Das Dresdner Schloss

  • Ich frage mich nur, warum es im Veranstaltungskalender (siehe Link oben) immer heißt: "ehemaliges Residenzschloss"? Diese Bezeichnung habe ich noch nie gehört. Erstaunlicherweise kommt die Meldung sogar aus dem Landesamt für Denkmalpflege. Die Einladung wurde von Landeskonservatorin Pohlack unterschrieben. Wieso auf einmal "ehemaliges Residenzschloss" als scheinbar amtliche Bezeichnung? Die SKD haben das Residenzschloss in ihrer Öffentlichkeitsarbeit noch nie als "ehemalig" bezeichnet. Eine Veranstaltung findet in der Schlosskapelle statt. Warum fehlt dort dann der Zusatz "ehemalige"? Verbuchen wir das mal unter "Sprachtorheiten".

    Die Schlosskapelle hat das Zeug, ein schöner Veranstaltungsraum zu sein. Im konkreten Fall wird der Termin dort aber wohl unter "Baustellenbegehung" fallen. Die Kapelle dient bekanntlich den Freskanten als Werkstatt. Vor einigen Tagen habe ich aus dem Turmzimmer des ersten Obergeschosses (Ausstellungsbereich "Mode") durch die Glastür in die Kapelle geschaut. Wie schon im vorigen Jahr schützen sich die Handwerker vor neugierigen Blicken. Die Aussicht ist weitgehend verhängt. Nur der unmittelbare Gewölbebereich ist zu sehen. Der lohnt aber allemal den Weg zu diesem Aussichtspunkt und ist vor allem Besuchern zu empfehlen, die die Schlosskapelle noch nie von innen gesehen haben.

    Am Altan ist der Zustand unverändert. Das farbige Probefresko ist noch da, ebenso die schwarzweißen Testbilder mit Architekturmotiven. Das Baugerüst ganz links ist unverändert. Was sich hinter der Plane tut, bleibt neugierigen Blicken verborgen. Die Malsaison hat wieder begonnen. Vertrauen wir darauf, dass die Arbeit gut vorangeht!

    Die Hoffläche des Großen Schlosshofes ist weitgehend beräumt und abgesperrt. Hier wird man wohl die Verlegung der Sandsteinplatten in Angriff nehmen. Bei meinem letzten Besuch ist mir noch einmal bewusst geworden, welche Bedeutung der Bodenbelag für die Wirkung des Hofes hat. Am besten einsehbar ist der Große Schlosshof bei einem Museumsbesuch vom Riesensaal aus.

    Ein Veranstaltungsort des oben angekündigten Kolloquiums ist das Palais im Großen Garten. Das ist immer noch ein dekmalpflegerisches Dornröschen.

    Dresden, Palais im Großen Garten, Festsaal während einer Frühlingsausstellung (Foto: Jörg Blobelt, März 2006, CC-BY-SA-4.0)

    Am baulichen Zustand des Festsaals dürfte sich in den letzten 13 Jahren nichts verändert haben. Das liegt unter anderem daran, dass andere Projekte Vorrang hatten, allen voran das Residenzschloss. Wir sehen auf dem Bild die ältesten Stuckmarmorarbeiten Sachsens. Durch den Baumeister Johann Georg Starcke und die Entstehungszeit um 1680 besteht ein enger kunstgeschichtlicher Zusammenhang mit dem Residenzschloss. Von der Bauphase in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ist dort später vieles wieder verschwunden. Das eindrucksvollste und mit Starcke (nicht mit Klengel) verbundene Zeugnis jener Zeit ist heute das folgende schöne Portal, das derzeit noch ein Schattendasein führt.

    Dresden, Residenzschloss, Großer Schlosshof, Portal am Durchgang zum Kleinen Schlosshof
    (Foto: SchiDD, Juni 2017, CC-BY-SA-4.0)

    Falls jemand aus unseren Kreisen bei der Veranstaltung Mäuschen spielen und berichten könnte ...

