Das weiter oben sollte keine Lobeshymne auf den linken Senat in Berlin sein, nicht missverstehen. Berlin hat das Pech einer ambitionsarmen und selbstzufriedenen Regierungstradition, zumindest seit den 1980er Jahren. Dieses Schicksal teilt es mit Bremen, wo die allerdings die Gesamtlage nochmals deutlich trister erscheint. Die trotz aller Probleme und Peinlichkeiten unbestreitbar positive Gesamtentwicklung der Stadt in den letzten 10, 15 Jahren ist somit eher trotz als wegen der Regierenden eingetreten.
Auch die Mietpreisbremse sehe ich in der Summe kritisch, wenngleich ich die tlw. sehr schrille Kritik von konservativer Seite etwas übertrieben finde bzw. schlicht nicht einschätzen kann, wozu das Mietmoratorium wirklich führen wird. Dass eine solche Maßnahme natürlich auf schärfste Kritik der Gegenseite stoßen muss, ist klar und naturgegeben und noch kein zwingender Beweis für die schadhafte Wirkung. Trotzdem bin ich geneigt, Dir in der Summe eher zuzustimmen, künstliche Preisgrenzen dürften bei einem so dynamischen Markt eher entwicklungs- und investitionshemmend wirken und somit ggf. sogar einen gegenteiligen Effekt erzielen, wobei klar gesagt werden muss, dass Neubauten von der Regelung ausgenommen sind. Am härtesten dürfte es ironischerweise Besitzer einzelner Häuser treffen, die evtl. geplante Sanierungen wohl zurückstellen werden müssen.
Man muss aber auch sagen, dass Berlin beeindruckend viel Wohnraum in Fertigstellung hat oder kürzlich fertiggestellt hat, so dass sich mit dem wieder abflauenden Zuzug zumindest vorübergehend so oder so eine gewisse Beruhigung auf dem Markt einstellen dürfte.