Das Dresdner Schloss

  • Ich möchte Oktavians Ausführungen noch etwas „auswalzen“. Im Leistungsverzeichnis für die 8 Kronleuchter des Audienzgemachs und des Paradeschlafzimmers heißt es (Fettmarkierung und Unterstreichung von mir):

    Zitat von SIB

    Das Paradeschlafzimmer und das Audienzgemach sind die reichsten und kostbarsten Paradezimmer des Schlosses. Rekonstruktionsziel ist die Wiederherstellung der beiden Räume im Zustand der Ersteinrichtung.
    Zum historischen Erscheinungsbild des Paradeschlafzimmers und Audienzgemachs gehörten Kronleuchter, die verschollen sind [Anm.: verschollen sind???]. Aufgabenstellung ist es, mit Hilfe der vorliegenden Rekonstruktionsplanung 8 gleiche Leuchter herzustellen und an den ursprünglich vorgesehenen Hängeorten im Dresdner Schloss zu befestigen und in Betrieb zu nehmen.


    Die Rekonstruktionsplanung wurde von der Fachfirma durchgeführt, die diese Arbeit schon für die Leuchten des Kleinen Ballsaals und der Englischen Treppe mit großer Meisterschaft erledigt hat (Fa. Historische Leuchten Jacob, Sitz in Leipzig). Der nachfolgende Link zeigt das zugehörige Referenzdatenblatt für die Kronleuchter im AG und PSZ. Es verdeutlicht die wesentlichen Arbeitsschritte: wissenschaftliche Recherche, digitale Bildbearbeitung (Entzerrung – hier kam mit der Fokus GmbH Leipzig auch eine schon bestens bekannte Firma zum Einsatz) incl. der Maßermittlung durch Photogrammetrie, zeichnerische Darstellung, Modellentwicklung.
    http://www.historische-leuchten-jacob.de/files/1715/075…leuchter_01.jpg

    Chris1988 hatte hier im Forum schon mal folgenden sehr interessanten Zeitungsartikel (aus den Dresdner Neuesten Nachrichten) verlinkt, der die Arbeit dieser „Leuchtenforensiker“ näher vorstellt (Fa. Hist. Leuchten Jacob). Faszinierend, was da für ein Aufwand betrieben wird, um dem jeweils zu rekonstruierenden Original möglichst bis ins letzte Detail zu entsprechen: NIX Disneyland. :D
    Klick

    Zur Nachbildung der Oberfläche der Metallteile des Kronleuchters wird man im Falle der Kronleuchter für AG und PSZ einen historischen Gueridon als Analogvorgabe verwenden. Im LV heißt es dazu (in einer Anlage):

    Zitat von SIB

    Dieser Gueridonteil (Sammlung SKD) ist beispielgebend für die Oberflächenbehandlung des Kronleuchters. Das betrifft die glatten und punzierten Flächen. Die Struktur und Feinheit der Punzierung ist analog dieses Musters auszuführen.


    Ich gebe zu, das Wort *Punzierung* musste ich nachschlagen:

    Punzierung laut wikipedia: „In der Regel versteht man darunter das Eintreiben von Mustern und Formen in das Material in Handarbeit.“


    Im eingangs gebrachten Zitat war formuliert, dass die historischen Kronleuchter der Erstfassung „verschollen sind“. Hier ist weiterhin zu berücksichtigen, dass die 5 Kronleuchter für den Eckparadesaal RESTAURIERT werden, das heißt die waren irgendwo noch erhalten (in einem Depot?). Dieses „sind verschollen“ klingt für mich so, als ob auch die Kronleuchter von PSZ und AG nach ihrer Abhängung ebenfalls nicht vernichtet worden sind, sondern erst irgendwann später (vielleicht in den Nachkriegswirren) verschwunden sind.

  • Danke für diese umfangreiche Dokumentation. Zu letzterem: Wie bereits oben beschrieben, sind mit den ,,verschollenen'' Kronleuchtern aber sicher die neobarocken Leuchter gemeint. Die ursprünglichen von 1719 wurden ja später bei Renovierungsarbeiten ersetzt und sicher nicht mehr irgendwoanders verwendet, oder doch etwa? Hochachtung vor den Mitarbeitern der Firma, die die Leuchten wiedererschafft!