  • Zitat von Rastrelli

    Ich frage mich nur, warum es im Veranstaltungskalender (siehe Link oben)immer heißt: "ehemaliges Residenzschloss"? Diese Bezeichnung habe ich noch nie gehört. Erstaunlicherweise kommt die Meldung sogar aus dem Landesamt für Denkmalpflege. Die Einladung wurde von Landeskonservatorin Pohlack unterschrieben. Wieso auf einmal "ehemaliges Residenzschloss" als scheinbar amtliche Bezeichnung? Die SKD haben das Residenzschloss in ihrer Öffentlichkeitsarbeit noch nie als "ehemalig" bezeichnet. Eine Veranstaltung findet in der Schlosskapelle statt. Warum fehlt dort dann der Zusatz "ehemalige"? Verbuchen wir das mal unter "Sprachtorheiten".

    Die Bezeichnung *EHEMALIGES Residenzschloss* für das Dresdner Schloss ist schon seit ca. 100 Jahren gebräuchlich – und zwar als quasi offizieller/amtlicher Terminus (verwendet durch die Administration). Hier zwei, vom Sächsischen Finanzministerium herausgegebene Broschüren aus den 1920er Jahren: KlickKlick

    Das Schloss diente in der Zwischenkriegszeit verschiedenen Nutzungen - es war aber eben keine RESIDENZ des Herrschers mehr. Im 3. und 4. OG befanden sich Wohnungen. 1922 war die Repräsentations- und Festetage für die Öffentlichkeit zur regulären Besichtigung freigegeben worden (das gesamte 2. OG im Kernbau - Flügel um den Großen Schlosshof). Außerdem residierten diverse Behörden des sächsischen Staates im Schloss.

    Im Jahr 1933 (200.Todesjahr von August dem Starken) fand die mit großem Besucherinteresse bedachte Ausstellung *August der Starke und seine Zeit* statt. Sie führte durch alle Räume im 2. OG, die seit 1922 besichtigt werden konnten, nun aber zusätzlich vielfältige Exponate zum Thema aufgenommen hatten. Aus diesem Anlass erschien folgender Ausstellungsführer: Klick
    Auch hierfindet man auf dem Titelblatt die Bezeichnung *EHEMALIGES Residenzschloss*.


    Schade dass Du keine Fotos von Schlosshof gemacht hast - oder doch?

  • Da bin ich aber froh, dass man das in Würzburg anders gelöst hat. Obwohl seit 1814, als Würzburg endgülig zu Bayern kam, niemand mehr in der Würzburger Residenz regiert hat, kam dort niemand auf den Gedanken die "Würzburger Residenz" in die "ehemalige Würzburger Residenz" umzubenennen. Und das finde ich gut so.

  • Ich kenne mich als Dresden-Liebhaber und -Fan aus der Ferne mit der dortigen Terminologie zu den Schlössern nicht aus.

    Ich denke aber, dass Folgendes auch in Dresden gelten könnte. Es ist wahrscheinlich die zeitliche Nähe der erwähnten Schlossführer-Hefte zur Residenz, der die Erläuterung „ehemalige“ notwendig machte: 1922 lag die Zeit als wirkliche Residenz nur vier Jahre zurück - die Benennung nur mit Residenzschloss oder Residenz hätte missverstanden oder als politisch aufgenommen werden können. 1933 könnte das immer noch gelten oder aber doch auch ganz bewusst politisch eingesetzt worden sein.

