• Zitat von Rastrelli

    Die Fertigstellung des Schlosses (ohne Schlosskapelle) ist für 2021 anvisiert. Das wissen wir schon seit einiger Zeit von einer Insiderin: Marion Ackermann, Generaldirektorin der SKD.
    [gepostet am18. März 2019]

    Nur zur Erinnerung: Diese Äußerung von Frau Ackermann fiel im April 2017 bei einer Festveranstaltung anlässlich der Eröffnung der Renaissance-Ausstellungen im 1.OG (Ostflügel und Nordostflügel):

    Zitat von DNN

    Läuft laut der Generaldirektorin der Kunstsammlungen, Marion Ackermann, alles nach Plan, soll das Museumszentrum als „Residenz der Kunst und Wissenschaft“ im Jahr 2021 vollendet sein.
    Quelle: https://www.dnn.de/Dresden/Lokale…resdner-Schloss


    Eine neuere (andere) Aussage von Insidern zur anvisierten Fertigstellung des Schlosses kenne ich ebenfalls nicht – oder besser gesagt kannte ich nicht, bis eryngium kürzlich folgende Zeilen postete:

    Zitat von eryngium

    Die Ostseite des Großen Schlosshofes (1/3 der Gesamtfläche) wird nach Aussagen der Bauleitung nächstes Jahr mit den originalen Platten belegt. Diese sind zu einem großen Teil vorhanden […].
    Nach Aufmaß und Doku aller Bestands-Platten wird die Oberfläche des Hofes form- und fugengenau durch ein Planungsbüro ausgetüftelt. Beschädigte Platten als Verschnitt am Rand oder an techn. Einbauten.
    Ergänzende gebrauchte Platten werden zusätzlich aufgetrieben.

    2/3 des Hofes werden erst in 4 bis 6 Jahren gepflastert!
    O-Ton Bauleiter: "Dieser Bereich ist dann die einzig verbleibende Baustellen-Einrichtungsfläche für Schloss-Kapelle, Großen Ballsaal und Propositions-Saal."

    Eine kurze Präzisierung zum unterstrichenen Satz: Die Platten sind bereits aufgetrieben, war hier im Forum schon mitgeteilt worden: Klick

    Nun aber zu dem von mir fett markierten Passus. Letztlich beinhaltet die betreffende Äußerung des Bauleiters indirekt die Aussage, dass die Fertigstellung des Schlosses 2023 bis 2025 zu erwarten ist. Ich habe die Textstelle mal etwas umformuliert, um das zu verdeutlichen: Die nach den Paraderäumen noch anstehenden Baumaßnahmen(explizit genannt sind Schlosskapelle, Großer Ballsaal und Propositionssaal) werden noch 4 bis 6 Jahre in Anspruch nehmen. Erst dann (wenn die Bauarbeiten INNEN abgeschlossen sind und der Große Schlosshof nicht mehr als Baustellen-Einrichtungsfläche benötigt wird) kann die verbliebene Hoffläche in ihren Endzustand gebracht werden (Pflasterung etc.). Und das ist eben in 4 (heißt 2023) bis 6 Jahren (heißt 2025) zu erwarten.
    Warum man den noch anstehenden Zeitraum variabel betrachtet, darüber lässt sich nur spekulieren. Mir fallen spontan 2 mögliche Erklärungen ein:
    1.Finanzierung. Die entsprechenden Haushaltspläne sind ja noch nicht beschlossen.
    2. Die Ausführung für die beiden Säle im Nordflügel sind noch in der Diskussion – Oktavian hatte das schon mal angedeutet (aufwändige historische Reko oder Ausbau analog 1. OG im Ostflügel).

    Ein wichtiger Punkt blieb aber leider in der Formulierung von eryngium offen: Wann ist eigentlich Baubeginn für den Ausbau der Erdgeschosszone im Ostflügel (Gotische Halle und nördlich angrenzende gotische Einzelräume). Das wäre ja ebenfalls eine Bauzone, die – falls die Arbeiten hier nicht baldigst beginnen – auch nur über die bereits fertig gestellte Fläche des Hofes erreichbar wäre (z.B. fürMaterialtransporte). Gab es dazu eine Aussage vom Bauleiter oder von anderen Insidern?

  • Vielen Dank für den tollen Beitrag von BautzenFan.
    Die Darstellungen zur Verschiebung der Fertigstellung des Schlosses in die Jahre 2023 bis 2025 ist korrekt. Ich kann nur nochmals bestätigen, dass der Bauleiter vor Ort diesen Zeithorizont genannt hat.

    Bei der Betrachtung des Sachverhaltes "Fertigstellungs-Termine" möchte ich folgendes anmerken:

    Die Bereiche
    - der Schloss-Kapelle und
    - des Großen Ballsaals und Propositions-Saals
    scheinen doch tatsächlich die einzigen verbliebenen Räumlichkeiten im Schloss ohne Nutzung zu sein. (?)
    Hier finden wir noch nackte Wände aus historischem Mauerwerk und Beton; einen Rohbau. Für dieses 3 Räume ist noch zu entscheiden (!) in welcher Art und Weise sie ausgebaut werden sollen. Wie oben erneut korrekt dargestellt stellt sich für diese 3 bedeutenden Räumlichkeiten immer noch die Frage:

    Variante 1
    - Rohbau-Charme wie im sog. "Renaissance-Flügel",

    https://ruestkammer.skd.museum/fileadmin/_pro…_8f688a856e.jpg

    Variante 2
    - Komplett-Reko wie bspsw. im Parade-Schlafzimmer oder

    https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/gallery/…0ef14-large.jpg


    Variante 3
    - Kubatur bis zur Putzgliederung wiederherstellen, aber nicht mit Malereien oder historischer Raumausstattung komplettiert. V3 ist natürlich in diversen Abstufungen als Mischung aus V1 und V2 möglich.

    In Abhängigkeit von der zu wählenden Variante scheinen mir unterschiedliche Zeithorizonte für den Ausbau dieser 3 letzten "großen Brocken" am Schloss plausibel.

    Wie schon von mir berichtet, haben auf dem Schloss-Kolloquium viele namhafte Führungspersönlichkeiten der Sächsischen Denkmalpflege* für eine Reko der 3 Räume - mindestens exakte Kubatur bis zur Putzgliederung - geworben. Das bisher Reko-freundliche "Staatshochbauamt" SIB würde derzeit wohl gern...

    Allein es wird gemunkelt, dass die Nutzer (SKD) wohl lieber Räume wie V1 bespielt. Da kann man nämlich mehr Vitrinen mit Waffen, Waffen, Waffen, Fahnen, Bildern, Kleidung, Kleinkram, Waffen und Waffen zeigen.
    Erschwerend für Reko-Ambitionen kommt evtl. die Neubesetzung der Führungsposition beim Landesamt für Denkmalpflege mit einem gestandenen zeitgenössischen Hochbauarchitekten hinzu. *Die bisherigen Befürworter waren alle von der "alten Dresdener Schule". Der neue ist ein kompletter "Quereinsteiger", dessen Ambitionen derzeit unbekannt sind.
    Man wird sehen...

    Ich persönlich würde mir ja eher die Reko von Räumen wünschen.
    Letztlich wird man mit Eröffnung der Parade-Appartements sehen, was den Besucher interessiert...
    Hoffen wir, dass im Ergebnis die Parade-Appartements Besucher und Fachpublikum überzeugen.