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • @ Riegel

    OK! Habe verstanden. Also statt sicher eventuell? :thumbup:

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  • Da wir kürzlich diese Fenster mit Butzenscheiben im Bereich der Gewehrgalerie thematisiert hatten, möchte ich daran erinnern, dass auch das Torhaus an der Schlossstraße einst analoge Fenster besaß. Das Torhaus war bereits ab 1974 wieder hergestellt worden, dessen 1. OG auch im Inneren – und zwar, wie Glaser immer ganz stolz betonte: In Eigenregie durch die Denkmalpflegeinstitution (die hatten damals eine sehr kleine eigene Bautruppe). Kann wahrscheinlich nur ein gelernter DDR-Bürger so richtig wertschätzen und nachvollziehen, was das für eine Leistung war (Stichwort: Materialbeschaffung, Bautechnik, Handwerkerkapazitäten). Es gab Natursteinfußböden, steinerne Türgewände und eichene Türen. Leider habe ich noch nie Fotos gesehen, wie es in den betreffenden Räumen aktuell ausschaut. Hier aber ein Außenfoto von 1991, mit vergrößertem Bildausschnitt eines der Fenster:

    Im Zuge der Entscheidung, auch im nördlichen Fassadenabschnitt an der Schlossstraße den Zustand vom Ende des 19.Jhd. wieder 1:1 herzustellen, passten dann die Fenster nicht mehr ins Bild. Sie wurden etwa 2007 ersetzt. Die ausgebauten Fenster mit den Butzenscheiben erhielten aber in der Gaststätte *1900* (An der Frauenkirche 20) einen neuen Platz: Klick

    Und hier sieht man die jetzigen Fenster:


    VonUser:Kolossos - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7340307


    Im Folgenden möchte ich noch einige Fotos vom nordöstlichen Treppenturm im Großen Schlosshof zeigen. Dort war der plastische Sandsteinschmuck in relevantem Umfang erhalten geblieben – im Gegensatz zu den anderen 3 Hoftürmen.
    Das war der Ausgangszustand nach der Bombardierung (Foto kann stark vergrößert werden):


    Von Erich Braun- Scan vom Negativ, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=34064021

    Nach Fertigstellung des Rohbaus erfolgte dann 2006/2007 die Restaurierung desplastischen Sandsteinschmucks, nachfolgend 2 Fotos:

    Und noch ein weiteres Detailbild, und zwar von der Erdgeschosszone - dargestellt sind Adam und Eva (Mittelbereich). Wie man sieht, wurde Adam vollkommen ausgelöscht:


    Von Erich Braun- Scan vom Negativ, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=34064028

    Der Zustand nach der Steinrestaurierung, Adam ist wieder da:

    Die ausführende Firma hat diese Arbeiten in einer Gegenüberstellung von detaillierten Vergleichsbildern dokumentiert:
    Klick

    Das folgende Foto wurde von RobBerg im April 2015 gepostet. Man hatte gerade die Sgraffto-Bemalung am Turm fertig gestellt.

    Detailbild von mir, das den oberen Fries zeigt (aufgenommen aus dem Riesensaal):


    Der nordöstliche Treppenturm erhielt übrigens seine Haube als letzter der Schlosstürme zurück. Das war im Januar 2007. Kann ich mich noch gut daran erinnern, denn der Termin für das Aufsetzen der Haube musste zweimal verschoben werden – Sturmtief Kyrill hatte das Land mehrere Tage im Griff und bescherte starke Windböen. Das letzte Foto zeigt die bereitstehende Kupferhaube:


    Von JohannesFasolt - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1571677

  • Eine neue Ausschreibung des SIB beinhaltet die Restaurierung und Rekonstruktion der Trumeauxleuchter für das Audienzgemach und für die beiden Vorzimmer. Einige dieser Leuchter der originalen Ausstattung sind erhalten, andere verschollen oder zerstört (deshalb sowohl Restaurierung als auch Rekonstruktion).
    Größe/Abmessung: Breite ca. 300 mm, Höhe: ca. 440 mm, Tiefe: ca. 200 mm, je 3 Lichter, Gewicht: ca. 2 kg
    Fertigstellungstermin: 30.06.2019