    Als das Christentum im 4. Jhd. heidnische Tempel abgelöst hatte, hat man in Rom wohl auch einige Jahrzehnte lang noch vom ehemaligen Jupitertempel gesprochen oder vom ehemaligen Tempel Castor und Pollux. Heute würde es keinen Sinn mehr machen, in Athen vom ehemaligen Tempel der Athena Parthenon zu reden, wir sagen kurz Parthenon oder reden in Rom vom Pantheon, dem Tempel aller Götter, und nicht vom ehemaligen Pantheon, gerade weil kein Mensch mehr an alle Götter glaubt. Natürlich auch weil die meisten gar nicht mehr wissen, was Pantheon heißt - mit Residenz ist das wohl ähnlich, dass bei dem Namen Residenzschloss niemand mehr der Begriff des Sitzes einer tatsächlichen Macht-Dynastie mehr im Kopf herumspukt und schon gar kein Verdacht auf eine heutige.

    Je weiter der Gebrauch eines Gebäudes zurück liegt, desto überflüssiger ist die Bezeichnung ehemalig. Nötig nur, wenn Verwechslungen möglich wären: Volkshochschule im ehemaligen Rathaus. Bei musealem Status eines Gebäudes wird die Bezeichnung ehemalig selten sinnvoll sein.

    Möglicherweise wurde die Bezeichnung in der DDR aus politischen Gründen noch gebraucht, worüber ich aber nichts weiß.

    Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,

    Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern‘,

    Und verstehe die Freiheit,


    Aufzubrechen, wohin er will.


    Hölderlin

  • Ich kann mir auch vorstellen, dass sich neben der politischen Konnotation das "ehemalig" eingebürgert hat, weil das Schloss eben über 50 Jahre als weitgehende Ruine dastand. "Schlossruine" habe ich im Bezug auf das Dresdner Residenzschloss auch schon gelesen und die Verbindung von der Schlossruine zum "ehemaligen Residenzschloss" ist so weit auch nicht hergeholt, zumal die Ruine ja stets bedroht war.

  • Gute Nachricht vom Großen Schlosshof – Es geht los. Der SIB hat ganz aktuell eine Ausschreibung veröffentlicht, die wie folgt betitelt ist: Großer Schlosshof, Tiefbau 1.Bauabschnitt.

    Zitat von SIB

    Auszug aus dem LV:
    Die Ruine wurde in den Nachkriegsjahren beräumt und gesichert. In den 80er Jahren des 20. Jhds. hat man dann schrittweise mit dem Wiederaufbau begonnen, der sich noch bis heute fortsetzt. Im Rahmen dieses Wiederaufbaus soll auch der Große Schlosshof im Sinne seiner ursprünglichen Entstehungszeit baulich wiederhergestellt werden. Dies betrifft sowohl die Fassaden als auch die Hoffläche. Durch die umfassende Rekonstruktion der Sandsteinarchitekturen an den Fassaden, Treppentürmen und der 4-geschossigen offenen Loggia (Altan) und die Wiederherstellung der Sgraffito-und Frescodekorationen soll die Gestaltungwirkung des 16. Jhd. wieder erlebbar werden.
    Im Großen Schlosshof wird nun in einem ersten Bauabschnitt die historische Oberfläche aus Sandsteinplatten wiederhergestellt, der ca. 1/3 der gesamten Hoffläche entspricht.
    […]
    Bei der nachfolgend beschriebenen Leistung handelt es sich um Tiefbau- und Erschließungsarbeiten mit Entwässerung.


    Es geht hier also noch nicht um die Verlegung der Sandsteinplatten, vielmehr wird der Untergrund in besagtem 1. Bauabschnitt (zu dieser Fläche gleich mehr) so weit vorbereitet, dass anschließend, im nächsten Schritt, die Sandsteinplatten verlegt werden können. Folgende Teilleistungen sind genannt:


    Der Ausführungszeitraum ist wie folgt benannt:
    Beginn: 19/08/2019
    Ende: 15/11/2019

    Die betreffenden Arbeiten sollen also bis vor dem Wintereinbruch abgeschlossen werden. Vermutlich wird dann ab Anfang 2020 (wenn die Witterung es wieder zulässt – kein Frost) mit der Verlegung der Platten begonnen.
    Interessant ist nun natürlich die Frage, welche Fläche dieser erste Bauabschnitt umfasst. Gemäß den Ausschreibungsunterlagen (Lageplan) beinhaltet sie den östlichen Streifendes Hofes (entlang des Ostflügels). An der Nordfassade endet sie VOR dem Altan (also östlich davon). Das habe ich in folgendem Foto mal gekennzeichnet:

    An der Südfassade reicht der 1. BA bis einige Meter westlich des Starcke-Portals.

