlei und die Sächsische Staatskanzlei berichteten darüber mit Bildern, die zeigen, was für einen schönen Hintergrund für Gipfeltreffen prächtige Schlossräume abgeben. Dass man in den Dresdner Paraderäumen aus konservatorischen Gründen keine Feste oder Gipfeltreffen veranstalten kann, konnte der Reporter von Sachsen-Fernsehen als Laie und aufgrund der Baustellensituation nicht einschätzen.

  • Was mich erschreckt sind die 4 Messing-Höffner-Deckenleuchter im Turmzimmer... Offen sichtbare Verkabelung, Prismen die einer Nachnutzung aus dem Palast der Republik entsprechen könnten. Ich glaube fast, eine der Leuchten hatte meine Tante Hilde letztens noch entsorgt... Oder war die nur so ähnlich?

    Was sagt denn die Ausschreibung für die Beleuchtungskörper in diesem Raum, liebe BautzenFan? Ist das tatsächlich der Endzustand???

    Hätte sich einer unserer nichtsächsischen Forumskollegen so geäußert, würdest du ihn wohl gehörig abwatschen. Solche unqualifizierten Kommentare hatte ich befürchtet, wenn man dem breiten Publikum eine Baustelle präsentiert. Du solltest es besser wissen. Hast schließlich selbst hier berichtet, dass einige Leuchter erst später vergoldet werden.

    Es geht hier um Deckenleuchter im Turmzimmer. Sie sind in den Interviews von Sachsen-Fernsehen mit Ulf Nickol und Dirk Syndram zu sehen. Nach meinem Eindruck sind die Leuchter bereits vergoldet, aber ganz sicher einschätzen kann ich es nach den Filmaufnahmen nicht. Gegebenenfalls werden sie eben nachträglich vergoldet.

    Zur Leuchterform: Sie folgt der französischen Klassik des frühen 18. Jahrhunderts. Solche Leuchter entsprechen nicht unseren Sehgewohnheiten. Wir sind an den Anblick wesentlich opulenterer Leuchter späterer Zeiten gewöhnt. Denken wir an Sanssouci oder Schönbrunn - da haben wir Rokoko-Leuchter mit erheblich mehr Kristallbehang. Im 19. Jahrhundert werden die Leuchter dann richtig pompös, siehe die Deckenleuchter im Kleinen Ballsaal. Selbst in Versailles finden wir die Leuchtermodelle aus der Zeit Ludwigs XIV. nicht mehr. Jeder denkt zwar beim Stichwort Versailles an den Sonnenkönig, aber die Ausstattung, die wir heute dort sehen, stammt überwiegend aus späterer Zeit. Das ist der Grund, weshalb Dirk Syndram sagt, so etwas wie die Dresdner Paraderäume gebe es praktisch nirgends. Ich befürchte, dass diese an sich richtige Aussage vom breiten Publikum falsch verstanden wird und dann zu Enttäuschung führen wird. Prunkvolle Schlossräume gibt es an anderen Orten auch, aber eine solche Paradesuite im Stil des frühen 18. Jahrhunderts offensichtlich nicht.

    Zur Aufhängung der Leuchter: Die Leuchter im Turmzimmer hängen an Metallketten von der Decke. Heutuzutage nutzen wir elektrisches Licht. Um die Kerzen mit Strom zu versorgen muss ein Kabel von der Decke herabgeführt werden. Das geht nur entlang der Kettenglieder. Häufig sind sie in Schlossräumen mit Stoff umwickelt. Dadurch ließe sich das Kabel kaschieren. Ich glaube aber nicht, dass man die Aufhängung noch mit Stoff drapiert, denn es würde stilistisch nicht passen.