    Der jetzt ausgeschriebenen Leistung sind – wie gewohnt – wissenschaftliche Recherchen und Planungsarbeiten vorausgegangen. Die Planungsfirma (auch hier wieder die schon bewährten Profis – Fa. Historische Leuchten Jacob) zeigen auf ihrer HP ein Projektdatenblatt für eine der Trumeauxleuchter. Es vermittelt beispielhaft eine gute Vorstellung über das Aussehen der Leuchter (diese flankierten die Wandspiegel): Klick

    Im nachfolgenden Zitat habe ich wesentliche Textfragmente aus dem Leistungsverzeichnis zusammengestellt:

  • Das sind ja gute Neuigkeiten. Sehr schön auch, das sogar echte Kerzen vorgesehen sind. So kann der authentische Beleuchtungszustand von damals erzeugt werden, der mit elektr. Kerzen nie erbracht werden kann.

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kerzen angezündet werden. Echte Kerzen werden in einigen Schlössern angebracht, um einen authentischen Eindruck von Kronleuchtern zu vermitteln. Aber brennende habe ich noch nie gesehen. Da hätte wohl kein Mitarbeiter auch nur eine ruhige Minute.

  • In den letzten Tagen sind mehrere Ausschreibungen für die Leuchter in der Paradesuite veröffentlicht worden (Kronleuchter für diverse Räume, Trumeauxleuchter, Muschelblaker Eckparadesaal). Nachfolgend möchte auf die Ausschreibung für die beiden Kronleuchter eingehen, mit denen man die 1. Retirade bestücken wird –sehr interessant aufgrund integrierter „Nebeninformationen“). Zur Erinnerung: Die 1. Retirade befindet sich unmittelbar nördlich des Paradeschlafzimmers = mittlerer Raum der hofseitigen Raumflucht. Hier nun einige wichtige Zitate aus dem Leistungsverzeichnis:

    Zitat von SIB

    Neben den 4 Prachträumen werden auch die beiden Retiraden in ihrer ursprünglichen Raumkubatur wiederhergestellt. Auf die innere Rekonstruktion wird verzichtet, da der Hauptschmuck der Räume nicht mehr erhalten ist. Sie werden für museale Präsentationen genutzt.
    Bei der Auswahl der Kronleuchter für die 1.Retirade handelt es sich um zwei erhaltene baugleiche historische Originalleuchter Leuchter, die nachweislich aus dem Bergungsbestand des Residenzschlosses stammen. Sie wurden aus dem so genannten Canalettozimmer des Schlosses geborgen und nun zur Wiederverwendung restauriert.
    Beide Leuchter werden wieder mit einer aktuellen elektrischen Kerzenimitation (W3) versehen, wie auch der letzte Bestandszustand belegt. Die neuen elektrischen LED-Kerzen sind im Text genau beschrieben. Allgemein gilt: alle originalen Befundteile, Befestigungs- und Verbindungsmittel sind bevorzugt wiederzuverwenden, insofern die Sicherheit dies erlaubt. Nur bei statischen und sicherheitsrelevanten Schäden sind Teile durch Neue in Gleichartigkeit, Material, Form und Größe zu ersetzen.

    Dieses Canalettozimmer befand sich im östlichsten Bereich des Südflügels. Der Raum nahm aber nur etwa die Hälfte der Breite des Südflügels ein, war also nicht allzu breit. Die folgende Aufnahme zeigt das Canalettozimmer, wie es während der Ausstellung *August der Starke und seine Zeit* (1933) ausgestattet war. Im Bild ist auch einer der beiden erhaltenen Kronleuchter zu sehen: Klick

    Der Fotograf blickte in Richtung Westen, im Rücken die Trennmauer zur Englischen Treppe. Am Lichteinfall zu erahnen – rechterhand die Fenster, die in Richtung Großer Schlosshof rausgehen.
    Das nächste Foto zeigt den Zustand des Südflügels im Jahr 1980. Das Canalettozimmer (2. OG) nahm den Bereich oberhalb des Starcke-Portals ein (mit den beiden großen Fensteröffnungen neben dem links im Bild angeschnittenen Treppenturm SO). Klick

    Man sieht eindeutig, dass die Decke des Raumes runter gestürzt war. In den Ausschreibungsunterlagen sind auch Fotos vom aktuellen Zustand der beiden Kronleuchter enthalten. Die Leuchter sehen etwas verbogen aus, scheinen aber in der Höhe nicht gestaucht zu sein (was beim Runterstürzen und Draufstürzen der Decke zu erwarten gewesen wäre). Also lange Rede, kurzer Sinn – diese Leuchter können während der Bombardierung nicht im Canalettozimmer gehangen haben. Vielleicht hat man sie vor 1945 abgehangen (so als prophylaktische Sicherungsmaßnahme) und irgendwo anders im Schloss erstmal deponiert.