    Primärer Zweck dieser vorgezogenen Maßnahme ist ja die geplante Eröffnung des Schlossrestaurants – ich verweise nochmals auf den von Chris1988 verlinkten Zeitungsartikel: Klick

    Wenn man sich die Flächenerstreckung der fertigen/begehbaren/vorfristig für Besucherfreigegebenen Fläche anschaut, wird deutlich, dass der Haupteingang des Restaurants(siehe Foto oben) INNERHALB des Bereiches liegt – nicht aber der 2. Eingang. Dort soll ja eine Rampe für Rollstuhlfahrer gebaut werden:

    Ist mir noch nicht ganz klar, wie Menschen mit Mobilitätseinschränkungen dann ins Restaurant kommen sollen. Durch das Grüne Tor (Mitte Nordflügel) erscheint mir unwahrscheinlich, weil dieser Durchgang weiterhin als „Baustraße“ genutzt wird.

  • Der Zugang zum Schlosshof unter dem Hausmannsturm ist ja auch noch nicht mit im 1.BA.
    Also gehe ich davon aus das der öffentliche Zugang über den kleinen Schlosshof erfolgt?

    Man wird wohl eine provisorische behindertengerechte Lösung an der Treppe am Haupteingang anbringen. Sie ist ja breit genug.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Bei meinem letzten Besuch dort war das Starcke-Portal bereits für das Publikum gesperrt. Der Zugang zum Hausmannsturm erfolgte über eine Tür vom Foyerbereich vor dem Historischen Grünen Gewölbe aus. Von dort braucht man nur an der Westwand des Großen Schlosshofes entlangzuschleichen und stört die Bauarbeiten nicht.

    Unter der "bituminösen Tragdeckschicht" im Osten des Hofes liegen Teile der frühgotischen Burganlage, darunter ein Teil der geheimnisumwitterten Kemenate. Ob man sie dereinst wird betreten können, ist mir unklar. Weiß das jemand? Auf dem letzten Foto von BautzenFan sieht man auch ein halb im Boden versunkenes Portal, das zu dieser Bauepoche gehört (mit einen roten x bezeichnet).

    Zum Audienzgemach und Paradeschlafzimmer: Wir hatten hier mal eine Diskussion über die Kronleuchter. Rekonstruiert werden nicht die Kronleuchter, die vor 1945 dort hingen, sondern kleinere. Es gibt historische Innenraumaufnahmen mit beiden Arten von Leuchtern. Mir ist beim Vergleich sofort klar geworden, dass die kleineren Kronleuchter diejenigen sind, die zur ursprünglichen Raumausstattung gehören. Ich finde es gut, dass man bei der Rekonstruktion der Paraderäume so auf Detailgenauigkeit achtet und nicht einfach die pompösen Kronleuchter der Jahre vor der Zerstörung nimmt, die viele Besucher sicherlich beeindrucken würden, stilistisch aber nicht passen.

  • Zitat von Rastrelli

    Unter der" bituminösen Tragdeckschicht" im Osten des Hofes liegen Teile der frühgotischen Burganlage, darunter ein Teil der geheimnisumwitterten Kemenate. Ob man sie dereinst wird betreten können, ist mir unklar. Weiß das jemand? Auf dem letzten Foto von BautzenFan sieht man auch ein halb im Boden versunkenes Portal, das zu dieser Bauepoche gehört (mit einen roten x bezeichnet).

