• Ich würde gerne selber ein paar Bilder beisteuern, aber die über 100m Schlange vom Georgenbau bis zur Sporergasse war mir dann bei dem Wetter doch zu lang.
    Wahnsinn wieviel Leute heute dort sind.
    Da muss der erste Besuch wohl bis zum nächsten Schlossbesuch warten.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Ich habe mich heute spontan ca.1,5 Stunden angestellt und mir das 6 Millionen Euro Schmuckstück angeschaut sowie den Raum auf mich wirken lassen. Fantastisch. Nachdem man am Sicherheitsmann vorbei war,stand man mit einer kleinen Gruppe von ca. 20 Leutchen im Vorraum, wo diverse Infotafeln stehen, um dann eine lange mit goldenfarbenen Tritten belegte Treppe hinauf zu gehen und direkt vom Rüstungssaal in den kleinen Ballsaal zu kommen. Staunende Augen und freudige Menschen überall. Da kann man mal sehen, welch seelische Erbauung schöne Architektur beim Menschen auslöst.

    Kamera hatte ich nicht dabei aber Bilder gibts ja inzwischen wie Sand am Meer im Netz. Noch eine schöne Broschüre abgestaubt und den anwesenden Gewerken aufmerksam zugehört sowie Boden, Vorhang, Wand vorsichtig mit der Hand berührt. Tolles Raumerlebnis. Unbedingt zum empfehlen. Raus ging es dann über eine Art Bautreppe zur Vorderseite des Georgenbaus auf den Schloßplatz. Fazit: Sehr gut angelegtes Steuergeld.


    PS.: Ich hoffe das der Saal im Palais im Großen Garten auch bald rekonstruiert wird und dort rauschende sommerliche Ballnächte gefeiert werden. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Henry (26. Januar 2019 um 21:46)

  • Das Treppenhaus über das du raus bist ist das Jagdtreppenhaus. Das wird auch später die Verbindung zum Langem Gang sein.
    Also kommt man zukünftig als normaler Besucher vom Riesensaal über das Rotseidene Zimmer und den kleinen Ballsaal zum Langem Gang.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Ich möchte auf ein interessantes Detail in der Nische der Südwand hinweisen. Hier waren Rudimente der originalen Marmorverkleidung erhalten geblieben. Diese wurden in ihrer Versehrtheit belassen – ein dezentes Zeugnis der Zerstörung.


    Von Derbrauni -Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=76109531

    Vergrößerter Ausschnitt aus dem obigen Foto (heißt: gleicher Fotograf, gleiche Quelle):

    Und hier der Zustand 2011:


    Und noch eine Meldung zur Gewehrgalerie. Laut Mitteilung der SKD ist die Eröffnung nunmehr für Frühjahr 2020 anvisiert (nicht mehr Ende 2019).
    https://www.skd.museum/fileadmin/user…rschau_2019.pdf (dort auf Seite 27)

  • Ich habe nachfolgend 2 aktuelle Fotos von dem entstehenden Deckengemälde des Paradeschlafzimmers verlinkt (aus der von Treverer gefundenen Quelle:

    Foto 1

    Hier zum Vergleich die originale Ansicht aus dem Farbdiaarchiv:
    https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14915947


    Foto 2

    Und ebenfalls eine Vergleichsansicht aus dem Farbdiaarchiv:
    https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14917863


    Einen Teil des Deckengemäldes des Paradeschlafzimmers hatte man versuchsweise schon vor einigen Jahren hergestellt. Das Ergebnis war aber wohl nicht ganz zufriedenstellend:


    Und noch ein kleiner Nachtrag zum Kleinen Ballsaal. Auch die *Freie Presse* (Lokalzeitung aus Chemnitz) berichtete vor wenigen Tagen. In dem betreffenden Artikel wurde etwas detaillierter über die Arbeit der aus Pockau (nahe Chemnitz) stammenden Parkettfirma Kleditzsch eingegangen. Es war zu erfahren, dass für das Tafelparkett im Kleinen Ballsaal 4 Holzarten zum Einsatz kamen: Ahorn, Eiche, Räuchereiche und echter roter Mahagoni.