    Vor dem Krieg war der Raumbereich der 1. Retirade übrigens als so genanntes Wettinzimmer gestaltet, dies eine Ausbaumaßnahme des großen Schlossumbaus Ende des 19. Jhd. Dabei hatte man aber auch eine wertvolle Holzdecke eingefügt, die Mitte des 19.Jhd. zufällig bei Renovierungsarbeiten im 3. OG des Westflügels wiederentdeckt worden war. Gurlitt datierte sie in das späte 16. Jhd.
    Wettinzimmer

  • @BautzenFan

    Sehr, sehr interessant und wie immer aufschlussreich! Ich würde mir ja gerne das Wettinzimmer zurück wünschen....hach...aber das Canaletto Zimmer wäre natürlich schon allein wegen sehr hoffentlich noch vorhandenen(?) Gemälde leicht wiederherstellbar und gäbe dem Schloss eine weitere Autentizität zurück!

  • Nachfolgend einige Infos zum aktuellen und früheren Baugeschehen am Residenzschloss. Beginnen möchte ich mit der historischen Zaunanlage am Schlossgarten (am West-und Südwestflügel), in der Originalfassung hergestellt in den 1890er Jahren von der Dresdner Kunstschmiedefirma Kühnscherf: Klick

    Die Zaunanlage besteht aus 27 Zaunfeldern und einer Toranlage (Haupttor und 2 Seitenpforten). Der Großteil der Umzäunung war unzerstört, die einzelnen Felder wurden dann einige Jahre nach dem Krieg abgebaut und im Lapidarium eingelagert. Insgesamt 9 Zaunfelder und die beiden Flügel des Haupttores konnten restauriert werden, alles andere wurde originalgetreu rekonstruiert.

    Hier ein Foto von 1965 (Zaun ist abgebaut):


    Von Erich Braun- Scan vom Negativ, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31017998


    Aktuelle Bilder:


    Montage der Kandelaber (siehe voranstehendes Foto) auf den Torsäulen: Klick



    Kommen wir nun zum Altan. Wissen.de hatte im Dezember 2017 folgendes Foto eingestellt:

    Das farbige Großbild (siehe obiges Foto) gehört nach Informationen aus dem DAF NICHT zum endgültigen Malprogramm. Es handelte sich wohl um einen prinzipiellen in situ-Test, ob die künstlerische „Handschrift“ der Renaissance-Maler tatsächlich kopiert werden kann.
    Aktuell gibt es neue Malproben – und die scheinen (?) zum Endbild zu gehören (sind natürlich noch nicht an der „richtigen“ Stelle):

    Zum Auffinden des Motivs: Klick


    Die nächsten Fotos zeigen den Durchgang vom Großen in den Kleinen Schlosshof, und zwar jeweils die Westwand. Zunächst der Rohbauzustand, im Jahr 2007 aufgenommen von unserem leider nicht mehr aktiven Mitglied Hyade:

    Und das ist der aktuelle Anblick:

    Die beiden Büsten stellen offenbar König Albert und seine Gemahlin Carola dar, die Bauherren des großen Schlossumbaus Ende des 19. Jhd. Vor dem Krieg scheint dort aber etwas anderes gestanden zu haben, leider ist mir nur dieses eine Foto bekannt: Klick


    Zum Abschluss noch eine Info betreffs einer neuen Ausschreibung, sie beinhaltet die Parkettverlegung in allen Paraderäumen.