    Zunächst ist anzumerken, dass die Kemenate und das besagte Portal an der Nordfassade nicht zur gleichen Bauepoche gehören. Bei der Kemenate, laut Thomas Westphalen(leitender Mitarbeiter im sächsischen Landesamt für Archäologie) der älteste Raum Dresdens, handelt es sich um spätromanische Bausubstanz. Der Raum entstand um 1230 und war Teil der Burganlage des Burggrafen Dohna.

    Zitat von SIB

    Im Zentrum dieser Burganlage stand ein Saalgeschossbau (die sogenannte Kemenate). Der Keller dieser Kemenate ist glücklicherweise in Teilen erhalten geblieben. Er wird nach dem Wiederaufbau des Ostflügels als ältester Baukörper auch der Öffentlichkeit wieder zugänglich sein.

    Quelle: Baubroschüre des SIB („Der Wiederaufbau des Dresdner Schlosses“)
    Im Netz hier: https://www.sib.sachsen.de/fileadmin/user…_Auflage_II.pdf

    Bei dem Saalgeschossbau handelte es sich um ein palasartiges Wohnhaus. Das Gebäude war18,2 m lang und 10 m breit (Außenabmessungen). An seiner Nordostecke befand sich ein Kaminschacht – das Gebäude war also beheizbar und so taufte es sein Entdecker Reinhard Spehr (Ausgrabungen in den 1980er Jahren) auf den Namen *Kemenate*.
    Das folgende Bild zeigt eine Rekonstruktionszeichnung der spätromanischen Burganlage (basierend auf den archäologischen Grabungsbefunden). Den Saalbau sieht man oben im Bild(zwischen den beiden „obersten“ Türmen).
    Klick

    Und ein Foto der Kemenate (des erhaltenen Kellers), Blickrichtung von innen: Klick

    Das Tonnengewölbe (nur im westlichen Teil des ursprünglichen Kellerraumes) entstand bei einem späteren Umbau.
    Der Eintritt in die Kemenate wird über die gotische Halle erfolgen (über eine Treppe, im nachfolgenden Grundrissbild mit „T.“ bezeichnet).


    Hier sieht man den Treppenzugang in der Gotischen Halle: Klick

    Ob bzw. wie man einen behindertengerechten Zugang in den Kemenatenbereich realisieren wird, ist mir nicht bekannt. Möglicherweise wird in der Gotischen Halle noch ein kleiner Fahrstuhl eingebaut.

    Und einige Fotos vom Tag der offenen Tür:

  • Lange mussten wir warten (nach dem Erscheinen von Band 1 vor einigen Jahren), nun hat der *Michael Imhof Verlag* auf seiner HP die Folgebände 2 und 3 der großen Schloss-Enzyklopädie mit ersten Informationen angekündigt.


    Das Residenzschloss zu Dresden, Band 2
    Erscheinungsdatum: Juni 2019
    ISBN: 978-3-86568-788-3
    Preis: 69 €

    Zitat von Imhof-Verlag

    Der nun vorgelegte Band 2 schließt 1547 mit dem Umbau, der Erweiterung und künstlerischen Ausstattung des spätgotischen Kernschlosses zu einem der großartigsten Residenzschlösser der Renaissance nördlich der Alpen an, das entsprechend umfassend gewürdigt wird. Wiederum auf der Grundlage des neuesten Forschungsstandes, aber einer zunehmend dichteren Quellenlage, kann die bauliche Entwicklung über knapp 150 Jahre nun den jeweiligen Kurfürsten klarer zugeordnet werden, ebenso vielen der am Bau Wirkenden. Es wird das Bild einer repräsentativen Residenzerweiterung insbesondere in Dresden gezeichnet. Auch die zur Residenz gehörenden baulichen Anlagen und Gärten sind in den Blickgenommen, ebenso wie die politische Stellung des Dresdner Hofes im Reich und seine europäische Ausstrahlung hinsichtlich seiner Kunst- und Musikpflege.