    -----------------


    Darüber hinaus wird man wohl den Gedanken fassen müssen, dass das Schloss nie richtig "fertig" wird. Irgendwas wird immer sein.

    Die Gotische Halle scheint bis 2021 für die Maler des Altans genutzt zu werden. Danach wird man dort vielleicht die "Malerwerkstatt" weiter betreiben, um ein endgültiges Farbkonzept für die skulpturalen Elemente im Hof zu erarbeiten und umzusetzen.
    Vielleicht ist man dann aber auch mit den Fresken im Altan so zufrieden, dass man den Propositions-Saal gleich noch "mit" ausmalt. Die 1:1 Kartons dieses Raumes sollen vorhanden sein, wenn ich es richtig verstanden habe. Dann warte ich gerne auch noch 2 Jahre auf die Übergabe der Gotischen Halle an die Öffentlichkeit... :)

    Irgendwann wird man die Gotische Halle für die Schloss-Baugeschichte-Ausstellung nutzen. Vielleicht mit viel Multi-Media-Gedöns. Vielleicht ganz klassisch.
    Umbauten mit viel schwerer Bautechnik wird es hier vermutlich nicht mehr geben. Die Räume behalten mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar ihr nacktes Mauerwerk, denn hier liegen die ältesten Räume Dresdens und das will man ZEIGEN**.

    Vielleicht ist man 2023 wirklich mal mit dem Hof "fertig". Oder 2025?
    Rückblickend wird man in 20 Jahren nicht mehr darüber nachdenken, ob die gesamte Aufbauleistung am Schloss 2 Jahre länger oder kürzer gedauert hat.
    In Dresden plant man mindestens seit den 1960-ern am Schloss.
    Wichtig ist doch eigentlich nur, dass die Ergebnisse passen. Oder?


    --------------------------

    **Ergänzung dazu:
    - Ein spätgotisches Fenstergewände an der Hof-Fassade des Ostflügels (1. OG, Wandfeld zwischen den gekoppelten Fenstern links); entstanden um 1470/80.

    https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.ph…ostfassade-jpg/

    und

    - eine spätgotische Tür, entstanden um 14oo

    https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.ph…scf2982kln-jpg/

    wurden ebenfalls als originale Zeugnisse in den flächigen neuen Sgraffiten sichbar belassen.

    Beide Architektur-Elemente verweisen an der Hof-Fassade des Schlosses auf die lange Baugeschichte des Ensembles. Die Tür stammt sogar noch vom margräflichen Burgbau, also 150 Jahre vor dem grandiosen Schloss-Bau unter Kurfürst Moritz und wurden bei diesem 1548 ff zugesetzt und verputzt.

    ***Beitrag nach Hinweis von BautzenFan bearbeitet

    9 Mal editiert, zuletzt von eryngium (7. Juli 2019 um 18:57)

  • "Fertig" ist ja so ne Sache im Schloss...

    Vermutlich (aus meiner Sicht sogar hoffentlich) werden wir ab Ende September eine begehbare (Rest-) Baustelle in den Parade-Appartements erleben können.
    Zumindest im Audienz-Saal werden die Lambries wohl nicht fertig bemalt sein. Ob alle anderen Räume bis dahin komplett geschafft sind? Ich kann es mir nur schwer vorstellen...

    Für mich aber mehr Chance als Problem! Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn man als Besucher den Einbau von Teilen der Wandverkleidung und vielleicht sogar die Hängung von Teilen der Wand-Bespannung aus den Goldlahn-Posamenten miterleben dürfte...


    ----


    Am Rotseidenen Zimmer im Georgenbau - dieses war ja hier schon heftigster Streitpunkt - haben wir ein ähnliches Phänomen. Eine seit Juni 2015 *** begehbare Zwischenlösung.

    Wieso? Auf Nachfrage beim Chef-Restaurator bekommt man die einfache Erklärung:

    - In Verbindung mit der Reko des Kleinen Ballsaals wurde entschieden, das Rotseidene Zimmer als Entree und zentralen Verteilerraum für den Georgenbau (man vergleiche den Grundriss, wenn von Interesse) in der historischen Raumfassung zu gestalten.
    Kamine und Türgewände wurden dafür aus Fotos und Restbefunden entwickelt und die 1:1 Bozetten aus Gips-Stuck entstanden. Eine Herstellung in Marmor war aber noch nicht möglich (Finanzplanung, Handwerker etc.).

    - In der Nutzungskonzeption der SKD für das Schloss hat das Münzkabinett aus museums-didaktischen Gründen die Flächen hinter dem Rotseidenen Zimmer für seine Ausstellung bekommen. (Es handelt sich dort um eine in sich geschlossene Raumgruppe, die nicht zwingend Teil eines Schlossrundgangs sein muss. Magazine, Arbeitsbereiche und Bibliothek der Münzsammlung liegen ebenfalls im Georgenbau.)
    Das Münzkabinett hatte bereits seit 2004 keine eigenen Ausstellungsräume mehr (Auszug aus dem Albertinum) und man wollte seitens der SKD natürlich zeitnah adäquate Ausstellungs-Flächen. (Die kleinen Präsentationen im Hausmannsturm fand man unbefiedigend.)
    Kurzum, man konnte und wollte seitens des Nutzers möglichst nicht mehr auf die Herstellung des Kanins in Marmor warten. Somit wurde hier also zunächst der Gips-Bozetto des Kamins eingebaut und das Zimmer als Durchgang zum Münzkabinett eröffnet.

    Rotseidenes Zimmer
    Rotseidenes Zimmer
    Rotseidenes Zimmer

    Man kann also an dieser Stelle die Kritiker dahingehend versöhnen, dass an diesem Kamin in den nächsten Jahren die unfertigen "Prinzip-Darstellungen" der Sphingen-Köpfe am Bozzetto in eine saubere handwerkliche Arbeit in Naturstein umgesetzt werden.


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    Aus Gesprächen zum Schloss habe ich mitgenommen, dass es unter Denkmalpflegern, Kunsthistorikern und Restauratoren als besonders bemerkenswert gilt, dass in Dresden alle Neuschöpfungen in originaler Materialität erfolgen. Scheinbar teilweise auch Schritt für Schritt.
    So soll "Disneyland" ausgeschlossen werden, dass ja von einigen Architektur-Kritikern immer mal wieder für Rekos in Dresden postuliert wurde.


    Dass man in anderen Ländern in Puncto Materialität da weit weniger zimperlich zu sein scheint, wurde mir letztens anekdotisch berichtet.
    Ich zitiere sinngemäß: "Die schier zahllosen Gueridons in der Versailler Spiegelgalerie waren durch die revolutionären Umstände 1789 im Wesentlichen nicht mehr vorhanden. Bei der Restaurierung 2003 bis 2007 sind sie auf einmal alle wieder aufgetaucht. Wie das? Aus mehreren Teilstücken konnten originale Exemplare zusammengesetzt werden. Moderne Kunststoffe machten eine recht kostengünstige Vervielfältigung möglich. Durch Klopftest soll man metallenes Original und Kunststoff-Kopien gut unterscheiden können."
    Was ist davon zu halten?

