Na dann besteht ja doch noch Hoffnung!

Dresden früher - das Zentrum 1996, 1998, 2001 und 2002 (Galerie)
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Die wollen wir gerne sehen, dass ist ein großer Schatz der Geschichte ??
Aber nicht hier.
Habe weder die Bildrechte noch die Zeit, das hier zu zeigen.
Kannst ja gerne zum Kaffee vorbeikommen.....
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Da wird sie aber voll, die jute Stube
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Nö, ich weiß auch gar nicht, warum ich dieses Dresden in natura sehen sollte.
Hier nochmals die Gegensätze: Nürnberg aus der Luft und Dresden aus der Luft - wer flächendeckend eine "richtige" europäische Stadt mit einer Abfolge von Straßen und Plätzen erwartet, wird in Nürnberg fündig, aber in Dresden enttäuscht.
Speziell bei Anreise über den Hauptbahnhof überkommen einen spontane Fluchtgedanken ...
Dennoch gibt es viele gute Gründe für einen Besuch in Dresden, allein Frauenkirche und Elbfront wären schon einen Besuch wert, dazu gibt es ja noch Elbschlösser, Neustadt, Weißer Hirsch, Großer Garten usw. sowie von Pillnitz über Großsedlitz jede Menge Sehenswürdigkeiten, Meißen, Pirna, Sächsische Schweiz, selbst die Oberlausitz ist sehr schnell erreichbar, auch Leipzig nur 100 km entfernt, falls man wirklich überhaupt nichts an der Gegend findet.
Das Risiko, enttäuscht zu werden, ist angesichts des Umfeldes also null (gilt auch für Mannheim, was ich auch für einen Besuch empfehle - selbst wenn es gar nicht gefällt, gibt es von Heidelberg über Speyer bis zur Weinstraße so viele Möglichkeiten in der Region, daß der Besuch immer lohnend ist).
Aber zurück zum Thema:
Blick vom Dresdner Hauptbahnhof auf Prager Straße und "Wiener Loch":
Prager Straße:
Nichts stört den Blick auf den Hauptbahnhof:
Damals gerade neu erbaut, das Kristallkino:
Gleich daneben das Rundkino:
Gekonnt fügen sich die Platten an, Baukultur auf Weltniveau:
Freier Blick auf den Kulturpalast:
Die Südseite des Altmarkts wird bebaut:
Der Striezelmarkt mit der noch unsanierten Bebauung aus den 50ern:
Hier herrscht noch eine gewisse Leere:
Nochmals der unsanierte Erlwein-Speicher und im Vordergrund der Landtag:
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wer flächendeckend eine "richtige" europäische Stadt mit einer Abfolge von Straßen und Plätzen erwartet, wird in Nürnberg fündig
Mal ganz im Ernst gesprochen: Das ist doch Realitätsverweigerung in Reinkultur, offenbar dem Schmerz über den Verlust Nürnbergs geschuldet.
"Nürnberg von oben" ist nichts als ein Trugbild für jene, die nicht so genau hinsehen gelernt haben.
Aber nie und nimmer kann so was der Prototyp einer europäischen Altstadt werden:
Das Dresdner Zentrum kann man hingegen bei aller räumlichen Begrenztheit gelten lassen, denn hier wird "die europäische Stadt" eindeutig noch erlebbar, und zwar sogar ein wenig "von oben":
dieses Zentrum mag klein sein, indes ist "Größe vor Würdigkeit" noch nie ein europäischer Zugang gewesen.
Richtig ist vielmehr:
Eine europäische Altstadt besteht einfach nicht aus einem Meer von 60er-Jahre Sozialbauten, die man typischerweise in peripheren Vierteln ansiedeln würde. Der BRD-Nachkriegssubstandard ist nicht "Europa", sondern ein trauriger Sonderfall, bedingt durch höchst unglückliche historische Konstellationen. Auf die bloße "Abfolge von Straßen und Plätzen" abzustellen ist eine extrem formalistische Sicht, die nichts bringt. Straßen und Plätze sind nicht qua Grundriss schön. Grundriss und Bauten, Form und Inhalt ergänzen sich, ergeben das Ganze. Abgesehen davon: Auch in Nürnberg wurden Straßen und Plätze verbreitert und entsprechen mitunter längst nicht der ursprünglichen Form. Herausgekommen ist allenfalls ein bösartiges Zerrbild einer alten europäischen Stadt, das an Hässlichkeit den kompletten Neuansätzen des Ostens um nichts nachsteht, und dem man nur einen einzige Umstand zugutehalten darf, nämlich dass erhaltene Restbestände nicht immer mit abgeräumt worden sind.