    Ich habe eine Stichprobe mit drei Schlössern gemacht: Schloss Güstrow, dort gibt es Renaissance-Interieurs. Der Menschikow-Palast in St. Petersburg, ein Schloss mit Interieurs aus dem frühen 18. Jahrhundert. Schloss Versailles, weil es das Vorbild für Dresden war. In allen drei Schlössern konnte ich Leuchter ermitteln, die an sichtbaren Metallketten von der Decke hängen und an denen man ein dort entlanglaufendes Stromkabel erkennen kann, wenn man genau darauf achtet bzw. Fotos stark vergrößert. Mit Dresden vergleichbare Leuchtermodelle konnte ich nicht entdecken. Im Menschikow-Palast, der zeitlich zwar passen könnte, gibt es zwei Grundmodelle. Das eine stammt offenbar aus späterer Zeit. Das andere folgt der nordeuropäischen Mode um 1700 und unterscheidet sich damit fundamental von der französischen Klassik unter Ludwig XIV. Für diesen Stil ist ein - nach heutigem Verständnis - spärlicher Kristallbehang charakteristisch. Wir müssen bedenken, dass es in der vorausgegangenen Renaissance noch gar keinen Kristallbehang an den Leuchtern gibt. Später steigert sich das dann immer mehr.

    Die Kristallteile an den Leuchtern im Turmzimmer sind sehr sorgfältig geschliffen. Abfällige Bemerkungen sind hier völlig fehl am Platze. Noch ein schönes Detail: Die Kerzenhalter an den Enden der Leuchterarme sind so geformt, dass sie herabtropfendes Wachs gut auffangen können. Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, sich europäisch vergleichend mit Aspekten der Raumausstattung wie den Leuchtern zu beschäftigen.

    Noch etwas, eryngium: BautzenFan ist gerade auf Reisen. Du könntest selbst mal in diesem Strang zurückblättern und nach den Ausschreibungen zu den Leuchtern suchen. Schließlich hat BautzenFan ihre Beiträge hier veröffentlicht, damit wir die Infos darin nutzen, nicht damit wir sie vergessen.

    Einmal editiert, zuletzt von Rastrelli (21. August 2019 um 19:31)

  • @eryngium
    Ich habe drei historische Leuchter in meiner Wohnung hängen, einer ist sogar ein Holländer. Alle drei sind verkabelt, aber ich habe stoffummantelte Kabel und sie eigenhändig durch jedes zweite Kettenglied geführt anstatt durch jedes fünfte. Sieht viel besser aus. Aber kabellos geht das nun mal nicht, solange wir für 220 Volt noch keine drahtlose Verbindung kennen wie bei Handys und elektrischen Zahnbürsten.

    Einmal editiert, zuletzt von Riegel (22. August 2019 um 12:44)

  • Was mich erschreckt sind die 4 Messing-Höffner-Deckenleuchter im Turmzimmer... Offen sichtbare Verkabelung, Prismen die einer Nachnutzung aus dem Palast der Republik entsprechen könnten. Ich glaube fast, eine der Leuchten hatte meine Tante Hilde letztens noch entsorgt... Oder war die nur so ähnlich? :)
    Was sagt denn die Ausschreibung für die Beleuchtungskörper in diesem Raum, liebe BautzenFan? Ist das tatsächlich der Endzustand???


    Beeindruckend, was man hier so auslöst mit der oben zitierten Bemerkung... Da kommen "Fachleute" die in den Leuchtern noch unvergoldete mehr oder weniger frühbarocke Kronen erkennen. Eher rechteckige Kristallbehänge werden zu Kleinodien höchsten Geschmacks... Auch schön, dass man dann noch die offen sichtbare Stromleitung zur unvermeidbaren Notwendigkeit erklärt.
    Und all das in einem Ton, der mich doch ein wenig ratlos zurück lässt. (Aber den interpretiere ich ja nur...)

    Frage ich mich also was ich da falsch gemacht habe... Hätte vermutlich weniger Bilder hier im Forum einstellen sollen und mich hier nicht so breit machen. Wo dieser Platz doch gefühlt eher anderen gebührt...
    Kann ich mich also nur entschuldigen und gelobe Besserung.

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    Mit meiner Frage: "Ist das tatsächlich der Endzustand???" hatte ich eine Vermutung angedeutet, allerdings wegen fehlender Detailkenntnisse keine Behauptungen in den Raum gestellt. Dass kann man so machen, muss man natürlich nicht...