    ***Beitrag nach Hinweis von Rastrelli bearbeitet

    2 Mal editiert, zuletzt von eryngium (7. Juli 2019 um 19:03)

  • Und dann ist bei der Bewertung von Reko-Ergebnissen natürlich neben dem Faktor "zeitlicher Verlauf" und "komplette Fertigstellung" einer Reko alles auch immer eine Frage das Maßstabs der Betrachtung...
    Gern wurden ja hier im Forum Details von Reko-Leistungen um das 5- oder nochmehr-fache vergrößert und dann zerredet. So meint man dann, dass Deckengemälde wegen der "notwendigen" Qualität von Porzellanmalern gestaltet werden sollten usw.

    Nun gab es ja früher keine Zoomkameras und die natürliche Beleuchtung tat an den Orten der Kunst ihr übriges, so dass sich effektiv arbeitende Hof-Künstler bei Bauskulptur und Malerei in ihrem Handwerk auf das am Ort explizit Notwendige beschränkten, statt mit deutlich höherem Zeitaufwand das maximal Mögliche zu versuchen.

    Heute wird nun nichts anderes getan, als mit einer Reko, ein dem Original möglichst entsprechendes Ergebnis zu erzielen.
    Um einschätzen zu können, in welcher Art und Güte Rekos herzustellen sind, damit sie dem origianlen Zustand nahe kommen, werden umfangreiche Vergleichsuntersuchungen gemacht, wie u.a. zu den Fresken am Altan letztens exemplarisch hier im Forum dargestellt.
    Das Dresdner Schloss

    -----------

    Für die gerade entstehenden Parade-Appartements hat man ganz sicher auch Vergleiche in dem schönen, ehemals sächsischen Ort Pretzsch angestellt.
    Im ersten Viertel des 18.Jhd. war er eine der wichtigsten sächsischen Städte. Chritiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth, die Gattin August des Starken residierte hier. Sie hatte sich wegen ihres protestantischen Glaubens an den unteren Lauf des sächsischen Elbe-Abschnitts "abgesetzt". (Den Titel Königin von Polen führte sie trotzdem mit Stolz...)

    Da die Kurfürstin in protestantischen Ländern hohes Ansehen genoss, waren bei ihr häufig hochrangige Gäste aus verschiedenen Ländern zu Besuch. (Im nahen Torgau wurde 1710 im Beisein des Zaren der russische Thronfolger verheiratet. In Pretzsch fand 1721 auf dem Schloss die Hochzeit des dänischen Kronprinzen mit einer am Hofe Eberhardines erzogenen Prinzessin statt.)
    In Pretzsch arbeiteten bedeutendste Hofkünstler. Pöppelmann plante und Permoser und Co. skulptierten.

    Heute ist Pretzsch ein "vergessenes Nest" im südöstlichsten Zipfel Sachsen-Anhalts mit anderthalbtausend Einwohnern.
    Der Vorteil ist, dass sich nach seinem Fall in die Bedeutungslosigkeit an diesem Ort originale baugebundene Augusteische Hofkunst erhalten hat.
    Hier kann man - nahezu zeitgleich von gleicher Künstlerhand geschaffen - stilistisch ähnlich zu den Parade-Appartements in Dresden Originalsubstanz betrachten.

    Pretzsch

    Pretzsch

    Pretzsch

    Pretzsch

    Im relativ dunklen Kirchenraum ist die Fürstinnen-Loge aus den 1720-ern erhalten.
    Auch an ihr kann ich mit einer guten Kamera die Details dank technischer Hilfe viel besser betrachten, als es nur mit dem menschlichen Auge überhaupt möglich war und ist.
    Nicht wirklich überraschend, dass man mit technischer Unterstützung an einem kleinen Pilaster-Kapitel (in der Größe etwa mit dem Kamin-Pilaster im Rotseidenen Zimmer vergleichbar) auf einmal ein mutmaßlich vor 300 Jahren entstandenes Gesichtchen entdeckt, das eher als "Jungpionier" oder schlechte Reko aber nicht als 300-Jähriges Original entspr. barockem Schönheitsideal durchgeht...

    Der Maßstab machts!

    Pretzsch


    Bonusbilder: Decke

    Pretzsch

    Pretzsch

    aufzulösen als "Christiane Eberhardine - Königin"

    4 Mal editiert, zuletzt von eryngium (4. Juli 2019 um 15:07)

  • Lieber @eryngium
    das ist wieder sooooo viiiiiieeel interessantes Material und viele kluge Gedanken! Was wären wir ohne dich!

    Ich kann jetzt was zum Eröffnungstermin ergänzen:

    Laut Ausstellungsvorschau der SKD sind die Paraderäume und das Porzellankabinett ab dem 29. September 2019 für Besucher zugänglich.

    Auf der Seite zu den Paraderäumen steht:

    Zitat von Staatliche Kunstsammlungen Dresden

    Mit der Eröffnung der Paraderäume können die Besucher*innen ab dem 29. September 2019 einem glanzvollen Höhepunkt in der Einrichtung des Dresdner Residenzschlosses beiwohnen: Vor 300 Jahren, anlässlich des einen ganzen Monat andauernden Hochzeitsfestes zu Ehren von Kurprinz Friedrich August und der Kaisertochter und Erzherzogin Maria Josepha waren die Räume im September 1719 durch August den Starken eröffnet worden.

    Das fettgedruckte Datum kann erst vor kurzem eingefügt worden sein. Ich habe die Vorschauseiten nun nicht jeden Tag kontrolliert, aber als ich sie mir das letzte Mal angeguckt habe (das war vor wenigen Tagen), stand nur "ab September 2019" da.

    Eine Pressemitteilung gibt es noch nicht. Laut eryngium soll das Porzellankabinett nicht gleichzeitig mit den anderen Räumen eröffnen. Liegt also im Internetauftritt ein Kommunikationsfehler vor? Das halte ich für gut möglich.

    Ehrlich gesagt habe ich bei der Terminangabe kein gutes Gefühl. Mir ist das zu eventgetrieben. Es scheint nur um die Hochzeit vor 300 Jahren zu gehen. Nirgends sonst habe ich es erlebt, dass Raumkunstwerke so einseitig mit einem historischen Ereignis in Verbindung gebracht wurden. In der Vorschau wird nicht angegeben, dass die Räume ja wohl am 29. September noch gar nicht wirklich fertig sein werden. Da werden sich die "Besucher*innen" aber wundern. Die meisten Leute sind nicht solche Baustellenfans wie eryngium. Und ob sie sich wirklich so sehr für eine Hochzeit von vor 300 Jahren interessieren?

  • Zum wiederholten Mal lieber eryngium vielen herzlichen Dank. Was für eine Fülle an neuen Informationen.
    Ein paar Anmerkungen zu Deinen heutigen Beiträgen.

    Zitat von eryngium

    Vielleicht ist man dann aber auch mit den Fresken im Altan so zufrieden, dass man den Propositions-Saal gleich noch "mit" ausmalt. Die 1:1 Kartons dieses Raumes sollen vorhanden sein, wenn ich es richtig verstanden habe. Dann warte ich gerne auch noch 2 Jahre auf die Übergabe der Gotischen Halle an die Öffentlichkeit...


    Ob es tatsächlich die 1:1-Kartons sind, weiß ich leider nicht. Aber der Dokumentationsstand für die beiden Säle ist wohl wirklich vorzüglich:

    Zitat von Denkmalpflege Sachsen (Gerhard Glaser?)