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Quote
Das letzte DDR-Hotel
Das Hilton Dresden ist bis heute einer der ersten Hotel-Adressen in der Stadt. Vor 35 Jahren wurde der Grundstein für den damaligen "Dresdner Hof" gelegt, das letzte Dresdner DDR-Hotel.
QuoteDie Bauausführung hatte in den Händen der schwedischen Firma ABV sowie anderer ausländischer Partner und Bauleuten aus der DDR gelegen. Ob das neue Hotel noch der DDR-Postmoderne zugeordnet werden kann, ist umstritten. Denn der Entwurf stammt von dem Westberliner Architekt Walter Lewin, der Bund der Architekten der DDR war allerdings einbezogen. In der DDR hatte in den 1980er-Jahren eine Besinnung auf die deutsche Geschichte eingesetzt, die auch in der Architektur ihren Niederschlag fand. Vorkriegsbebauungen wurden nicht mehr ignoriert, die urbane Geschichte der Orte beachtet. Lewin wieder stand dem Leitbildes der „Kritischen Rekonstruktion“ nahe, das die kritische Annäherung an die historischen Stadt beinhaltete.
Und so nahm der Neubau zahlreiche Elemente traditioneller Dresdner Architekturformen in sich auf. „Mit den für Dresden typischen Dachfenstern (Gauben) der einheitlichen Geschosshöhe, dem roten Mansarddach, den Natursteinverkleidungen sowie den hellen bis ockerfarbenen Tönen knüpft das Hotel an alte Dresdner Architekturtradition an“, schrieb der Architekturführer 1997.
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Und hier noch einige Fotos von 2001.
Die Neustädter Markthalle:
Mit Blick auf die Dreikönigskirche:
Die Innere Neustadt:
Das bereits sanierte Yenidze-Gebäude:
Weiterhin unsaniert: der Erlwein-Speicher:
Die Frauenkirche ist im Entstehen:
Vermutlich der Herzogin Garten:
Eines der wenigen verbliebenen Gebäude Am Schießhaus:
Das Kraftwerk Mitte am Wettiner Platz:
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Schrecklich ungemütlich, nur Monsterbauten. Nur das Schießhaus hat was Heimeliges.
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Schrecklich ungemütlich
Was Yenidze betrifft, so scheint ein Ex-Mitarbeiter von mir exakt dieser Meinung gewesen zu sein. Auf seiner Reise an die Ostsee übernachtete er in DD, dessen Barockstil er offenbar ebenso wenig wie Zeno mochte. Sein Haupteindruck dieser Stadt aber war dieser: "Schrecklich, bereits verloren. Nie für möglich gehalten! Was die für eine Riesen-Moschee haben!"
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Schrecklich ungemütlich, nur Monsterbauten. Nur das Schießhaus hat was Heimeliges.
Mein lieber Zeno! Ich habe Dresden schon vor der Wende gesehen und war schockiert. Das hat aber wenig mit dem heutigen Dresden zu tun. Fahr doch hin! Wenn es dir nicht gefällt, kannst du ja nach Meißen oder Pirna weiter fahren.
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Ich finde deine Bilder phänomenal buarque! ?
Man sollte diesen mal die heutigen Perspektiven gegenüberstellen. Dann könnte man ein tolles Video daraus machen. Gibts hier dresdner Forumsmitglieder?
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Vielen Dank, meine Fotos dürft Ihr gern verwenden. Ich habe auch noch wesentlich mehr, die kann ich gern ins Bilderhosting hochladen.
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Sein Haupteindruck dieser Stadt aber war dieser: "Schrecklich, bereits verloren. Nie für möglich gehalten! Was die für eine Riesen-Moschee haben!"