    Der eine oder andere Forist wird sich nun sicherlich diebisch darüber freuen, dass wir uns hier gegenseitig auseinandernehmen, liebster Rastrelli. (Zumindest hattest Du ja schon mal 3 Likes für Deine Anwürfe.)
    Ich weiß aber auch nicht, wie wir aus der Nummer wieder raus kommen; hab ich ja nun schon mal Deinen Fehdehandschuh in aller Öffentlichkeit ins Gesicht bekommen...
    Dann wollen wir mal:

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    Die Erklärung zu den Deckenleuchten des Turmzimmers ist eine ganz andere, als von Rastrelli semi-akademisch hergeleitet (man vergleiche Post 2198).
    Ein Fachmann - und v.a. Insider - hat es mir gegen 19.30 am Telefon erklärt.

    Bei den 4 Leuchtern handelt es sich um eine Interims-Lösung.
    Die 4 Kronen, Messing, 19(!)80-er Modell, stammen aus dem Fundus des SIB.
    Sie wurden wohl kurz nach der Wende als postmoderne Zutat für den (oberen) Saal des Glockenspielpavillons (Zwinger) angeschafft. Und dann recht bald bei einer fachgerechten Sanierung dieses Gebäudeteiles durch etwas hochwertiges und passendes ersetzt.

    Die 4 "Möbelhaus-Kronen" hängen nun vorübergehend im Turmzimmer, weil man es nicht geschafft hat, die tatsächlich dort hingehörenden goldenen hochbarocken Leuchter herzustellen. Die Fachfirmen sind in den Parade-Appartements gebunden.
    Wie die zu rekonstruierenden Leuchter ungefähr aussehen, kann man sich vermutlich anhand der ausgelösten Aufträge für die Parade-Appartements - von BautzenFan zu unsere aller Freude hier vor ein paar Monaten dem werten Publikum präsentiert - vorstellen. (Gaaaaanz sicher nicht so, wie diese Interims-Lampen aus dem Kaufhaus.)

    Ob die Aufträge für die zu rekonstruierenden 4 Kronen erteilt wurden, ist auch meinem "investigativen Informanten" derzeit unbekannt. Ich hoffe da nun wiederholt auf BautzenFan, selbst wenn Rastrelli das immer noch doof findet, kann mich aber durchaus bis nach ihrem Urlaub gedulden.
    Vielleicht gibt's auch irgendwo Zeichnungen für die herzustellenden Kronleuchter des Turmzimmers?

    Vielleicht findet ja jemand anderes als BautzenFan sowas raus? Ich vermag es tatsächlich nicht, will mich hier aber zukünftig ja sowieso einfach etwas zurückhalten...

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    Ich hoffe das war jetzt nicht zu launisch und süffisant für sanfte Gemüter.
    Insgesamt bin ICH wirklich höchst amüsiert. Hat das Ganze doch etwas von des Kaisers Neunen Kleidern...
    Mal sehen, ob das andere hier auch sportlich nehmen???
    In diesem Sinne verabschiede ich mich. (Zumindest für die nächste Zeit.) Und lasse anderen den Vortritt. Man ist ja lernfähig...

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    PS.:
    Noch ein Nachwort zur Verkabelung:
    Betrachtet man sich die 3 unterschiedlichen Leuchtentypen im Kleinen Ballsaal so wird man dort sehen, dass man (fast) nichts sieht.
    Man wird höchstens sehen, dass in Dresden selbst an die Verkabelung von Lampen höhere Ansprüche gestellt werden, als man sich das gemeinhin vorstellt und es anderswo üblich zu sein scheint. (Zumindest im Kleinen Ballsaal) kam eine ganz neue LED-Schwachstromtechnik mit leicht flackernden Kerzenähnlichen Leuchtmitteln zum Einsatz. Dadurch werden die Zuleitungen hauchdünn und nahezu unsichtbar. Ich vermute nun technische Parallelen zu den Leuchten in den Parade-Appartements, kann aufgrund fehlender Kenntnis der Ausschreibungen hierzu aber nichts fundiertes beisteuern.

    In diesem Sinne möchte ich abschließend nochmals meine Hochachtung für die Planenden und Ausführenden am Residenzschloss für ihre weit überdurchschnittlichen Leistungen zum Ausdruck bringen und mich für die Hinweise in Sachen Leuchten dedanken.