    Die beiden großen Säle im Nordflügel [Anm.: Großer Ballsaal, Propositionssaal], Zeugnisse des Staatsverständnisses im 19. Jahrhundert, sind durch Zeichnungen und Fotos gut dokumentiert. Die Gemäldeentwürfe von Bendemann [Anm.: das ist der Künstler, der die Gemälde schuf] sind in Dresden, Halle und Düsseldorf sämtlich erhalten.

    Quelle: „Denkmalpflegerische Aspekte bei der Sicherung des Dresdner Residenzschlosses“;
    In: Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, Sonderheft 1997

    Beispielhaft hier eine Zeichnung, die im Kupferstichkabinett Dresden als Original vorhanden ist: Klick
    Die dargestellte Szene stammt aus dem Fries im Großen Ballsaal. Das betreffende Teilstück des Frieses befand sich auf der Hofseite nahe des nordöstlichen Treppenturmes. Auf dem folgenden Foto sieht man es über dem Fenster ganz rechts: Klick


    Zitat von eryngium

    Für diese 3 Räume [Anm.: Schlosskapelle, Großer Ballsaal, Propositionssaal] ist noch zu entscheiden (!) in welcher Art und Weise sie ausgebaut werden sollen.

    Wirklich sehr ärgerlich, denn eigentlich war das doch schon mal entschieden. Ich erinnere an die Pressemitteilung des Sächsischen Finanzministeriums vom 25.02.2009:

    Diese Pressemitteilung enthielt als Anlage ein historisches Foto des Propositionssaales (von 1896). Dazu war angegeben: "Das Foto ist rechtefrei verwendbar", also habe ich es hier mal eingestellt:

    Zitat von eryngium

    Irgendwann wird man die Gotische Halle für die Schloss-Baugeschichte-Ausstellung nutzen. Vielleicht mit viel Multi-Media-Gedöns. Vielleicht ganz klassisch.

    Auf dieses „Multi-Media-Gedöns“ bin ich sehr gespannt. :)
    Im Zeitraum 2009 bis 2011 wurde nämlich ein entsprechendes Projekt der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Grünes Gewölbe) und der Technischen Universität Darmstadt, Fachgebiet IKA, in Kooperation mit der Architectura Virtualis GmbH realisiert. Der Titel: Das Dresdner Residenzschloss im Jahre 1678 - 3D Computerrekonstruktion und Simulation. Das Jahr 1678 hat man ausgewählt, weil damals die „Durchlauchtigste Zusammenkunfft“ (so eine Artpolitischer Familientreff der Wettiner) stattfand und aus diesem Anlass eine Vielzahl von Kupferstichen entstanden (darunter zahlreiche Architekturabbildungen des Residenzbezirks). Und das sind eben nicht nur „klassische“ Visualisierungen, sondern „bewegte Bilder“(Simulationen). Ausschnitte wurden bereits 2011 beim Tag der offenen Tür gezeigt, wirklich große Klasse. Beispielhaft zwei Bilder aus dem Simulationsfilm, dargestellt ist der Riesensaal:
    Riesensaal 1
    Riesensaal 2

  • Als Schüler habe ich in der Mitte der 80er Jahre im damaligen Cotta-Club von Freiberg (Kulturbund als Sammelbecken vieler geschichtsinteressierter Bürger) eine Vortrag eines Mit- Verantwortlichen des Wiederaufbaus des Dresdner Schlosses (den Namen habe ich leider vergessen) einen beeindruckenden Vortrag gehört. Nun ist die damalige Vision endlich da !!!

  • Das 1. Vorzimmer wird ja mit den gewebten blumenumrankten Säulen (Wandteppiche) ein ganz besonderes Schmankerl erhalten. Diese Ausstattungselemente waren schon lange vor 1945 verlustig gegangen. Jetzt werden diese Webtextilien mit großem Fachkönnen nachgeschaffen, und zwar von der Königlichen Gobelinmanufaktur in Madrid (Real Fábrica de Tapices). Auf der HP dieser Firma wurde im September 2018 folgender Bericht veröffentlicht (Übersetzung durch google-translater):


    Und hier der Beitrag von BautzenFan mit den Fragen.

    Ich habe eben folgende SMS von meinem Bekannten erhalten:
    "Heute war ich in der Manufaktur. Ich habe die Arbeiten für Dresden gesehen. Es wird simultan an den vertikalen und horizontalen Teilen gearbeitet. Etwa die Hälfte der 32 Teile ist bereits ausgeliefert. Die Arbeiten sollten bis 2022 fertig sein. Mehr Details konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Und leider durfte ich auch nicht fotografieren."

    Einmal editiert, zuletzt von Riegel (6. Juli 2019 um 00:36)

  • Die Nachricht aus Madrid kommt genau richtig. Jetzt will ich hier mal Zitate von der Internetseite der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) bringen, die die Diskrepanz zwischen vollmundigen Ankündigungen und der Realität deutlich werden lassen.

    Aus der Ankündigung einer Ausstellung des Grünen Gewölbes, die ab dem 2. August im Sponsel-Raum des Neuen Grünen Gewölbes zu sehen sein wird:

    Zitat von SKD

    Die Ausstellung nimmt den 300. Jahrestag der Hochzeit zwischen dem sächsischen Kurprinzen Friedrich August und der Kaisertochter Maria Josepha von Österreich zum Anlass, an den Einzug des Brautpaares in Dresden zu erinnern und gleichzeitig auf die im September 2019 stattfindende Eröffnung der restaurierten Paraderäume des Dresdener Residenzschlosses zu verweisen, die im Jahr 1719 für dieses Ereignis eingerichtet wurden.

    Zitat von SKD

    Aus Anlass der Hochzeit wurde daher im zweiten Geschoss des Westflügels des Residenzschlosses eine Raumfolge grundlegend neu eingerichtet, die sowohl der Selbstdarstellung des Kurfürst-Königs als auch den Erwartungen der neuen kaiserlichen Verwandten Genüge tun konnte. Diese prachtvoll ausgestatteten Paraderäume bildeten fortan den repräsentativen Kern der Dresdner Hofhaltung.

    Zitat von SKD

    In diesem Jahr kommt die Restaurierung und fadengenaue Rekonstruktion der im Krieg vollständig zerstörten Räume zu ihrem Abschluss.

    Die SKD behaupten also, sämtliche Räume des zweiten Obergeschosses im Westflügel werden "fadengenau" rekonstruiert.

    Auf der Internetseite zu den Paraderäumen findet man einen Grundriss, auf dem einige Räume farblich von den anderen abgesetzt sind. Was das zu bedeuten hat, wird nicht erklärt. Wir hier im Forum wissen, dass einige Räume einen "reduzierten Ausbau" erhalten. Die beiden Bilderkabinette, die auch zu der Raumfolge im Westflügel gehören, sind auf dem Grundriss gar nicht dargestellt. Und wieder ein Zitat aus dem begleitenden Text:

    Zitat von SKD

    In dieser Raumfolge inszenierte der sächsisch-polnische Kurfürst-König seine Herrschaft. 30 Jahre zuvor hatte er als junger Prinz auf Reisen den Glanz von Versailles auf dem Höhepunkt der Macht Ludwigs XIV. selbst erlebt und war tief beeindruckt. 1997 beschloss die sächsische Staatsregierung, die im Krieg völlig zerstörten Paraderäume soweit wie möglich wiedererstehen zu lassen ...