"ursus", schade, dass es den Lach-Smilie nicht mehr mehr bei den Direkt-Reaktionen gibt. Hier hole ich ihn nach:
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@ Zeno, ich glaube wirklich, jemand, der Dresden noch nie gesehen hat, kann keine rechte Vorstellung davon haben. Ich war wirklich schon öfters dort und bin beispielsweise jedesmal von der Größe und damit verbunden Großartigkeit der die berühmte Canaletto-Silhouette prägenden Bauten überrascht. Die Bilder geben da keinen adäquaten Eindruck wieder. Auch die Schönheit des Theaterplatzes kann man sich nicht anhand von Bildern vorstellen. Vom Neumarkt rede ich gar nicht, da ich diesen selbst nur in höchst unvollständigem Maße kenne (mitunter muss ich überlegen, was ich schon in natura gesehen habe und was nicht - es fehlt noch erstaunlich viel, angefangen vom Kopfbau der Rampischen... Und so kleinräumig wie man hier tut ist das alles nicht. Überdies hängt es via Japanisches Palais mit dem schönen Barockviertel in der Neustadt sogar zusammen (was halt leider nicht via Neustädtischen Markt funktioniert). Du kannst da schon ordentlich lange in sehr ansprechenden Gefilden herumhatschen. Ich komm auch nicht ganz herum den Verdacht zu äußern, dass im Westen mitunter ein gewisser Neidkomplex anzutreffen. Motto: Das ist ja alles unser Geld, was da verbaut wird, und unseren Städten fehlt das! Oder als ich mit einer Kustodin im Augsburger Schätzlerpalais auf gewisse leichte Missstände im dortigen Stadtbild zu sprechen kam, die sie sozusagen taxfrei als irreparabel erklärte, und ich sinngemäß erwiderte: In DD geht das ja auch, sprach sie apodiktisch: was dort gemacht wird, ist ja kleinsträumig. Von nichts eine Ahnung, nämlich dass das NM-Projekt die gesamte Altstadtlänge ausmacht, aber blöd daherreden! Man sollte sich von solchen Leuten nicht beeinflussen lassen. Besser selbst ein Bild machen. Risiko ist das überhaupt keins, denn um DD herum gibt es massenhaft alte Städte, in die man ausweichen könnte, wenns einem wirklich nicht gefallen sollte.
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Ja, Ursus, eine Einschätzung ist wohl die richtige. Wahrscheinlich muss man es gesehen haben.
Der Knackpunkt der Diskussion war halt bei der Frage, ob die Altstadt von Dresden besser als die von Nürnberg ist. Und da schlägt mein Herz halt nun mal für Nürnberg.
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Ein erster richtiger Ansatz, mal mit seinen eigenen Augen betrachten und dann bewerten. Ich habe persönlich schon öfter einen Rundgang mit dem Nachtwächter durch die barocke Neustadt gemacht und war sehr begeistert. Man muss sich nicht immer am Neumarkt aufhalten, auch das erweitert seinen eigenen Horizont.
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Das mit dem Herzschlag ist so eine Sache. Mal abgesehen davon, dass diese Bewertungsfrage nicht wichtig ist, muss man halt sagen, dass du in dieser Frage nicht objektiv sein kannst, wie zB auch ich es nicht sein kann, wenn es um Wien oder Krems geht. Letztlich folgt daher nichts daraus, dass dir Nürnberg lieber ist, denn du fährst ja auch sonstwo hin.
Der Knackpunkt der Diskussion war halt bei der Frage, ob die Altstadt von Dresden besser als die von Nürnberg ist.