    Leseprobe (20 Seiten, mit Inhaltsverzeichnis): Klick

    https://www.imhof-verlag.de/das-residenzsc…den-band-2.html


    Das Residenzschloss zu Dresden, Band 3

    Erscheinungsdatum: Dezember 2019

    ISBN 978-3-86568-789-0

    Preis: 69 €

    Zitat von Imhof-Verlag

    Band3 wird mit der barocken Prachtentfaltung am Residenzschloss um 1700 einsetzen und dessen weitere wechselvolle Entwicklung, insbesondere mit der Verfassungsreform von 1831 bis zum großen Schlossumbau Ende des 19.Jahrhunderts vorstellen. Und hier wird auch dem Folgenden bis hin zur Zerstörung 1945 und dem Wiederaufbau Raum gegeben.

    https://www.imhof-verlag.de/das-residenzsc…den-band-3.html

  • Zitat von BautzenFan

    Es gibt begründeten Anlass für die Annahme, dass möglicherweise bald mit der Wiederaufstellung des Wandbrunnens am Ostflügel im Großen Schlosshof begonnen wird.

    Es war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht ganz sicher, dass es sich bei dem ausgeschriebenen Auftrag (aus dem hatte ich meine Vermutung abgeleitet) tatsächlich um den Wandbrunnen an der Ostfassade des Großen Schlosshofs handelt. Die Ortsbezeichnung beinhaltete (außer Dresden) nur die Angabe: *Wandbrunnen, Ostflügel*. Vor kurzem wurde der Auftrag vergeben und in der Bekanntmachung heißt es nun: *Wandbrunnen, Ostflügel, Großer Schlosshof*.

    Wie viele von Euch wissen dürften, ist an der Westfassade des Großen Schlosshofs schon seitetlichen Jahren ein Wandbrunnen für die spätere Restaurierung und Wiederaufstellung zwischengelagert:

    Hierbei scheint es sich aber nicht um den Brunnen von der Ostseite zu handeln, sondern um den zweiten Wandbrunnen, der an der Südseite des Hofs stand (und dort gemäß Schlossmodell auch wieder hinkommt). Das lassen nicht zuletzt die großen Zerstörungen an der vorderen Einfassung vermuten (das schon mal verlinkte Nachkriegsfoto vom Ostflügel zeigt solche Zerstörungen am Ost-Brunnen nicht).

    Nachkriegsfoto des Wandbrunnens an der Ostfassade: Klick
    Das Foto kann stark vergrößert werden (gute Auflösung). Das funktioniert bei mir allerdings nicht mit dem Zoom-Icon, aber mit dem Download-Symbol (die blauen Symbole unter dem Vorschaubild).

    Hier nochmal der Ausführungszeitraum:
    Fertigstellung bis 19.07.2019; Beginn: 24.05.2019


    Eine neue Ausschreibung beinhaltet die Herstellung der textilen Wandbespannung für die beiden Retiraden (dabei beschäftigt mich vor allem ein Gedanke: O Gott, ist das zeitlich knapp).

    Zitat von SIB (Ausschreibungsunterlagen)

    Die vorgesehenen Leistungen beinhalten die Herstellung der Wandbespannung in den Retiraden = Räume der Ausstellung.
    Wandbespannung für rechteckige Wandflächen von i.M. 2,5 m² bis 18,0 m², Gesamtfläche ca. 180 m²,
    Bespannung bestehend aus Unterbespannung aus mitteldichtem Leinengewebe und Oberbespannung aus geripptem Mischgewebe aus Baumwolle und Seide, unifarben, Abdeckung der Befestigungspunkte mit Kordel, Lieferung des Stoffes der Oberbespannung zur Bekleidung in Vitrinen ca. 180 m²

    Leistungszeitraum: Beginn: 01.08.2019 Ende: 22.08.2019!