    Den potenziellen Besuchern wird mitgeteilt, dass alle Räume der Paradesuite bis zum 29. September 2019 komplett rekonstruiert sein werden und den Glanz von Versailles vermitteln.

    Zitat von SKD

    Die einzigartigen Textilien, mit denen die Wände einstmals bespannt waren, mussten auf Handwebstühlen neu angefertigt werden.

    Hier beachte man die Vergangenheitsform. Die Wandtextilien sind fertig, sagen uns die SKD. Wir wissen aber, dass die Königliche Manufaktur in Madrid ihre Arbeit voraussichtlich im Jahr 2022 abschließt.

    Außerdem kündigen die SKD das Porzellankabinett ebenfalls für den 29. September an (wie ich in meinem vorigen Beitrag schrieb), während wir von Baubeteiligten (Info von eryngium) und aufgrund der Beobachtung des Ausschreibungsgeschehens (Info von BautzenFan) davon ausgehen, dass das Turmzimmer nicht gleichzeitig mit den Paraderäumen eröffnen kann.

    Ich halte diese Art der Kommunikation für unseriös. Es besteht die ernste Gefahr, dass Besucher und Medienvertreter bei der Eröffnung enttäuscht sein werden. Sollte der Baufortschritt bis zum angekündigten Eröffnungstermin nicht ausreichen, so habe ich die Hoffnung, dass die Staatskanzlei einerseits und die Techniker und Praktiker des Ausstellungsaufbaus andererseits für eine kurzfristige Verschiebung des Eröffnungstermins sorgen werden. Eigentlich wäre das kein Problem. Das Humboldt Forum hat seine Eröffnung auf September 20 verschoben und lässt Dresden in jedem Falle den Vortritt. Die Räume sind auf Dauer angelegt und nicht an das Event "Traumhochzeit" gebunden.

    Die Wiedereröffnung des ersten Bauabschnitts der Gemäldegalerie Alte Meister hatte sich vor ein paar Jahren auch um mehrere Monate verschoben. Momentan dauert die Komplettschließung der Gemäldegalerie bis zur Eröffnung der kleinen "Glanzlichter"-Ausstellung auch länger als geplant (angekündigt war Schließung bis 11. Juli, tatsächlich dauert die Schließzeit bis 1. August).

    Einmal editiert, zuletzt von Rastrelli (6. Juli 2019 um 02:13)

  • Insgesamt ist tatsächlich immer wieder festzustellen, dass die Kommunikation zwischen Nutzer (SKD) und Bauherr (SIB) nur suboptimal funktioniert. Zwischen den getrennten Pressestellen / Kommunikationsabteilungen beider staatlicher Institutionen scheint nur geringe Abstimmung zu herrschen.
    Sehr bedauerlich.

    Auf die Eröffnung der Parade-Appartements möchte ich trotzdem nicht warten. Ich sehe kein Problem, wenn 40% der Madrider Säulen am Anfang noch fehlen. Oder eine ähnliche Prozentzahl von Lambries im Audienzimmer…

    - Fasanenschlösschen in Moritzburg,
    - Terra mineralia in Freiberg,
    - Landes-Museum für Archäologie in Chemnitz
    Drei mir ganz spontan einfallende Beispiele, in denen Eröffnung vor kompletter Fertigstellung sehr erfolgreich praktiziert wurde.

    In Freiberg fehlte zur Eröffnung ein Viertel der Ausstellung (war es Asien ?) und die "Schatzkammer". Man war dort evtl. mit der Restaurierung der Fresken nicht fertig geworden (?)

    In Moritzburg wurden über 3 (?) Jahre nach und nach die kostbaren Wandbespannungen abschnittweise eingebracht.
    Sie waren einfach nicht fertig und es fehlte noch Geld seitens der fördernden PRIVATEN Stiftung.
    Trotzdem hatte man von Anfang an ein tolles Erlebnis als Besucher in diesen Räumen. Und vielleicht hat ja erst die Präsentation der ersten erfolgreichen Rekos der Moritzburger Wandbespannungen die schnelle Finanzierung des "Restes" (Strohtapete und nachgewebte Seidentapete mit Blumenstickerei, wenn ich mich recht erinnere) ermöglicht.

    Auch Chemnitz eröffnete mit fehlender Hauptsehenswürdigkeit (3D Modell) im Foyer und nicht komplett bestückter Ausstellung.

    Allen 3 benannten Beispiel ist aus meiner Sicht gemein, dass sie sehr erfolgreich und mit viel Begeisterung von der Bevölkerung in Besitz genommen wurden. Ich glaube niemand hat sich über irgendwelche Lücken, Fehlstellen und Unfertiges beschwert.*


    ---------


    Ich sehe in einer evtl. auch etwas verfrühten Eröffnung der Parade-Appartements einen entscheidenden Vorteil: Endlich können sich Laien und Fachleute in situ davon überzeugen, in welcher Qualität, Güte und Wirkung man die entsprechenden Räume rekonstruieren kann.
    Wichtige Entscheidungshilfe für weitere Schritte beim Ausbau des Schlosses (Propositions-Saal, Großer Ballsaal, Schlosskirche).

    Ich finde es gut, wenn nun endlich die Ergebnisse ans Licht der Öffentlichkeit kommen und sich investigative Beiträge, wie z.B. von BautzenFan sehr erfolgreich und mit viel Fleiß und Mühe praktiziert, zukünftig zu den Parade-Apartements mehr oder weniger erübrigen.
    Endlich kann sich jeder selbst mit eigenen Augen davon überzeugen, was "geht" und wie es in rel. kurzer Zeit sein wird.

    Wir dürfen auch nicht vergessen: Reko kostet Geld. 34 Mio Euro für den Ausbau Parade-Appartements, ca. 380 Mio Euro für das gesamte Schloss (Kostenfortschreibung und Kostenberechnung Stand heute).
    Die letztlich über den Finanzrahmen und die Art des Ausbaus entscheidenden Volksvertreter sind Laien. Sie werden sich fragen:

    "Ist es das viele Geld Wert?"

    Hierfür sind deren Entscheidungsparameter:
    - Interesse der Bevölkerung.
    - Eigene Anschauung und Empfinden.
    - Was sagen die Fachleute? Gelungen oder nicht?


    -----------------------------

    BONUS-ANEKDOTE out of Topic

    * In einem sinngemäßen Zusammenhang kann ich mich aber an ein Erlebnis im Leipziger Gondwanaland etwa 14 Tage nach Eröffnung erinnern.
    Damals hatte man an den Rundwegen in regelmäßigen Abständen deutlich sichtbar provisorische Lautsprecher aufgestellt, die Vogelgesang einspielten (, um die Geräuschkulisse zu bereichern und die Unmenge Besucher zu übertönen).
    Ein Besucher der sich Anhand seiner Aussagen als Professional oder zumindest seeehr interessierte Laie zu erkennen gab, war richtig empört über diesen Fake. Er fand es "UUUUNMÖGLICH".
    Leider fehlte es ihm an Phantasie und Detailwissen. Und deswegen wurde sein erster Besuch dort getrübt.