Der Knackpunkt ist in Wahrheit (denn du kannst die aufgeworfene Frage, wie du selbst zugibst, mangels Kenntnis von DD nicht beantworten) die Beurteilung des heutigen Nürnbergs, und da liegen wir, wie wir wissen, so ziemlich maximal konträr. Vielleicht würde ich es anders sehen, wenn ich Nürnberg von klein auf kennen und damit sozusagen naturgemäß meinen Frieden geschlossen hätte. Das ist indes nicht der Fall, ich beurteile fremde Städte fast immer ausschließlich aus der Sicht eines verwöhnten ästhetisierenden Touristen, und da erweist sich Nürnberg eben als Zumutung, die noch durch die allgemeine Meinung, es sei so gut wiederaufgebaut und überhaupt eine hübsche Stadt, eine ziemliche Zuspitzung erfährt. Die hier erlebten Enttäuschungen sitzen tief, eben WEIL man Nürnbergs gotisches Stadtbild, das man nicht nur von Vorkriegsaufnahmen, sondern vor allem von geschönten Bildern ja leider zu kennen glaubt, so liebt (und weil ich die Nürnberger Wiederaufbau-Moderne, ich kann es nicht anders sagen, so abgrundtief hasse. Mit DDR-Plattenbauten kann man leben. Den ästhetische Substandard Nürnbergs, diese Häuslein mit Satteldach, Balkonen und biederem Oker-Anstrich, die sich an der Peripherie von Stockerau, ja, dort gibt es sie wirklich, nicht so übel ausnehmen, empfinde ich an Stelle von mittelalterlichen Fachwerk- und Sandsteinhäusern als Insultierung meines Schönheitssinnes). Meine Antwort auf obige Frage mag polemisch anmuten, aber sie ist trotz ihrer Einfachkeit ehrlich: natürlich die Dresdner Altstadt, denn Nürnberg hat ja keine. Eine andere, diskutable Frage (die obige ist es bei meinen Prämissen nicht) wäre, welche Stadt die mehr bzw die größeren Sehenswürdigkeiten aufweist (hier scheidet zB Würzburg super ab, DD täte sich eher schwer).
Wahrscheinlich muss man es gesehen haben.
Ich finde schon. Obwohl - wenn man Barock nicht mag - warum eigentlich? Aber du magst ja auch Würzburg, Augsburg und Neuburg an der Donau, so gesehen - kein Problem. Und du kannst auch einen Ausflug nach Bautzen machen, das dir sicher gefallen wird und überdies "das sächsische Nürnberg" genannt wird.
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Die Markthalle an der Schweriner Straße (gleich am Bahnhof Dresden-Mitte):
Allein auf weiter Flur zwischen grüner Wiese und den immer selben Standardbauten, die Annenkirche:
Weiter Richtung Bahnhof die Herkuleskeule:
Auch hier hat sich am Kurländer Palais noch kaum etwas getan:
Das frühere Info-Gebäude der GHND:
Die Altmarkt-Galerie im Entstehen:
Die Ruine der Trinitatiskirche in der Johannstadt:
Wenn ich mich recht entsinne, war gleich daneben ein Plattenbau-Werk, das rückgebaut wird:
Die Matthäuskirche in der Friedrichstadt:
Der Erlwein-Schlachthof, der inzwischen als Messe dient:
Die Friedrichstraße in der Friedrichstadt sein - der Rest der Friedrichstadt ist leider auch ein ziemliches Fragment:
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Hier noch einige Fotos von 2002, die ich auch noch präsentieren möchte.
Hier das neue Kongreßzentrum an der Elbe im Bau, eröffnet wurde es dann 2004. Im Hintergrund das Yenidze-Gebäude:
Das noch zu DDR-Zeiten entstandene Hotel am Elbufer, unweit des Goldenen Reiters:
Das historische Gebäude wurde nach Protesten von DDR-Bürgern nicht abgerissen.
Die Frauenkirche im Bau:
Aus der Nähe - das große Hotel links stammt noch aus DDR-Zeiten, wie schon oben erwähnt, ein Entwurf eines Westberliner Architekten und in Zusammenarbeit mit Schweden errichtet:
Coselpalais gleich neben der Frauenkirche:
Das Kanzleihaus, erst 1999 wieder aufgebaut:
Und zum Abschluß noch die Wilsdruffer in Richtung Altmarkt:
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Links neben dem Haupteingang der Annenkirche ist eine Tafel angebracht mit dem Vermerk "In dieser Kirche überlebten wie durch ein Wunder 1000 Menschen die Bombennacht vom 13.Februar 1945".