    Hier beispielhaft die Südwand der 2. Retirade:
    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen


    Und noch ein kurzer Filmbericht (ca. 3 min) über die Rekonstruktion der Posamente für das Audienzgemach: Klick

  • Ich habe eine erste Info zum Eröffnungstermin der Paraderäume gefunden (bisher wurde überall die Formulierung "September 2019" verwendet.
    Sieht aus wie ein Werbeplakat, erstellt für die SKD: Klick
    Es wäre demnach der 28. September.

  • Der 28. September wäre ein Sonnabend. Vor diesem Tag wären noch die Festlichkeiten mit hochrangigen Gästen, Sonderführungen und ähnlichem zu terminieren.

    Das Design der beiden Plakatentwürfe entspricht nicht dem aktuellen Corporate Design der SKD. Die von Stan Hema entwickelte Wort-Bild-Marke der SKD ist zu versteckt platziert. Der Hauptsponsor Sparkasse wird bei SKD-Publikationen irgendwo am Ende platziert, nicht im mittleren Bereich. Es werden falsche Schriftarten und falsche Farbkonzepte verwendet.

    Der Text: "Feierliche Wiedereröffnung der neuen Dauerausstellungen" ist nonsens. Die Sonnenmaske kenne ich nicht. Sie kann nicht das Hauptmotiv einer Werbeaktion der SKD sein.

    Designmäßig sind die Entwürfe viel zu schlecht, zu altbacken, zu plump. Kurz und gut: Es sind Fälschungen. Die Marke SKD ist geschützt. Ein solches Plakat ohne Auftrag zu basteln und zu veröffentlichen ist verboten. Ich will daher auch nicht alle Details benennen, an denen ich die Fälschung erkenne. Eigentlich sollte jeder, der sich ein bisschen mit den SKD auskennt, sehen, dass es Fälschungen sind. So plump sind sie. Die Datumsangabe ist damit irrelevant. Sobald die SKD ihre Termine festgezurrt haben, werden sie sie auch offiziell bekannt geben.

  • Danke, etinarcadiameo, das ist eine weitere Bestätigung dafür, dass die Plakate gefälscht sind. Man nimmt nicht ein Detail einer solchen Standuhr (zumal sie als Ganzes schon abgebildet ist) und knallt es in die Mitte des Plakats. Falsche Bildauswahl.

    Wer wirklich im Auftrag der SKD Kommunikationsmaterialien entwirft, weiß, dass er die nicht veröffentlichen darf. Dafür ist der Auftraggeber zuständig.

    2 Mal editiert, zuletzt von Rastrelli (12. Juni 2019 um 05:57)

  • @'Rastrelli
    Dein vorletzterBeitrag (in seiner Ursprungsfassung) trieft ja geradezu vor Arroganz. Abersoviel Schneid, Deine Argumentation betreffs der Sonnenmaske drin zu lassen, hattest Du bezeichnenderweise nicht (Frei formuliert klang das für mich etwa so: Weil mir, Fachmann Rastrelli, das besagte Motiv nicht bekannt ist, kann es kein Werbemotiv für die Paraderäume sein).
    Ich habe mich hier nie als kunsthistorischen Experten verkauft, denn das bin ich nicht. Etliche meiner Beiträge enthalten die Formulierung: *Korrekturen und Ergänzungen sind gern gesehen*. Es geht mir also wirklich nicht um die von Dirvorgebrachten Einwände, sondern um Deinen überheblichen, zurechtweisenden Stil (der mir schon seit geraumer Zeit auf den Wecker geht).
    Und da ich ein Konsens-Typ bin, werde ich Deine kompetenten Auftritte im Schloss-Strang in Zukunft nicht mehr stören.

    Modhinweis (Henry H.) : Ermahnung! Bitte keine Beleidigungen.