    Dass man
    - bereits nach einem Jahr die Geräuschkulisse durch Unmengen freifliegender Vögel dort REAL haben würde
    und
    - einfach zwischen Baufertigstellung und Eröffnung noch nicht alle Tiere EINGEWÖHNT und ANGESCHAFFT werden konnten,
    konnte sich dieser "Fachmann" nicht vorstellen.

    Verabschieden wir uns doch von der Vorstellung, dass man erst eröffnet, wenn man komplett fertig ist.
    In wie vielen Wohnungen werden Lampen, Bilder und andere Details erst lange Zeit NACH Einzug komplettiert?

    2 Mal editiert, zuletzt von eryngium (6. Juli 2019 um 10:51)

  • Ich möchte auch ans Kurländer Palais erinnern und an Schloss Zerbst, wo ebenfalls provisorisch hergerichtete Räume mit einer Anmutung des 18. Jahrhunderts regen Anklang finden.

  • Zitat von Riegel

    Ich habe eben folgende SMS von meinem Bekannten erhalten:
    "Heute war ich in der Manufaktur. Ich habe die Arbeiten für Dresden gesehen. Es wird simultan an den vertikalen und horizontalen Teilen gearbeitet. Etwa die Hälfte der 32 Teile ist bereits ausgeliefert. Die Arbeiten sollten bis 2022 fertig sein. Mehr Details konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Und leider durfte ich auch nicht fotografieren."


    Zunächst mal ein herzliches Dankeschön an Riegel, den Initiator des Manufakturbesuches, und natürlich an den Bekannten (bitte unbedingt ausrichten). Die Nachricht mag kurz sein, aber sie enthält sehr wichtige neue Informationen:

    Zum ersten: Um die Paradesuite vollständig zu übergeben, fertiggestellt mit jedem Detail, müsste man den Eröffnungstermin auf 2022 verschieben. Die Argumentation, man verschiebt den Termin mit der Zielstellung einer Übergabe im kompletten Zustand, ist damit hinfällig. VOR dieser Terminbestätigung *2022* hätte ich dieses Szenario nicht für völlig unwahrscheinlich gehalten.

    Zum zweiten: Man arbeitet simultan an den vertikalen und horizontalen Teilen. Das hatte ich gehofft, denn das bedeutet mit – eigentlich schon an Sicherheit grenzender - Wahrscheinlichkeit, dass zum Eröffnungstermin ein Wandbereich in seiner kompletten Wirkung in Augenschein genommen werden kann.

    Zum dritten: Etwa die Hälfte der 32 Teile ist ausgeliefert. Das wiederum bedeutet (in Präzisierung von Punkt 2), eine Wand wird sich zur Eröffnung vollständig darstellen (was die Ausstattung mit den Webteppichen betrifft). Mein persönlicher Wunschfavorit dafür wäre die Ostwand (das ist die mit dem Kamin).

    Hier nochmal die Visualisierung für den Raum mit Blickrichtung nach Süden (in Richtung 2. VZ und Audienzgemach):
    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Wie Riegels Bekannter schrieb, war Fotografieren leider nicht erlaubt. Schade. Deshalb möchte ich nochmals das fantastische Video verlinken, das den gesamten Herstellungsprozess der Wandteppiche für das 1. VZ anschaulich macht (ca. 10 min). Was sind das für erstklassige Handwerkskünstler dort in Madrid. Dabei sei daran erinnert, dass die Manufaktur 2016 fastgeschlossen worden wäre:

    Zitat von Welt

    Die royale Teppichmanufaktur in Spanien stand kurz vor dem Aus. Sie überlebte nur dank des größten Auftrags seit 200 Jahren. Der kommt aus Dresden. Dort soll ein ganzes Schloss neu erstrahlen.

    Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/art…ert-werden.html


    Und der Link zum Video: Klick

  • Vermutlich (aus meiner Sicht sogar hoffentlich) werden wir ab Ende September eine begehbare (Rest-) Baustelle in den Parade-Appartements erleben können.
    Zumindest im Audienz-Saal werden die Lambries wohl nicht fertig bemalt sein. Ob alle anderen Räume bis dahin komplett geschafft sind? Ich kann es mir nur schwer vorstellen...

    Für mich aber mehr Chance als Problem! Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn man als Besucher den Einbau von Teilen der Wandverkleidung und vielleicht sogar die Hängung von Teilen der Wand-Bespannung aus den Goldlahn-Posamenten miterleben dürfte...

    Ob die ausländischen Touristen, die nur wenig Zeit haben und mit dem Versprechen angelockt werden, fertige (!) Prachträume vorzufinden, das auch so positiv sehen werden? Life dabei sein können allenfalls Besucher, die im Raum Dresden wohnen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass neugierige Besucher die Handwerker bei der Arbeit stören.

    Die Internetseite des SIB informiert nur bis 2013 über das Schloss. Nach der Eröffnung des Riesensaals hat sich offenbar nichts mehr im Residenzschloss ereignet. Öffentlichkeitsarbeit scheint wirklich keine sächsische Spezialität zu sein.

    Am Rotseidenen Zimmer im Georgenbau - dieses war ja hier schon heftigster Streitpunkt - haben wir ein ähnliches Phänomen. Eine seit 9/2017 begehbare Zwischenlösung

    Die Dauerausstellung des Münzkabinetts und damit auch das Rotseidene Zimmer ist seit Juni 2015 zugänglich. Im September 2017 erfolgte die Einrichtung des Rotseidenen Zimmers als Silberwaffensaal.

    - In Verbindung mit der Reko des Kleinen Ballsaals wurde entschieden, das Rotseidene Zimmer als Entree und zentralen Verteilerraum für den Georgenbau ... in der historischen Raumfassung zu gestalten.

    Kamine und Türgewände wurden dafür aus Fotos und Restbefunden entwickelt und die 1:1 Bozetten aus Gips-Stuck entstanden. Eine Herstellung in Marmor war aber noch nicht möglich (Finanzplanung, Handwerker etc.).
    [...]
    Kurzum, man konnte und wollte seitens des Nutzers möglichst nicht mehr auf die Herstellung des Kamins in Marmor warten. Somit wurde hier also zunächst der Gips-Bozetto des Kamins eingebaut und das Zimmer als Durchgang zum Münzkabinett eröffnet.
    [...]

    Man kann also an dieser Stelle die Kritiker dahingehend versöhnen, dass an diesem Kamin in den nächsten Jahren die unfertigen "Prinzip-Darstellungen" der Sphingen-Köpfe am Bozzetto in eine saubere handwerkliche Arbeit in Naturstein umgesetzt werden.

    Schön, dass ich vier Jahre nach der Eröffnung des Rotseidenen Zimmers auch schon erfahre, was mit dem Wort "teilrekonstruiert" gemeint war. Ich hatte es so verstanden, dass bestimmte Dinge fehlen, dass aber das, was da ist, fertig ist. Mir war aufgefallen, dass im Ballsaal die Gewände aus Marmor sind, im Rotseidenen Zimmer aber aus Stuck. Ich hatte das im Sinne einer bewussten Steigerung gedeutet: im Festsaal Marmor, im Vorzimmer Stuck. Ich hatte auch überlegt, dass man vielleicht im 19. Jahrhundert für das Audienzzimmer Stuck gewählt hatte, um der intensiv roten Wandbespannung ein reines Weiß entgegenzusetzen. Schön reingefallen! Es sind bloß Bozzetti. Das kann man machen, und mir gefällt der Raum, so wie er ist. Nur: Ein seriöses Museum kommuniziert so etwas. Kunsthistorisch interessierte Besucher und einige Mitforisten wurden in die Irre geführt. Das ist das Problem. Wenn wir jetzt nicht das Glück gehabt hätten, einen eryngium unter uns zu haben (selbst BautzenFan wusste nicht Bescheid), dann wäre uns der tiefere Sinn des Wörtchens "teilrekonstruiert" wohl ewig verborgen geblieben.