    Und da ja manchmal hier Beiträge verschwinden, dieser zum ewigen Gedechtnus zitiert. Er ist einfach zu schön.
    MFG

    4 Mal editiert, zuletzt von eryngium (22. August 2019 um 08:26)

  • Und dann vergehen 8 Stunden und man bekommt einen weiteren sachdienlichen Hinweis zur Klärung der "Leuchtenfrage":

    http://lmw-wurzen.de/category/referenzen/
    4. Referenz zeigt die Kronen im Zwinger, Zustand in den 90-ern.

    Ich gebe zu, sie waren und sind schöner als "Kaufhaus-Ware". Rastrelli hat also durchaus Recht, wenn er die sorgfältige Ausarbeitung der Prismen im Filmbeitrag erkannt hat. Und golden scheinen sie zudem auch schon zu sein.

    Hoffen wir, dass alle Besucher dann im Turmzimmer erkennen, dass diese Pseudo-Barock-PostModern-Retro-Leuchten nicht zur originalgetreuen Reko des Turmzimmer gehören... Ganz einfach ist das ja nicht.
    Und in der Gewissheit, dass es im Turmzimmer nicht zu einer dauerhaften Mariage aus hochwertigster Renaissance-Decken-Reko, barocker Wandreko und Postmoderner Beleuchtung kommt, ist mein Erschrecken von vorgestern relativiert.

    Ich möchte nur zu Bedenken geben, dass 4 einfache Glühbirnen die Notwendigkeit einer kostspieligen Leuchten-Reko stärker unterstrichen hätten. Zum Schluss kommt noch jemand, findet die Interime hinreichend, total passend, handwerklich hochwertig etc. und das ganze wird zur Dauerlösung...

  • @eryngium
    Es wäre schön, wenn du das sinnlose Vollzitat meines Beitrags löschen würdest. Es bläht deinen Beitrag unnötig auf und irritiert die Leser nur. Der Text steht ja bereits darüber. Im Übrigen bist du jemand, der seine Beiträge im Nachhinein oft stark verändert. Da passt es nicht, dass du anderen verbieten willst, ihre Beiträge gegebenenfalls zu bearbeiten.

    Ansonsten: Nein, ich habe dir keinen Fehdehandschuh hingeworfen. Ich habe einfach nur einen Beitrag verfasst und eine Meinung geäußert. Wie man das eben so macht in einem Forum. Da beteiligen sich verschiedene Leute, äußern sich mal mehr, mal weniger kompetent, diskutieren teilweise recht kontrovers, und nach dem Lesen mehrerer Beiträge ist man schlauer als vorher.

    Zur Sache: Der Öffentlichkeit wird unablässig erzählt, dass die Paraderäume vollständig (!) rekonstruiert und Ende September fertig (!) sein werden. Die meisten Leute haben keine Telefoninformanten, die ihnen geheimes Insiderwissen mitteilen. Sie versuchen mit dem, was sie wissen, sich einen Reim auf das zu machen, was sie zu sehen bekommen. Als Behelfslösung finde ich die Leuchter im Turmzimmer nicht schlecht, aber das müsste entsprechend kommuniziert werden. Doch kommuniziert wird das Gegenteil. Zudem nehmen die SKD den Mund sehr voll und suggerieren den Besuchern, dass sie ab 28. September die tollsten Schlossräume Europas zu sehen bekommen. Ich fürchte, dass es da zu Enttäuschungen kommen wird. Die Besucher waren vielleicht schon in Versailles, Sanssouci, Peterhof, Schönbrunn und kommen mit entsprechenden Erwartungen. Jedenfalls sehe ich der Eröffnung der Räume mit einer gewissen Sorge entgegen.

    Auf einen Punkt möchte ich aber hinweisen, der wirklich Weltspitze ist: Dirk Syndram sagt in dem Interview mit Sachsen-Fernsehen, dass sieben (!) Gewänder Augusts des Starken ausgestellt werden. Ich wusste bisher nicht, dass so viele Kleider von ihm erhalten sind.