Display MoreThemenschwerpunkt 3 - LANGER GANG
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Der Gang war zu seiner Entstehung 1586 bis 1588 nächst als Verbindungsgang vom Georgenbau zum in Einheit entstandenen Neuen (Prunk-) Stallgebäude am Jüdenhof (heute Johanneum) errichtet worden.
(Im Neuen Stall damals ausgesuchte Leib-Pferde und Wagen im EG, Harnischkammer (schon damals repräsentaive Präsentation) und Gäste-Appartement im OG)
Er war beidseitig komplett durchfenstert und als Ahnengalerie ausgestattet.
Unter August dem Starken wurde dann im Langen Gang jedes zweit Fenster verschlossen, um Platz für eine viele Hundert Gewehre umfassende hochkarätige Waffensammlung zu bekommen.
Es wurden damals in jeden zweiten Bogen Vitrinen-Schränke eingebaut (Fenster vermauertNeben dem Platzgewinn für die augustäischen Sammlungen entstand dadurch auch ein beeindruckenderes Wechselspiel beidseitiger Beleuchtung durch die alternierenden Fenster)******.
(****** In den 1970-er Jahren wurden die Fenster zum Langen Gang - wie zur Erbauungszeit - alle geöffnet. Die zum Fürstenzug nahezu ausnahmslos geschlossen. So hatte man Stellfläche für´s Verkehrsmuseum. Die Fenster-Situation wurden im Zuge der Reko nun auf den Zustand der 1730-er Jahre zurück gebaut.)
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Gaaanz am anderen Ende sieht es dann so aus:
Die alternierenden Fenster sind nach meinem Eindruck die ästhetisch unglücklichste Lösung. Alles offen, das wäre (und war einmal) lichtdurchflutet, großzügig und beeindruckend. Eine Seite zu, das wäre (und war mal) praktikabel und akzeptabel. So sieht es aus dieser Perspektive unruhig und - durch die vorspringenden Vitrinen - ´verbaut´ aus.
Man hat die Variante ausgewählt, die in der Geschichte der Residenz am längsten Bestand hatte, und das ist vertretbar. Die ansprechendste Lösung ist es aber nicht, das wäre meines Erachtens die Originalsituation (Fenster nicht zugesetzt) gewesen.