    Aus Gesprächen zum Schloss habe ich mitgenommen, dass es unter Denkmalpflegern, Kunsthistorikern und Restauratoren als besonders bemerkenswert gilt, dass in Dresden alle Neuschöpfungen in originaler Materialität erfolgen. Scheinbar teilweise auch Schritt für Schritt.

    So soll "Disneyland" ausgeschlossen werden, dass ja von einigen Architektur-Kritikern immer mal wieder für Rekos in Dresden postuliert wurde.


    Dass man in anderen Ländern in Puncto Materialität da weit weniger zimperlich zu sein scheint, wurde mir letztens anekdotisch berichtet.
    Ich zitiere sinngemäß: "Die schier zahllosen Gueridons in der Versailler Spiegelgalerie waren durch die revolutionären Umstände 1789 im Wesentlichen nicht mehr vorhanden. Bei der Restaurierung 2003 bis 2007 sind sie auf einmal alle wieder aufgetaucht. Wie das? Aus mehreren Teilstücken konnten originale Exemplare zusammengesetzt werden. Moderne Kunststoffe machten eine recht kostengünstige Vervielfältigung möglich. Durch Klopftest soll man metallenes Original und Kunststoff-Kopien gut unterscheiden können."

    In Russland werden neuerdings Kopien marmorner Parkskulpturen in Kunststein angefertigt. Das finde ich nicht so gut. Im Park Sanssouci wählt man dagegen für Kopien stets die richtige Marmorsorte. Ich halte die Materialwahl und eine traditionelle handwerkliche Herstellung für sehr wichtig. Beim Berliner Schloss achtet man auch darauf.

    Einmal editiert, zuletzt von Rastrelli (6. Juli 2019 um 15:43)

  • Beispielhaft hier eine Zeichnung, die im Kupferstichkabinett Dresden als Original vorhanden ist: Klick

    Die dargestellte Szene stammt aus dem Fries im Großen Ballsaal. Das betreffende Teilstück des Frieses befand sich auf der Hofseite nahe des nordöstlichen Treppenturmes. Auf dem folgenden Foto sieht man es über dem Fenster ganz rechts: Klick

    Zwischen beiden Bildern gibt es Ähnlichkeiten, aber auch deutliche Unterschiede. Entweder die Zuordnung ist falsch, oder die Umsetzung des Entwurfs im Raum wich deutlich von der Vorlage ab.


    Wirklich sehr ärgerlich, denn eigentlich war das doch schon mal entschieden. Ich erinnere an die Pressemitteilung des Sächsischen Finanzministeriums vom 25.02.2009:

    Für die Schlosskapelle scheidet die Variante Rohbau aufgrund der damit verbundenen funktionalen Unzulänglichkeiten aus. Bezüglich der beiden Säle im Nordflügel sehe ich nicht, warum man von den oben genannten Planungen Abstand nehmen sollte. An den Plänen für die museale Nutzung (Bereich "Hofjagd, Feste, Maskeraden") hat sich nichts geändert. Der vorgesehene Innenausbau stellt bereits einen Kompromiss dar. Eine Gestaltung mit ziegelsichtigen rohen Wänden sähe dem Saal im ersten Obergeschoss des Ostflügels zu ähnlich (Auf dem Weg zur Kurfürstenmacht). Im Nordflügel handelt es sich um einen Teil der Festetage, der in Anbetracht der angrenzenden Räume (Eckparadesaal, Porzellankabinett, Riesensaal) nicht zu rustikal daherkommen sollte. Auch gehören die Ausstellungsstücke dort in einen festlich-repräsentativen Kontext und in eine spätere Zeit als im 1. OG Ostflügel.

    Nebenbei bemerkt: Seinerzeit anvisierte Fertigstellung: 2013. Soviel zum Thema Termine.

  • Zitat von Rastrelli

    Zwischen beiden Bildern gibt es Ähnlichkeiten, aber auch deutliche Unterschiede. Entweder die Zuordnung ist falsch, oder die Umsetzung des Entwurfs im Raum wich deutlich von der Vorlage ab.


    Also ich habe das nochmals akribisch überprüft – die Zuordnung stimmt. Die folgende, nach dem „realen“ Bild geschaffene Zeichnung (eigenes Archiv) stammt aus dem Werk:

    Die Wandgemaelde im Ball-und Concert-Saal des koeniglichen Schlosses zu Dresden, erfunden und ausgeführt von E. Bendemann, in 1 / 16 der natuerl. Groesse radirt von Hugo Buerkner, mit erklaerendem Text von Joh. Gust. Droysen

    Insgesamt ist das Friesstück auf folgendem historischen Foto des Ballsaals zu sehen:
    http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/…katalog_0045650

    Als größter Unterschied zu der verlinkten Zeichnung im Kupferstichkabinett ist festzustellen, dass in der ausgeführten Version der linke Randbereich der Entwurfszeichnung fehlt. Davon abgesehen finde ich die Wertung einer DEUTLICHEN Unterscheidung etwas übertrieben. Klick


    Und noch ein Fundstück zum Thema *Eröffnungstermin*: Klick

    Einmal editiert, zuletzt von BautzenFan (6. Juli 2019 um 20:28)


  • Zwei Fotos kann ich hier beisteuern – eins (für die hofseitige Nordostfassade), das zweite von unserem leider nicht mehr aktiven Mitglied Hyade (für das Fragment in der hofseitigen Ostfassade). Zumindest von meinem Foto will ich freilich nicht behaupten, dass es „besser“ ist. Hyade hatte mir vor längerer Zeit mal gestattet, seine Fotos hier im Forum weiterhin zu verwenden. Über andere Verwendungszwecke darf ich natürlich nicht entscheiden – wobei Hyade vermutlich nichts dagegen hätte.

    Nun also die Fotos, mit einigen Anmerkungen und kleinen Korrekturen bzgl. der Ausführungen von eryngium.

    Ein spätgotisches Fenstergewände an der Hof-Fassade des Ostflügels

    Dieses Relikt stammt nicht aus der Zeit um 1400, sondern aus der spätgotischen Bauphase in der 2. Hälfte des 15. Jhd. Es wurde nicht erst bei den Baumaßnahmen unter Kurfürst Moritz zugemauert, sondern schon früher.