    Zitat von SIB

    1.130 m2 Versailler Tafelparkett, Tafelgröße 1.133 mm / 1.133 mm bzw. 1.180 / 1.180 mm, Dicke 22 mm,
    Holzart europäische Eiche (Traubeneiche), Deckschicht aus vom Auftraggeber gelagerter, zur Verfügung gestellter Eiche, Verlegung in Tür- und Fensternischen sowie Durchgängen, Befestigung der Tafeln auf dem Untergrund durch Kleben, Behandlung der Oberflächen nach vollständiger Verlegung durch Abziehen mit der Ziehklinge von Hand, Behandlung der Oberflächen nach dem Abziehen mit Hartwachsöl und Erstpflege
    Das Tafelparkett ist vorgesehen für die Verlegung auf Trockenestrich mit Fußbodenheizung.


    Terminstellung: Beginn: 28.01.2019, Ende: 26.07.2019 (!!! Im September 2019 soll eröffnet werden, drücken wir mal alle die Daumen)

    Das folgende Bild zeigt beispielhaft den Verlegeplan für das Audienzgemach:


    Bildquelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Einmal editiert, zuletzt von BautzenFan (15. Oktober 2018 um 23:31)

  • Neue Infos zum Restaurant im Residenzschloss.


    Noch in diesem Winter soll der Rohbau beginnen.
    Da der Zugang zukünftig über den Großen Schlosshof erfolgt und dieser erst 2023 fertig wird, sollen eventuell Teilleistungen vorgezogen werden um den Zugang zum Restaurant schon eher zu ermöglichen. Damit ist bestimmt ein Teil der Verlegearbeiten der Bodenplatten gemeint.


    https://www.tag24.de/nachrichten/dr…er-kulka-844343


    Kulka plant übrigens das Restaurant.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Hoffentlich wird das "Schlossrestaurant" nicht im billig Cafeteria Look eines Krankenhauses gestaltet.Bei dem Modernistenarchitekten Kulka ist damit schon zu rechnen.
    Zumindest auf der Animation sieht es schon mal nicht gerade wie ein "SCHLOSS restaurant" aus.
    (Siehe Restaurantneugestaltung im Kronprinzenpalais unter den Linden Berlin) :thumbdown:

  • Na willste noch schnellbei deinem letzten Cappuchino auf Suzidgedanken kommen, dann ab in Kulkas Schlossrestaurant. Also von dem was man so bisher sieht, ist das eine einzige Depressionskammer. Uffta... aber von Kulka nicht anders zu erwarten.

  • Wie unser Mitglied Bismarck kürzlich gepostet hatte, soll der Kleine Ballsaal im Januar 2019 eröffnet werden – so die Formulierung in den beiden angegebenen Quellen (Sächsische Zeitung und Dresden-TV). Nunmehr findet sich dieser Termin auch auf der HP des SIB. Ich zitiere wörtlich:

    Zitat von SIB

    Die Übergabe Dresdner Schloss - Teilbaumaßnahme Kleiner Ballsaal findet am 25.01.2019 um 10:00 Uhr statt.

    Es ist anzumerken, dass der SIB unter solchen Übergabeterminen üblicherweise die Übergabe an die SKD versteht, also noch nicht die Übergabe an die Öffentlichkeit. Denn letzteres erfolgt natürlich immer etwas später, die Museumsleute benötigen schließlich etwas Zeit, um die Räumlichkeiten vollständig herzurichten (Aufstellen der Vitrinen, Einräumen der Exponate, Einweisung des Aufsichtspersonals, vermutlich auch abschließende Testläufe und Feinjustierungen der technischen Einrichtungen wie Klima, Sicherheit etc.).
    Im Falle des historischen Grünen Gewölbes war der betreffende Zeitraum (verständlicherweise) besonders lang: Die Übergabe an die SKD war am 28. März 2006, am 1. September 2006 durften Frau Merkel und ihre Ehrengäste den Besucherreigen eröffnen, die allgemeine Freigabe für „Jedermann“ war dann am 15. September.
    Im Kleinen Ballsaal liegt natürlich eine andere Situation vor. Hier gibt es keine Vitrinen und keine Ausstellungsexponate. Einzuräumen sind hier von den SKD lediglich einige wenige Möbelstücke. Das obligatorische Reglement der SKD für solche Vorbereitungsmaßnahmen ist mir nicht bekannt, aber wie gesagt, im Falle des Kleinen Ballsaales dürfte der erforderliche Zeitraum nicht allzu lang sein.