    Von SchiDD -Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=76145054


    Ausgeführt wurde in dem Artikel auch:

    Zitat von Freie Presse

    Zusätzlich zum Parkettboden bauten die Pockauer noch 70 Quadratmeter Dielung aus Kiefernholz auf der Empore des zwischen 1865 und 1868 im Stil des Historismus errichteten und 1945 fast vollständig zerstörten Saales ein.
    Quelle: https://www.freiepresse.de/erzgebirge/mar…artikel10428855

    Hier ein Foto des Dielenbodens auf der Empore: Klick

    Die Firma *Parkett Kleditzsch* hat kürzlich übrigens auch den Auftrag für die Herstellung des Parkettbodens in den Paraderäumen erhalten.

  • Ich möchte hier ja niemanden verschrecken, aber die historischen Fotos aus der Deutschen Fotothek Dresden sind mit Sicherheit nicht gemeinfrei, da die Rechte der damaligen Fotografen damals an dieses Archiv übertragen worden waren!! Als Historiker habe ich jedenfalls schon seit 20 Jahren für die Verwendung dieser und anderer Fotos Honorar zu entrichten!

    Ich würde Stadtbild Deutschland dringendst (!) empfehlen, einmal in dieser Sache mit der SLUB das Gespräch zu suchen, um saftige Nachforderungen oder gar eine Klage zu vermeiden.....

  • Naja es wurde ja hier nicht direkt eingebunden oder? Und dann wäre zu klären, ob das Foto ein eigenes künstlerisches Werk ist und deshalb Urheberrecht besteht, oder ob nicht vielmehr das Gemälde hier nur technische reproduziert wurde, ohne das hier ein Urheberrechtsanspruch entstanden wäre.

  • Nein, nein, es geht hier nicht um das Gemälde von L. d. Silvestre, sondern um das Foto aus der Zeit von 1943/44.

    Ich will wie gesagt niemanden verschrecken, aber ich würde dringendst zur Vorsicht raten.
    Das gilt auch für die schönen 1930er-Jahre Vorkriegsfotos von Hahn usw., die hier immer wieder so gerne gepostet werden, die sind mitnichten einfach "gemeinfrei". So leicht konnte ich es mir da nicht machen. Wie gesagt: Um die publizieren zu dürfen, musste ich stets sattes Honorar hinlegen.....
    (Ich denke der Grunddenkfehler liegt natürlich bei Wikipedia!).

  • Als selbständiger Kunstmaler muss ich hier leider anmerken, dass die Rekonstruktion des Deckengemäldes schlichtweg lausig ist, sowohl farblich als auch handwerklich (NULL Plastizität, keine starken Kontraste, die das Gemälde letztlich ausmachen- das Ganze wirkt eher wie „Malen nach Zahlen“)- wenn man das Original damit vergleicht, sind es zwei verschiedene Bilder.

    Ich sehe hier das Problem darin, dass die Flächen nicht geschichtet werden (wie beim Original), sondern man sie letztlich „ausmalt“. Und dabei sehr ängstlich zu Werke geht, man traut sich nicht, dunkle Farben (wie beim Original) einzusetzen, sondern bleibt bei einer sehr geglätteten ‚Vorzeichnung‘. Wohl weil man Angst davor hat, Kontraste zu setzen (die natürlich auch nach hinten losgehen können, aber anders gehts nicht).

    Der Maler suchte sein Bild während des Entstehungsprozesses, die Rekonstrukteure finden ein fertiges Bild. Ob sich das wirklich rekonstruieren lässt, weiß ich nicht bzw wage es zu bezweifeln. Aber man sollte es zumindest versuchen und weniger zaghaft an die Sache gehen.

    Das muss man jedenfalls dringendst überarbeiten.

  • Achtung: Das, was du hier als Reko siehst, ist lediglich die allererste Probe in dieser Richtung, die schon vor zig Jahren gemacht worden ist. Heute ist man sicherlich weiter!

  • Von den aktuellen Rekonstruktionen haben wir doch nur Aufnahmen aus großer Entfernung. Die zeigen freilich nicht die Detailschärfe, wie die historischen Aufnahmen. Ebenfalls kann es sein, daß die aktuellen Aufnahmen in den Farben nicht richtig sind. Allerdings ist mir auch aufgefallen, daß die historischen Fotos farbiger sind als die Aufnahmen der Rekos und das obschon Agfa-Dias von damals sicher farblich sich stark verändert haben. Und die historischen Gemälde atmen eine größere Lebendigkeit durch Plastizität. In der Tat fällt die Reko extrem dagegen ab. Kann aber auch sein, daß man noch übermalt, also Schichten anlegt.
    Der großformatige Reiter soll ja laut Bautzenfan nicht den aktuellen Zustand wiedergeben.
    Edit: Octavian war einen Ticken schneller