  • Ich beziehe mich im Folgenden auf den Link von Tübinger zu Instagram:

    Eines der Bilder dort, bei mir wird es in der linken Spalte etwas weiter unten angezeigt, zeigt drei Flyer mit roter Beschriftung: "Zwinger mit Semperbau", "Die Museen", "Residenzschloss Dresden". Weißer Hintergrund, großer roter Kreis (das neue Markenzeichen der SKD). Diese Flyer wurden gedruckt und werden derzeit verteilt. Es ist also richtig, Entwürfe von Studio Kvell für die SKD wurden umgesetzt.

    Weiter rechts und etwas höher sehen wir mehrere Bilder zur Ausstellung "Museum of Untold Stories". Dort wurde das Konzept von Kvell nicht genutzt. Zum Zuge kam offenbar die Agentur Stan Hema. Darauf deutet ein Copyright-Hinweis auf der Ausstellungsseite der SKD. Dort auch Hinweise auf das real genutzte Design. Der Entwurf von Kvell nennt die Datierung: "23.4.-23.5.2018". Tatsächlich fand die Ausstellung vom 26.5.-26.8. 2018 statt. Im Entwurf setzt man eben erst mal ein Datum als Platzhalter ein. Das kann man vor dem Druck noch problemlos ändern.

    Zum Entwurf für die Ausstellung "Käthe Kollwitz". Hierzu habe ich den Flyer gerade nicht griffbereit. Die Datierung stimmt mit der tatsächlichen Laufzeit der Ausstellung überein. Der Ausstellungstitel lautete aber "Käthe Kollwitz in Dresden".

    Zum Entwurf für die Ausstellung "Augen-Blicke". Der Untertitel "Barocke Elfenbeinkunst im Dialog der Künste" wurde in der Ausstellung tatsächlich verwendet. Die Datierung im Entwurf: "24. März - 24. Juni 2018". Tatsächlich lief die Ausstellung "13.10.2018 bis 13.01.2019" (dies die Schreibweise im gedruckten Flyer). Die Ausstellung war ursprünglich für das Frühjahr 2018 geplant. Sie sollte relativ kurz nach einem ersten Teil unter dem Titel "An-Sichten" stattfinden, wurde dann aber genau ein Jahr nach diesem ersten Teil angesetzt. Für beide Ausstellungen zur Elfenbeinkunst wurde ein völlig anderes Designkonzept genutzt. Man vergleiche das Material auf der Ausstellungsseite der SKD. Bei dem Entwurf von Studio Kvell hatte mich die Ortsangabe
    "Neues Grünes Gewölbe
    Residenzschloss"
    etwas irritiert. Sie ist zwar richtig, aber die Ausstellungsmacher kommunizierten etwas anders: "Ausstellung des Grünen Gewölbes - Residenzschloss Dresden, Sponsel-Raum" (so steht es im Flyer). Das Grüne Gewölbe gibt für seine Ausstellungen üblicherweise "Sponsel-Raum" als Ort an. Das sind so Feinheiten der Kommunikation.

    Das Design mit dem schwarzen Hintergrund von Studio Kvell wurde aber einmal doch von den SKD genutzt, für die Ausstellung "Schatten der Zeit", die vom 23. Juni bis zum 7. Oktober 2018 lief. Hier die Ausstellungsseite, auf der man den Flyer herunterladen kann. In dem Flyer werden Ort und Laufzeit der Ausstellung genau in der Form angegeben, wie in dem Entwurf von Kvell für die "Augen-Blicke".

    An den Beispielen dürfte deutlich geworden sein, dass der abgelehnte Entwurf über den tatsächlichen Eröffnungstermin der Paraderäume nichts aussagt. Möglicherweise wären einige Details, die mich dazu veranlassten, den Entwurf als "Fälschung" zu bezeichnen, in einem späteren Arbeitsschritt noch korrigiert worden. Vielleicht sollte die Sonnenmaske in dem Entwurf auch als Platzhalter dienen. In solchen Dateien kann man schließlich vieles noch ändern.