    Des Weiteren gibt es 2 neue Ausschreibungen für die Paraderäume:

    1. Schlösser und Beschläge für Türen und Leibungen (Umfang: alle Räume der Paradesuite)

    Zitat von SIB

    Die vorgesehenen Leistungen dienen der Nachfertigung historischer Kastenschlösser, Schlaufen, Deckrosetten und Schlüsselschilder sowie der Bänder und Riegel. Die Kastenschlossgarnituren sind für zweiflüglige Durchgangstüren bestimmt und werden nach historischen Vorbildern angefertigt. Als Vorlage dienen Restehistorischer Kastenschlösser sowie ein bereits vorhandenes nachgefertigtes Kastenschloss. Sämtliche Flügeltüren sind auf der Seite der Schloss- und Leerkästen in Richtung der Leibung der Durchgangstüren zu öffnen.
    Die Oberflächen der sichtbaren Messingteile werden feuervergoldet (24 Karat Gold, 8 -10mySchichtdicke). Die Farbgebung und die Struktur der neuen Vergoldung ist mit den Vergoldungen anderer Raumteile abzustimmen. Erst nach der Abnahme und Bestätigung einer Musterfläche durch den AG ist die Arbeit weiter auszuführen.

    Termin:29.03.2019

    Die Blendplatten der Kastenschlösser erhalten teilweise Gravuren, im Eckparadesaal zum Beispiel mit Rittermotiv, im Audienzgemach mit Adlermotiv.


    2. Restaurierung von 4 Venezianischen Spiegeln

    Zitat von SIB

    Die 4 zur Restaurierung ausgeschriebenen Spiegel gehören zu dem als "Venezianische Spiegel“ bezeichneten Schlossinventar. Sie sind Bestandteil der Paraderäume im2. Obergeschoss des Dresdner Residenzschlosses. Es handelt sich um 2Schaftspiegel und 1 Kaminspiegel aus dem Audienzgemach, alle drei Spiegel im Wesentlichen mit Zinnamalgambelägen sowie um den Kaminspiegel mit Silbernitratbelag aus dem 2. Vorzimmer.

    Termin: 05/08/2019

  • Bautzenfan,

    ich habe einmal alte Foto von vor Bombenterror gesehen mit Murano Leuchtern in Schloss haengen. Gibt diese Murano Leuchter vielleicht auch noch und habe Uberfall uberlebt? Waere schoen!

  • Hallo,

    ich kann noch ergänzen, dass die Sonderausstellungsräume des Münzkabinetts zu einer Sonderausstellung (500 Jahre Münzkabinett Dresden) im April 2019 eröffnet werden sollen.

    Beste Grüße,

    Michael

    Hallo!

    Die Eröffnung des Ballsaal und die Eröffnung der Sonderausstellung passen dann doch zusammen, oder?

    Vg micha

  • Zitat von Gardone

    ich habe einmal alte Foto von vor Bombenterror gesehen mit Murano Leuchtern in Schloss haengen. Gibt diese Murano Leuchter vielleicht auch noch und habe Uberfall uberlebt? Waere schoen!

    Ich vermute mal, Du meinst diese schönen Exemplare hier: Klick

    Das war die kurz vor 1900 entstandene Innengestaltung des Altans im 2. OG, seit dem großen Schlossumbau Teil des so genannten Läufergangs, der damals neu geschaffen worden war (am hofseitigen Nordflügel im 2. OG). Dieser Innenraum kann nicht wieder kommen, denn die Hoffassaden werden ja im Stil des Renaissancezustands hergestellt (Altan offen, kein Läufergang). Ob die Kronleuchter noch existieren, weiß ich leider nicht.
    Altan nach dem großen Schlossumbau: Klick


    Zitat von george-orwell

    Die Eröffnung des Ballsaal und die Eröffnung der Sonderausstellung passen dann doch zusammen, oder?

    Auf jeden Fall. Dieser Raum wird ja wie seine Nachbarn im Bereich der Münzausstellung modern gestaltet. Das könnte zu schaffen sein. Man muss ja nicht erst anfangen, wenn der Kleine Ballsaal vollständig fertig ist.


    @'Gardone
    Schau doch mal in Dein Postfach.

    Einmal editiert, zuletzt von BautzenFan (15. November 2018 um 23:23)