  • Also auf Grundlage eines schlecht belichteten, durchs Baugerüst geschossenen Fotos, würde ich solche Aussagen nicht treffen. Nun hab ich mir von Fachleuten mal sagen und zeigen lassen, dass Barockmalerei, gerade aus der Nähe betrachtet, in der Ausarbeitung ohnehin nicht so überwältigend ist. Diese Kunst lebte wirklich vom Raumeindruck. Ich denke, das wird man hier selbstverständlich zufriedenstellend hinbekommen. Aber wie Christoph Wetzel schon bei der Rekonstruktion der Gronefresken in der Frauenkirche betont hat, entsteht immer eine Mischung zwischen Original und ausführendem Künstler. Schlecht finde ich das eigentlich nicht.

  • Ich bin heute mal very concise und wollte nur bemerken, dasss der Ballsaal und die Innenräume phantastisch geworden sind.

    Sorry, aber wie kann man eine solche Stadt die wie fast keine andere voller Kunstschätze steckt, "abhaken"?
    Not possible!

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Von den aktuellen Rekonstruktionen haben wir doch nur Aufnahmen aus großer Entfernung.

    Wie gesagt: Von den zur Zeit wirklich aktuellen Rekonstruktionen gibt es nur ein einizges (!) Foto, nämlich das, welches Bauztzenfan weiter oben verlinkt hat. Und das ist definitiv zu undeutlich um heute schon weitere Aussagen treffen zu können.
    Fakt ist, dass man in der Schlosskapelle (das habe ich im Herbst selbst gesehen) mit größter Exaktheit und Qualtität an den rahmenden Archikteurmalereien (Kartuschen mit Wappen etc.) gearbeitet hat.

  • Zitat von Oktavian

    Fakt ist, dass man in der Schlosskapelle (das habe ich im Herbst selbst gesehen) mit größter Exaktheit und Qualitität an den rahmenden Archikteurmalereien (Kartuschen mit Wappen etc.) gearbeitet hat.

    Dazu 2 Fotos von einem offiziellen Baustellenrundgang Mitte 2018:

    Klick

    Klick

  • Mir geht es noch immer durch den Kopf. Verstehe nicht, wie man Dresden "abhaken" kann, nur weil die Viertel um die Altstadt herum noch nicht fertig sind. (Dauert wohl noch ein halbes Jahrhundert , muss man eben Geduld haben).

    Aber alleine das Dresdner Schloss ist ja ein derartiges Meisterwerk - alleine für das Schloss kann man die Stadt eben nicht abhaken.

    Kenne nur wenig deutsche Städte, die einen solch unglaublichen Reichtum und eine Fülle an Kunstschätzen haben. Berlin und München vielleicht noch.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Petersburg: "Viertel um die Altstadt"? Wenn die Neumarkt Q4 nicht einmal historisch aufgebaut wird (auf Palais Riesch wurde mit Absicht verzichtet und Hoym wird bestimmt auch nicht aussehen wie Adreas Hummel Traumhafte Vorstellungen), dann die Viertel um die Altstadt schon gar nicht......Reko's sind fast von jeder unbeliebt. Die Innenräume nicht praktisch, die Aussenseite hat kein Patina usw. Ín D. wurden nur Frauenkirche und Dresdner Schloss bis heute von Innen- und Aussenseite völlig rekonstruiert oder wird geplannt (Schloss). Alles andere was einigermassen nach Vergangenheit neu gebaut wurde ist ein Kompromiss.
    Britisch Hotel finde ich auch fast 100% Reko. Aber dann ist schluss in D. mit Reko's.

    Sie werden also NIE in D. kommen, vielleicht doch in Polen (Breslau und Stettin) oder sogar Königsberg!! Gründerzeitbauten schon gar nicht um wenn und aber (1 oder 2?) dann nur am Aussenseite und mit ein Kompromsiss an Details.

  • Oh je oh je...... :kopfschuetteln:

    In Dresden - DER Reko-Hauptstadt Deutschlands - ist ja echt alles Sch....
    Und wie können die nur nicht alle untergegangenen Gründerzeitler rekonstruieren....

    Vor allem, wenn man weiß - nein: wüsste - , dass eine gute Rekonstruktion wahrlich sowohl in finanzieller (!) als auch in technisch-künstlerisch-handwerklicher Hinsicht gerade mal so vom Himmel purzelt....

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, was ich zu solch einem Schwachsinn - sorry - sagen soll.....