    Foto von Hyade

    Zitat von Dr. Steffen Delang

    Der langgestreckte dreigeschossige Baukörper parallel zur Schloßstraße stammt in seiner überkommenen Gestalt im Kern aus dem 15. Jahrhundert [Anm.: in einer späteren Passage präzisiert auf 1470/80] und erfuhr nachträglich mehrfache Veränderungen.
    […]
    Zwar wird die Mitwirkung Arnolds [Anm.: gemeint ist Arnold von Westfalen, der Baumeister der ab 1471 errichteten Meißner Albrechtsburg, übrigens der erste deutsche Schlossbau] am Dresdner Schlossumbau angenommen und ist bei seiner Funktion als oberster Landesbaumeister auch wahrscheinlich, nicht bestimmt ist jedoch die Art und Weise seiner Einflussnahme, ob als entwerfender und tätiger Meister oder als beratender und begutachtender Baubeamter. Auch ein in der Höhe des ersten Obergeschosses an der Hofwand gefundenes und freigelegtes Fensterfragment der Spätgotik zeigt nicht jene für Arnolds Schule charakteristischen Formen, auch fehlt der typische Vorhangboden. Auf der schrägen Phase des Gewändes springt ein kantiger Stab vor, dem sich nach innen eine Kehle anschließt. Die Stäbe der Gewände und des Sturzes überschneiden sich in den oberen Ecken. Die erstaunlich gut erhaltene Farbigkeit des Gewändes besteht aus einem hellen Grau. Die weiß aufgemalten Fugen besitzen beiderseits schwarze Begleitstriche.

    Quelle:
    Dr. Steffen Delang (damals wiss. Mitarbeiter im Dresdner Institut für Denkmalpflege): Zur Bauforschung im Ostflügel des Dresdner Residenzschlosses

    In: Beiträge zur Denkmalpflege 1/1989


    Zur Frage, wann das betreffende Fenster zugemauert wurde:

    Zitat von Norbert Oelsner

    Eindeutige bauliche Befunde für eine ursprünglich andere Raumstruktur im 1. Obergeschoss [Anm.: die Rede ist vom Ostflügel] sind aufgrund der vor allem kriegsbedingten Substanzzerstörungen nicht mehr beizubringen. Jedoch weist ein in situ befindliches spätgotisches Fenstergewände an der Hofseite des Ostflügels auf Umbaumaßnahmen hin. Diese einstige Fensteröffnung muss frühzeitig zugesetzt worden sein [Anm.: an dieser Stelle wird auf Abbildung 52 verwiesen, die unser Fragment zeigt]. Die Hofstube des Schlossmodells um 1530 besitzt an dieser Stelle eine solche Öffnung nicht mehr.

    Quelle:
    Norbert Oelsner: Die Errichtung der spätgotischen Schlossanlage (1468 – 1480) und ihre weitere Entwicklung bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts
    In: Das Residenzschloss zu Dresden, Band 1

    Eine spätgotische Tür

    Ein wirklich vorzügliches Foto findet man auf Seite 127 des Buches: Das Residenzschloss zu Dresden, Band 1. In der dortigen Abbildung ist anschaulich verdeutlicht, dass die betreffende Südmauer, zugehörig zum Baukörper des *Alten Hauses*, errichtet um 1400 unter Markgraf Wilhelm, mitsamt dem Portal auf der mittelalterlichen Stadtmauer gegründet ist.

    Ein Foto von mir (leider kommt man schon jahrelang nicht mehr in die Nähe des Portals und meine Zoomfunktion ist wohl technisch „überholt“):


    Erwähnung des Portals in einem Fachartikel:

    Zitat von Steffen Delang

    Ein hofseitig angebrachtes, durch die Kriegszerstörungen und Bauuntersuchungen in den 1960er Jahren freigelegtes Spitzbogenportal mit reich profilierten Bogenlaibungen läßtsich stilkritisch in die Zeit um 1400 einordnen.

    Quelle:
    Steffen Delangund Norbert Oelsner: Das Dresdner Schloss im späten Mittelalter
    In: Das Dresdner Schloss – Monument sächsischer Geschichte und Kultur


    Ein ähnliches Portal fand sich im 1. OG in der Quermauer des *Alten Hauses*. Es ist heute im Ausstellungsbereich des Nordostflügels (1. OG) zu besichtigen:


    Foto von RobBerg

  • Nochmal zum Eröffnungstermin, damit wir auch ja nicht den ersten Tag verpassen.

    Und noch ein Fundstück zum Thema *Eröffnungstermin*: Klick

    Unter dem Link verbirgt sich eine Studienreise, nein eine "Eventreise" von Studiosus. Erster Termin ab 17. Oktober. Zu diesem Zeitpunkt sind nicht nur die Paraderäume, sondern auch das Porzellankabinett im Turmzimmer "fertig", verspricht jedenfalls der Reiseveranstalter. Mir scheint, hier wird das Fell des Bären verteilt, bevor er erlegt ist. Da kann man dann auch gleich noch den Langen Gang mit ins Eventreiseprogramm aufnehmen.

    Zitat von Studiosus

    Und auch der berühmte Lange Gang zwischen Fürstenzug und Stallhof ist endlich zu besichtigen.

    Ja, liebe Leute, so ist das. Einfach die Eventreise buchen und schon tut sich der Lange Gang für euch auf. Seltsamerweise kündigen die SKD die Gewehrgalerie im Langen Gang noch nicht an. Alle Informationen, die wir bisher haben, legen eine Eröffnung erst im kommenden Jahr nahe.

    Die Datierung der Eröffnung von Paraderäumen und Turmzimmer für das allgemeine Publikum haben die SKD in ihrem Internetauftritt jetzt um einen Tag vorverlegt. Also vom 29. September (darüber hatte ich weiter oben schon berichtet) auf den 28. September. Die Änderung muss heute oder in den letzten ein, zwei Tagen vorgenommen worden sein. Ansonsten sind die Ankündigungstexte unverändert. Also, liebe Countdownzähler, der 28. September ist nun endgültig gesetzt. Pressemitteilung gibt es zwar noch nicht, aber die kommt schon noch. Jedenfalls sind am 28. September Paraderäume und Turmzimmer "fertig" oder "sozusagen fertig" oder "besser als fertig" (im Sinne der Ausführungen von eryngium weiter oben). Wir werden es mit großem Interesse hier weiter verfolgen.

  • In Moritzburg kann man derzeit eine sehr beeindruckende Ausstellung zu den barocken Goldleder-Tapeten sehen.
    Dabei wurde die Beletage des Schlosses diesen Sommer "einfach" zu einer Sonderausstellung erster Güte.
    Sehr zu empfehlen!

    Man sieht nun also auf dem klassischen Schloss-Rundgang die üblichen Räume unter einem neuen und speziellen Blickwinkel: Goldleder.
    In der Folge von
    - fertig restaurierten Räumen und
    - unrestaurierten Zimmern und Sälen
    reiht sich eine "gläserne Restaurierungswerkstatt" ein.

    Hier zeigt also die neue Direktorin auf sehr gekonnte Weise, was man aus dem bisher langweilig und "unsexy" dastehenden Schloss spannendes rausholen kann.
    Unfertiges wird zum Thema der Ausstellung.
    Ein Vorbild für die Parade-Appartements für die Anfangszeit?

    Es ist sehr erfreulich, dass die neue Direktion es geschafft hat, hier
    - viele Informationen zum Handwerk
    - eine zu besichtigende Restaurierung
    - Visualisierungen
    gekonnt zu präsentieren.
    Gern weiter so!

    Moritzburg

    Moritzburg

    Moritzburg

    Moritzburg

    Moritzburg

    Moritzburg

    Einmal editiert, zuletzt von eryngium (16. August 2019 um 10:50)